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Anfängerfrage Gärfassgröße

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 21:43
von BSnake
Moin Moin
Ich bin Änfänger und brauche u.a. noch ein Gärfass. Da ich wahrscheinlich je nach Bedarf verschiedene Mengen brauen wollte, stellt sich mir die Frage, ob ich ein Gärfass auch halbvoll machen kann? Oder sollte ich mir lieber ein 15L und ein 30L Fass kaufen?

Danke
Benjamin

Re: Anfängerfrage Gärfassgröße

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 21:47
von Felix83
Da die Sud bei der Gärung hochschäumt (mehr oder weniger, je nach Hefe), ist mehr Platz besser als zuwenig. Es bildet sich ja CO2 im Gäreimer, der die Luft rausdrückt und als weitere Schutzschicht (Schaum schützt auch) gegen Bakterien hilft.
Daher würde ich mir über zuviel Raum überm Bier keine Gedanken machen. Bin aber selbst blutiger Anfänger.

Re: Anfängerfrage Gärfassgröße

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 22:08
von SingleUser
Du musst von dem Volumen des Gärfasses je nach Hefe (Kräuseln) geschätzt 20% Luft lassen. Dazu wird Dir dann die Hefe mindestens 1 Liter des Volumenes "fressen". Bei einem 15 Liter Fass bleiben Dir netto vielleicht 10-max. 12 Liter.

Da lohnt der Aufwand kaum. Ich würde daher direkt ein 30er nehmen...

Re: Anfängerfrage Gärfassgröße

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 22:19
von Balanbraeu
Wenn du als Einsteiger in der Einkocherklasse (20l) braust, dann solltest du ein Gärgefäß mit 30l haben. Ansonsten kann es schon passieren, dass die Hefe die Umgebung des Gärfasses besucht (das hatte ich sogar schon mal bei 50% Luft).

Günstig gibt es die Baumarktfässer mit grünem Deckel (google bauhaus getränkefass) oder ein Hobbock (30l-Eimer). Die sollten lebensmittelecht sein, sind aber meistens nicht für hohe Temperaturen ausgelegt. Also besser im Sudkessel kühlen. Die Fässer sind m.E. etwas robuster, dagegen die Hobbocks etwas günstiger und man kann sie, wenn sie leer sind, ineinanderstapeln. Wenn du gerne experimentierst (z.B. mit verschiedenen Hefesorten) oder mal 2 Sude hintereinander machen willst, dann machen auch 2 Eimer Sinn. Und wenn du einen freien Kühlschrank hast und irgendwann mal untergärig brauen willst, dann ist es gut, wenn das Fass/der Eimer noch in den Kühlschrank passt.

Irgendwann später wird dann mal in Edelstahl investiert und dann kann man in den Eimern / Fässern immer noch Malz lagern.

Re: Anfängerfrage Gärfassgröße

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 22:25
von hyper472

Re: Anfängerfrage Gärfassgröße

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 22:49
von Bierjunge

Re: Anfängerfrage Gärfassgröße

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 23:10
von SingleUser
@Moritz.
Der Link ist echt hilfreich ...

Re: Anfängerfrage Gärfassgröße

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 23:34
von BSnake
Sauber, danke für die ganzen Antworten und Links :thumbsup

Dann wirds wohl etwas in der 30L Klasse werden. Die Baumarktfässer werd ich mir mal in Ruhe ansehen. Ein kleines 5L Fass zum experimentieren hab ich noch von einem Bierkit-Set übrig.

Re: Anfängerfrage Gärfassgröße

Verfasst: Freitag 6. Januar 2017, 07:11
von tacitus
Morgen Moritz, hallo zusammen
Interessanter Artikel, nicht schlecht als Orientierung
:thumbup

Re: Anfängerfrage Gärfassgröße

Verfasst: Freitag 6. Januar 2017, 17:29
von BSnake
Hab dazu doch noch mal eine Anschlussfrage.

Wie ist denn er Erfahrumg mit einem Hahn am Gärfass? Ich meine hier mal davon gelesen zu haben, dass man darauf verzichten sollte, da er potenziell undicht werden kann?
Mit Hahn wäre natürlich fürs Abfüllen deutlich schöner... wie z.B. beim Getränkefass.

Danke

Re: Anfängerfrage Gärfassgröße

Verfasst: Freitag 6. Januar 2017, 17:40
von chaos-black
Meine Gärfässer haben bisher alle Ablaufhähne gehabt. Es hängt von Material und Qualität ab, ob die undicht werden denk ich. Am ehesten noch, dreht man ihn nicht richtig fest (davon kann man viele Geschichten im Pannen-Thread lesen). Ich würde sagen das einzige, was ein Ablaufhahn erschwert, ist, dass man ein bisschen mehr putzen muss. Das steht aber mMn in keinem Verhältnis zu dem Aufwand, den man sich durch Alternativen, wie z.B. Bierheber, ins Haus holt. Die sind nämlich deutlich größer und damit noch mehr zu putzen.

Also von mir ein klares Pro Ablaufhahn. Wenn du ihn hast, solltest du aber trotzdem Proben von oben entnehmen, da Reste am Hahn weitere Mikroorganismen in dein Bier einladen, die du da nicht unbedingt haben willst. Früher war "versiffter Zapfhahn" hier nach meiner Wahrnehmung Infektionsgrund Nummer 1. Jetzt ists die Kahmhefe mit Sauerstoffeintrag. Also gut putzen und gut is :)

Re: Anfängerfrage Gärfassgröße

Verfasst: Freitag 6. Januar 2017, 23:34
von hyper472
BSnake hat geschrieben:Hab dazu doch noch mal eine Anschlussfrage.

Wie ist denn er Erfahrumg mit einem Hahn am Gärfass? Ich meine hier mal davon gelesen zu haben, dass man darauf verzichten sollte, da er potenziell undicht werden kann?
Mit Hahn wäre natürlich fürs Abfüllen deutlich schöner... wie z.B. beim Getränkefass.

Danke
Nimm lieber ein Abziehrohr wie dieses
https://www.schnapsbrenner.eu/Abziehroh ... t-Antitrub
Damit bekommst Du weit mehr Jungbier aus dem Gärbottich als mit einem Hahn. Ich bin bei meinen beiden Gärbottichen, ein Baumarkt-Plastikmodell und einer aus Blech - äh bestem Edelstahl - vom Hahn weg und nehme nur noch das Abziehrohr.
Günstiger ist es auch.
Viele Grüße, Henning

Re: Anfängerfrage Gärfassgröße

Verfasst: Samstag 7. Januar 2017, 16:00
von BSnake
Alles klaro. Zwei Antworten, zwei komplett unterschiedliche Ansichten :Bigsmile Verstehen kann ich euch beide..
Danke! Dann hilft es wohl nur auszuprobieren und selber Erfahrungen zu Sammeln. :Grübel
:Drink

Re: Anfängerfrage Gärfassgröße

Verfasst: Samstag 7. Januar 2017, 16:04
von hyper472
BSnake hat geschrieben:Alles klaro. Zwei Antworten, zwei komplett unterschiedliche Ansichten :Bigsmile Verstehen kann ich euch beide..
Danke! Dann hilft es wohl nur auszuprobieren und selber Erfahrungen zu Sammeln. :Grübel
:Drink
Genau so ist es. Um Sauberkeit kommst Du nicht herum, der Rest ist Geschmackssache.
Viele Grüße, Henning

Re: Anfängerfrage Gärfassgröße

Verfasst: Samstag 7. Januar 2017, 16:30
von Felix83
Man lässt ja nur zweimal was aus dem Hahn ab. Ganz am Anfang um eventuell Speise und eine Probe zu bekommen, da ist die Würze aber noch heiß und dann am Ende beim Abfüllen und Endvergärgrad bestimmen.
Ich hab das Teil nach der ersten Entnahme förmlich in Isoprop70 ertränkt, dass müsst schon gehen.

Kaputtgehen können die Dinger aber schon. Liest man öfters.

Re: Anfängerfrage Gärfassgröße

Verfasst: Samstag 7. Januar 2017, 20:37
von hyper472
Felix83 hat geschrieben:Man lässt ja nur zweimal was aus dem Hahn ab. Ganz am Anfang um eventuell Speise und eine Probe zu bekommen, da ist die Würze aber noch heiß und dann am Ende beim Abfüllen und Endvergärgrad bestimmen.
Ich hab das Teil nach der ersten Entnahme förmlich in Isoprop70 ertränkt, dass müsst schon gehen.

Kaputtgehen können die Dinger aber schon. Liest man öfters.
Isoprop hilft nur, wenn die Oberfläche sauber ist. Und sauber bekommst Du den Hahn nicht mehr, wenn die Suppe schon im Gärbottich ist. Ich habe ein paar mal einen zerlegten Hahn gesehen. Da rollen sich die Fußnägel hoch... Also, wenn Hahn, dann bitte bis zum Abfüllen unbenutzt lassen.
Viele Grüße, Henning