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Optimierung des Brauablaufs

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 07:29
von Manuel
Hallo zusammen,

im alten Forum gab es mal eine Schritt für Schritt "Kurzanleitung" zum brauen. Leider finde ich diese weder im alten noch im neuen Forum.
Daher würde ich es gerne anders machen und euch vorstellen wie ein Kumpel und ich bereits 3 Sude gebraut haben in der Hoffung, dass ihr für uns noch ein paar Tipps, Ratschläge oder sogar Fehler in unserem Brauablauf zeigen könnt.

1. Einmaischen:
Wir bekommen aus einem Boiler schon recht heißes Wasser (um die 60°). Dies bedeutet, dass wir den Hauptguss nie lange im Einmachtopf erhitzen müssen. Bei niedrigeren Einmaischtemperaturen wird der Wasserhahn einfach auf "lauwarm" gestellt oder mit kaltem Wasser verschnitten. Während dem Einmaischen kontrollieren wir so. ca. alle 10 min die Temperatur und rühren mit einem Holzlöfel den Brei kräftig um.
Nach der letzten Rast erfolgt die Jodprobe und die Maische wird auf 78°C erhitzt.

2. Läutern:
Hierfür haben wir 2 Behätlnisse/Einsätze eines alten "abc-Einkochautomaten". Der eine Einsatz ist ein geschlossener Topf mit Auslassschlauch, der andere passt genau oben drauf und hat ein Siebboden. Über den Einsatz mit Siebboden spannen wir dann noch ein Malzsack. Nun kippen wir unsere Maische in den Malzsack im Siebbodeneinsatz. Der Sud wird in einem anderen Einmachtopf gefangen (dieser wird dann auch schonmal angeschaltet, damit die Würze vor dem Kochen nicht so viel Temperatur verliert). Nun schütten wir den Nachguss über das Malz im Malzsack und warten bis alles durchgelaufen ist. Am Ende drücken wir dann den Malzsack wie einen Teebeutel nochmal aus. An dieser Stelle entnehmen wir dann auch noch 2l Speise für die Nachgärung.

3. Würze kochen:
Der Einmachtopf wird auf max. gedreht und wir warten bis die Würze kocht. Je nach Biermenge teilen wir die Würze auf beide Einmachtöpfe demit die Würze schneller und wallender kocht. Der Hopfen kommt nach Rezept dazu.

4. Würze kühlen:
Während die Würze kocht, füllen wir eine Badewanne mit kaltem Wasser und schmeißen noch ein paar große Eiswürfel dazu, welche am Vortag in großen Schüsseln gemacht wurden.
Nachdem die Würze gekocht hat, schütten wir diese aus dem Einmachtopf durch ein Haushaltssieb in einen großen Alutopf und dieser Alutopf wandert dann in die Badewanne zum abkühlen. Dauert so ca. 60 min.

5. Gärung:
Nach dem der Sud abgekühlt ist, schütten wir diesen in den Gäreimer. Auch hier halten wir nochmal ein Haushaltssieb davor um weitere Schwebeteile aufzufangen. Hier wird dann auch noch kurz die Stammwürze mittles Bierspindel bestimmt. Dann kommt die Hefe (obergärig) nach Anweisung des Herstellers hinzu. Die Hauptgärung erfolgt 1-2 Wochen in einem Zimmer bei exakt 19°C. Nach der Hauptgärung kommt die errechnete Menge Speise in den Gäreimer und wir füllen das Bier in Flaschen ab. Die Flaschen kommen dann nochmals 1 Woche bei 19°C in das selbe Zimmer. Anschließend wandern diese ebenfalls für eine Woche in den Kühlschrank, hier haben wir schön kalte 0°C.

So sieht derweil unser Brauablauf aus. Wir freuen uns über euer Feedback!

Re: Optimierung des Brauablaufs

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 07:38
von JanBr
Spontan fällt mir bei 4. auf: .... schütten wir diese aus dem Einkochtopf...in einen großen Alutopf...

Heisse Würze reagiert sehr empfindlich auf Sauerstoff. Es kommt hier sehr schnell zu Oxidationsreaktionen, die man deutlich schmecken und sehen kann. Also lieber durch einen Schlauch ohne viel Verwirbelung ablassen.

Meiner Meinung nach wäre es für euch sinnvoller die heisse Würze direkt vom Einkocher in das Gärfass zu füllen (ohne Umweg Alutopf) denn so könnt Ihr die Gefahr einer Infektion minimieren, denn solange die Würze heiss ist, so lange seit Ihr auf der sicheren Seite. Aber das ist eher eine Glaubensfrage.

Gruß

Jan

Re: Optimierung des Brauablaufs

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 08:17
von Manuel
Hallo Jan,

danke für die schnelle Antwort. Werden es demnächst abschlauchen.
den Zwischenschritt im Alutopf brauchen wir aber um den Sud schneller abzukühlen.
Wir hatten es einmal im Gäreimer (Plastik) probiert aber es hätte Stunden gedauert bis der Sud abgekühlt wäre.
Metall ist da einfach ein besserer Leiter...

Grüße Manu

Re: Optimierung des Brauablaufs

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 08:36
von cyme
Ich benutze selbst nur Zucker, aber falls Speise, würde ich die erst nach dem Hopfenkochen abzwacken.

Re: Optimierung des Brauablaufs

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 09:16
von Dr Huppertz
Wenn Euere Läutereinrichtung funktioniert ist gut, ansonsten würde ich zur Erleichterung auf eine Läuterhexe setzen, das ist auch einfacher sauber zu halten.

Re: Optimierung des Brauablaufs

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 09:59
von comi
Manuel hat geschrieben:2. Läutern:
Hierfür haben wir 2 Behätlnisse/Einsätze eines alten "abc-Einkochautomaten". Der eine Einsatz ist ein geschlossener Topf mit Auslassschlauch, der andere passt genau oben drauf und hat ein Siebboden. Über den Einsatz mit Siebboden spannen wir dann noch ein Malzsack. Nun kippen wir unsere Maische in den Malzsack im Siebbodeneinsatz. Der Sud wird in einem anderen Einmachtopf gefangen (dieser wird dann auch schonmal angeschaltet, damit die Würze vor dem Kochen nicht so viel Temperatur verliert). Nun schütten wir den Nachguss über das Malz im Malzsack und warten bis alles durchgelaufen ist. Am Ende drücken wir dann den Malzsack wie einen Teebeutel nochmal aus. An dieser Stelle entnehmen wir dann auch noch 2l Speise für die Nachgärung.
Hi,

ich arbeite zwar mittlerweile nicht mehr mit Speise, aber sollte die nicht erst nach dem Hopfenkochen entnommen werden?

Gruß

Re: Optimierung des Brauablaufs

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 10:04
von dingenz
Ich würde die Speise nach dem Hopfenkochen entnehmen. Ist dann ja definitiv abgekocht und der Hopfen sorgt außerdem für eine bessere Lagerfähigkeit.

Re: Optimierung des Brauablaufs

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 10:18
von JanBr
Ja, die Speise sollte nach dem Hopfenkochen entnommen werden. Da ist sie steril und sie hatte die selbe Bittere und Den selben Extrakt wie die ursprüngliche Würze.

Jan

Re: Optimierung des Brauablaufs

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 10:46
von omitz
Schau mal hier rein und hier. Vielleicht hilft euch das auch bei eurem Prozess.

Re: Optimierung des Brauablaufs

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 10:51
von omitz
Manuel hat geschrieben:Hallo zusammen,

im alten Forum gab es mal eine Schritt für Schritt "Kurzanleitung" zum brauen. Leider finde ich diese weder im alten noch im neuen Forum.
Ist jetzt etwas OT aber ich finde diesen Hinweis sehr wichtig und gut! Anfänger werden mit der Suche im inet schnell dieses Forum finden. Was hier aber - meiner Meinung nach - fehlt ist eine Seite, die gerade Anfänger abholt. Im Grunde eine grosse Linksammlung

- Online-Shops
- Rezepte
- Kurzbrauanleitung
- Kalkulatoren
- Wiki
- ...

Ich denke, dass damit auch die Summe neuer Treads minimiert werden würde. Nur mal so als Einwurf und wie gesagt nur meine Meinung!

Re: Optimierung des Brauablaufs

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 10:57
von Ladeberger
Ich finde den Badewannen-Zwischenschritt gut, mit Alu geht das bestimmt sehr schnell. Das Material ist zwar bei sauren Lebensmitteln umstritten, aber ich denke in dieser Kontaktzeit ist das vertretbar. Immerhin kochen andere darin... Ich würde allerdings wie JanBr vorschlägt schlauchen, um weniger Sauerstoff einzutragen.

Falls ihr keine Wasseraufbereitung betreibt, hat dieses Thema je nach Wasserwerten sehr großes Optimierungspotenzial.

Gruß
Andy

Re: Optimierung des Brauablaufs

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 12:35
von Kelte
Schütten durch ein Haushaltssieb...

Kein WP? Kein Hopfenfilter? Nehm ihr nur Dolden? Ist euer Bier sehr trüb?

Re: Optimierung des Brauablaufs

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 20:02
von Manuel
Bitte etwas ausführlicher für den "Neuling".. ;)
Was ist WP? Und was der Hopfenfilter? Ist das so ein Strumpf den man über den Auslasshahn hängen kann?
Wir benutzen Pallets (Bis jetzt nur Malzmischungen von HuM verbraut).

Hmm... jetzt wo du fragst, ist unser Bier schon recht trüb, hätten uns jetzt aber da selber gebraut nichts dabei gedacht.....

Re: Optimierung des Brauablaufs

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 20:07
von Boludo
WP ist ein Whirlpool.
Mit dem Paddel die Würze ordentlich andrehen und rotieren lassen, Deckel drauf und nach 20 min, die blanke Würze außen abziehen.
Und wenn ein Filter, dann so was.

Stefan