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Temperatur beim Maischen

Verfasst: Montag 5. Dezember 2016, 10:19
von löwenstark
Hallo zusammen

Ich habe beim Maischen jeweils das Problem, dass ich die Temperaturen nicht ganz einhalten kann (+/- 3 Grad).
Bisher erhitze ich in einer normalen Pfanne auf einem elektrischen Kochherd. Während den Rastvorgängen muss ich immer neben der Pfanne stehen und die Temperatur überprüfen / korrigieren.

Ich überlege mir darum, einen elektrischen Einkochkessel mit Thermostat zu beschaffen, bin mir aber nicht sicher, ob ein solches Gerät so genau ist, dass das Erhitzen sowie das Rasten automatisiert abläuft.
Habt ihr Erfahrung damit?

Re: Temperatur beim Maischen

Verfasst: Montag 5. Dezember 2016, 11:58
von chixxi
Gibt es irgendjemanden der eine Abweichung von 3 Grad Celsius beim Maischen im fertigen Bier erkennt?! Ich sicher nicht, und ich glaube auch nicht dass irgendein Einkocher mit bereits eingebautem Thermostat das genauer hin bekommt. :Drink

Re: Temperatur beim Maischen

Verfasst: Montag 5. Dezember 2016, 12:11
von Sura
chixxi hat geschrieben:Gibt es irgendjemanden der eine Abweichung von 3 Grad Celsius beim Maischen im fertigen Bier erkennt?! Ich sicher nicht, und ich glaube auch nicht dass irgendein Einkocher mit bereits eingebautem Thermostat das genauer hin bekommt. :Drink
Das ist wohl ein wenig zu allgemein behauptet. Ich denke, daß so ziemlich jeder hier bemerkt wenn eine Kombirast bei 70°C statt 67°C stattgefunden hat.

Re: Temperatur beim Maischen

Verfasst: Montag 5. Dezember 2016, 12:27
von Alt-Phex
So genau sind die meisten Thermostate nicht und ohne Rührwerk funktioniert das
erst recht nicht, denn dann brennt dir die Maische an. Bei klassischen Rasten ist
das nicht so dramatisch wenn du 1-2°C daneben liegst, bei einer Kombirast schon.

Möglicherweise machst du aber nur etwas falsch beim maischen. Während den Rasten
muss ja nicht geheizt werden. Du heizt, unter rühren, bis zur gewünschten Temperatur
hoch und schaltest dann die Heizquelle ab - ggf. den Topf von der Platte nehmen.
Bei längeren Rasten kann ein nachheizen erforderlich sein, aber das muss nicht
kontinuierlich erfolgen. Ansonsten einfach bei der Rasttemp. stehen lassen.

Wenn du dir eine Isolierung (z.b. Isomatte) um den Topf bastelst hält der die Tempertur
auch entsprechend lange ohne nachheizen.

Re: Temperatur beim Maischen

Verfasst: Montag 5. Dezember 2016, 12:28
von Kobi
Wir nutzen seit 15 Jahren Einkochautomaten und sind damit auch sehr zufrieden. Was aber nicht geht, ist, sich auf das Thermostat zu verlassen. Dafür ist so ein Automat doch zu sehr Grobmotoriker und die Maische zu heterogen. Da der Automat unten heizt, bei einigen sogar nur in der Mitte der Bodenplatte, muss man in den Aufheizphasen gut rühren; trotzdem ist es dort heißer und oben halt kühler. Man muss schon aufpassen, die Rasttemperaturen gut zu erreichen und zu halten. Das gelingt immer mal mehr oder weniger. Ab und zu passiert es schon, dass man die Rasttemperatur erreicht hat, abschaltet und das Gerät doch noch ganz schon nachheizt, sodass man die Rasttemperatur leicht überfährt; dann heißt es: Rühren, rühren, rühren, kaltes Wasser zugeben... Aber so ein Enzym ist ja auch nur ein Mensch... das gibt nicht so schnell auf (hoffe ich). Eigentlich hilft hier nur üben, Erfahrungen sammeln, seinen Einkocher kennen lernen und vielleicht ein Grad unterhalb der Rast aufhören zu heizen.

Viele Grüße
Andreas

Re: Temperatur beim Maischen

Verfasst: Montag 5. Dezember 2016, 12:48
von löwenstark
Hallo zusammen

Vielen Dank für eure Feedbacks.

Möglicherweise liegt es auch an meinem Kochherd. Wenn ich beispielsweise den Herd ausschalte, erwärmt sich die Maische nochmals ganze 5-7 Grad.

Über die Einkocher liest man ja gutes und schlechtes. Ich beabsichtige allenfalls, eine Hendi 3500m Induktionsplatte zu kaufen. Mit einem Rührwerk, Isolation und etwas Erfahrungswert bezüglich Heizrate sollte das Ergebnis sicherlich besser ausfallen.

Re: Temperatur beim Maischen

Verfasst: Montag 5. Dezember 2016, 13:45
von London Rain
Sura hat geschrieben:
chixxi hat geschrieben:Gibt es irgendjemanden der eine Abweichung von 3 Grad Celsius beim Maischen im fertigen Bier erkennt?! Ich sicher nicht, und ich glaube auch nicht dass irgendein Einkocher mit bereits eingebautem Thermostat das genauer hin bekommt. :Drink
Das ist wohl ein wenig zu allgemein behauptet. Ich denke, daß so ziemlich jeder hier bemerkt wenn eine Kombirast bei 70°C statt 67°C stattgefunden hat.
Ich glaub nicht: http://brulosophy.com/2015/10/12/the-ma ... t-results/

Re: Temperatur beim Maischen

Verfasst: Montag 5. Dezember 2016, 16:46
von chixxi
London Rain hat geschrieben:
Sura hat geschrieben:
chixxi hat geschrieben:Gibt es irgendjemanden der eine Abweichung von 3 Grad Celsius beim Maischen im fertigen Bier erkennt?! Ich sicher nicht, und ich glaube auch nicht dass irgendein Einkocher mit bereits eingebautem Thermostat das genauer hin bekommt. :Drink
Das ist wohl ein wenig zu allgemein behauptet. Ich denke, daß so ziemlich jeder hier bemerkt wenn eine Kombirast bei 70°C statt 67°C stattgefunden hat.
Ich glaub nicht: http://brulosophy.com/2015/10/12/the-ma ... t-results/
Das wird auf jeden Fall eines meiner nächsten Experimente, gute Idee. Ich glaube von mir selbst das nicht unterscheiden zu können. Ich poste dann mal die Ergebnisse, wird aber nächstes Jahr :Drink

Re: Temperatur beim Maischen

Verfasst: Montag 5. Dezember 2016, 16:55
von Ulrich
Ach, Maischen soll ja auch Spaß machen. Und Spaß macht es ja nur, wenn es klappt. woher will man wissen, welchen Einfluss die verschiedenen Rasten haben, wenn man die Rasten gar nicht genau steuern kann?

Du könntest (bis Du Dir ein genaueres equipment zugelegt hast):
A)100% dekoktion fahren, oder
B) Isotermes Maischen verwenden

Re: Temperatur beim Maischen

Verfasst: Montag 5. Dezember 2016, 17:39
von hyper472
löwenstark hat geschrieben:Ich beabsichtige allenfalls, eine Hendi 3500m Induktionsplatte zu kaufen. Mit einem Rührwerk, Isolation und etwas Erfahrungswert bezüglich Heizrate sollte das Ergebnis sicherlich besser ausfallen.
Bis es soweit ist, hilft nur rühren und messen, messen und rühren...
Ich habe mir dabei so beholfen:

Grüße,
Henning

Re: Temperatur beim Maischen

Verfasst: Montag 5. Dezember 2016, 19:32
von Biermensch
[quote=]"Alt-Phex"..... Bei klassischen Rasten ist
das nicht so dramatisch wenn du 1-2°C daneben liegst, bei einer Kombirast schon.
....[/quote]

Auch auf die Gefahr hin, gleich gesteinigt zu werden....,
Gab es da nicht mal so ein englischsprachige Analyse im alten Forum, wenn ich mich nicht täusche, welche z.B. ergeben hat, dass das Bier mit identischer Schüttung bei 67 Grad trockener war als 66° und ein deutlicher, also nennenswerter Anstieg der Vollmundigkeit/Restzuckers erst knapp an den 70° erreicht wurde, oder so ähnlich?
Hinzukommt noch die Messtoleranz sämtlicher handelsüblicher Thermometer von +/-2%, die besseren +/- 1%, sofern kein geeichter...
Natürlich wirken sich 2 Grad bei der Kombi mehr aus, das stimmt, aber wer weiß schon wirklich wo in dieser Bandbreite von Temperaturen er da überhaupt steht?

Ich behaupte daher mal, um auf die Frage des Threaderstellers zurückzukommen: Nein, ein Massenware Einkocher mit Thermostat erreicht eine sehr hohe Genauigkeit nicht, ebensowenig wie 90% aller anderen Hobbybrauer-Meßgeräte. Von teilweise unverstandenen Vorgängen im Maischprozess ganz zu schweigen (da zähle ich mich dazu. :Drink ) Ich rate daher dazu einfach mit der vorhandenen Ausrüstung mehr zu experimentieren und Erfahrungen sammeln, so kann man dann auch mit jeder Ausrüstung das Ergebnis beeinflussen. Bessere Ausrüstung schadet natürlich nie.. :Smile

Re: Temperatur beim Maischen

Verfasst: Dienstag 6. Dezember 2016, 10:41
von dpjBrau
Hallo,
ich braue in der Einkocherklasse mit einer Temperaturgesteurten Steckdose und Rührwerk. Damit gelingt es mir relativ gut die Temepraturen anzufahren und zu halten. Die Steckodose ist nach Kontrolle mit zwei unterschiedlichen Thermometern ausreichend für mich genau (+/- 0,2 °C Abweichung zu den Thermometern). Das Rührwerk läuft aus Bequemlichkeit durch, so dass auch die Durchmischung gegeben ist. Auf den Thermostat am Einkocher ist dagegen kein Verlass.

Viele Grüße
Dieter