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Mein erster Sud...
Verfasst: Dienstag 10. Januar 2017, 21:38
von karlm
Moin!
So, ich möchte dann auch mal was zum besten geben. Habe ein paar Bilder von meinem ersten Sud gemacht. Gebraut wurde unter erschwerten Bedingungen: -3 °C draussen. Musste ständig rein und mir die Füße am Kamin wärmen.
Kommentare und Tipps für zukünftige Sude sind immer willkommen.
Details zum Rezept gibt es hier schon
viewtopic.php?f=7&t=12015.
So, los geht's. Alles sauber gemacht und wenigstens ein bisschen Isoliert. Maische Einkocher.
Einkocher 2 für den Nachguss.
Läuterbottich. Der Fön auf dem Bild war übrigens dafür da den Wasserhahn an der Hauswand aufzutauen. Sonst hätte ich das Wasser rausschleppen müssen...
Fleissiges Maischen und Rühren.
Läuterbottich steht bereit und wurde noch zum Boden hin isoliert.
Weiter maischen...
Abläutern. Die Treber wurden mit einer Kelle zuerst rübergeschafft, dann mit großem Messbecher die Würze. 30 Min Läuterruhe.
Nachguss auf Deckel aufbringen.
Fröhliches läutern. Natürlich wurde es viel zu früh dunkel...
Der Einkocher war am Ende leider zu klein für die Ausschlagwürze...
Auch im Dunkeln macht Würzekochen Spaß...
Das sollte ein Trubkegel werden.
Würze kühlen.
Weiterkühlen.
Hefe kommt an.
Das geht wohl Richtung Hochkräusen?
Oh, da hat wohl jemand abgeschöpft.
Schnellgärprobe. Mit Bierspindel drin.
Abgefülltes Bier.
Bier wird streng überwacht. Ich habs auch mal in einen Karton eingepackt, falls doch mal eine Flasche kaputt geht.
Re: Mein erster Sud...
Verfasst: Dienstag 10. Januar 2017, 21:58
von koenigsfeld
Glückwunsch zum ersten Sud !!!
Schöne Doku.
Grüsse Jürgen
Re: Mein erster Sud...
Verfasst: Dienstag 10. Januar 2017, 22:14
von grüner Drache
Hallo!
Mein Respekt! Bei den Temperaturen ist das "Draussen-Brauen" keine Kuschelte Angelegenheit, hab ich vor zwei Wochen auch in meiner Garage gehabt ...
Gutes Gelingen weiterhin!
Allzeit gut Sud!
Ciao, Alex !
Re: Mein erster Sud...
Verfasst: Dienstag 10. Januar 2017, 22:16
von Chrissi_Chris
Respekt, bei den Temperaturen mag nicht einmal mein Hund vor die Tür ...
Sieht gut aus, in deinem anderen Thread habe ich ja schon geschrieben das ich auf dein Ergebnis gespannt bin ;)
LG Chris
Re: Mein erster Sud...
Verfasst: Dienstag 10. Januar 2017, 22:22
von karlm

Danke für die lieben Worte! Ich werde auf jeden Fall berichten, ob das Bier am Ende noch was wird.
Ich kam mir etwas blöd vor wie ich den Wasserhahn gefönt habe...
Und das Problem mein Maischen ist, dass einem zwar vom Rühren die Arme abfallen, aber trotzdem die Füße einfrieren...
Euch auch Allzeit gut Sud!
Gruß
Karl
Re: Mein erster Sud...
Verfasst: Dienstag 10. Januar 2017, 22:23
von Chrissi_Chris
Nicht nur Isolierung des Kessels sondern immer gut an die Isolierung des Körpers denken... Wenn du schon so mutig bist und draußen Braust
LG
Re: Mein erster Sud...
Verfasst: Dienstag 10. Januar 2017, 22:30
von Kajo73
Schöne Doku!
Ich brau auch immer draußen, hab aber ne überdachte Terrasse. Bei Regen bin ich also safe, nur gegen kalt muss ich mich anziehen. Aber das ist völlig ok! Ich bin gerne draußen.
Gruß
Kay
Re: Mein erster Sud...
Verfasst: Dienstag 10. Januar 2017, 22:34
von SINS
Sauber!
Schaut ordentlich aus. Hast Dich gut vorbereitet!
Warum braust Du nicht drinnen? -> Fenster auf Kipp, Dunstabzug an und Ohrstöpsel rein. Bei Deinem Ausschlag sollte es wirklich keine Rinnsale an der Wand geben.
Weiter so und wohl bekomm´s!
VG Sven.
Re: Mein erster Sud...
Verfasst: Dienstag 10. Januar 2017, 22:42
von tacitus
Super für den ersten sud,
respekt tolles ergebnis
weitermachen !

Re: Mein erster Sud...
Verfasst: Dienstag 10. Januar 2017, 22:43
von karlm
In der Küche herrscht ziemlicher Platzmangel. Ich bin ja schon froh, dass meine Frau das Unternehmen unterstützt. Konnte ihr die Küche für einen Tag abschwatzen. Trinkt zum Glück gerne Bier. Und Wahl hatte sie auch keine: Ich hab ihr neulich geholfen ein 60 Liter Fass mit Kohl zu füllen. Jemand wollte da Sauerkraut machen. 2017 wird das Jahr der Sauerkrautdiät.

Jeder hat so seine Ideen...
Bei Regen hätte ich mich unter den Carport verzogen. Da parkt sowieso selten jemand. Entwerder wird da gegrillt oder gewerkelt. Jetzt eben auch noch gebraut.

Re: Mein erster Sud...
Verfasst: Dienstag 10. Januar 2017, 22:48
von DerDerDasBierBraut
Glückwunsch. Das Bier wird sicher schmecken.
Welche Aufgabe hatte der lila Fön (Bild 3) bei Deinem Brauvorgang? Hände wärmen? Fliegen verscheuchen? Frau im Haus mit Suchen beschäftigen, damit sie nicht zwischen Deinen Töpfen herumturnt?

Re: Mein erster Sud...
Verfasst: Dienstag 10. Januar 2017, 22:53
von Chrissi_Chris
karlm hat geschrieben:Der Fön auf dem Bild war übrigens dafür da den Wasserhahn an der Hauswand aufzutauen. Sonst hätte ich das Wasser rausschleppen müssen...

Ging mir im Winter bei -20 Grad Ostwind in der Bauphase genauso allerdings war es die Wasserleitung im Haus

Re: Mein erster Sud...
Verfasst: Dienstag 10. Januar 2017, 22:54
von karlm
Letztere Idee werde ich mir mal merken für den nächsten Sud.

Re: Mein erster Sud...
Verfasst: Mittwoch 11. Januar 2017, 07:55
von docpsycho
Gude,
wenn's von außen kalt ist, muss man von innen wärmen. Eine große Tasse Vorderwürze mit einem guten Schuss Rum wirkt da Wunder.
Grüße, der Doc
Re: Mein erster Sud...
Verfasst: Mittwoch 11. Januar 2017, 09:05
von Maulwurfmann
Drei Dinge sind mir aufgefallen:
1. Läutern. Lese dir das mal bitte durch
http://braumagazin.de/article/laeutertechnik/, besonders der Punkt "Verbesserungen am Läuterhahn". Den Schlauch direkt am Läuterbottich zu befestigen ist suboptimal.
2. Du brauchst die Hopfenharze nicht abzuschöpfen, macht sich im fertigen Bier nicht bemerkbar. Zusätzlich schöpfst du mehr oder weniger freiwillig auch vitale Hefe im Hochkräusen ab. Andere schöpfen das Hochkräusen ab um damit weitere Würze anzustellen, wieso sollte man so was also freiwillig aus dem Bottich entnehmen wollen? Obendrauf bringt das abschöpfen mit einem weiteren Werkzeug nur ein zusätzliches Infektionsrisiko.
3. Wenn das Bier gärt, hat der Brauer und die Brauerin Pause und Zeit das nächste Bier zu planen. Lass den Deckel daher bitte zu.
Gruß
Fabian
Re: Mein erster Sud...
Verfasst: Mittwoch 11. Januar 2017, 12:51
von BierTouristMS
Ich kann gut verstehen, dass er gerne schauen möchte.
Mir geht es täglich ähnlich bei meinem 1st Try, kann mir aber bis jetzt immer auf die Finger klopfen......

Re: Mein erster Sud...
Verfasst: Mittwoch 11. Januar 2017, 13:48
von Sura
Herzlichen Glückwunsch.
Einmal zum ersten Sud, und dann noch zu der ausgezeichneten Vorbereitung!
Gruß,
Kai
Re: Mein erster Sud...
Verfasst: Mittwoch 11. Januar 2017, 19:18
von karlm
@Maulwurfmann: Danke für die Kommentare! Ob ihr es glaubt oder nicht, aber den Läuterartikel habe ich schon vor dem 1. Sud mit Begeisterung gelesen. Ich denke aber für mein Setup wird es zB ohne Läutergarant gehen. Der Durchmesser ist so gering vom Schlauch, eigentlich saugt da nichts. Es hat ganz gemütlich vor sich hin geläutert. Aber vielleicht irre ich auch.
Man muss aber in Bezug auf den gleichen Artikel sagen, dass der Läuterbottich vermutlich ein bisschen groß ist und die Treberhöhe nicht hoch genug...
Das Thema Abschöpfen ist ja nicht eindeutig beantwortet. Da scheint es zweierlei Meinung zu geben. Ich werds wohl mal so mal so ausprobieren.
Deckel bleibt natürlich so oft es geht zu, aber wie soll ich dann eine schöne Brausoku machen?
Danke nochmal für alle ermutigenden Worte!
Re: Mein erster Sud...
Verfasst: Freitag 20. Januar 2017, 14:42
von Laaerbrauer
Tolle Braudoku! Hab selbst einen Tag später gebraut, aber dann doch lieber im Keller als draußen in der Kälte
Frage am Rande: Sind das die Etiketten der Originalbiere auf den Flaschen? Warum entfernst du die nicht beim Reinigen? Ich lass die immer 10min in warmem Wasser einweichen, dann fallen die fast von selbst runter ;)
LG Jakob
Re: Mein erster Sud...
Verfasst: Freitag 20. Januar 2017, 15:17
von Bierokrat
karlm hat geschrieben: Der Durchmesser ist so gering vom Schlauch, eigentlich saugt da nichts. Es hat ganz gemütlich vor sich hin geläutert. Aber
Durchmesser macht da i. d. R. nicht viel Unterschied. Der Druckverlust bleibt da gemäß den "Kommunizierenden Gefäßen" gleich.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kommunizi ... %C3%B6hren
Lediglich die Rohrreibung könnte dir da zum Vorteil werden.
*klugscheiß aus*
...aber alles aufs Megaoptimum betreiben muss man ja auch nicht.

Re: Mein erster Sud...
Verfasst: Freitag 20. Januar 2017, 16:42
von SaBe
karlm hat geschrieben:@Maulwurfmann: Danke für die Kommentare! Ob ihr es glaubt oder nicht, aber den Läuterartikel habe ich schon vor dem 1. Sud mit Begeisterung gelesen. Ich denke aber für mein Setup wird es zB ohne Läutergarant gehen. Der Durchmesser ist so gering vom Schlauch, eigentlich saugt da nichts. Es hat ganz gemütlich vor sich hin geläutert. Aber vielleicht irre ich auch.
Ich hab den Artikel seinerzeit auch gelesen und das mal mit Trichter und dann erst Schlauch dran getestet. Dabei blieb es auch, denn das Läutern ging bei diesem Sud deutlich
schlechter, als mit Schlauch direkt am Hahn. Läutere daher nach wie vor mit Schlauch direkt am Hahn (never change a running system) und habe auch das Gefühl, dass das in der Einkocherklasse vielleicht nicht so ein Problem ist.
(nutze einen 30l-Eimer + Läuterblech, Sude in der Einkocherklasse).
Re: Mein erster Sud...
Verfasst: Freitag 20. Januar 2017, 20:34
von Braubär23858
Was ist am Draußenbrauen schlecht? Nur, weil gerade Winter ist? Und die Füßchen kalt werden könnten?
Peter (hemmungslos bei 0 - 2 Grad vergärend)
Re: Mein erster Sud...
Verfasst: Freitag 20. Januar 2017, 20:40
von Bierokrat
Nicht die Füße.
Das Abkühlen der Maische während des Läuterns.
Zehen wachsen nach. Aber ums Bier wäre es schad.

Re: Mein erster Sud...
Verfasst: Freitag 20. Januar 2017, 20:55
von karlm
Hm, also läutern lief auf jeden Fall perfekt. Bin aufs nächste Mal gespannt.
Aber mal zum Prinzip: Ich hab zwei Läuterbottiche voll mit 50 L Maische. Je eine Würzpfannen stehen drunter. Unten irgendwas zum läutern. Dann lass ich die Maische aud dem einen Kessel mit nem 5 cm Schlauch ablaufen, aus dem anderen mit nem 0,5 cm. Das müsste doch auf Grund des Höhenunterschieds mit dem 5 cm Schlauch viel schneller gehen und demensprechend oben mehr absaugen. Beim 0,5 cm Schlauch ist das doch nur ein Minirinnsal und dauert ewig, deswegen saugt da auch nix...
Steh ich auf dem Schlauch??
@Laaerbrauer: Ja, das sind noch die original Etiketten. Beim ersten Sud lag meine Aufmerksamkeit mehr beim Bier. Wenn das schmeckt, dann gibt's auch vernünftige Etiketten. Aber danke für den Hinweis, dann weiss ich schon mal, wie ich die abkriege!
Re: Mein erster Sud...
Verfasst: Freitag 20. Januar 2017, 21:06
von Alt-Phex
karlm hat geschrieben:
Steh ich auf dem Schlauch??
Voll und ganz. Da soll nichts saugen und läutern ist auch kein Wettrennen. Das muss langsam und
gleichmäßig erfolgen. Sonst verlierst du zuviel Extrakt im Treber oder er verdichtet sich sogar
wegen des Saugeffektes. Hauptursache für eine miese Ausbeute, bei Anfängern, ist eine fehlerhafte
Läuterarbeit.
Re: Mein erster Sud...
Verfasst: Freitag 20. Januar 2017, 21:18
von Bierokrat
Kann man wohl am besten mit dem Hydrostatischen Paradoxon erklären:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hydrostatisches_Paradoxon
Egal wie groß die Fläche in einem mit Flüssigkeit gefüllten Objekt ist, der Druck am untersten Punkt ist lediglich abhängig von
der Höhe der Wassersäule (oder bei uns Würzesäule

)
D. h. Wenn du nen Schlauch dran hängst, der zwar schön schmal ist, aber 100m tief runter hängt, hast du nen riesen Druck unten, der aus dem Schlauch raus schießt. (in dem Beispiel 10 bar!) Und das was unten raus schießt, wird von oben eben angezogen.
...auch wenn da noch die Rohrreibung mit einfließt, die wiederum vom Durchmesser, der Form des Rohres, der Reibung des Rohres, ... abhängt. Aber die können wir in der Theorie ja schön ignorieren.

Re: Mein erster Sud...
Verfasst: Freitag 20. Januar 2017, 22:12
von karlm
@Alt-Phex: Da haben wir uns missverstanden... Ich läutere ja gerade mit kleinem Schlauch und wenig Höhenunterschied. Also schön langsam und gemächlich...
@Bierokrat: Ja, das stimmt wohl. Aber der Unterdruck gilt nur für die direkte Öffnung des Schlauches. Mein Filter ist ungleich größer. Du hast recht mit der Wassersäule, aber die Durchflussmenge ist doch eine andere.
Re: Mein erster Sud...
Verfasst: Freitag 20. Januar 2017, 22:26
von Bierokrat
Das schöne an Physik ist, dass sie halt da ist. Ob man will oder nicht
Wenns funktioniert ist doch alles paletti.
Ich selbst lass bisher schön in den Eimer rein laufen. Wenn ich da manchen hier zulese, dann dürfte ich kein Bier sondern höchstens Malzplörre raus bekommen.

Wobei ich auch noch an keinen Fehlaromenprobierabend teilgenommen hab.
Aber bis dahin genieß ich mein selbst gebrautes einfach noch.
--was mich aber auch nicht davon ab hält mich weiter zu verbessern.
Versuch mal ein kleines Loch oben im Schlauch direkt am Zapfhahn zu machen.
Sollte für ausreichend Druckausgleich sorgen. Ähnlich wie die Lösung mit nem Trichter und nem Schlauch direkt hinter dem Hahn. Wenn zu viele Luftblasen im Schlauch sind, mach das Loch größer.
Du hast immer noch die Möglichekeit, wenns nicht gut läuft, den Schlauch ab zu ziehen und um die paar cm zu kürzen. Dann ist's wieder wie zuvor. Also wenig Risiko.
Re: Mein erster Sud...
Verfasst: Freitag 20. Januar 2017, 23:02
von karlm
@Bierokrat: Stimmt, das mit dem Loch sollte gehen! Das wäre dann ähnlich einer der Lösungsvorschläge aus dem Läuterartikel. Gute Idee! Direkt notiert.
Ich halte es aber erstmal wie @SaBe: Never change a running system. Bin gespannt, wie es beim nächsten Sud läuft.