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IrishMoos - Gärung

Verfasst: Sonntag 20. November 2016, 15:35
von hopfenbär
Hallo,
ich habe vor zwei Tagen ein IPA gebraut und zum ersten Mal IrishMoos verwendet. Jetzt, 48h später ist sie zwar ca. alle paar Minuten am Blubbern und
Bläschen steigen auf, jedoch kommt mir die Hefe super langsam vor.

Meine abgefüllte Speise hat stark ausgeflockt und am Boden der Flaschen hat sich eine 3cm dicke Schicht mit Schmodder abgelagert. Darüber ist die Speise super klar. Jetzt ist meine Angst, dass das gleiche im Gärfass passiert und das die Hefe gefangen am Boden liegt. :Shocked
Eigentlich sollte das IM auf die Hefe doch keinen Einfluss haben oder?

Hier mein Vorgehen.
- 4g IM auf 22L
- 10Minuten vor Kochende hinzugegeben
- Hefe : 2x MangroveJack M44
- Schüttung: 80% Pilsner 20% Münchner

Evtl hat ja jemand ähnliche Erfahrung gemacht?
Liebe Grüße Martin.

Re: IrishMoos - Gärung

Verfasst: Sonntag 20. November 2016, 15:47
von Boludo
Ich hätte die Hälfte IM genommen. Das war wohl zu viel. Dauert jetzt halt länger.
Wie kommst Du auf so eine Menge?

Stefan

Re: IrishMoos - Gärung

Verfasst: Sonntag 20. November 2016, 16:03
von hopfenbär
Würde es helfen das Bier noch einmal zu Belüften? Quasi die Hefe nochmal ordentlich aufwirbeln? Ich könnte auch noch 2Packungen US-05 dazu geben, befürchte allerdings das diese dann ebenfalls zu Boden geht.

Um ehrlich zu sein habe ich mich an eine Mengenangabe von dir orientiert. :Bigsmile :Greets
Bin auf diesen Thread gestoßen und wollte vermeiden das ich auch solche Glibberflocken bekomme.
http://hobbybrauer.de/modules.php?name= ... &tid=13724

Re: IrishMoos - Gärung

Verfasst: Sonntag 20. November 2016, 16:08
von Boludo
Ah ok. Mittlerweile empfehle ich 0,1g/L.
Auf keinen Fall belüften. Ich würde einfach mal abwarten. Sollte irgendwann gar nichts mehr gehen neue Hefe rein.

Stefan

Re: IrishMoos - Gärung

Verfasst: Sonntag 20. November 2016, 16:23
von hopfenbär
Alles klar, danke. Dann mach ich das so.

Re: IrishMoos - Gärung

Verfasst: Sonntag 20. November 2016, 17:16
von Tozzi
Hallo Martin,

ich habe früher auch immer 4 g genommen und hatte dementsprechend jedesmal so eine Einlaufsuppe.
Der Gärung hat es aber nicht geschadet. Inzwischen folge ich Stefans Empfehlung und nehme auch 0,1g/L.
Keine Sorge, das passt schon noch.

Re: IrishMoos - Gärung

Verfasst: Dienstag 22. November 2016, 23:57
von hopfenbär
Vielen Dank für eure Antworten. Die Hefe ist jetzt seit Montag früh ordentlich am Gären.

Jetzt hätte ich dazu eine Verständnis Frage. Warum verläuft die Gärung anfangs so schleppend mit IrishMoss?
Ich würde tippen weil ein großer Teil der Hefe mit dem Eiweiß nach unten gezogen wird und quasi eingekapselt ist. Jedoch kommt die Hefe immer noch in Kontakt mit der Würze. Dadurch dauert es länger bis sich genug Zellen vermehrt haben und ordentlich los legen?

Würde dann heißen das IM die Hefe ähnlich stresst, wie wenn man mit zu wenig Zellen anstellt?
Habt ihr mit 0,1g/l keine Verzögerung der Gärung beobachtet? Ich möchte bald das erste mal Untergärig brauen und etwas IM verwenden, da ist das Thema "Pitching rate" ja noch wichtiger.

Merci schon einmal und einen schönen Abend,
Martin

Re: IrishMoos - Gärung

Verfasst: Mittwoch 23. November 2016, 01:26
von chaos-black
Ich hab bisher nur einmal Irish Moss verwendet und da mit 0,1g/L. Mir sind da aber keine Verzögerungen aufgefallen.

Re: IrishMoos - Gärung

Verfasst: Mittwoch 23. November 2016, 04:50
von Schlinsermändle
Morgen zusammen,

also das mit den ausflockungen ist mir auch aufgefallen bei diesem sud. war auch ziemlich irritiert. sa komisch aus, der schoder war locker und nicht so fest wie ohne irish mos. bei der gährung hatte ich keine probleme, die ist super gelaufen, hab mich bei der gabe an einem rezept orientiert welches 5g/25 Liter vorgab, bin also etwas über 0,1 g/liter herum gelandet.

werde aber das irish moos nicht mehr verwenden, gefällt mir nicht so,...
gruss
thomas

:Smile

Re: IrishMoos - Gärung

Verfasst: Mittwoch 23. November 2016, 10:05
von DevilsHole82
Bisher bin ich mit 0,17 g/L sehr gut gefahren. Die Ausfällung der Eiweißtrübung beim Abkühlen war enorm. Diese Dosierung hab ich konsequent bei jedem Sud (auch Weissbier) durchgezogen und konnte keine Auswirkung auf die Gärung feststellen. Zwar kam die Gärung mal später an (24-48h), mal aber schon nach wenigen Stunden (<6h). Das schiebe ich aber auf die jeweilige Hefe und Stammwürze.

Im Braugamazin wird sogar eine Dosierung von bis zu 0,25 g/L erwähnt: http://braumagazin.de/article/bierfehle ... rtruebung/

Edit: Bei welcher Temperatur hast Du den Whirlpool und Hopfenseihen durchgeführt? Laut dem erwähnten Bericht sollte das bei Verwendung von Irish Moss bei möglichst niedrigen Temperaturen (mind. <60°C) erfolgen.

Re: IrishMoos - Gärung

Verfasst: Mittwoch 23. November 2016, 10:58
von hopfenbär
DevilsHole82 hat geschrieben: Im Braugamazin wird sogar eine Dosierung von bis zu 0,25 g/L erwähnt: http://braumagazin.de/article/bierfehle ... rtruebung/

Edit: Bei welcher Temperatur hast Du den Whirlpool und Hopfenseihen durchgeführt? Laut dem erwähnten Bericht sollte das bei Verwendung von Irish Moss bei möglichst niedrigen Temperaturen (mind. <60°C) erfolgen.
Danke für den Hinweiß, hab den Whirlpool bei ca. 60°C gemacht, das erklärt einiges. Dann werde ich beim nächsten mal auf ca 50°C runter gehen. :thumbup

Re: IrishMoos - Gärung

Verfasst: Mittwoch 23. November 2016, 12:36
von HrXXLight
Das heißt quasi, wenn ich nicht aktiv runterkühle ich bis 60C mit dem Whirlpool warten müsste bei Verwendung von Irish Moos, weil es ansonsten mit in die Gärung kommen könnte und diese dann hemmt?

Re: IrishMoos - Gärung

Verfasst: Mittwoch 23. November 2016, 12:39
von Boludo
Jetzt macht doch nicht so ein Drama um das IM.
Ich mach meinen WP bei 80°C und alles ist gut. Man darf halt nicht überdosieren, das ist alles.
Und selbst wenn, dann klumpt halt die Hefe und die Gärung kann etwas gebremst werden, aber auch das ist kein Beinbruch.

Stefan

Re: IrishMoos - Gärung

Verfasst: Mittwoch 23. November 2016, 12:45
von DevilsHole82
Je schnel­ler die Würze ab­kühlt und je in­ten­si­ver sie be­wegt wird, desto grob­flo­cki­ger fal­len die­se Komplexe aus und kön­nen ent­spre­chend leich­ter durch Sedimentation oder Filtration ab­ge­trennt wer­den. Die Menge des Kühltrubs steigt da­bei, je wei­ter die Würze her­un­ter­ge­kühlt wird.

Besonders ef­fi­zi­ent ist die un­mit­tel­ba­re Abkühlung nach Kochende bis na­he dem Gefrierpunkt, oh­ne dass zu­vor der Heißtrub ab­ge­schie­den wur­de. Dadurch kann der Heißtrub ent­ste­hen­den Kühltrub teil­wei­se ad­sor­bie­ren und reißt ihn zu Boden [Narziß].[1]
Hilfsstoff Irish Moss:
Dosierung 15 - 25 g/hl ca. 5-10 min vor Kochende. Ziel der Gabe im Heißbereich ist die voll­stän­di­ge Lösung der Carrageene, für die min­des­tens 60°C nö­tig sind oh­ne sie zu de­na­tu­rie­ren, was bei län­ge­ren Kochzeiten > 10 min auf­tre­ten kann. Die Dosierung soll so er­fol­gen, dass Irish Moss den ent­ste­hen­de Kühltrub voll­stän­dig aus­fäl­len kann, je­doch da­mit ab­ge­trennt und nicht in die Gärung ver­schleppt wird. Daher muss die Abtrennung mög­lichst kalt, min­des­tens je­doch un­ter 60°C er­fol­gen, be­vor die Würze an­ge­stellt wird. Sonst kann Carrageen in die Gärung ver­schleppt wer­den und sie be­ein­träch­ti­gen.[1]
Quelle: [1] http://braumagazin.de/article/bierfehle ... rtruebung/

Re: IrishMoos - Gärung

Verfasst: Mittwoch 23. November 2016, 13:25
von DerDallmann
Interessant.
Trotzdem: ich drehe meinen WP meistens bei 75° an, benutze immer IM und hatte noch nie Probleme mit der Gärung.
Dosierung immer 2 Teeköffel auf 20l, abgewogen hab ich das noch nie.

Re: IrishMoos - Gärung

Verfasst: Freitag 13. Januar 2017, 00:16
von hopfenbär
Hey,

Falls es noch jemanden interessiert das IPA wurde super klar, habe leider vergessen früher ein Ergebniss zu posten. Hier ein Bild 1 Woche nach Nachgärungsende!
Ab jetzte benutze ich IM für alle hellen Biere.
:Drink