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Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 16:49
von Wedebier
Hallo,
mich würde mal interessieren, wer von euch ohne Messung des Restextraktes braut, also nach Gefühl voll vergären lassen und dann mit Zucker bzw. Speise abfüllen. Hab ich letztes mal so gemacht und ging gut. Der Alkoholgehalt interessiert mich nicht so genau, den kann man dann ja in etwa aus der Stammwürze schätzen. Können da dicke Fehler passieren?
Grüße
Tim
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 16:52
von Sura
Ist das jetzt versteckte Kamera?
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 16:52
von ggansde
VG, Markus
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 16:53
von §11
Es gibt auch Piloten die schon ohne ein einziges Instrument ein Flugzeug nachts im Sturm gelandet haben und das ganze ueberlebt haben.
Sollte man deshalb aber, nur weil es gut gehen kann, in Flugschulen den neuen Piloten dazu raten? Ich denke wohl nicht.
Ich finde solche Posts, gelide gesagt, einfachen Schwachsinn. Das Messen mit einer Spindel dauert keine Minute und ist kein Hexenwerk, allerdings die einzige Moeglichkeit den Endpunkt der Gaerung sauber zu bestimmen.
Jan
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 16:53
von der_dennis
Flaschenbomben?
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 16:56
von Wedebier
Ui, so schnell. Alles klar, hab es verstanden. Ich denke es bedarf keiner weiteren Kommentare, ich bin überzeugt.
Danke
Tim
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 17:15
von Jan E.
Tja.....also ich messe den Restextrakt nur, wenn ich
ernsthafte Zweifel am Ende der ordnungsgemäßen
Gärung habe. Das war bei den letzten 15 Suden
nicht der Fall. Allerdings variiere ich mit den
Hefen nicht allzu sehr und kenne meine Pappenheimer.
Gruß,
Jan E.
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 17:25
von gingerbreadium
Jan E. hat geschrieben:Tja.....also ich messe den Restextrakt nur, wenn ich
ernsthafte Zweifel am Ende der ordnungsgemäßen
Gärung habe. Das war bei den letzten 15 Suden
nicht der Fall. Allerdings variiere ich mit den
Hefen nicht allzu sehr und kenne meine Pappenheimer.
Gruß,
Jan E.
Hallo,
wie kannst du denn ohne Messen des Restextraktes das ordnungsgemäße Ende der Gärung feststellen?
Viele Grüße
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 17:26
von koenigsfeld
Eine Restextraktmessung habe ich noch nie durchgeführt.....nach maximal 10 Tagen war die HG meiner Biere immer durch.
10% Speisegabe bzw 7.5g/l Zucker zum Karbonisieren --- ich hatte noch nie eine Flaschenbombe geschweige denn dass mir in den vielen Jahren nicht auch nur eine einzige Flasche geplatzt wäre.....
Ich verwende auch kein Flaschenmanometer.
Die Prüfung des Flaschendrucks bzw der Fortgangs der NG erfolgt bei mir über 10 per Zufall ausgewählte Flaschen - manche nennen das ja auch Wöchnerin -.....bislang gings in den vielen Jahren gut - und es wird mit Sicherheit auch die weiteren Jahre meiner Brautätigkeit gutgehen.
Grüsse Jürgen
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 17:31
von gingerbreadium
koenigsfeld hat geschrieben:Eine Restextraktmessung habe ich noch nie durchgeführt.....nach maximal 10 Tagen war die HG meiner Biere immer durch.
10% Speisegabe bzw 7.5g/l Zucker zum Karbonisieren --- ich hatte noch nie eine Flaschenbombe geschweige denn dass mir in den vielen Jahren nicht auch nur eine einzige Flasche geplatzt wäre.....
Ich verwende auch kein Flaschenmanometer.
Die Prüfung des Flaschendrucks bzw der Fortgangs der NG erfolgt bei mir über 10 per Zufall ausgewählte Flaschen - manche nennen das ja auch Wöchnerin -.....bislang gings in den vielen Jahren gut - und es wird mit Sicherheit auch die weiteren Jahre meiner Brautätigkeit gutgehen.
Grüsse Jürgen

Ich bin gerade etwas geschockt. Aber du hast doch sicherlich eine Spindel oder Refraktometer, oder ist dir die Stammwürze egal?
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 17:37
von §11
STOPP!!!!
Ganz ehrlich, ich braue mein Weizen auch mit einer pauschalen Speisegabe. Aber das hab ich genau so so schon mindestens 20 mal gebraut und am Anfang immer gemessen.
Wenn hier alte Hase sagen sie messen nicht mehr, dann bitte bitte liebe Brauanfaenger, die das irgendwann lesen, messt trotzdem!
Danke
Jan (der manchmal den Kopf schuetteln muss ueber das Feingefuehl seiner Mitforisten)
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 17:43
von dpjBrau
Hallo,
ich gebe immer eine Spindel mit in den Gäreimer. Damit ist das Messen eine schnelle Sache und die Infektionsgefahr hält sich in Grenzen, da ich keine Probe ziehen muss usw. Ich sehe den Vorteil des nicht Messens nicht.
Viele Grüße
Dieter
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 18:16
von Paule
Hier tuen sich ja Abgründe auf

Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 18:39
von Sura
ok, keine versteckte Kamera.....
Ich schlauche (fast) immer nach der Hauptgärung um, und lasse die secondary dann nochmal mindestens eine Woche stehen. Dann messe ich, und wenn der Restextrakt erwartungsgemäß ist, fülle ich in den nächsten 2-3 Tagen ab. Ohne Messung würde ich hier garnicht wissen wie es steht....
Wenn ich mal nicht umschlauche, dann messe ich ein paar Tage nach Ende der Hauptgärung oder wenn ich dazu komme. Und da hatte ichs auch schonmal, das nach 2 Wochen die Gärung noch nicht durch war.
Das Flaschenmanometer hatte ich mal zwei-drei Sude nicht, und ich war heilfroh als ich wieder eines hatte. Das Bier des Dritten dieser Sude war nämlich nicht durch die Nachgärung: Weil ich wegen Platzmangel die zweite Charge erst 2 Wochen später in den Kühlschrank verfrachtet hatte, konnte man die Unterschiede schmecken.
Davon abgesehen schreibe ich fast alles auf was während eine Sudes passiert, was ich wann messe, und was mir dabei für Gedanken durch den Kopf gehen. Das hilft gewaltig(!) bei der Fehlersuche und Fehlererkennung.
Wenn ich dann mal ein Bier das 20ste mal mache, dann werde ich das vielleicht auch nicht mehr so ausgiebig machen, aber ehrlich gesagt glaube nicht das ich damit so schnell aufhören werde. Ich finde, Dokumentation und die Interpretation der Werte wenn das Bier fertig ist, ist grade am Anfang das wichtigste Instrument um seine Abläufe, Planungen und das allgemeine Gefühl während des Brauen (was ist egal, was ist wichtig) zu verbessern.
Ich werde nie verstehen warum man etwas was einfach zu messen ist und nicht mal eine Minute an Zeit kostet nicht machen sollte.
Gruß,
Kai
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 18:45
von Jan E.
Wenn ich jetzt untergärig brauen würde, bei niedrigen Temperaturen, was ich bisher nur sehr selten gemacht habe, würde ich auch zwischendurch messen, da hier die Gefahr des Einschlafens der Gärung höher ist. Einem völlig Unerfahrenen würde ich auch empfehlen, zu messen. Da ich aber fast nur Weizenbiere gebraut habe, habe ich eben beobachtet, wieviel Blubber über welche Zeit.....und wie es dann allmählich weniger bis kein Blubber wurde.....geschaut, ob noch Schaum auf der Oberfläche ist,dann noch einen wänzägän Schlock probiert, und geschlaucht.
Ist halt ein bißchen wie EKG für Chirurgen:
-Zacke nach oben: Alles in Ordnung
-Zacke nach unten: Internisten holen
-Keine Zacke (gerade passiert): Anästhesisten holen
-Keine Zacke (schon länger) Totenschein schreiben
Gruß,
Jan E.
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 18:56
von Alt-Phex
also nach Gefühl voll vergären lassen und dann mit Zucker bzw. Speise abfüllen.
Wie soll das gehen, hast du irgendwann so ein Kribbeln im Bauch oder zwickts im dicken Zeh ?
Warum man beim brauen irgendeine Messung weglassen sollte werde ich wohl nicht mehr verstehen.
Stammwürze, Jodprobe, Restextrakt. Nichts davon macht viel Arbeit, liefert aber die benötigten
Parameter um entsprechend auf den Sud bzw. das Bier reagieren zu können.
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 19:02
von Wedebier
Jetzt melde ich mich doch nochmal. Hier gibt's ganz gute Erfahrungen:
viewtopic.php?f=7&t=5586
Ich hab den Tröt auch nicht aufgemacht, weil ich zu faul zum messen bin, sondern weil ich Angst vor Infektionen habe.
Viele Grüße
Tim
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 19:13
von docpsycho
Wedebier hat geschrieben:
Ich hab den Tröt auch nicht aufgemacht, weil ich zu faul zum messen bin, sondern weil ich Angst vor Infektionen habe.
Wie hat der alte Paracelsus gesagt? "Alle Ding' sind Gift und nichts ohn' Gift; allein die Dosis macht, das ein Ding' kein Gift ist." oder kurz: Die Dosis macht das Gift. Wenn man also beim gefühlten Ende der HG drei mal misst, passiert nichts. Man sollte nur eben vermeiden jeden Tag im Gäreimer rumzuwühlen
Grüße, der Doc
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 19:17
von Alt-Phex
Wedebier hat geschrieben:
Ich hab den Tröt auch nicht aufgemacht, weil ich zu faul zum messen bin, sondern weil ich Angst vor Infektionen habe.
Irgendeinen Tot stirbt man immer. Du musst ja auch nicht täglich messen, lass den Deckel für 14 Tage drauf und
dann misst du den Restextrakt. In den meisten Fällen ist der dann auch bei einem plausiblen Wert angekommen.
Muss er aber nicht, wie man an meinem
Problemsud mit der T-58 sehen kann. Hätte ich den nach "Gefühl" abgefüllt
und die Gärung wäre durch Speise/Zucker wieder angesprungen, dann hätte ich jetzt Splittergranaten im Keller.
Also ich für meinen Fall habe wesentlich mehr Angst vor Flaschenbomben als vor Infektionen.
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 19:25
von docpsycho
Alt-Phex hat geschrieben:
Also ich für meinen Fall habe wesentlich mehr Angst vor Flaschenbomben als vor Infektionen.
Jupp, 'ne Infektion verletzt mich und meine Liebsten nicht. Die lässt mich höchstens mal kräftig fluchen, auch wenn ich noch nie eine hatte (3x auf Holz).
Grüße, der Doc
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 19:36
von koenigsfeld
gingerbreadium hat geschrieben:koenigsfeld hat geschrieben:Eine Restextraktmessung habe ich noch nie durchgeführt.....nach maximal 10 Tagen war die HG meiner Biere immer durch.
10% Speisegabe bzw 7.5g/l Zucker zum Karbonisieren --- ich hatte noch nie eine Flaschenbombe geschweige denn dass mir in den vielen Jahren nicht auch nur eine einzige Flasche geplatzt wäre.....
Ich verwende auch kein Flaschenmanometer.
Die Prüfung des Flaschendrucks bzw der Fortgangs der NG erfolgt bei mir über 10 per Zufall ausgewählte Flaschen - manche nennen das ja auch Wöchnerin -.....bislang gings in den vielen Jahren gut - und es wird mit Sicherheit auch die weiteren Jahre meiner Brautätigkeit gutgehen.
Grüsse Jürgen

Ich bin gerade etwas geschockt. Aber du hast doch sicherlich eine Spindel oder Refraktometer, oder ist dir die Stammwürze egal?
Jetzt hab ich Jehova gesagt.....
Die Fragestellung lautete kurz und bündig:
"WER BRAUT OHNE MESSUNG DES RESTEXTRAKTES ?"
Vorneweg:
Ich braue Bier, wie man es vielleicht vor hundert oder mehr Jahren getan hat.
Zugelassene Hilfsmittel nebst Kesseln
Schrotmühle, Maischholz, Kochlöffel, Schaumkelle, Schöpfkelle, Spindel, Waage, Thermometer sowie Windeltücher (zum Filtrieren). Aus.
Mehr brauche ich nicht.
Ja ich messe den Stammwürzegehalt der Pfannevollwürze vor und nach dem Kochen ....mehr auch nicht.
Die anderen Größen wie SHA, SVG und dergleichen sind wunderschöne Zahlen, auf die ich - und das ist bitte nur meine höchstpersönliche Meinung - ehrlich gesagt keinerlei Wert lege ----- weil ich sie nicht brauche und sie mich auch nicht interessieren.
Ich braue verhältnismäßig wenige Bierarten, lediglich die von mir entwickelten Roggenbiere.
Ich verwende seit über 10 Jahren ein und diesselbe OG-Hefesorte. Deren Vergärungsverhalten ist mir bestens bekannt.
Somit erachte ich die Messung und Errechnung diverser Zahlenwerte als für mich vollkommen obsolet.
Deswegen schmeckt mir mein Bier dennoch (und manchmal zu gut

) .... schlecht oder gar untrinkbar wurde noch keines.
Mal ists stärker, mal ists etwas leichter.
Grüsse Jürgen
Edit: Wort eingefügt
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 19:53
von Alt-Phex
Ich verwende seit über 10 Jahren ein und diesselbe OG-Hefesorte. Deren Vergärungsverhalten ist mir bestens bekannt.
Jürgen, das ist in deinem Fall - unter diesen Bedingungen und mit deiner Erfahrung - sicherlich etwas anderes.
Generell sollte man das (als Anfänger) aber nicht machen. Erst recht nicht wenn verschiedene Rezepte und Hefen
zum Einsatz kommen, die man einfach nicht kennt.
Bei meinen "Haushefen" messe ich auch nur noch einmal, der Restextrakt ist meistens plausibel und wie erwartet.
Das ist dann einfach der letzte Kontrollschritt und sehe auch wie sich gewisse Hefen über die mehrfache Führung
verändern. Ich weiß aber auch, so wie du, genau was ich da tue.
Gruß
Bernd
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 20:00
von koenigsfeld
Prosit zusammen :-*
Grüße Jürgen
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 21:42
von gingerbreadium
Hallo Jürgen,
nicht das mein Schock von weiter oben falsch verstanden wird, natürlich kann jeder sein Bier so brauen wie er möchte und natürlich wird es Bier, ganz sicher auch leckeres! Ich will einfach nur das Wieso? verstehen.
Ich war so verwundert, dass es Brauer gibt, die viele viele Sude hinter sich habe, auch das Equipment haben, und trotzdem nicht messen. Denn auch wenn einem Zahlen egal sind, würd ich(!) es nicht in Flaschen abfüllen, wenn ich nur anhand von Blubbs o.ä. meine, es ist fertig vergoren. Und mich(!) interessiert es schon wie gut die Hefe gearbeitet hat und so weiter, jede SHA muss ich aber auch nicht ausrechnen. Aber jedem das seine. Und Prost!
Viele Grüße
Janniz
Und das Anfänger es am Start ihrer Karriere tunlichst vermeiden sollten, wurde ja schon oft erwähnt.
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 22:15
von koenigsfeld
Hi Janniz,
kein Problem.
Ich habe mir im Laufe der vielen Jahre angewöhnt, mich auf ein anderes Messinstrument zu verlassen, und zwar auf meinen Geschmackssinn.
Schmeckt das Edukt nicht, so kann das Produkt erst recht nicht schmecken.
Schmeckt die Maische nicht, so kann auch das spätere Bier nichts taugen.
Erfahrung ist - wie in jedem Bereich des Lebens - das A und O.
Meine Vorgehensweise muss nicht unbedingt Nachahmer finden, vielleicht sollte sie es auch gar nicht. Hierüber mag / kann / und darf ich mir kein Urteil bilden.
Meine Aussage soll auch bitte nicht als solche verstanden werden, als dass man nicht messen dürfte.
Das wäre Unsinn und ich würde mit Sicherheit niemandem etwas empfehlen, was vorsätzlich falsch wäre !
Mein alter Lehrmeister hätte jetzt gesagt:
Ja mei, browias hoid aus, des gitt da na scho da Vastand ei !
(Nun ja, versuche es einfach, lass Dich vom Verstand leiten !)
Grüsse Jürgen
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 22:41
von gulp
Bei mir kommt das schon auch mal vor, dass ich das Messen vergesse, schusslig wie ich manchmal bin. Macht aber nichts, weil ich
in Fässer abfülle und Druck jederzeit ablassen kann. Jodprobe mache ich nur noch, wenn ich sie mal wieder einem Anfänger zeigen will. Sudhausausbeute interessiert mich nicht mehr, seit ich einmal über 70% war. War sonst noch was? Ich denke nicht. Und lasst die Leute so arbeiten, wie sie es können und wollen.
Prosit zusammen :-*
Grüße Jürgen[/quote]
Prost Jürgen.
Gruß
Peter
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 02:20
von Alt-Phex
gulp hat geschrieben:. Und lasst die Leute so arbeiten, wie sie es können und wollen.
Das steht ausser Frage Peter. Wer den Finger in die Maische tauchen und am Luftzug erkennen kann
ob es verzuckert ist, der möge das bitte tun. Der Biersieder einer kölner Brauerei kann auch sehen
wann die Würze verzuckert ist. Das glaube ich dem auch, der braut das Zeug jeden Tag. Das sind
eben empirische Werte.
Ich mache da auch so Sachen, die ich keinem hier empfehlen würde. Ich weiß aber was ich da tue
und bin mir der möglichen Konsequenzen bewusst. So manch Einer würde da von seinem sterilen
Apothekerstuhl fallen, aber was solls...
Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen - außer durch Messwerte.

Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 06:58
von grüner Drache
Moin!
Also vor anderthalb Jahren waren solche Diskussionen ein Grund für mich um auf NC-Kegs umzusteigen.
Vorher war mein Vorgehen bei der Abfüllung alles andere als exakt, aber es hat geklapt, aber ich könnte nur sagen, dass ich den Punkt
"irgendwie" getroffen habe.
Jetzt geht es einfach nach Ende der stürmischen Gärphase ohne vorheriges Messen des Extraktes ab ins NC-Keg, einfach nach Gefühl und wie es zeitlich passt.
Aber halt! - danach wird gespindelt, halt etwas von den Resten. Dadurch kann ich dann ermitteln, ob ich hinterher nicht doch noch mit Co2 aufspunden muss, oder auch wenigstens abschätzen wann ich mit der Temperatur hochgehen kann.
Also, ich denke man sollte anderen immer nur den Rat geben auf der sicheren Seite zu bleiben:
RE-messen, keine Änderungen während drei Tagen > Abfüllen.
Aber es geht einem ja auch darum für sich die praktikabelste Lösung zu finden, da darf man schonmal fragen, ob andere nicht auch mal vom sicheren Ratschlag abweichen, auch wenn es eben darum geht Risiken miteinander abzuwägen. Auch die Anfänger lernen, und die Anfänger, die Flaschenbomben produzieren haben ihre ersten Anleitungen wohl eher von den gleichen Quellen wie ich damals (bei 4.8°P abfüllen mit 10%Speise) als hier aus solchen Diskussionen hier im Forum. Wer sich solch einen Tread hier Beitrag für Beitrag reinzieht, der lernt ne Menge
Allzeit gut Sud!
Ciao, Alex!
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 07:11
von diapolo
Morgen,
ich messe den Restextrakt auch nicht. Ich schau nach 10 Tagen in mein Gärfass und und beurteile die Kräusendecke (UG). Dann kommt das Jungbier unter Gegendruck ins KEG, ich schlauche immer grün auch die OG Sude. Dann nach ca. 2 Wochen in der Kühlung kommt die Kellerfee oben drauf und der Spunddruck reguliert, fertig.
mfg
Bernd
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 07:46
von Schickermann
schnupperente hat geschrieben:Ich möchte aber mal eine Frage in diese Runde werfen: Warum antworten sehr viele Mitglieder hier auf eine eindeutige Frage mit sehr lehrerhaltigen Antworten?
Der Threadersteller fragte eigentlich nur nach "Wer", und nicht nach Warum, Weshalb, Wieso.
Die Antwort ist einfach: Weil ihr es wieder ausbaden müsst, wenn ein Anfänger sich hier anmeldet und mit einen Problemen um die Ecke kommt, weil er sich die Ursachen hier vorher angelesen hat.
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 08:18
von Norsk Ridder
Bei obergärigen Bieren halte ich mich an meine persönliche 2-Wochen-Regel und meine Sinneseindrücke und messe nicht oder nur selten. Dafür hab ich hier im Forum aber schon einmal auf den Deckel bekommen (
viewtopic.php?f=7&t=2992). Daher keine Empfehlung von mir, um den Frieden zu waren.
Ich braue allerdings nur selten untergärig und hier würde ich immer mit der Spindel oder dem Refraktometer nachmessen, aus den schon genannten Gründen.
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 08:38
von Kobi
Alt-Phex hat geschrieben:
Warum man beim brauen irgendeine Messung weglassen sollte werde ich wohl nicht mehr verstehen.
Stammwürze, Jodprobe, Restextrakt. Nichts davon macht viel Arbeit, liefert aber die benötigten
Parameter um entsprechend auf den Sud bzw. das Bier reagieren zu können.
Ich verstehe auch nicht so ganz, wo bei solch einer simplen Messung das Problem sein soll oder was man damit einsparen will. Die Infektionsgefahr, zumal am Ende der Gärung, wo Alkohol und CO2 schon schützen, sehe ich kaum.
Zur Jodprobe habe ich allerdings eine etwas andere Erfahrung gemacht: Ein Fläschchen Jod aus einer Hobbybrauerquelle wurde als Plastikfläschchen geliefert. Wir haben immer fleißig geprüft und hatten nie eine Blaufärbung - bis wir irgendwann feststellten, dass die aktiven Bestandteile offenbar schon längst ausdiffundiert waren und die Restlösung nicht einmal mehr auf Mehl reagierte... Danach einige Jahre keine Jodprobe - keine Probleme. Mittlerweile proben wir wieder, weil es zur Hobbybrauerromantik ja irgendwie dazugehört...
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 09:40
von Tudo
Hallo,
ich messe den Restextrakt häufig nicht. Wenn ich ein Standardbier mit einer Standardhefe bei sicherer Temperaturführung (wenn es z.B. immer in der beheizten Küche stand) gebraut habe, beurteile ich das Gärende anhand des Gärschaums (Schlaucherdecke). Wenn das Jungbier schlauchreif ist, warte ich noch zwei bis drei Tage und schlauche dann. Flaschenbomben gab es noch nie. Und ich habe ca. 100 solcher Sude abgefüllt.
Wenn ich mir unsicher bin, warte ich bis das Bier aufgrund der Schlaucherdecke schlauchreif erscheint und messe (mit dem Refraktometer) im Abstand von zwei bis drei Tagen nochmal nach.
In meinen Braukursen empfehle ich den Teilnehmern das Vorgehen mit dem Nachmessen, da dem Anfänger einfach die Erfahrung fehlt und der Aufwand und das Risiko von überkarbonisiertem Bier in keinem Verhältnis steht.
Viele Grüße,
Udo
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 10:29
von chaos-black
Ich halte es wie die meisten hier: Ich messe fast immer. Ich bin neugierig bei wieviel % das Bier dann am Ende genau steht und habe auch keine Lust auf Flaschenbomben. Vor ein paar Jahren habe ich sehr oft das gleiche Pale Ale mit leichten Hopfenvariationen gebraut, da hab ich dann nach X Suden irgendwann nichtmehr gemessen, sondern wusste bei wievielen Tagen bei wieviel Grad das normalerweise durch ist. Da ich momentan aber jedesmal ein anderes Bier braue wäre drauf zu verzichten irgendwie unnötige Ungewissheit mit bereits zu genüge genannten Risiken verbunden.
Das einzige was mich daran stört, ist dass ich eigentlich lieber so ein schickes Easy Dens hätte als mein 30€ Refraktometer, dessen Messergebnisse ich mir manchmal doch misstrauisch anschaue. Aber 300€ lege ich gerade lieber in anderen Brau-Bereichen an, wenn ich sie habe :D
Beste Grüße,
Alex
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 11:07
von grüner Drache
chaos-black hat geschrieben:
Das einzige was mich daran stört, ist dass ich eigentlich lieber so ein schickes Easy Dens hätte als mein 30€ Refraktometer, dessen Messergebnisse ich mir manchmal doch misstrauisch anschaue. Aber 300€ lege ich gerade lieber in anderen Brau-Bereichen an, wenn ich sie habe :D
Beste Grüße,
Alex
Hallo!
Ja, wenn ich so ein Teil hätte, dann würd ich auch immer alles ganz akkurat messen, im Brauprotokoll eintragen und auf zwei Stellen hinterm Komma den Alkoholgehalt, Kalorien und Farbe ausrechnen. Dann alles fein auf den Flaschen vermerken ... Aber Moment
Misst man eigentlich vorm und nach dem Kochen von Kartoffeln auch den Stärkegehalt und errechnet dann den Kaloriengehalt ?!
Ja mei, des i doch a Bier, a Grundnahrungsmittel, kein Raketentreibstoff !
Allzeit gut Sud!
Ciao, Alex!
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 12:41
von olibaer
Hallo zusammen,
Tudo hat geschrieben:Gärschaums (Schlaucherdecke).
..jetzt bin ich zwar wieder der lästige Oberlehrer aber der allgemeine Sprachgebruch benennt "
Gärschaum/Schlaucherdecke" als
Kräusen. Als "
Kräusen" benannt bleibt auch eine gewisse Referenz zur einschlägigen Fachliteratur gewahrt.
Der Brauer, im Naturell eher ein Empiriker, hat sich sogar die Mühe gemacht einen Hauptgärverlauf in "
Kräusenstadien" zu beschreiben.
Seis drum:
Gärschaum oder
Schlaucherdecke bitte aus dem Sprachgebrauch streichen. Geht gar nicht und fürs' allgemeine Verständnis.
Gruß
Oli
P.S.Tudo: der Kontext hat halt Dich getroffen - nix persönliches, alle hier sind gemeint :-)
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 13:08
von Tudo
Gutk
olibaer hat geschrieben:..jetzt bin ich zwar wieder der lästige Oberlehrer aber der allgemeine Sprachgebruch benennt "Gärschaum/Schlaucherdecke" als Kräusen. Als "Kräusen" benannt bleibt auch eine gewisse Referenz zur einschlägigen Fachliteratur gewahrt.
Du hast natürlich recht. Gärschaum ist weniger veständlich als Kräusen. Ich möchte es dann hiermit umformulieren in: "...beurteile ich das Gärende anhand der Kräusen."
Dass es das Gärstadium der Schlaucherdecke laut Literatur nicht gibt, war mir neu. Ich hatte es als festen Begriff für das Stadium abgespeichert, in dem die Kräusen zusammengefallen sind und die Hauptgärung zum Erliegen kommt.
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 13:18
von Ulrich
olibaer hat geschrieben:
Der Brauer, im Naturell eher ein Empiriker, hat sich sogar die Mühe gemacht einen Hauptgärverlauf in "Kräusenstadien" zu beschreiben.
Seis drum: Schlaucherdecke bitte aus dem Sprachgebrauch streichen. Geht gar nicht und fürs' allgemeine Verständnis.
ausser, wenn es sich um das Kräustenstadium "Schlaucherdecke" handelt.

Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 13:41
von Duke
§11 hat geschrieben:Es gibt auch Piloten die schon ohne ein einziges Instrument ein Flugzeug nachts im Sturm gelandet haben und das ganze ueberlebt haben.
Ja klar! Bud Spencer aka Salud (Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle).

Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 13:43
von §11
Der Brauer, im Naturell eher ein Empiriker, hat sich sogar die Mühe gemacht einen Hauptgärverlauf in "Kräusenstadien" zu beschreiben.
Seis drum: Gärschaum oder Schlaucherdecke bitte aus dem Sprachgebrauch streichen. Geht gar nicht und fürs' allgemeine Verständnis.
Ich Weiss jetzt nicht ob du dich nur sehr ungluecklich ausgedrueckt hast, aber das Stadium der Schlaucherdecke gibt es sehr wohl, auch in der Literatur. Es gibt auch den Begriff der Schlaucherdecke, denn die kann man z.B. abheben. Auch dieses Vorgehen wird in der Literatur beschrieben.
Jan
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 13:45
von koenigsfeld
Duke hat geschrieben:§11 hat geschrieben:Es gibt auch Piloten die schon ohne ein einziges Instrument ein Flugzeug nachts im Sturm gelandet haben und das ganze ueberlebt haben.
Ja klar! Bud Spencer aka Salud (Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle).

......aber nur weil er voll wie ein Ochse war
Denn er war unsterblich, wenn er unter Strom stand.
Schliesslich musste er ja vorher auch noch Plata beim Kopf-oder-Zahl besiegen (...."ich bin schon wieder in den A.... gekniffen, ....")
Grüsse Jürgen
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 16:27
von Tudo
olibaer hat geschrieben:Hallo zusammen,
Tudo hat geschrieben:Gärschaums (Schlaucherdecke).
Der Brauer, im Naturell eher ein Empiriker, hat sich sogar die Mühe gemacht einen Hauptgärverlauf in "
Kräusenstadien" zu beschreiben.
Seis drum:
Gärschaum oder
Schlaucherdecke bitte aus dem Sprachgebrauch streichen. Geht gar nicht und fürs' allgemeine Verständnis.
Also in meiner 9. Auflage des Kunze von 2007 ist zum Thema "Erkennen der Schlauchreife" noch von Schlaucherdecke die Rede. Auch im Kapitel 4.3.3.2.1 Gärstadien beschreibt er die Schlaucherdecke: "Durch weiter nachlassende Gärung fallen die Kräusen weiter zusammen und bilden zuletzt nur noch eine lockere, schmutzigbraune Schicht (Schlaucherdecke), die vor dem Schlauchen abgehoben wird, damit sie nicht durchfällt und die Hefe verunreinigt."
Aber vielleicht hat sich der Sprachgebrauch ja geändert und meine Ausgabe ist nicht mehr aktuell?
Viele Grüße,
Udo
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 20:28
von olibaer
Hallo zusammen,
Tudo hat geschrieben:Also in meiner 9. Auflage des Kunze von 2007 ist zum Thema "Erkennen der Schlauchreife" noch von Schlaucherdecke die Rede. Auch im Kapitel 4.3.3.2.1 Gärstadien beschreibt er die Schlaucherdecke: "Durch weiter nachlassende Gärung fallen die Kräusen weiter zusammen und bilden zuletzt nur noch eine lockere, schmutzigbraune Schicht (Schlaucherdecke), die vor dem Schlauchen abgehoben wird, damit sie nicht durchfällt und die Hefe verunreinigt."
§11 hat geschrieben:Ich Weiss jetzt nicht ob du dich nur sehr ungluecklich ausgedrueckt hast, aber das Stadium der Schlaucherdecke gibt es sehr wohl, auch in der Literatur. Es gibt auch den Begriff der Schlaucherdecke, denn die kann man z.B. abheben. Auch dieses Vorgehen wird in der Literatur beschrieben.
Ok, dann habe ich etwas gelernt.
Anfügen möchte ich jedoch, dass ich das Wort "
Schlaucherdecke" nie zuvor gehört oder bewusst gelesen habe. Tatsächlich finde ich das Wort nur im
Kunze und hier auch nur in Klammern gesetzt, verwendet - und sonst nirgendwo. Vor Ort oder im breit gefächterten Kollegenkreis fand ich "
Schlaucherdecke" nie angewandt.
Gruß
Oli
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 20:37
von §11
Wenn man jetzt paepstlicher als der Papst waere (was ich ja nicht bin), dann waere es sogar so das die Kraeusen nicht nur den "Schaum" oben auf der Fluessigkeit bezeichnen, sondern die Kraeusen sind die in Gaerung befindliche Wuerze. Ab dem Ende der Hauptgaerung (da wo man eben die Schalucherdecke abheben kann und sollte

) spricht man von Jungbier. Aber das ist jetzt wirklich Erbsenzaehlerei....
Jan
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 20:39
von Tudo
Ich habe es schon öfter von Brauern gehört. In meinem Kunze verwendet er dieses Gärstadium häufiger auch außerhalb von Klammern.
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 21:21
von olibaer
Tudo hat geschrieben:Ich habe es schon öfter von Brauern gehört. In meinem Kunze verwendet er dieses Gärstadium häufiger auch außerhalb von Klammern.
Sagte ich doch: ich habe etwas gelernt.
-> Quellen in solch einem Fall bitte konkret benennen:
Ausgabe, Band, Seite, Abschnitt ... sonst wirds unglaubwürdig.
Gruß
Oli
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 21:30
von Tudo
olibaer hat geschrieben:
-> Quellen in solch einem Fall bitte konkret benennen: Ausgabe, Band, Seite, Abschnitt ... sonst wirds unglaubwürdig.
Gruß
Oli
Oh Mann. Welchen Kunze hast du denn, in dem es nur in Klammern steht? Ich bin hier raus.
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 21:46
von olibaer
§11 hat geschrieben:Ab dem Ende der Hauptgaerung (da wo man eben die Schalucherdecke abheben kann und sollte) spricht man von Jungbier. Aber das ist jetzt wirklich Erbsenzaehlerei....
Ja, Erbsenzählerei. Trotzdem ist Jungbier erst mal eine Würze die mit Hefe versetzt worden ist - wertfrei vom Gärstadium. Auch nach dem 1. Gärtag ist Würze "
Jungbier" - endvergoren muss sie, die Anstellwürze, deswegen nicht sein oder eine "
Schlaucherdecke" aufweisen. Jungbier ist, was alle Gär-bzw. alle Kräusenstadien durchläuft. Ist der Vorgang abgeschlossen, ist es kein Jungbier mehr.
Gruß
Oli
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 21:50
von afri
Kobi hat geschrieben:Wir haben immer fleißig geprüft und hatten nie eine Blaufärbung - bis wir irgendwann feststellten, dass die aktiven Bestandteile offenbar schon längst ausdiffundiert waren und die Restlösung nicht einmal mehr auf Mehl reagierte...
Wenn ich dran denke, mache ich unmittelbar nach dem Einmaischen eine Probe und eine danach. Wenn aber die erste schon nix anzeigte, bräuchte ich die zweite gar nicht mehr zu machen. In der Tat halte ich diese Messung für am wenigsten Notwendig und habe sie mehr als einmal vergessen.
Ich messe den Extraktgehalt der Nachgusswürze und beende das Läutern, wenn der Wert zwischen 2 und 3 liegt (Einheit bitte selbst dazu denken), dazu benutze ich ein Refrakto. Die STW nach dem Kochen bestimme ich auch, das ist mir persönlich wichtig, weil ich mein Braubuch mit reellen Messwerten befüllen möchte. Und bei UG mache ich noch eine SVP, wobei ich die aber nur mit dem Restextrakt des Biers vergleiche.
Vermutlich könnte ich gänzlich ohne Messungen gleich gutes oder schlechtes Bier herstellen, wie es jetzt der Fall ist. Zumindest den Einsteigern ist jedoch häufiges Messen angeraten, an jeder möglichen Stelle. Mit steigender Expertise wird manche Messung verzichtbar.
Achim (ebenfalls keinen sterilen Apothekersessel besitzend)
Re: Wer braut ohne Messung des Restextraktes?
Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 21:57
von olibaer
Tudo hat geschrieben:Oh Mann. Welchen Kunze hast du denn, in dem es nur in Klammern steht? Ich bin hier raus.
Die 10. überarbeitete Auflage von 2011 - die aktuelle und letzte, wenn man so will.
Tudo hat geschrieben:Ich bin hier raus.
Natürlich, bleibt ja sonst nix.
Gruß
Oli