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Englisches IPA mit „East Kent Golding“

Verfasst: Montag 14. November 2016, 21:28
von Kaso
Hallo

bei einem Rezept ist wohl wieder Hilfe aus dem Forum nötig. Es soll ein „Englisches IPA“ werden, bei dem der "East Kent Golding" Hopfen im Vordergrund steht.
Als Schüttung will ich folgendes oder so ähnlich verwenden. (angelehnt an „Bite my Ass“ bei mmum)

Pale Ale Malz 60%
Münchner Malz 30%
Caramalz 10%

Ich wollte nur eine Kombirast bei 68° machen.

Angestrebt ist eine Bierfarbe von 22 EBC und eine Alkoholgehalt von um die 6.3 %.
Als Hefe will ich die Nottingham oder US05 verwenden.

Meine Frage ist aber nun, wie setze ich am besten den Hopfen ein?
Es gibt zwar einige Erwähnungen eines SHPA mit dem „East Kent Golding“, auch hier im Forum wird eine solches Bier erwähnt, aber bisher konnte ich noch kein richtiges Rezept finden außer:

http://beersmithrecipes.com/viewrecipe/ ... singel-hop
http://www.jimsbeerkit.co.uk/forum/view ... dcab35924a

aber bei beiden finde ich Hopfengaben noch nicht überzeugend.
Es muss nicht zwingend ein Singel Hop Bier werden, ich könnte auch mit einem anderem Hopfen bittern.

…. und nicht vergessen, es wird erst mein 2 Sud mit Maische und ich verstehe noch nicht alles was ich tue? :Bigsmile

Gruss Thilo

Re: Englisches IPA mit „East Kent Golding“

Verfasst: Montag 14. November 2016, 21:34
von Schlinsermändle
Zervus,

also ich hab mal in meinem archiv gestöbert und wurde fündig ( sag mal einer wozu ein brauprotokoll :Wink

War ein 25 Liter Sud, 23 Liter Bier fertig.
5.7% Alc, 60 IBU, 13 EBC herum

Hopfen habe ich verwendet: Challenger mit 7% :Wink 70 g bei Kochbeginn
East Kent mit 5,5% 15 Minuten vor kochende 35 g und 35 g nochmals bei kochende in den whirlpool mit 20 minuten dauer.

ich denke wenn du es ein bissl feiner magst, nim einfach weniger challenger.
Rezept hab ich von einem Londonaufenthalt von einem Brauerkollegen, der braut sowas und findest super.
Ich auch, wenn man es hopfig mag,.....
Gruss
Thomas

Re: Englisches IPA mit „East Kent Golding“

Verfasst: Montag 14. November 2016, 21:34
von Thatguy
Also, ich habe letzt ein EKG IPA gebraut und gestern probiert.
Ist ziemlich gut geworden :thumbsup

Da das Bier eigentlich an ein 19th Century IPA angelehnt sein sollte (hatte noch zu viel Angst vor Brett :redhead ),
habe ich einfach 2 Drittel bei Kochbeginn, 1 Drittel bei Kochende (5min) zugegeben.

Dann mit 3g/L gestopft.

Aroma/Geschmack ist super. Süßlich, honig-mäßig, dann kommt etwas Würze/Kräuter :Drink

Allerdings habe ich nur Pale Ale Malt und Pilsner genutzt, weiß also nicht inwiefern sich deine Schüttung auswirkt

Re: Englisches IPA mit „East Kent Golding“

Verfasst: Montag 14. November 2016, 21:36
von Schlinsermändle
Nachtrag,... : Hefe habe ich die Wyeast 1187 Ringwood Ale genommen, alternativ ginge sicher die US05 auch super

Re: Englisches IPA mit „East Kent Golding“

Verfasst: Montag 14. November 2016, 21:56
von Kaso
Hi,

das ging ja fix. Danke vorab.
Schlinsermändle hat geschrieben:
War ein 25 Liter Sud, 23 Liter Bier fertig.
5.7% Alc, 60 IBU, 13 EBC herum

Hopfen habe ich verwendet: Challenger mit 7% :Wink 70 g bei Kochbeginn
East Kent mit 5,5% 15 Minuten vor kochende 35 g und 35 g nochmals bei kochende in den whirlpool mit 20 minuten dauer.
60 IBU sind schon viel hatte mehr so an 50-52 gedacht aber das kann man sich ja schön rechnen
Was hast Du für eine Schüttung verwendet, nur Pale Ale Malz


Thatguy hat geschrieben:
Da das Bier eigentlich an ein 19th Century IPA angelehnt sein sollte (hatte noch zu viel Angst vor Brett :redhead ),
habe ich einfach 2 Drittel bei Kochbeginn, 1 Drittel bei Kochende (5min) zugegeben.

Dann mit 3g/L gestopft
Wie viel war 1 Drittel auf welche Menge Würze?

Gruss Thilo

Re: Englisches IPA mit „East Kent Golding“

Verfasst: Montag 14. November 2016, 22:04
von fg100
Ich würde mich da eher an das hier halten.
Und als Anfänger als Hefe die S04 nehmen.

Re: Englisches IPA mit „East Kent Golding“

Verfasst: Montag 14. November 2016, 22:20
von Shenanigans
Ich habe das Bier hier schon 2 Mal gebraut, die dritte Mal kommt bald aber mit WlP023.
Einfach perfekt :thumbsup
Als Trockenhefe würde ich Mangrove Jacks M42 nehmen.
Kannst auch mit EKG anstatt Chinook stopfen.

OG 1.067 IBUs 43 Farbe = 23.5 ECB

5.75 kg Pale Malt, Maris Otter (5.9 EBC) Grain 1 86.2 %
0.50 kg Caramunich II (Weyermann) (124.1 EBC) Grain 2 7.5 %
0.22 kg Amber Malt (43.3 EBC) Grain 3 3.3 %
0.20 kg Wheat, Torrified (3.3 EBC) Grain 4 3.0 %
55.00 g East Kent Goldings (EKG) [5.40 %] - Boil 60.0 min Hop 5 32.2 IBUs
14.00 g East Kent Goldings (EKG) [5.40 %] - Boil 30.0 min Hop 6 6.3 IBUs
40.00 g East Kent Goldings (EKG) [5.40 %] - Steep/Whirlpool 10.0 min Hop 7 4.2 IBUs
1.0 pkg British Ale (White Labs #WLP005) [35.49 ml] Yeast 8 -
40.00 g Chinook [11.20 %] - Dry Hop 7.0 Days Hop 9 0.0 IBUs

Re: Englisches IPA mit „East Kent Golding“

Verfasst: Montag 14. November 2016, 22:31
von Thatguy
Thatguy hat geschrieben:
Da das Bier eigentlich an ein 19th Century IPA angelehnt sein sollte (hatte noch zu viel Angst vor Brett :redhead ),
habe ich einfach 2 Drittel bei Kochbeginn, 1 Drittel bei Kochende (5min) zugegeben.

Dann mit 3g/L gestopft
Wie viel war 1 Drittel auf welche Menge Würze?

Gruss Thilo[/quote]

Achso, einfach die IBU aufteilen. Bei meinen 66 IBU waren's glaub 70g EKG am Anfang und 35g EKG @ 5 min. bei sowas um die 16°P
Müsste noch mal nachschauen, aber eigentlich passt man die Menge Hopfen ohnehin einfach den IBU an.

Ich würde übrigens mindestens 60 IBU anpeilen, vlt auch 70-80. Die Süße des EKG überdeckt da recht viel imho, ich habe allerdings auch recht weiches Wasser (soweit ich weiß.... :redhead )

Re: Englisches IPA mit „East Kent Golding“

Verfasst: Montag 14. November 2016, 23:19
von gulp
Als Hefe will ich die Nottingham oder US05 verwenden.
Da ist die US05 schon mal ungeeignet, als Ami Hefe.
Meine Frage ist aber nun, wie setze ich am besten den Hopfen ein?
Fuggles als VWH Hopfung und für 10 min hat sich bei einem ähnlichen Projekt gut bewährt.

Chinook und PiMa gehört da nicht hinein, in ein englisches IPA.
Ich würde übrigens mindestens 60 IBU anpeilen, vlt auch 70-80. Die Süße des EKG überdeckt da recht viel imho, ich habe allerdings auch recht weiches Wasser (soweit ich weiß.... :redhead )
60-70 IBU bassd, dass EKG (wenn das East Kent Goldings sein soll) süß ist, wüsste ich. :Greets

Gutes Gelingen

Gruß
Peter

Re: Englisches IPA mit „East Kent Golding“

Verfasst: Dienstag 15. November 2016, 14:44
von Blancblue
Ich bin da ganz bei Peter - bei der malzigen Schüttung würde ich auch über 60 IBU anpeilen. Und die "Süße" des EKG überdeckt - nix... Ich würde übrigens eher Richtung 5g/Liter stopfen.

Re: Englisches IPA mit „East Kent Golding“

Verfasst: Dienstag 15. November 2016, 16:49
von Thatguy
Ja, wie gesagt, ich empfind's halt so.

Wüsst zumindest nicht wo bei Pale Malt/PiMa und Kombi @66°C sonst so ne Süßlichkeit herkommen sollte.

Stopfen ist wohl Geschmackssache. Ich würde sogar eher weniger als meine 3g/L nehmen, 5g wären mir zu penetrant, das mag ich nur bei manchen Ami-IPAs

Re: Englisches IPA mit „East Kent Golding“

Verfasst: Dienstag 15. November 2016, 17:10
von jemo

Re: Englisches IPA mit „East Kent Golding“

Verfasst: Dienstag 15. November 2016, 21:34
von Kaso
Hallo Zusammen,

danke für die vielen Anregungen, ich komme kaum nach mit Rechnen und Recherchieren.

Also eigentlich wollte ich nicht stopfen und wie gesagt erst mein 2. Sud und da sollte man nicht gleich übertreiben.
jemo hat geschrieben:Guckst Du hier:

http://www.maischemalzundmehr.de/index. ... Pale%20Ale

FAQ beachten!
natürlich bin ich auch über das Rezept der "Helden von Kanapur" gestolpert, alleine der Name hat schon Klasse, aber die angegeben Hopfung und das 4 Monatige Lagerung und der Gebaruch von Begriffen die ich nicht kenne, hat mich eher abgehalten als es für relevant in betracht zu ziehen.

Nur die 60min Rast bei 67°C habe ich daraus entnommen.

Aber nun die Frage, wie würde wohl mein Bier schmecken wenn ich es wie folgt angehe.


Pale Ale Malz 60%
Münchner Malz 30%
Caramalz 10%

mit der Nottingham Hefe und folgender Hopfung:

30 g EKG als Voderwürzehopfung (21 IBU)
40g EKG nach 10 min - also 80 min Kochzeit (30 IBU)
30g EKG in den Whirlpool (ca. 15min) (12 IBU)

damit kommt man laut Müggeland IBU Rechner auf 63 IBU - Das Soll wäre somit erreicht.

und wie schmeckts es nun ?

Eher langweilig (1), eher kratzig (2) oder könnte man sich vorstellen (3)

… und reicht Einmaischen bei 71°C und eine Kombirast bei 67°C für 90 min ?

Gruss Thilo

Re: Englisches IPA mit „East Kent Golding“

Verfasst: Dienstag 15. November 2016, 22:12
von Shenanigans
Chinook Hops was a child of the 1980's, introduced the same year as Rocky IV (Rocky vs. Ivan Drago)....ie 1985. The USDA crossed Petham Golding with USDA 63102 variety and out came this craft brewer's delight.

Also die haben Englische Vorfahren und passen gut in englische Biere. Wenn nicht übertrieben :-)

Re: Englisches IPA mit „East Kent Golding“

Verfasst: Dienstag 15. November 2016, 23:09
von christianf
Kaso hat geschrieben:Also eigentlich wollte ich nicht stopfen
Das ist aber eigentlich gerade das Charakteristikum eines IPA. Der Stopfhopfen kam mit ins Fass, damit das Bier die Seereise nach Indien überstand. Der geschmackliche Effekt war eher ein angenehmer Nebeneffekt.

Stopfen ist aber nicht weiter schwierig. Wenn die Hauptgärung durch ist, Jungbier in einen zweiten Gäreimer vom Bodensatz abziehen, 100 g Stopfhopfen auf 20 l Bier rein und eine oder zwei Wochen warten, dann vorsichtig (mit Dosage) abfüllen, damit der Stopfhopfen im Eimer bleibt.

Meine ersten beiden IPAs (Kits von Bewferm und Coopers) waren ungestopft und geschmacklich eher eine Enttäuschung.

Dann habe ich den Cooper-Kit nochmal gebraut und die eine Hälfte mit Cascade und die andere mit Mandarina gestopft. Besonders die Variante mit Cascade war richtig lecker.

Aber egal ob gestopft oder ungestopft: Alle Biere waren erst nach einigen Wochen Ruhezeit genießbar.

Re: Englisches IPA mit „East Kent Golding“

Verfasst: Dienstag 15. November 2016, 23:38
von gulp
Nur die 60min Rast bei 67°C habe ich daraus entnommen.
… und reicht Einmaischen bei 71°C und eine Kombirast bei 67°C für 90 min ?
Warum willst du dann 90 min rasten? 60 min bei 67° reichen.
Pale Ale Malz 60%
Münchner Malz 30%
Caramalz 10%
MüMa reichen 10%, Cara(red) 5%.
und wie schmeckts es nun ?

Eher langweilig (1), eher kratzig (2) oder könnte man sich vorstellen (3)
Mit den Änderungen (3)

Ich würde übrigens beim 1. IPA nicht stopfen. Das muss heutzutage keine Seereise mehr überstehen und du lernst erst mal die Zutaten ohne Geschmacksverstärker kennen.

Nur meine 5 Cent.

Gruß
Peter

Re: Englisches IPA mit „East Kent Golding“

Verfasst: Mittwoch 16. November 2016, 00:01
von fg100
Ich hab es ja weiter oben schon geschrieben. Als Anfänger würde ich einfach das von Hanghofer machen.
Als Hefe die S04 nehmen.
Einfach und somit man kann da nichts falsch machen.
https://brauerei.mueggelland.de/rezeptd ... s/105.html
christianf hat geschrieben: Das ist aber eigentlich gerade das Charakteristikum eines IPA. Der Stopfhopfen kam mit ins Fass, damit das Bier die Seereise nach Indien überstand.
Das ist übrigens ein Märchen

Re: Englisches IPA mit „East Kent Golding“

Verfasst: Mittwoch 16. November 2016, 09:21
von christianf
fg100 hat geschrieben:Ich hab es ja weiter oben schon geschrieben. Als Anfänger würde ich einfach das von Hanghofer machen.
Als Hefe die S04 nehmen.
Einfach und somit man kann da nichts falsch machen.
https://brauerei.mueggelland.de/rezeptd ... s/105.html
christianf hat geschrieben: Das ist aber eigentlich gerade das Charakteristikum eines IPA. Der Stopfhopfen kam mit ins Fass, damit das Bier die Seereise nach Indien überstand.
Das ist übrigens ein Märchen
Im Ernst? Soweit ich weiß, ist nur die Geschichte mit der Rückverdünnung in Indien ein Märchen ...

Re: Englisches IPA mit „East Kent Golding“

Verfasst: Mittwoch 16. November 2016, 09:29
von butascratch
Braumagazin hat geschrieben: Da man be­reits da­mals die kon­ser­vie­ren­de Wirkung des Hopfens kann­te, wur­de die Hopfung des be­reits ur­sprüng­li­ch stark gehopf­te Bieres über die Jahre im­mer wei­ter an­ge­ho­ben. Viele Quellen be­le­gen auch, dass das Bier da­mals in den Lagerfässern mit Hopfen ge­stopft wur­de.
http://braumagazin.de/article/stilportrait_ipa/

So wie ich das verstanden habe, hat man das nicht ursprünglich gemacht, es hat sich aber im Verlauf des Exports nach Indien so ergeben, oder hab ich da jetzt was missinterpretiert?

Re: Englisches IPA mit „East Kent Golding“

Verfasst: Mittwoch 16. November 2016, 10:19
von christianf
Da man be­reits da­mals die kon­ser­vie­ren­de Wirkung des Hopfens kann­te, wur­de die Hopfung des be­reits ur­sprüng­li­ch stark gehopf­te Bieres über die Jahre im­mer wei­ter an­ge­ho­ben. Viele Quellen be­le­gen auch, dass das Bier da­mals in den Lagerfässern mit Hopfen ge­stopft wur­de.
Also ich lese das so, dass das Bier in der Regel gestopft war, um die Haltbarkeit zu erhöhen.

Re: Englisches IPA mit „East Kent Golding“

Verfasst: Mittwoch 16. November 2016, 10:25
von butascratch
christianf hat geschrieben:
Da man be­reits da­mals die kon­ser­vie­ren­de Wirkung des Hopfens kann­te, wur­de die Hopfung des be­reits ur­sprüng­li­ch stark gehopf­te Bieres über die Jahre im­mer wei­ter an­ge­ho­ben. Viele Quellen be­le­gen auch, dass das Bier da­mals in den Lagerfässern mit Hopfen ge­stopft wur­de.
Also ich lese das so, dass das Bier in der Regel gestopft war, um die Haltbarkeit zu erhöhen.

:thumbup genau