Seite 1 von 1

Weizen schäumt sehr stark über...

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 08:22
von Manuel
Hallo zusammen,

ich weiß nicht ob meine Frage hier rein passt, habe aber kein besseren Thread gefunden.

Ein Kumpel und ich haben bis jetzt 3 Sude gebraut (Pale Ale, Weizen, Weizenbock).
Gerade bei den Weizenbieren hatten wir Probleme wenn wir die fertigen Flaschen öffnen wollten.
Es zischt, nichts passiert, nach einigen Sekunden schäumt das Bier über wie ein Vulkan und zwar so lange bis fast kein Bier mehr in der Flasche ist.....

Liegt das an einem Braufehler?

Grüße Manu

Re: Weizen schäumt sehr stark über...

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 08:31
von DaSchwarzeBrauer
Hallo Manu,

entweder zuviel Speise gegeben oder zuviel Hefe bzw. Geläger im Bier, an dem sich das CO2 entbinden kann. Vielleicht auch eine Mischung
aus beidem. Hilft wahrscheinlich nur das Bier vorm öffnen sehr stark zu kühlen und vorsichtig zu öffnen.

Oder hast du Bügelverschluss, dann viel Spaß beim Druck ablassen : - )

LG Tobi

Re: Weizen schäumt sehr stark über...

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 08:38
von DaSchwarzeBrauer
Und achja, es kann auch an schlechtem Wasser liegen, da müsste ich aber nachlesen. Ich glaube der richtige Grad an Calciumhärte
wirkt sich positiv auf das Kohlensäureverhalten aus, andere wiederum schlecht.

Re: Weizen schäumt sehr stark über...

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 08:38
von Uwe12
Na ja...an einem "Fehler" liegt es wahrscheinlich schon. :Wink
Vermutlich ist das Bier übercarbonisiert und bei viel Hefesediment in der Flasche kann das CO2 leicht an den Partikeln entbinden und es schäumt über (gushing).
...es gibt zwar einen Befall der Braugerste, die auch für Gushing verantwortlich gemacht wird, meistens meint es der Hobbybrauer aber einfach "zu gut" mit der Carbonisierung.

Bist Du sicher, daß das Bier vor der Abfüllung ausgegoren war? Sonst hast Du noch vergärbaren Restextrakt und die geplante Carbonisierung wird höher, als erwartet.
Auf wieviel g/l CO2 habt Ihr carbonisiert und habt Ihr mit Zucker oder Speise gearbeitet und wieviel pro Flasche oder Liter?

Waren die Testflaschen gut gekühlt vor dem Öffnen und wie lange waren sie schon kalt?
Das CO2 bindet sich im kalten Bier besser, braucht dafür aber etwas Zeit und aus dem kalten Bier entbindet es nicht so rasch.

Uwe

Re: Weizen schäumt sehr stark über...

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 09:03
von Boludo
Warum sagst Du uns nicht, wann und wie Du abgefüllt hast?
Wie sollen wir Dir helfen, wenn wir das nicht wissen?

Vermutlich zu früh abgefüllt und/oder zu viel Speise/Zucker.


Stefan

Re: Weizen schäumt sehr stark über...

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 09:13
von hiasl
Echtes gushing ist das spontane Überschaumen. Das passiert sofort nach Öffnen der Flasche. Das, was du beschreibst, ist eindeutig Überkarbonisierung. Da entbindet die Kohlensäure etwas langsamer, dafür kontinuierlich. Das ist kein gushing im Sinne der Definition.

Re: Weizen schäumt sehr stark über...

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 09:40
von Braubär23858
Soweit wie möglich herunterkühlen und dann öffnen & einschenken sollte helfen.

Peter

Re: Weizen schäumt sehr stark über...

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 16:33
von Manuel
Danke für die vielen Antworten.
Die Hauptgärung dauert bei uns (auch aus zeitgründen) in der Regel 2 Wochen.
Danach kommt die Speise ins Gärfass. Menge wird mittels fabier.de berechnet. Nach der Speisegabe wird in Flaschen umgefült. Diese stehen dann nochmal bei 19º im Zimmer. Anschließend kommen sie bei 0º in den Kühlschrank!
Also auch starkes runterkühlen verhindert den Effekt des Überschäumens nicht!
Was wir nicht genau wissen ist die Menge des Bieres im Gäreimer. Können die Verluste bei der Gärung so hoch sein das wird das Bier durch die Speise überkabonatisieren?

Re: Weizen schäumt sehr stark über...

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 16:39
von Boludo
Manuel hat geschrieben: Danach kommt die Speise ins Gärfass.
Versteh ich das richtig, Du gibst die Speise direkt auf das Jungbier samt Bodensatz ohne vorher umzuschlauchen?
Dann kann es natürlich sein, dass die Speise sich nicht richtig vermischt und einige Flaschen zu viel, andere Flaschen zu wenig Speise abbekommen. Es gibt ein Buch, das dieses Vorgehen empfiehlt, ich finde das sehr gefährlich.
Sind bei Dir alle Flaschen betroffen?
Man sollte auf jeden Fall das Jungbier vom Geläger runterschlauchen, dann mit Speise vermischen und gut Umrühren.
Oder halt jede Flasche einzeln mit der richtigen Menge Speise versetzen.

Stefan

Re: Weizen schäumt sehr stark über...

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 16:44
von TOBIer
Wie wisst ihr denn dann wieviel Speiße ihr ins Gärfass zugeben müsst?
Entweder ihr müsst das Gärfass mal auslitern oder die Speise jeweils in die Flasche vorlegen. Bei den Flaschen ist das Volumen ja bekannt...

Habt ihr die Speise auch auch gleichmäßig im Bier verteilt? Einfach umrühren ist im Gärbehälter auch schlecht, weil man die Hefe wieder aufwirbelt. Besser wäre es die Speise in einem separaten Behälter vorzulegen und dann das Bier aus dem Gärbehälter draufzuschlauchen und dann umzurühreren.

Gruß

Tobi

Edith: Ich bin zu langsam...

Re: Weizen schäumt sehr stark über...

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 16:47
von Boludo
Oder einfach mal mit Zucker arbeiten, dann wird die Rechnung einfacher.

Stefan

Re: Weizen schäumt sehr stark über...

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 16:59
von dingenz
Manuel hat geschrieben:Die Hauptgärung dauert bei uns (auch aus zeitgründen) in der Regel 2 Wochen.
Das verstehe ich nicht ganz. Bei mir dauert die Gärung solange wie sie dauert. Gut möglich, dass die Hauptgärung nach den zwei Wochen noch nicht durch war.
Habt ihr gespindelt oder sonstwie gemessen?
Manuel hat geschrieben:Was wir nicht genau wissen ist die Menge des Bieres im Gäreimer.
Wie berechnet ihr dann die Menge der Speise? :Grübel

Beim nächsten mal würde ich den Gärbehälter auslitern, das Ende der Hauptgärung vernünftig bestimmen und dann die Menge der Speise berechnen. Die Speise in einem anderen Gefäß vorlegen und das Jungbier darauf schlauchen. Durchmischen und dann abfüllen.


Edit: Ich war wohl etwas langsam... :redhead

Re: Weizen schäumt sehr stark über...

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 17:04
von Boludo
Hört sich schwer danach an, wie wenn ihr das mit der Carbonisierung nicht im Griff habt.
Als allererstes würde ich den Gärbehälter vernünftig auslitern.

Schadet nie: klick.


Stefan

Re: Weizen schäumt sehr stark über...

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 19:56
von Manuel
Jetzt sehe ich Licht im dunkeln.... ;)

Wir haben bisher immer nur fertige Malzmischungen von HuM benutzt. In dem Rezept wird ja angegeben wieviel Bier ca. am Ende rauskommt.
Und diese Menge haben wir dann mit fabier.de berechnet.
Die Speise hatten wir auch immer einfach in den Gäreimer geschüttet und umgerührt. Danach ein paar Stunden stehen gelassen und dann in Flaschen abgefüllt.
Wenn bis dahin nicht alle Schwebeteilchen wieder gesunken waren, haben wir das Bier über ein Haushaltssieb in Flaschen laufen lassen.

Das nächste mal werden wir auf jedenfall das Bier auf die Speise schlauchen und dann abfüllen.

Re: Weizen schäumt sehr stark über...

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 20:01
von Boludo
Und die Menge vorher messen!

Stefan

Re: Weizen schäumt sehr stark über...

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 20:17
von Manuel
Noch eine kurze Frage...
Nach der Hauptgärung muss der gemessene Restextrakt nicht = 0 sein oder?
Wichtig ist das sich der Wert innerhalb von 3 Tagen nicht verändert?

Und im Verlauf dieses Themas war auch die Rede von zu viel Hefe im Bier..
Wir haben wie schon erwähnt bis jetzt nur fertige Brausets von HuM verwendet.
Muss ich evtl. auch noch das Päckchen Trockenhefe oder Flüssighefe abwiegen/dosieren?

Re: Weizen schäumt sehr stark über...

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 20:24
von Boludo
Die viele Hefe kommt daher, dass ihr die gesamte Brühe vor dem Abfüllen aufgerührt habt.
Und natürlich hat jedes Bier unvergärbare Zucker und damit einen Restextrakt und die Spindel zeigt nie Null an (normalerweise).

Ich will ja nichts sagen, aber da besteht noch einiges an Optimierungsmöglichkeiten.
Eine übercarbonisierte Hefesuspension ist jetzt nicht unbedingt das, was man trinken will.

Stefan

Re: Weizen schäumt sehr stark über...

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 20:24
von cyme
Manuel hat geschrieben:Wenn bis dahin nicht alle Schwebeteilchen wieder gesunken waren, haben wir das Bier über ein Haushaltssieb in Flaschen laufen lassen.
Das klingt für mich nach einem großen Risiko für Sauerstoffeintrag.

Re: Weizen schäumt sehr stark über...

Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 20:24
von Tyrion
Manuel hat geschrieben:Noch eine kurze Frage...
Nach der Hauptgärung muss der gemessene Restextrakt nicht = 0 sein oder?
Nein


Wichtig ist das sich der Wert innerhalb von 3 Tagen nicht verändert?
Ja


Und im Verlauf dieses Themas war auch die Rede von zu viel Hefe im Bier..

Ihr hattet evtl. zuviel Hefe in der Flasche, nicht im Gärfass.

Wir haben wie schon erwähnt bis jetzt nur fertige Brausets von HuM verwendet.
Muss ich evtl. auch noch das Päckchen Trockenhefe oder Flüssighefe abwiegen/dosieren?

Nein