Also bin ich wohl der erste, der das ausprobiert hat?!? Ich habe jetzt damit einen Weizenbock gebraut, den ich heute Abend gerade verkoste - etwas jung vielleicht nach gerade mal knapp über 2 1/2 Wochen in der Flasche, aber ich war halt neugierig.
Die
riesigen Unterschiede zu normalem Weizenmalz habe ich jetzt nicht wahrgenommen, allerdings doch schon sehr
feine.
Zunächst zur Schüttung:
60 % helles böhmisches Weizentennenmalz von Weyermann,
40 % Wiener Malz,
Hopfung in 3 Gaben (Vorderwürze, 15 min vor Kochende, Whirlpool bei 93°) mit je 50 % Saazer und Saphir auf 25 IBU,
leichte Maischesäuerung auf Ph 5,9 mit 200 g Sauermalz ab Maltoserast, da unser Wasser eine RA von 9,5 hat.
Einmaischen bei 47°
Ferulasäurerat 15 min bei 43 - 45° (da 2 unterschiedlich heizende Maischepfannen

)
Eiweißrast 15 min bei 52°
Maltoserast 45 min bei 63°
Verzuckerungsrast 30 min bei 72°
Abmaischen bei 78°
angestellt bei 17° P mit gestrippter Schneiderhefe, Vergärung bei rund 18 %
Beim Maischen haben wir gemerkt, dass das Malz anscheinend im Verhältnis noch wenig gelöst war. Es dauerte deutlich länger als sonst, bis wir die Veränderungen in der Maische auch sehen konnten; lange blieb es sehr trübe, wie wir es vorher nur bei unserem Wit mit 46 % Rohfrucht hatten.
Das Ergebnis finde ich schon ziemlich spektakulär, obwohl die Hefe ihre Schneider-typischen Probleme bei der hohen Stammwürze hatte (RE 4,9%).
Das Bier ist ausgesprochen vollmundig, obwohl wir keinerlei Karamalz verwendet haben; das Wiener Malz hat das sicher nicht alleine geschafft, vielmehr führe ich das auf das Tennenmalz zurück, was auch den Beschreibungen entspricht. Die spürbare, aber nicht zu extreme Restsüße wird durch die starke Gewürznelke (lecker

) gut kontrastiert. Trotz gut abgesetzter Hefe ist das Bier deutlich eiweißtrüb, der Schaum ist stabil.
Fazit:
Für ein vollmundiges Weizen sehr gut geeignet, Ferulasäure- und Eiweißrast unbedingt zu empfehlen.
Viele Grüße
Andreas