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(Flaschen)gärung stockt

Verfasst: Montag 30. Januar 2017, 20:52
von Pfalzbier
Hallo liebe Braukollegen,

ich lese hier schon längere Zeit mit und benötige eure Unterstützung.

Ich habe am 14.01.Weizenbier nach folgendem Rezept gebraut: https://www.speidels-braumeister.de/de/ ... nbier.html. Zur Vergärung habe ich SAFBREW T-58 verwendet.

Bei 5 % wurde am 19.01. gefüllt. Der Druck in den Flaschen hat sich nur sehr langsam entwickelt und inzwischen ist er bei 1,2 Bar stehengeblieben. Die Flaschen werden bei ca. 21 °C gelagert. Welche Ratschläge habt ihr, damit aus dem Jungbier noch ein köstliches Weizenbier wird? Speise habe ich keine mehr übrig...

Danke für eure Unterstützung!

Re: (Flaschen)gährung stockt

Verfasst: Montag 30. Januar 2017, 20:58
von Boludo
Hallo und willkommen!

Da fehlen leider ein paar Infos.
Hast Du Speise zugegeben? Wenn ja wie viel? War das Bier ausgegoren?
T-58 ist eigentlich keine Weizenhefe.
Ansonsten schau mal da:
viewtopic.php?f=7&t=212&view=unread#unread

Stefan

Re: (Flaschen)gärung stockt

Verfasst: Montag 30. Januar 2017, 21:40
von Pfalzbier
Danke für die schnelle Antwort & deinen Hinweis auf deine Zusammenfassung! Ich habe ohne Speise gearbeitet. Das Bier war noch nicht ausgegoren, man hat also noch leichte Gärtätigkeit im Bottich erkennen können.

So wie ich es aktuell überblicke, sollte ich es mit nachträglicher Zuckergabe versuchen. Ein Refraktometer habe ich. Sollte ich also nun den aktuellen Zuckergehalt messen und dann nach folgender Berechnung (http://fabier.de/biercalcs.html - Speise-/Zuckerberechnung zur Nachgärung) die Differenz auffüllen?

Re: (Flaschen)gährung stockt

Verfasst: Montag 30. Januar 2017, 21:43
von Boludo
Du hast also blind Grüngeschlaucht. Das muss eigentlich schief gehen. Sei froh, dass keine Flaschen explodiert sind. Wie kamst Du denn auf die Idee? Und bitte schreib Gärung ohne h :Greets

Stefan

Re: (Flaschen)gärung stockt

Verfasst: Montag 30. Januar 2017, 21:51
von Kajo73
Das ganze Ding ist ja jetzt ne Wundertüte... nach 5 Tagen unausgegoren abgefüllt...
Eigentlich kann man nur raten zurück in den Gärbottich, dann komplett ausgären lassen, erneut aufzuckern und abfüllen.

Gruß
Kay

Re: (Flaschen)gärung stockt

Verfasst: Dienstag 31. Januar 2017, 22:31
von Pfalzbier
Ist eine nachträgliche Zuckergabe ein Versuch wert, bevor ich zu Kay's Vorschlag übergehe? Da das Kind nun schon in den Brunnen gefallen ist, ist eben die Frage, wie man's noch (einfach) retten kann.

Re: (Flaschen)gärung stockt

Verfasst: Dienstag 31. Januar 2017, 22:42
von Chrissi_Chris
Aufzuckern würde ich momentan nicht, da du noch gar nicht weißt in welche Richtung das ganze geht. Wieviel Druck ist momentan auf den Flaschen etc. ?
Du hast Grün geschlaucht, bei wieviel Bar stehen die Flaschen nun und bei welcher Temperatur ?

Erst wenn der Wert auf dem Manometer sich über ein paar Tage nicht verändert ist die Nachgärung abgeschloßen und dann kannst du über weitere Schritte nachdenken.

LG Chris

Re: (Flaschen)gärung stockt

Verfasst: Dienstag 31. Januar 2017, 22:57
von Kajo73
Wir wissen halt zu wenig. Ist der Alkoholgehalt hoch, und die Hefe deshalb träge? Vielleicht daher der langsame Druckaufbau... Aber du hast ja ne Pulle mit nem Manometer. Zucker doch erst nur die auf auf, und guck mal was nach ein paar Tagen passiert ist.

Gruß
Kay

Re: (Flaschen)gärung stockt

Verfasst: Mittwoch 1. Februar 2017, 07:07
von bierfaristo
Pfalzbier hat geschrieben:...

So wie ich es aktuell überblicke, sollte ich es mit nachträglicher Zuckergabe versuchen. Ein Refraktometer habe ich. Sollte ich also nun den aktuellen Zuckergehalt messen und dann nach folgender Berechnung (http://fabier.de/biercalcs.html - Speise-/Zuckerberechnung zur Nachgärung) die Differenz auffüllen?
Wenn du sicher bist, dass deine NG soweit durch ist, dann kannst du das tun. Aber bitte jetzt nicht unüberlegt deine Zielkarbonisierung und die Jungbiertemperatur in einen Rechner eingeben und den errechneten Wert zugeben. Du hast schon ca. 3,5g/l CO2 gelöst. Um auf 6 g/l CO2 zu kommen benötigst du also noch ca. 5g/l Zucker. Und Zucker schäumt beim zugeben. Also schnell arbeiten oder Zuckerlösung zugeben.
Aber zuerst abwarten, ob sich noch was tut.
Edit: Mit dem Refraktometer messen brauchst du eigentlich nicht mehr.

Re: (Flaschen)gärung stockt

Verfasst: Mittwoch 1. Februar 2017, 09:25
von cyme
Pfalzbier hat geschrieben:Ist eine nachträgliche Zuckergabe ein Versuch wert, bevor ich zu Kay's Vorschlag übergehe?
Auf keinen Fall! Du bist ohnehin schon im Blindflug, ob da jetzt zu viel oder zu wenig Restzucker in der Flasche ist weiß keiner. Kays Vorschlag ist der einzig richtige.

Re: (Flaschen)gärung stockt

Verfasst: Donnerstag 2. Februar 2017, 21:03
von Pfalzbier
bierfaristo hat geschrieben: Wenn du sicher bist, dass deine NG soweit durch ist, dann kannst du das tun. Aber bitte jetzt nicht unüberlegt deine Zielkarbonisierung und die Jungbiertemperatur in einen Rechner eingeben und den errechneten Wert zugeben. Du hast schon ca. 3,5g/l CO2 gelöst. Um auf 6 g/l CO2 zu kommen benötigst du also noch ca. 5g/l Zucker. Und Zucker schäumt beim zugeben. Also schnell arbeiten oder Zuckerlösung zugeben.
Aber zuerst abwarten, ob sich noch was tut.
Edit: Mit dem Refraktometer messen brauchst du eigentlich nicht mehr.
Druck steht seit Tagen konstant auf 1,1 Bar. Da tut sich nichts mehr. Ich werde die Nachzuckerung mit der "Referenzflasche" ausprobieren und hier berichten.

Re: (Flaschen)gärung stockt

Verfasst: Donnerstag 2. Februar 2017, 21:54
von Taufkirl
Du willst nach einem ersten Blindflug einen zweiten Blindflug machen?
Ich würde da nichts mehr machen. So ist es halt ein englisches Weißbier geworden. Mit 1,2bar bei 21°C sind das ungefähr 3,5 gCO2/l, also englisch und durchaus trinkbar.
Trinken, lernen und das nächste Mal besser machen.

Ciao Taufkirl

Re: (Flaschen)gärung stockt

Verfasst: Freitag 3. Februar 2017, 20:13
von bierfaristo
Ich verstehe, dass bei so einem Thema der erste Reflex ist: Zurück ins Fass, Gärung kontrollieren bzw. ausgären lassen und neu Aufzuckern. Ich verstehe auch, dass Meinungen von Neulingen (wenige Beiträge und geringe Brauerfahrung) lieber hinterfragt oder abgelehnt werden.
Aber: Wo ist die Mehrinformation? Pfalzbier hat (glücklicherweise) offensichtlich Unterkarbonisiert und nicht Überkarbonisiert. Warum sollte ich die Messmethode eines Manometers zur Bestimmung des Gärendes tauschen gegen eine Messung durch ein auch nicht genaueres Refraktometer? Wenn alle Flaschen mit Speise gleich durchmischt wurden, dann hole ich mir durchs Zurückschütten in den Gärbehälter eher Probleme (Infektion, O2) ein, als durch das Aufzuckern. Ob alle Flaschen gleich durchmischt sind kann ich natürlich nicht beantworten, aber bei nachträglicher Aufzuckerung im Gärbehälter könnte das auch nur Pfalzbier beantworten. Ein "Hängenbleiben" der (Nach-)Gärung würde man mit dem Refraktometer genauso wenig erkennen, wie mit dem Manometer. Von Blidflug kann also eigentlich keine Rede sein.