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IPA verliert schnell an Aroma?

Verfasst: Mittwoch 18. Januar 2017, 11:12
von zizo
Hallo zusammen,

habe im Oktober das erste Mal hopfengestopft. Folgendes Rezept hatte ich mir dazu ausgesucht (http://maischemalzundmehr.de/index.php? ... A%20simcoe).

In der Zeit zwischen 1-3 Wochen Reifung war es grandios, eine Geruchs-/Geschmacksexplosion und ich dachte ich hätte meinen absoluten Lieblings-Bierstil gefunden. Nach ca. 5-6 Wochen hat sich das Aroma aber mehr und mehr verflüchtigt. Zurückgeblieben ist ein relativ gewöhnlich schmeckendes, herbes Bier. Das Bier ist immer noch gut, aber eben nicht so abgefahren, wie zuerst. Daher stellt sich mir die Frage, ob sich für mich das Hopfenstopfen lohnt.

Ich weiß, dass die Stopfaromen recht flüchtig sind. Aber tatsächlich so schnell und so annähernd vollständig?
Oder habe ich was falsch gemacht. Gestopft hatte ich mit der Menge im Rezept, aber 2x drei Tage mit jeweils der Hälfte...

Gruß, zizorro

Re: IPA verliert schnell an Aroma?

Verfasst: Mittwoch 18. Januar 2017, 11:23
von Ladeberger
Du musst schauen beim Brauen und Abfüllen weniger Sauerstoff ins Bier zu bekommen und danach möglichst kühl zu lagern. Wenn du dir unsicher bist, wo das Problem liegt, solltest du mal deinen Prozess schildern. Vielleicht können wir dann gezielter Tipps geben.

Gruß
Andy

Re: IPA verliert schnell an Aroma?

Verfasst: Mittwoch 18. Januar 2017, 11:30
von Paule
Die Stopfaromen sind leider flüchtiger als einem lieb ist, aber man kann dem etwas entgegenwirken, wie Andy schon andeutet.

Re: IPA verliert schnell an Aroma?

Verfasst: Mittwoch 18. Januar 2017, 11:33
von zizo
Hallo Andy,

danke für die Antwort.

Ich braue mit einem 29l Einkocher und maische dann in den Gäreimer ab.
Dort ist der Strainbuddy eingeschraubt, mit dem ich dann zurück in den Einkocher läuter und ab ca. 50% fertig geläutert schon anfange aufzukochen.

Nach dem Kochen gibt's ne Hopfenruhe von ca. 30min, damit sich alles setzt. Mit Whirlpool komm ich nicht klar...
Dann schlauche ich nach oben ab in den Gäreimer und kühle über nacht bei geschlossenen Deckel. Der wird dann erst wieder aufgemacht, um den Stopfhopfen reinzuwerfen.

Zum Abfüllen wird dann erst ein ein weiteres Gärfass umgeschlaucht, wo die Speise vorgelegt ist. Von dort dann direkt per Abfüllröhrchen in Flaschen.

Klar, kann da überall Sauerstoff reinkommen. Durch das Umschlauchen sollte dies aber recht gering gehalten sein. Zumindest wüsste ich nicht, wie ich die Sauerstoffexposition verringern sollte ohne ein geschlossenes System...

Zieht der Sauerstoff die Aromen?

Gruß, zizorro

Re: IPA verliert schnell an Aroma?

Verfasst: Mittwoch 18. Januar 2017, 11:40
von holledauer
Blöde Frage: wann kommt deine Hefe dazu?

Re: IPA verliert schnell an Aroma?

Verfasst: Mittwoch 18. Januar 2017, 11:51
von grüner Drache
Hallo!

Bei welchen Temperaturen hast Du:
- vergärt,
- von der Hefe abgezogen,
- gestopft,
-die Nachgärung durchgeführt,
- in die Reifung zum Kohlensäure binden
geschickt
- und GELAGERT?.

Zudem könnte der "Gärzeitpunkt" für die Stopfhopfengabe interessant sein ...

Allzeit gut Sud!
:Drink
Ciao, Alex !

Re: IPA verliert schnell an Aroma?

Verfasst: Mittwoch 18. Januar 2017, 11:59
von Bierwisch
Ja, es gibt ein paar Stellschrauben, um das Hopfenaroma länger im Bier zu binden
- Sauerstoff ist sicherlich auch ein Thema, aber leider für Hobbybrauer schlecht umzusetzen
- erst nach der Hauptgärung stopfen
- kühl und dunkel lagern

Ich mag hopfengestopfte Biere, aber den Aufwand betreibe ich nur noch in ganz bestimmten Fällen, wenn ich z.B. für einen bestimmten Termin oder eine Veranstaltung was braue, ansonsten lass ich es bleiben.

Gruß,
Bierwisch

Re: IPA verliert schnell an Aroma?

Verfasst: Mittwoch 18. Januar 2017, 12:43
von ggansde
Moin,
die Temperatur des Jungbieres während des Stopfens ist auch eine Stellschraube. Ich meine mich zu erinnern je kälter desto langlebiger die Stopfaromen. Unser Jan hat da große Erfahrung und auch mal etwas dazu gepostet.
VG, Markus

Re: IPA verliert schnell an Aroma?

Verfasst: Mittwoch 18. Januar 2017, 17:42
von Kurt
Was hilft: Aromahopfen in die Vorderwürze. Eine volumenmäßig eher kleine Bittergabe mit Hochalphasorten oder Extrakt und dann mindestens 3g/L Aromahopfen in den Whilrpool bei 80°C und mindestens nochmal so viel Hopfen stopfen. Etwas Caramalz, so wenig Sauerstoffeintrag wie möglich. Kühl und dunkel lagern und frisch (!) trinken :)