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Rezeptcheck einfaches Irish Red Ale
Verfasst: Sonntag 20. November 2016, 20:16
von mavro
Hallo zusammen,
als Anfänger bin ich auf der Suche nach einem einfachen Rezept für ein Irish Red Ale, bei dem ich nicht viel falsch machen kann.
Ich habe mir natürlich MMuM- und Müggelland-Rezepte angeschaut.
Ich bin dann aber auf ein interessantes Rezept eines schweizer Hobbybrauers gestoßen.
Was haltet Ihr davon?
Og. = 1052, fg = 1008, 5,5 vol% Alkohol, 20 Liter Bier
Schüttung:
4 Kg Pale Ale
1 Kg Cara Red
0,3 Kg Crystal Malt
Hopfen:
30 g Fuggle Hopfenpellets (5,0 %) 60 Minuten
20 g Goldings Hopfenpellets (6,6%) 20 Minuten
Hefe
S-04
Maischen:
Infusion
60 min. Kombirast 66 Grad Celsius
BIAB, Ausbeute ca. 50%
Viele Grüße, Andreas
Re: Rezeptcheck einfaches Irish Red Ale
Verfasst: Sonntag 20. November 2016, 20:36
von Sura
Knapp 25% Cara-/Crystelmalze find ich schon ganz schön anstrengend. Wird ein ordentlicher Malzkörper werden.
Re: Rezeptcheck einfaches Irish Red Ale
Verfasst: Sonntag 20. November 2016, 20:44
von Ladeberger
Wie soll es denn schmecken? Hast du ein kommerzielles Beispiel?
Gruß
Andy
Re: Rezeptcheck einfaches Irish Red Ale
Verfasst: Sonntag 20. November 2016, 20:51
von Blancblue
Ein Rezept, das die Firma Weyermann erfreuen wird :-)
Ich halte Deine Schüttung genau wie Sura auch für zu Karamellmalzlastig, es sei denn, Du stehst auf so pappsüsse Biere. Wenn die Schüttung so bleibt, würde ich eine höher vergärende Hefe nehmen wie z.B. die US 05, mit der SO-4 erschlägt einen das Bier.
Hier haben wir vor kurzem mal über einen Kilkenny Klon Rezept diskutiert, vielleicht hilft Dir das ja weiter:
viewtopic.php?f=17&t=11169&p=170620&hilit=irish#p170620
Re: Rezeptcheck einfaches Irish Red Ale
Verfasst: Sonntag 20. November 2016, 21:00
von mavro
Ich habe leider keinen Biernamen in Erinnerung.
Ich Versuch es malnzu beschreiben...
Ich Stelle mir vor: leichte Malzsüße, etwas karamelig, leicht gehopft, leichte Bitterkeit, kein ester, leichtes Röstaroma
Re: Rezeptcheck einfaches Irish Red Ale
Verfasst: Sonntag 20. November 2016, 21:07
von Blancblue
Oh, dann liegst Du mit Deinem Rezept leider komplett daneben... Dafür hast Du viel zu viel Cara/Crystal Malz in die Schüttung genommen und die falsche Hefe ausgewählt. Vielleicht ist ein Irish Red da auch nicht das richtige, hast Du mich mal mit einem (American) Amber / Red Lager beschäftigt?
Re: Rezeptcheck einfaches Irish Red Ale
Verfasst: Sonntag 20. November 2016, 21:21
von mavro
Hättest Du evtl ein Referenzrezept für ein Amber für mich?
Bei der Eingabe des Suchbegriffe bei MMuM kommen ja viele ganz verschiedene Biere...
Re: Rezeptcheck einfaches Irish Red Ale
Verfasst: Sonntag 20. November 2016, 21:48
von Blancblue
Du kannst da geschmacklich in mehrere Richtungen gehen bzw. dich orientieren:
1. Märzen / Wiener Lager, z.B.
http://www.maischemalzundmehr.de/index. ... %C3%A4rzen
Hier das CaraHell durch CaraRed und/oder CaraMünch 2 ersetzen. Hopfen könnte ich mir Mosaic sehr gut vorstellen oder Mandarina Bavaria. Callista wäre auch ne Überlegung wert.
2. American Amber Lager a la Brooklyn Lager:
http://brooklynbrewery.com/blog/ask-a-b ... wer-mar-6/
3. Kilkenny (obergärig, siehe oben)
Generell würde ich ne Schüttung mit 75% Wiener/Pale Malz, 10-15% Münchner und den Rest nach belieben mit CaraRed, CaraMünch und/oder Melanoidin empfehlen. Für leichten Röstgeschmack noch ne Prise Carafa Spezial. Wenn obergärig, ne milde englische Hefe am Temeperaturminimum vergären lassen, als Lager die 34/70 oder S-189 nehmen.
Re: Rezeptcheck einfaches Irish Red Ale
Verfasst: Montag 21. November 2016, 14:55
von mavro
Hallo zusammen,
danke für Eure Hinweise, Tipps und Links!
Ich denke, ich werde dieses brauen:
http://maischemalzundmehr.de/index.php? ... torha2=5.7
Gibt es dafür von Eurer Seite noch Verbesserungsvorschläge?
VG, Andreas
Re: Rezeptcheck einfaches Irish Red Ale
Verfasst: Montag 21. November 2016, 15:01
von Blancblue
Ich würde:
- den Melanoidin Anteil auf 5% runterfahren
- Röstgerste durch Carafa Spezial ersetzen
- die Kombirast auf 60 Minuten verringern
- die Gärtemperatur bei 18 Grad halten
- Karbonisierung eher so auf 5g
Ansosten ist der EVG schon sehr niedrig, hoffe der ist in der Praxis etwas höher als im Rezept angegeben.
Re: Rezeptcheck einfaches Irish Red Ale
Verfasst: Montag 21. November 2016, 15:03
von Zielge
Hallo Andreas,
als absoluter Kilkenny-Fan würde ich mich sehr freuen wenn du dann deine Erfahrungen mit uns teilst! Danke und LG
Re: Rezeptcheck einfaches Irish Red Ale
Verfasst: Montag 21. November 2016, 16:57
von mavro
Nun denn, noch wenig vereinfacht bei der Maische würde ich mal folgendes versuchen
(...nur bei der Hefe weiß ich nicht, ob S-33, Notti, S-04 oder US-05...)
Schüttung:
Maris Otter Pale Ale: 4 kg (80%)
Carared: 415 g (8.3%)
Melanodin: 250 g (5%)
Haferflocken: 250 g (5%)
Carafa Spezial II: 85 g (1.7%)
Gesamt: 5 kg
Maischen:
Infusion
60 min. Kombirast 66 Grad Celsius
BIAB, Ausbeute ca. 50%
Würzekochen:
East Kent Goldings 25 g (5,7%) für 60 min.
East Kent Goldings 15 g (5,7%) für 30 min.
Gärung:
Hefe: S-33 (?)
Gärtemperatur bei 18 Grad
Karbonisierung 5 g/l
Alc. Vol : ca. 5%
>> Sieht das so gut aus?
...und klar: Sobald es fertig ist, berichte ich...
VG; Andreas
Re: Rezeptcheck einfaches Irish Red Ale
Verfasst: Montag 21. November 2016, 17:05
von Seed7
Einfach brauen und verkosten und beurteilen ob es deine erwartung entspricht.
In der basis ist ein Red sehr einfach, nur
Pale malt
bis 10% cara120/crystal
bis 2% black malt
Hefe, nicht zu expressieve Englische hefe S-04 relativ kuehl, soll auch gut ausgaeren und nicht zu viel koerper haben.
Ingo
Re: Rezeptcheck einfaches Irish Red Ale
Verfasst: Montag 21. November 2016, 17:12
von mavro
Du empfiehlst also S-04?
oder
findest S-04 eher nicht?
Re: Rezeptcheck einfaches Irish Red Ale
Verfasst: Montag 21. November 2016, 18:48
von Blancblue
Von den aufgezählten am ehesten die S-04 nehmen und kühl vergären, sonst wird das Irish Red zu fruchtig aufgrund erhöhter Ester Produktion. Flüssighefe kommt für dich nicht in Betracht?
Re: Rezeptcheck einfaches Irish Red Ale
Verfasst: Montag 21. November 2016, 19:28
von mavro
Danke!
Dann nehme ich die S-04, hab ich eh noch zu Hause...
Flüssig kostet halt mehr
Re: Rezeptcheck einfaches Irish Red Ale
Verfasst: Montag 21. November 2016, 19:40
von Blancblue
Musste ernten, dann relativiert sich der Preis! Nimm z.B. die Wyeast Irish Ale und brau direkt nach Deinem IR noch ein schönes Stout.
Re: Rezeptcheck einfaches Irish Red Ale
Verfasst: Sonntag 10. September 2017, 09:01
von mavro
Die Info geht an Ollibasta auf seine Frage, wie das Bier geworden ist, da die PN nicht ankommt:
Hi Olli,
ich würde mal sagen, es ist "nett" geworden. Alles gut gelaufen, Geschmack auch gut, Schaum gut, Aroma gut.
Kann man also einfach so nachbrauen.
Aber "nett" deswegen, weil mich der Bierstil an und für sich im Nachhinein nicht wirklich interessiert.
Das Irish Red Ale schmeckt halt sehr "einfach". Da ist keine Überraschung dabei. Kann man quasi jedem geben und jeder sagt "OK".
Ich hatte es nur wegen der roten Farbe gebraut. Aber wirklich rot wird es ja nicht. Eher so hell-rot-braun. Wenn man es gegen das Licht hält, dann sieht es auch irgendwie rot aus.
Also insofern: Wenn Du ein einfaches Bierchen brauen, willst, bei dem man nix falsch machen kann und das zu jeder Jahreszeit und zu jedem Anlass schmeckt, dann JA.
Wenn Du etwas ganz bestimmtes oder was besonderes willst, dann eher nein.
Re: Rezeptcheck einfaches Irish Red Ale
Verfasst: Mittwoch 13. September 2017, 18:20
von Ollibasta
Vielen Dank für deine Antwort.
Ich habe die Zutaten bestellt. Nächste Woche dann der nächste Brautag.
Ich möchte kein kompliziertes oder besonderes Bier. Einfach eines dass gut zu trinken ist. Da ich noch Anfänger bin, braue ich mich erstmal ein. Später irgendwann kommen die anderen Sachen.
Das Rote am Irish Red ist mir eigentlich egal. Hauptsache es geht geschmacklich in die Richtung.
Re: Rezeptcheck einfaches Irish Red Ale
Verfasst: Donnerstag 21. September 2017, 14:29
von Ollibasta
Hallo.
Ich habe da noch zwei Fragen. Ich beabsichtige das oben besprochene Rezept (Post #12 - von MMuM (Kilkenny by Alex)) zu brauen.
Das Carafa Spezial II wird zu Beginn des Maischens zugegeben? In einem meiner Bierbraubücher (Greg Hughes) steht, dass auch Carafa Spezial II nicht mit in die Maische gehören, allenfalls zum Ende des Maischens zugegeben werden.
Haferflocken: Kann ich da die handelsüblichen feinen Köllnflocken nehmen? Hierzu findet man widersprüchliche Aussagen.
Vielen Dank für eine kurze Antwort.
Olli
Re: Rezeptcheck einfaches Irish Red Ale
Verfasst: Donnerstag 21. September 2017, 15:31
von Eowyn
Ollibasta hat geschrieben: ↑Donnerstag 21. September 2017, 14:29
Hallo.
Ich habe da noch zwei Fragen. Ich beabsichtige das oben besprochene Rezept (Post #12 - von MMuM (Kilkenny by Alex)) zu brauen.
Das Carafa Spezial II wird zu Beginn des Maischens zugegeben? In einem meiner Bierbraubücher (Greg Hughes) steht, dass auch Carafa Spezial II nicht mit in die Maische gehören, allenfalls zum Ende des Maischens zugegeben werden.
Haferflocken: Kann ich da die handelsüblichen feinen Köllnflocken nehmen? Hierzu findet man widersprüchliche Aussagen.
Vielen Dank für eine kurze Antwort.
Olli
Kann nur zu haferflocken was sagen, nimm die kernigen, nicht die zarten oder blütenzarten (hab vergessen, wie die hießen). Ich kauf die hier im Supermarkt als "Oatmeal", das entspricht unseren "kernigen" haferflocken, die zarten/feinen, pappen fürchterlich zu Brei zusammen. Die sind auch eher gedacht für Porridge bzw. "Brei"
Re: Rezeptcheck einfaches Irish Red Ale
Verfasst: Donnerstag 21. September 2017, 16:32
von mavro
Carafa Spezial II gebe ich immer 30 min. nach Maischebeginn in die Maische dazu, wobei ich in der Regel je nach Rezept 50-70 min. lange maische
Re: Rezeptcheck einfaches Irish Red Ale
Verfasst: Donnerstag 21. September 2017, 20:08
von Ollibasta
Vielen Daank für eure Antworten.
Dann bin jetzt gut für den Brautag morgen gerüstet.
Viele Grüße