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Suche kräftiges trockenes Stout
Verfasst: Samstag 5. November 2016, 01:02
von christianf
Hallo Allerseits,
dies ist mein zweiter Post im Forum, nachdem ich schon eine Weile still mitgelesen habe. Ich habe bisher 11 Sude (vornehmlich IPAs und IIPAs) anfangs mit Extrakt-Kits und dann mit Malz-Mischungen gebraut und denke, ich habe jetzt genug geübt, um mal was Eigenes zu probieren. Als nächstes auf meiner Liste stehen ein gestopfter Schumacher oder Uerige Clone in der Art des 1838, ein Pliny-Clone und ein Stout, um das es hier geht.
Das heutige Guinness ist zwar lecker und schön trocken, für meinen Geschmack aber zu dünn. Wie viele Biere der bitischen Inseln übrigens, die aufgrund der hohen Alkoholsteuern seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts immer dünner wurden. Wenn man bedenkt, dass die Kurzbezeichnung "stout" einmal für ein "stout porter" stand, also ein extrastarkes Porter, ist das schon eine traurige Entwicklung.
Die Imperial Stouts, die ich dagegen probiert habe, haben alle eine Fülle von Aromen, sind mir persönlich aber zu süß (Edit: Es fehlt mir da etwas die "Drinkability"). Beim MMuM bin ich auf einige interessante Rezepte gestoßen, es fehlt mir aber die Erfahrung, um zu beurteilen, in welche Richtung diese Biere geht. Interessant fand ich
Americano Stout,
Black Clover und
Black Mamba Stout, letzteres, da ich gestopfte Biere liebe. Hat jemand Erfahrunen mit diesen Rezepten oder andere Vorschläge?
Christian
Re: Suche kräftiges trockenes Stout
Verfasst: Samstag 5. November 2016, 01:18
von christianf
Das klingt nicht allzu kompliziert. Wo kriegt man die Malze her? Wieviel Umdrehungen?
Aus den Angaben zum hopfen werde ich nicht ganz schlau :)
Edit: Diese Antwort und eine weiter unten beziehen sich auf einen Post von Schnupperente, der aber inzwischen wieder verschwunden ist. Wäre vielleicht mal eine Anregung, Posts, auf die es bereits Antworten gibt, gegen Ändern und Löschen zu schützen. Damit Threads lesbar bleiben.
Re: Suche kräftiges trockenes Stout
Verfasst: Samstag 5. November 2016, 01:57
von Tozzi
Servus!
Das "Black Clover" stammt von mir, daher bin ich etwas voreingenommen.
Ist 'ne "röstige Platobombe", kam aber hier sogar bei den Mädels recht gut an.
Meine Schwägerin hat sich ein paar Flaschen zu Weihnachten gewünscht, und ich muss es wieder brauen (hoffentlich krieg ich's nochmal genauso hin).
Das muss man aber unbedingt an die 6 Monate reifen lassen.
Wenn Du Fragen hast, gerne PN!
Re: Suche kräftiges trockenes Stout
Verfasst: Samstag 5. November 2016, 07:51
von Kurt
Das schreit übrigens nach Brewers Invert. Der traditionelle Brauzucker macht das Stout stark und trocken. Muss man aber selber kochen das Zeug.
Re: Suche kräftiges trockenes Stout
Verfasst: Sonntag 6. November 2016, 21:06
von christianf
schnupperente hat geschrieben:HG 27l NG rund 16l
5kg Maris Otter
0,7 Biscuitt Malz
0,4 Pale Chocolate
Einmaischen 70, Rast 68 für 70 Minuten, Abmaischen 76
Sind in einem Stout nicht immer noch irgendwelche Getreideflocken drin?
(ich frag ja nur;))
Re: Suche kräftiges trockenes Stout
Verfasst: Sonntag 6. November 2016, 21:26
von Tozzi
christianf hat geschrieben:Sind in einem Stout nicht immer noch irgendwelche Getreideflocken drin?
Nicht zwingend.
Aber meistens gibt man ein paar leicht geröstete Haferflocken mit rein, für besseren Schaum.
Schmeckt auch gut.
Stouts sind ja meistens nicht sehr stark karbonisiert.
Wenn man es übertreibt, hat das allerdings den gegenteiligen Effekt.
Re: Suche kräftiges trockenes Stout
Verfasst: Sonntag 6. November 2016, 21:27
von Ladeberger
Ich orientiere mich mehr an Guinness für Dry Stout: 70 % Pilsener Malz, 22 % Gerstenflocken, 8 % Röstgerste (fein gemahlen).
Man kann auch nochmal eine andere Schicht an Röstaromen reinbringen, wenn man für einen Teil der Röstgerste (oder für Röst-Fans auch einfach on top) noch Röstmalz reinnimmt, z.B. ein Chocolate oder auch Pale Chocolate.
Will man noch mehr Mundgefühl, kann man die Gerstenflocken durch Haferflocken ersetzen.
Gruß
Andy
Re: Suche kräftiges trockenes Stout
Verfasst: Sonntag 6. November 2016, 22:35
von Boludo
Warum spricht hier eigentlich niemand über die Hefe?
Auch beim Stout gibt es da große Unterschiede.
Morpheus_MUC hat da mal mit Ulrich ein interessantes Experiment gemacht, an dem ich teilnehmen durfte.
Stefan
Re: Suche kräftiges trockenes Stout
Verfasst: Sonntag 6. November 2016, 22:42
von butascratch
Boludo hat geschrieben:20161031_183749.jpg
Warum spricht hier eigentlich niemand über die Hefe?
Auch beim Stout gibt es da große Unterschiede.
Morpheus_MUC hat da mal mit Ulrich ein interessantes Experiment gemacht, an dem ich teilnehmen durfte.
Stefan
Na dann lass mal hören

Re: Suche kräftiges trockenes Stout
Verfasst: Sonntag 6. November 2016, 23:03
von Shenanigans
Vielleicht ein American Stout ist was du suchts.
Das Sierra Nevada Stout kann ich empfehlen.
Habe ich schon mal gebraut und ist sehr gut geworden.
Es dauert aber 5 bis 6 wochen in der Flasche vor es echt gut schmeckt.
Nicht trocken ich weiss aber es ist auch nicht dunn oder über süß.
Kannst das Cara-Pils mit Hafer- oder Gersteflocken erstezen wenn du willst.
1.068 SG 60 IBUs
5.50 kg Pale Ale (8.0 EBC) Grain 2 73.3 %
1.00 kg Munich Malt (19.7 EBC) Grain 3 13.3 %
0.50 kg Caramunich II (Weyermann) (124.1 EBC) Grain 4 6.7 %
0.40 kg Carafa II (Weyermann) (817.5 EBC) Grain 5 5.3 %
0.10 kg Cara-Pils/Dextrine (3.9 EBC) Grain 6 1.3 %
30.00 g Hallertau Magnum[14 %] - Boil 60.0 min Hop 7 45.1 IBUs
30.00 g Cascade [6.80 %] - Boil 5.0 min Hop 8 4.4 IBUs
60.00 g Willamette [5.70 %] - Steep/Whirlpool 20 min Hop 9 11 IBUs
1.0 pkg Safale American (DCL/Fermentis #US-05) [50.28 ml] Yeast 10 -
Re: Suche kräftiges trockenes Stout
Verfasst: Montag 7. November 2016, 07:00
von klostersander
Folgendes Stout habe ich schon mehrfach gebraut.
Urteil eines Biersommeliers (Weltmeister) war: Aromen von grünem Kaffee. Schlank und trocken. Tolles Stout!

- Black Mamba Stout
Edit: Bevor Jemand grübelt. TIPPFEHLER ! Die Hefe im Rezept ist natürlich die "1056 American Ale" !
Dieses habe ich auch gerade wieder abgefüllt. 6 Wochen sollte man es schon lagern lassen bevor man es genießt.
Gruß Matze
Re: Suche kräftiges trockenes Stout
Verfasst: Montag 7. November 2016, 12:08
von christianf
Jetzt habe ich die Qual der Wahl ...
Re: Suche kräftiges trockenes Stout
Verfasst: Montag 7. November 2016, 12:19
von Ladeberger
Du musst halt mal definieren, was du willst ;)
Bisher hast du dich nur an Extremen aufgehalten. Das schwache Guinness mit 9,8 % Stammwürze auf der einen Seite und dann Imperial Stouts mit teilweise > 18 % Stw. auf der anderen Seite. Die drei verlinkten Rezepte von 13,5 %, 15 % und 20 % Stw. lassen auch keine Richtung erkennen. Da wird es schwer dir einheitliche Tipps zu geben.
Gruß
Andy
Re: Suche kräftiges trockenes Stout
Verfasst: Montag 7. November 2016, 19:56
von christianf
Ladeberger hat geschrieben:Du musst halt mal definieren, was du willst ;)
Bisher hast du dich nur an Extremen aufgehalten. Das schwache Guinness mit 9,8 % Stammwürze auf der einen Seite und dann Imperial Stouts mit teilweise > 18 % Stw. auf der anderen Seite. Die drei verlinkten Rezepte von 13,5 %, 15 % und 20 % Stw. lassen auch keine Richtung erkennen. Da wird es schwer dir einheitliche Tipps zu geben.
Gruß
Andy
Das war ja keine Kritik. Im Gegentum.
Ich bin über die IPAs und IIPAs zum Selberbrauen gekommen und wollte jetzt mal ein Stout probieren, das mir mehr liegt als Guinness, welches ich ziemlich dünn finde. Die verlinkten Rezepte finde ich interessant, kann mir aber nur anhand der Beschreibung nicht vorstellen, welches davon ich jetzt brauen will. Es reizt mich auch die Idee eines gestopften Stouts - gibt ja auch bei anderen Bieren leckere Ergebnisse.
Die Beiträge hier fand ich schon ganz hilfreich :)
Edit: Das Black Mamaba Stout könnte auch in meine Beuteschema passen.
Re: Suche kräftiges trockenes Stout
Verfasst: Montag 7. November 2016, 20:12
von Seed7
Kurt hat geschrieben:Das schreit übrigens nach Brewers Invert. Der traditionelle Brauzucker macht das Stout stark und trocken. Muss man aber selber kochen das Zeug.
Yep. Obwohl canysirup auch sehr gut geht.
Dunkle malze hemmen die gaerung, grosse dunkle biere haben viel dunkle malze.
Zur hefe, die irische hefe passt. Das Dry Stout wie wir es von Guinness ist erst im letzten jahr100 entstanden, es gibt in den logs einen deutlichen sprung in der EVG. Grund, unbekannt.
Ingo
Re: Suche kräftiges trockenes Stout
Verfasst: Montag 7. November 2016, 20:17
von Tozzi
Ja, meins hatte am Ende noch 5,8% Restextrakt.
Das muss aber nicht unbedingt störend sein. Klar, "dry" ist anders.
Ich würde das nächste mal auch etwas Candisyrup dazugeben, aber so wie's letztes mal wurde, hat es seine Fans.
Re: Suche kräftiges trockenes Stout
Verfasst: Donnerstag 10. November 2016, 20:17
von christianf
Welchen Effekt hat der Candisyrup (und wo kriegt man den).
Noch eine Frage zu den Stout-typischen Haferflocken. Nimmt man da die aus dem Supermarkt (blütenzart oder kernige?) oder gibt es da spezielle Brauflocken?
Re: Suche kräftiges trockenes Stout
Verfasst: Donnerstag 10. November 2016, 20:20
von HrXXLight
Den Candi Syrup gibt es in einigen Braubedarf Shops. Bei den Haferflocken (die Zarten) hab ich die normalen aus dem Supermarkt genommen
Re: Suche kräftiges trockenes Stout
Verfasst: Donnerstag 10. November 2016, 21:23
von Blancblue
Ladeberger hat geschrieben:Ich orientiere mich mehr an Guinness für Dry Stout: 70 % Pilsener Malz, 22 % Gerstenflocken, 8 % Röstgerste (fein gemahlen).
Man kann auch nochmal eine andere Schicht an Röstaromen reinbringen, wenn man für einen Teil der Röstgerste (oder für Röst-Fans auch einfach on top) noch Röstmalz reinnimmt, z.B. ein Chocolate oder auch Pale Chocolate.
Will man noch mehr Mundgefühl, kann man die Gerstenflocken durch Haferflocken ersetzen.
Gruß
Andy
Ich bin da bei Andy - nicht so viel Geschiss machen :-) Ich habe mal Kurts Rezept:
http://www.maischemalzundmehr.de/index. ... orte=Stout
Letztes Jahr nachgebraut und mit der 1084 vergoren. Das Stout brauchte 2 Monate Lagerung und war dann einfach nur super süffig und lecker, war sehr schnell leer getrunken. Es müssen nicht immer superkomplexe 20 Zutaten Biere werden, einfacher und weniger ist oft mehr! Beim zweiten Stout habe ich dann auch mit den Röstmalzen gespielt, wurde auch gut, aber die einfache Version war einfach besser trinkbar.