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Maischtechnik
Verfasst: Donnerstag 3. November 2016, 09:52
von zizo
Hallo zusammen,
ich habe nun meinen 10. Sud hinter mir und bis auf einen, bei dem mich meine Frau überredet hat, Zitronenmelisse zu verwenden, sind alle gut bis sehr gut geworden.
Ich braue mit einem 30l Einkocher und mehreren Eimern. Läutern mache ich mit einem Maischesack, Hopfenseihen durch Monofilament. Mit Whirlpool komme ich nicht klar, da mein Einkocher keinen Hahn hat, sauge ich aber sowieso nach oben ab, da geht es auch so.
Nun die Frage:
in dieser Braudoku schaut es so aus, als ob der Maischesack direkt in den Einkocher gehängt wird und darin eingemaischt, gerührt und gerastet wird:
viewtopic.php?f=10&t=11083&view=unread#unread
Funktioniert das? Spricht aus eurer Sicht was dagegen? Würde ja das Läutern schon etwas vereinfachen. Bisher spanne ich den Sack immer über einen eigenen Eimer und kippe die Maische mit einem Messbecher 2l-Weise in den Sack. Mit o.a. Art und Weise stelle ich mir aber zumindest das rühren (gleichmäßige Erwärmung) schwieriger vor. Habt ihr Erfahrungen?
Danke und Gruß,
Sebastian
Re: Maischtechnik
Verfasst: Donnerstag 3. November 2016, 09:55
von OS-Schlingel
Hallo Sebastian,
das was Du willst nennt sich BIAB und funktioniert sehr gut.
Gruß
Stephen
Re: Maischtechnik
Verfasst: Donnerstag 3. November 2016, 13:35
von Alt-Phex
Wenn der Sack unten aufliegt kann es dir natürlich beim aufheizen anbrennen.
Optimalerweise benutzt man BIAB in Verbindung mit einer Kombirast, dann muss
nicht geheizt und gerührt werden. Isolierung des Bottichs vorausgesetzt.
Aber wenn du wirklich "optimieren" willst, dann rate ich dir zu einem richtigen Läuterbottich.
Mit BIAB / Maischesack hat man neben einer geringeren Ausbeute auch immer eine sehr trübe
Würze. Das wiederum führt zu einem größeren Trubausfall nach dem kochen.
Alle Verfahren haben natürlich ihre Vor- und Nachteile. So wie du es jetzt machst ist es aber
eher nicht gedacht, sondern so wie in der Brau-Doku. Evt. schaust du mal nach einem Edelstahl
Tortengitter, das in deinen Topf passt, als Abstandshalter. Dann dürfte da auch nichts anbrennen.
Re: Maischtechnik
Verfasst: Donnerstag 3. November 2016, 15:28
von Kobi
Alt-Phex hat geschrieben:...
Aber wenn du wirklich "optimieren" willst, dann rate ich dir zu einem richtigen Läuterbottich.
Mit BIAB / Maischesack hat man neben einer geringeren Ausbeute auch immer eine sehr trübe
Würze. Das wiederum führt zu einem größeren Trubausfall nach dem kochen.
...
Exakt! Nachdem mich mein erster Läuterbottich (2 Oskartonnen ineinander, 2-mm-Löcher) performancemäßig nicht überzeugte, bin ich auf den Maischesack gekommen - mit den von Dir beschriebenen Auswirkungen. Mein daraufhin nach Hanghofer gebauter Läuterbottich (Thermobox mit geschlitzten Kupferrohren) begeistert mich hingegen seit Jahren immer wieder und läutert auch schwere Schüttungen wie über 50 % Weizenschrot bei unserem Wit. Klare Empfehlung: Läuterbottich!
Re: Maischtechnik
Verfasst: Donnerstag 3. November 2016, 16:20
von nippie
Kobi hat geschrieben:Exakt! Nachdem mich mein erster Läuterbottich (2 Oskartonnen ineinander, 2-mm-Löcher) performancemäßig nicht überzeugte, bin ich auf den Maischesack gekommen - mit den von Dir beschriebenen Auswirkungen. Mein daraufhin nach Hanghofer gebauter Läuterbottich (Thermobox mit geschlitzten Kupferrohren) begeistert mich hingegen seit Jahren immer wieder und läutert auch schwere Schüttungen wie über 50 % Weizenschrot bei unserem Wit. Klare Empfehlung: Läuterbottich!
Ich bin immer wieder überrascht, wie viel Energie andere Hobbybrauer in ihre Eigenbaulösungen zum Läutern investieren. Ich baue auch gerne Dinge, wenn ich sie am Markt nicht günstig finde (Stichwort Raspberry Steuerung

), aber gerade zum Läutern gibt es doch sehr günstige und sehr gut funktionierende Alternativen, z.B. Gäreimer, Strainbuddy und ne alte Isomatte. Kostet in Summe unter 30€ und lässt sich einwandfrei reinigen.
Re: Maischtechnik
Verfasst: Donnerstag 3. November 2016, 16:27
von Ulrich

na wenn wir jetzt über Läuterbottiche reden und den Trötnamen ignorieren, kann ich Euch mitteilen, dass ich die besten Erahrungen gemacht habe mit einem Läuterbottich von Ziemann und Steinecker (Pegasus) und Huppmann und Meura.

Re: Maischtechnik
Verfasst: Donnerstag 3. November 2016, 16:44
von nippie
Ulrich hat geschrieben:
na wenn wir jetzt über Läuterbottiche reden und den Trötnamen ignorieren, kann ich Euch mitteilen, dass ich die besten Erahrungen gemacht habe mit einem Läuterbottich von Ziemann und Steinecker (Pegasus) und Huppmann und Meura.

Eigentlich wollte ich den Threadnamen nicht ignorieren. Aber zizo hat ja nach dem Maischesack gefragt und indirekt wolle ich darauf hinweisen, dass es sehr einfache und kostengünstige Alternativen ohne Maischesack gibt, die ein wesentlich besseres Ergebnis bringen können. Infsofern ist mein Tipp zur Maischtechnik, keinen Maischesack zu verwenden

Re: Maischtechnik
Verfasst: Donnerstag 3. November 2016, 17:06
von Ulrich
hab doch nur ein Späßchen gemacht.....jetzt hab ich Deinetwegen ein schlechtes Gewissen

Re: Maischtechnik
Verfasst: Donnerstag 3. November 2016, 19:57
von nippie
Ulrich hat geschrieben:hab doch nur ein Späßchen gemacht.....jetzt hab ich Deinetwegen ein schlechtes Gewissen

Ich habe aber auch nur dank dir die Kurve bekommen

Re: Maischtechnik
Verfasst: Freitag 4. November 2016, 09:15
von zizo
Hallo zusammen und vielen Dank für die vielen Infos.
Meine Braukarriere startete mit dem Buch von Hagen Rudolph (ich weiß - veraltet, fehlerbehaftet, falsch). Aber daher kommt die Geschichte mit den beiden Eimern und dem Maischesack. Bisher war ich da eigentlich ganz zufrieden. Die SHA lag bei ca. 60%, das ist für mich in der Einkocherklasse i.O.
Über Alternativen hab ich bisher nie nachgedacht, hab jetzt aber mal einige eurer Vorschläge gegoogelt.
Zum Thema Läuterblech: der Maischesack nervt mich nicht so sehr, dass ich ca. 50 EUR dafür ausgeben würde...
Der Stainmaster ist dagegen schon interessanter. Dazu eine Frage an nippie: wozu die alte Isomatte? Ich verwende auch eine um den Einkocher. Dadurch wird die Temperatur bei den Rasten sehr exakt gehalten (bei ausgeschaltetem Heizwerk) und es kocht schneller. Aber beim Läutern? Um den Läutereimer, damit die Würze nicht zu arg abkühlt? Oder um den Eimer, wo die Würze dann reinfließt?
Gruß und danke,
zizo
Re: Maischtechnik
Verfasst: Freitag 4. November 2016, 09:35
von afri
zizo hat geschrieben:Aber beim Läutern? Um den Läutereimer, damit die Würze nicht zu arg abkühlt? Oder um den Eimer, wo die Würze dann reinfließt?
Sowohl als auch. Du willst bis zum Kochende so wenig Temperatur wie möglich verlieren, daher ist es ratsam, um alle Gefäße mit heißer Würze eine Isolierung zu montieren.
Achim
Re: Maischtechnik
Verfasst: Freitag 4. November 2016, 17:53
von nippie
zizo hat geschrieben: wozu die alte Isomatte? Ich verwende auch eine um den Einkocher. Dadurch wird die Temperatur bei den Rasten sehr exakt gehalten (bei ausgeschaltetem Heizwerk) und es kocht schneller. Aber beim Läutern? Um den Läutereimer, damit die Würze nicht zu arg abkühlt? Oder um den Eimer, wo die Würze dann reinfließt?
Gruß und danke,
zizo
Ich mache die um den Läutereimer, damit die Würze nicht so auskühlt. Hat den positiven Effekt, dass sie dünnflüssig bleibt und so besser läutert (davon habe ich gelesen, wahrnehmen kann ich das nicht) und, dass sie nach dem läutern schneller wieder kocht (zumindest subjektiv). Habe ich aber auch nur gemacht, da ich noch ne Matte rumliegen hatte. War davor ohne auch kein Problem. Also dein Miminal-Invest könnte ein 13€ Strainmaster in einem vorhandenen Gäreimer sein. Meine SHA liegt bei ca. 67%. Wahrscheinlich ist eine Läuterhexe (35€) bzw Läuterfreund (28€) noch besser, aber ich bin bisher recht zufrieden. Der Strainmaster ist vor allem extrem einfach zu reinigen. Ich habe ehrlich gesagt nie mit Maischesack gearbeitet, stelle mir das aber "friemelig" vor.