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Mein Rührer
Verfasst: Sonntag 20. November 2016, 17:36
von michaelli
Hallo zusammen!
Eigentlich liebe ich das meditative Selbstrühren, aber bei dem Rührer, den ich netterweise angeboten bekommen habe, konnte ich nicht nein sagen.
Alles Edelstahl, 10mm Achse.
Zusätzlich eingekauft:
Ein kleiner Motor (6V/1A) mit Getriebe (1:50) oben dran , ein Freilauf (bucht, damit mir die Maische nicht ans Getriebe geht

), eine kleine Kupplung (10mm/10mm) und ein schönes Kugellager (innen 10mm)...
Das ganze auf einer Prototyp-artigen Holzkonstruktion (verbesserungswürdig!).
Durch die Konstruktion der Rührelemente wird sowohl horizontal als auch vertikal extrem sauber gerührt.
Einfach herrlich!!!
Herzliche Grüße
Michael
Re: Mein Rührer
Verfasst: Sonntag 20. November 2016, 18:11
von Beerbrouer
Na, das ist ja mal ein Rührer... So eine Konstruktion habe ich noch nie gesehen. Berichte mal von den Erfahrungen.
Was anderes:bei welcher Geschwindigkeit dreht der denn? Man sieht ja einen richtigen Strudel. Ist das nicht etwas zu schnell?
Gruß
Gerald
Re: Mein Rührer
Verfasst: Sonntag 20. November 2016, 18:27
von uli74
Ich kenne ähnliche Rührer, bei denen schräg angeschnittene Rohre sternförmig von der Rührwerksachse nach aussen ragen. Natürlich berühren diese Rohre nicht die Rührwerkswelle sondern enden ein Stück weit vor der Welle, die Schräge zeigt nach oben so dass Flüssigkeit nicht nur umgewälzt sondern tatsächlich von oben angesaugt wird. Mittels Zentrifugalkraft wird die zu rührende Flüssigkeit nach aussen gedrückt. Das funktioniert ähnlich wie eine Kreiselpumpe, mit dem Unterschied dass es kein Pumpengehäuse gibt.
Diese Rührwerke sind sehr effektiv und kommen auch mit relativ dicken Medien sehr gut zurecht. Allerdings benötigen sie eine gewisse Mindestdrehzahl, sonst können sie nicht "pumpen".
Re: Mein Rührer
Verfasst: Sonntag 20. November 2016, 18:32
von Griller76
Ohne hier die Freude über das gute Funktionieren dieses Rühwerkes trüben zu wollen, aber sorgte es mit seinem tiefen Strudelkegel in der Mitte nicht für starken Sauerstoffeintrag und somit oxidation in der Maische?

Re: Mein Rührer
Verfasst: Sonntag 20. November 2016, 18:59
von BerndH
Die Idee mit solchen Rohrabschnitten einen Rotor zu bauen finde ich sehr interessant.
Das Gerät scheint ja sehr effektiv zu arbeiten.
Mit wieviel U/min rotiert der Rotor?
Hast du vielleicht mal ein Video gemacht das du uns zeigen könntest ?
Grüße
Bernd
Re: Mein Rührer
Verfasst: Sonntag 20. November 2016, 19:03
von uli74
Griller76 hat geschrieben:Ohne hier die Freude über das gute Funktionieren dieses Rühwerkes trüben zu wollen, aber sorgte es mit seinem tiefen Strudelkegel in der Mitte nicht für starken Sauerstoffeintrag und somit oxidation in der Maische?

Wasser verhält sich anders als Maische. Wenn das Medium dicker ist wirds keinen Strudel geben, der in der Lage ist Sauerstoff in die Maische einzutragen. Problematische Maischen sind Dickmaischen, die mit herkömmlichen Rührwerken kaum gerührt werden können. Für dünne Maischen mit 3:1 oder dünner reicht ein herkömmliches Rührwerk wie man es in der Hobbybrauerszene üblicherweise einsetzt.
Abgesehen davon gabs unlängst einen Thread, in dem geschrieben wurde dass Sauerstoffeintrag beim Maischen unschädlicher ist als Sauerstoffeintrag nach dem Kochen.
Re: Mein Rührer
Verfasst: Sonntag 20. November 2016, 19:33
von Griller76
Welcher Thread genau wäre das bitte?
Aber etwas Sauerstoff braucht die gekühlte Würze mit der Hefe dann doch.
Re: Mein Rührer
Verfasst: Sonntag 20. November 2016, 19:36
von uli74
Griller76 hat geschrieben:Welcher Thread genau wäre das bitte?
Aber etwas Sauerstoff braucht die gekühlte Würze mit der Hefe dann doch.
Ja, weil beim Kochen die Würze entgast wird.
Welcher Thread? Keine Ahnung, habs mir nicht gemerkt.
Re: Mein Rührer
Verfasst: Sonntag 20. November 2016, 19:50
von Imker
Hallo
Das mit den Rohren finde ich super, mal sehen ob mir auch ein paar Bögen über den Weg laufen.
Gruß Imker
Re: Mein Rührer
Verfasst: Montag 21. November 2016, 07:40
von michaelli
Hallo zusammen,
@beerbrouer: ja, der Rührer dreht sich zu schnell, auf beiden Fotos. Die Aufnahme mit Wasser und einem regelbaren Netzteil diente nur zum Testen. Bei der Aufnahme mit der Maische ebenso. Hier wurde anschließend runtergeregelt, aber dann konnte man nicht mehr viel fotogenes sehen :-)
In der Tat liefert der Rührer bei niedriger Drehzahl bessere Ergebnisse. Bei höherer lagert sich oben am Rand etwas Maische ab. Ich habe soweit herunter geregelt, bis immer noch sichtbar Malz nach oben transportiert wurde.
Die ca. 50 Upm und wurden also empirisch ermittelt. Bei der Drehzahl ist kein Prallblech notwendig.
Danke für den Hinweis mit der Oxydation, das werde ich im Auge behalten.
Und um der Frage zuvor zu kommen: ja, man kann den Rührer inkl. Welle käuflich erwerben. Aber es ist ein wirklicher Profi-Preis! Ich kann den Kontakt zum Lieferanten herstellen.
Beste Grüße
Michael
Re: Mein Rührer
Verfasst: Montag 21. November 2016, 07:47
von uli74
Wenn das Teil so gut rührt sollte es auch für grössere Töpfe geeignet sein.
Wofür wird das Rührwerk denn normalerweise verwendet?
Re: Mein Rührer
Verfasst: Montag 21. November 2016, 07:55
von hutschpferd
Griller76 hat geschrieben:Ohne hier die Freude über das gute Funktionieren dieses Rühwerkes trüben zu wollen, aber sorgte es mit seinem tiefen Strudelkegel in der Mitte nicht für starken Sauerstoffeintrag und somit oxidation in der Maische?

Nein.
Re: Mein Rührer
Verfasst: Montag 21. November 2016, 08:40
von michaelli
@uli74: Das ist richtig: auch wesentlich größere Töpfe sollen gehen. Der Rührer wird z.B. für Farbherstellung und in der Lebensmittelbranche verkauft.
@hutschpferd: Oxydation: danke für die Klarstellung. (Mein vorletzter Sud schmeckte nicht, zu herb, zu bitter, keine Ahnung warum)