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Bier überkarbonisiert und ich weiß keinen Reim darauf...

Verfasst: Freitag 6. Januar 2017, 16:19
von Griller76
Hallo an alle,

ich habe Obamas Honey Ale gebraut nach diesem Rezept: http://maischemalzundmehr.de/index.php? ... utat[]=...
Der Honig kam nach dem Würzekochen bei 75 Grad dazu. Ich ließ das Bier (27 Liter) bei 25 Grad drei Wochen gären. Ich gab zur Flaschengärung 5,5 Gramm Traubenzucker als aufgekochte Lösung pro Liter hinzu und ließ das Bier bei 22 Grad drei Wochen in der Flasche gären. Nun wanderte das Bier vor vier Tagen in den Getränkekühlschrank. Zu meinem Erschrecken war der Halbliterkrug bereits mit einem Drittel des Flascheninhalts mit üppigem recht stabilen Schaum gefüllt. Das Bier selber schmeckt so, wie es schmecken soll. Ich arbeite immer peinlichst sauber. Eine Infektion ist somit ausgeschlossen.
Ich zermartere mir den Kopf und weiß keine Idee, was der Grund für diese Überkarbonisierung sein könnte. Kann mir bitte einer von Euch helfen?

freundliche Grüße

Alexander

Re: Bier überkarbonisiert und ich weiß keinen Reim darauf...

Verfasst: Freitag 6. Januar 2017, 16:29
von Bergbock
Wie hoch war der Restextrakt denn beim Abfüllen (vor Zugabe des Zuckers)?
Im Prinzip ist die Sache einfach: restlicher unvergorener Zucker + 5.5 g/l Traubenzucker sind zu viel.
Hast Du Bügelflaschen? Dann kannst Du ja den Druck noch nachträglich reduzieren.

Frank

Re: Bier überkarbonisiert und ich weiß keinen Reim darauf...

Verfasst: Freitag 6. Januar 2017, 16:35
von Flothe
Bist du dir sicher, dass das Bier überkarbonisiert ist? Ein üppiger Schaum ist nicht unbedingt nur auf Kohlensäure zurückzuführen.

Hast du ein Manometer benutzt?

LG Florian

Re: Bier überkarbonisiert und ich weiß keinen Reim darauf...

Verfasst: Freitag 6. Januar 2017, 16:51
von Boludo
Das hatte ich bei meinem ersten und letzten Bier mit Honig auch mal.
Keine Ahnung warum.
War mir sehr sicher, dass es ausgoren war. War aber wohl doch nicht der Fall.
Könne am hohen Fructoseanteil im Honig liegen :Grübel

Stefan

Re: Bier überkarbonisiert und ich weiß keinen Reim darauf...

Verfasst: Freitag 6. Januar 2017, 17:58
von Griller76
@ Bergbock: Ja, der Restextrakt war fast im Zielnbereich (lag 0,3 Plato höher). Ich benutze 0,5 lKronkorkenflaschen

@ Flothe: Was könnte sonst noch die Ursache für üppige Schaumbildung sein. Gushing hat die Flasche nicht. Es schäumt erst beim Eingießen.

@ Boludo: Das Bier hatte ich zuvor bereits zweimal ohne Probleme gebraut und die Karbonisierung war in Ordnung. Kann es vielleicht daran liegen, dass ich dieses Mal den Honig nicht mitgekocht, sondern erst in die abkühlende Würze mit hinzu gegeben habe?
Wann hast Du den Honig dazugegeben?

Re: Bier überkarbonisiert und ich weiß keinen Reim darauf...

Verfasst: Freitag 6. Januar 2017, 18:57
von jemo
Doch, das könnte schon so eine Art Gushing sein. Im Honig sind reichlich Pollen und vielleicht entbindet sich die Kohlensäure daran.

Re: Bier überkarbonisiert und ich weiß keinen Reim darauf...

Verfasst: Freitag 6. Januar 2017, 18:59
von torbig
Welchen Honig hast du genommen?

Re: Bier überkarbonisiert und ich weiß keinen Reim darauf...

Verfasst: Freitag 6. Januar 2017, 19:11
von §11
:Bigsmile Altes Problem.

Mach mal Met. Honig hat verschiedene bakteriostatisch wirkende Substanzen, z.B. Methyglyoxal, die leider auch das Wachstum von Hefe verlangsamen. Mein staerkster Met hat 20% Honig und hat etwa 18 Monate zum ausgaeren gebraucht (und dann hat er Scheisse geschmeckt.... :Ahh aber das ist eine andere Geschichte...)

Jan

Re: Bier überkarbonisiert und ich weiß keinen Reim darauf...

Verfasst: Freitag 6. Januar 2017, 19:55
von Griller76
Ich nahm den Blütenhonig von Gut & Günstig. In Zukunft also lieber wieder den Honig mitkochen?

Re: Bier überkarbonisiert und ich weiß keinen Reim darauf...

Verfasst: Donnerstag 16. März 2017, 16:21
von Sauhamml Seppl
Servus,
Wieviel Gramm CO² ist dein Zielgehalt bei diesem Bier? Hast du auch die Windsor verwendet und falls ja, hat sie bei dir einen Hefeschleier an den Flascheninnenseiten gebildet?
SG, Seppl

Re: Bier überkarbonisiert und ich weiß keinen Reim darauf...

Verfasst: Sonntag 19. März 2017, 21:32
von Griller76
Hallo Seppl,

ja, ich habe die Windsor verwendet. Zum Nachkarbonisieren Verwendete ich 5,5 Gramm Traubenzucker pro Liter, da ich nur ein leicht karbonisiertes Bier wollte. Der Traubenzucker wurde dem Bier als aufgekochte Lösung zugegeben und diese ordentlich mit einem desinfizierten großen Gastroschneebesen im Jungbier gleichmäßig verteilt. Die Hefe hat sich gut am Boden sedimentiert. Einen Hefeschleier an den Flascheninnenseiten habe ich nicht. Jetzt, nach langer zweieinhalbmonatiger ununterbrochener Lagerung im Kühlschrank bei 8 Grad Celsius hat sich zu meinem Erstaunen das Aufschäumungsproblem um gut 90% verringert. Man kann das Bier nun relativ schaumarm einschenken.

freundliche Grüße

Alexander

Re: Bier überkarbonisiert und ich weiß keinen Reim darauf...

Verfasst: Sonntag 19. März 2017, 21:35
von philipp
Griller76 hat geschrieben: Jetzt, nach langer zweieinhalbmonatiger ununterbrochener Lagerung im Kühlschrank bei 8 Grad Celsius hat sich zu meinem Erstaunen das Aufschäumungsproblem um gut 90% verringert. Man kann das Bier nun relativ schaumarm einschenken.
Dann war's unter Umständen nicht überkarbonisiert, sondern es hatte nur eine Menge Trübstoffe, an denen sich das CO2 bei Druckabfall spontan entbinden konnte.

Re: Bier überkarbonisiert und ich weiß keinen Reim darauf...

Verfasst: Sonntag 19. März 2017, 22:32
von der_dennis
Geht mir vor allem bei gestopften Bieren ganz ähnlich. Wenn das Bier nicht wirklich kalt ist, schäumt es über.

Re: Bier überkarbonisiert und ich weiß keinen Reim darauf...

Verfasst: Sonntag 19. März 2017, 23:39
von Griller76
Ich bin froh wieder was dazugelernt zu haben und beruhigt, dass das Bier nun doch ganz normal geworden ist. :Greets

Re: Bier überkarbonisiert und ich weiß keinen Reim darauf...

Verfasst: Montag 20. März 2017, 06:27
von Boludo
der_dennis hat geschrieben:Geht mir vor allem bei gestopften Bieren ganz ähnlich. Wenn das Bier nicht wirklich kalt ist, schäumt es über.
Dann solltest Du zusehen, dass Du keine Hopfenfitzel in die Flasche bekommst.

Stefan

Re: Bier überkarbonisiert und ich weiß keinen Reim darauf...

Verfasst: Dienstag 21. März 2017, 11:27
von Griller76
Inzwischen arbeite ich beim Hopfenkochen (es waren Pellets) mit dem China-Hopfenfilter aus Edelstahl. In der Würze war fast nur Eiweißbruch. Der Filter funktioniert prima. Trotzdem hänge ich zur Sicherheit vor dem Abfüllen der Würze noch den Feinfilter an den Auslaufhahn des Würzetopfes zum Kühltopf und dann vom Kühltopf zum Gärfass, um da wirklich alles rauszubekommen. Das mit dem Feinfilter machte ich auch schon so beim Honey-Ale. Das Aufschäumen muss also wohl vom Honig her kommen.

Re: Bier überkarbonisiert und ich weiß keinen Reim darauf...

Verfasst: Dienstag 21. März 2017, 12:13
von philipp
Äh. Kältetrub?
Hefetrub?

Du bekommst mit dem Filamentfilter längst nicht alles raus.

Re: Bier überkarbonisiert und ich weiß keinen Reim darauf...

Verfasst: Dienstag 21. März 2017, 17:23
von Griller76
Klar 100%ig bekommt man nie etwas heraus, aber doch schon einen großen Teil.
Diesen Filter hier verwende ich: http://www.hobbybrauerversand.de/Monofi ... -1-8-Liter

Mit Irisch Moos, oder Gelantine Filtern möchte ich nicht, da mir meiner Meinung nach bei meinem Filterversuch mit Gelantine zu viele Geschmacksstoffe verloren gingen.