Erfahrungsbericht und Probleme Bierkit mit abgelaufenem MHD
Verfasst: Donnerstag 2. Februar 2017, 11:38
Hallo Gemeinde,
ich möchte hier meine Erfahrungen mit einem Bierkit mit abgelaufenem MHD teilen. Das ganze ist noch Work-in-progress, ich werde von Zeit zu Zeit berichten.
Ich braue eigentlich nicht mit Bierkits. Mir ist durch Zufall das GOZDAWA Belgian Blonde IPA - 3,4 kg von HuM ins Auge gefallen. Das war von knapp 30€ auf knapp 14€ im Preis gesenkt. Ich dachte für den Preis kann man das ja mal probieren. Demnächst steht hier sowieso eine größere Feier an und eine Sorte mehr am Hahn macht sich ja immer gut. Und für den Literpreis von Oettinger kann man nichts verkehrt machen. Macht ja kaum Arbeit und falls es nix wird, wandert es in des Ausguss. Gesagt, getan.
Beim verdünnen des Extrakts ist mir nichts aufgefallen. Die Würze sah anschließend aus wie immer und auch geruchlich war alles wie es sein soll. Die beiliegende Hefe war leider nicht zu identifizieren, rehydrieren lief aber auch ohne besondere Vorkomnisse. Ich habe den Sud am 21.01. angestellt. Am 22.01. fing es langsam an zu blubbern. In der zu erwartenden "wilden Phase" war ich für mehrere Tage nicht zu hause, von daher weiß ich nicht, was da passiert ist. Zwischen dem 28.01. und 01.02. blubberte es immer noch regelmäßig, aber schwach. Ich hätte eigentlich erwartet, dass die Gärung (OG, ca. 22°C) durch ist.
Gestern Abend habe ich dann zum ersten mal den Behälter geöffnet, um eine Probe für mein Refraktometer zu nehmen. Erste Seltsamkeit: es gab keinerlei Anzeichen von (ehemals) vorhandenen Hochkräusen. D.h. vor allem keine Brandhefe Rand. Es war ein gaaanz leichter CO2-Teppich zu erkennen. Im Prinzip sah das Ganze so aus, wie wenn ich es vor 4-5 Stunden erst angestellt hätte und die Hefe langsam die Arbeit aufnimmt.
Bestätigt wurde diese Beobachtung durch mein Refraktometer: 10,5 Brix; Ausgang war 12 Brix. Das entspricht (je nach Formel) einem EVG zwischen 19% und 44% und einem Alkoholgehalt von 1,2% bis 2,8% Vol. Ich habe einen Schluck der Probe probiert und es schmeckte aus noch sehr süß. Da ich die Hefe nicht kenne, kann ich über deren zu erwartenden EVG nichts sagen, er war aber auf jeden Fall zu niedrig. Mein Fazit: Hefe war tot.
Mein erster Gedanke war nun, dass ich 20 Liter unvergorene Würze 10 Tage bei Raumtemperatur gelagert habe und es gut sein kann, dass ich mir etwas eingefangen habe. Ich wollte dann eigentlich alles direkt wegkippen. Optisch, geruchlich und geschmacklich deutet es aber bisher nichts auf eine Infektion hin. Ich habe dann gestern Abend spontan ein Päkchen US-05 draufgekippt und den Eimer wieder geschlossen. Ich werde in ein paar Tagen berichten, was passiert ist.
Eine Frage habe ich allerdings schon: Angenommen die US-05 macht, was ich von ihr erwarte und in einer Woche habe ich doch ein fertiges Bier stehen. Und angenommen es riecht gut, sieht gut aus und schmeckt gut. Besteht dennoch die Gefahr, dass ich nach zwei Gläsern davon im Krankenhaus aufwache? Also gibt es Bierinfektionen, die sich sensorisch nicht wahrnehmen lassen aber dennoch "giftig" sind?
LG
Nicky
ich möchte hier meine Erfahrungen mit einem Bierkit mit abgelaufenem MHD teilen. Das ganze ist noch Work-in-progress, ich werde von Zeit zu Zeit berichten.
Ich braue eigentlich nicht mit Bierkits. Mir ist durch Zufall das GOZDAWA Belgian Blonde IPA - 3,4 kg von HuM ins Auge gefallen. Das war von knapp 30€ auf knapp 14€ im Preis gesenkt. Ich dachte für den Preis kann man das ja mal probieren. Demnächst steht hier sowieso eine größere Feier an und eine Sorte mehr am Hahn macht sich ja immer gut. Und für den Literpreis von Oettinger kann man nichts verkehrt machen. Macht ja kaum Arbeit und falls es nix wird, wandert es in des Ausguss. Gesagt, getan.
Beim verdünnen des Extrakts ist mir nichts aufgefallen. Die Würze sah anschließend aus wie immer und auch geruchlich war alles wie es sein soll. Die beiliegende Hefe war leider nicht zu identifizieren, rehydrieren lief aber auch ohne besondere Vorkomnisse. Ich habe den Sud am 21.01. angestellt. Am 22.01. fing es langsam an zu blubbern. In der zu erwartenden "wilden Phase" war ich für mehrere Tage nicht zu hause, von daher weiß ich nicht, was da passiert ist. Zwischen dem 28.01. und 01.02. blubberte es immer noch regelmäßig, aber schwach. Ich hätte eigentlich erwartet, dass die Gärung (OG, ca. 22°C) durch ist.
Gestern Abend habe ich dann zum ersten mal den Behälter geöffnet, um eine Probe für mein Refraktometer zu nehmen. Erste Seltsamkeit: es gab keinerlei Anzeichen von (ehemals) vorhandenen Hochkräusen. D.h. vor allem keine Brandhefe Rand. Es war ein gaaanz leichter CO2-Teppich zu erkennen. Im Prinzip sah das Ganze so aus, wie wenn ich es vor 4-5 Stunden erst angestellt hätte und die Hefe langsam die Arbeit aufnimmt.
Bestätigt wurde diese Beobachtung durch mein Refraktometer: 10,5 Brix; Ausgang war 12 Brix. Das entspricht (je nach Formel) einem EVG zwischen 19% und 44% und einem Alkoholgehalt von 1,2% bis 2,8% Vol. Ich habe einen Schluck der Probe probiert und es schmeckte aus noch sehr süß. Da ich die Hefe nicht kenne, kann ich über deren zu erwartenden EVG nichts sagen, er war aber auf jeden Fall zu niedrig. Mein Fazit: Hefe war tot.
Mein erster Gedanke war nun, dass ich 20 Liter unvergorene Würze 10 Tage bei Raumtemperatur gelagert habe und es gut sein kann, dass ich mir etwas eingefangen habe. Ich wollte dann eigentlich alles direkt wegkippen. Optisch, geruchlich und geschmacklich deutet es aber bisher nichts auf eine Infektion hin. Ich habe dann gestern Abend spontan ein Päkchen US-05 draufgekippt und den Eimer wieder geschlossen. Ich werde in ein paar Tagen berichten, was passiert ist.
Eine Frage habe ich allerdings schon: Angenommen die US-05 macht, was ich von ihr erwarte und in einer Woche habe ich doch ein fertiges Bier stehen. Und angenommen es riecht gut, sieht gut aus und schmeckt gut. Besteht dennoch die Gefahr, dass ich nach zwei Gläsern davon im Krankenhaus aufwache? Also gibt es Bierinfektionen, die sich sensorisch nicht wahrnehmen lassen aber dennoch "giftig" sind?
LG
Nicky