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Wasseraufbereitung (schon wieder)

Verfasst: Donnerstag 2. Februar 2017, 20:43
von bierfaristo
Hallo zusammen,

ich habe bisher meine Wasser für Ales mit Milchsäure auf ca. 0°DH Restalkalität gebracht. Jetzt habe ich mich mit diesem Thema etwas intensiver beschäftigt. Dazu habe ich ein kleines Excel-Tool basierend auf dem Artikel aus dem Braumagazin geschrieben und ein wenig mit den Werten gespielt. Mein Wasser scheint prinzipiell okay zu sein, nur mein Calcium-Wert scheint für die meisten Bierstile zu hoch zu sein, dafür Chlorid (und Sulfat zum Teil) tendenziell etwas niedrig. Also müsste ich für optilmale Wasserwerte verschneiden und Aufsalzen. Wenn ich mit Calciumchlorid aufsalze, erhöhe ich aber selbstverständlich wieder meinen Anteil an Calciumionen, mit MgCl2 wiederum meinen Magnesiumanteil, was ja wohl auch nicht wirklich gewünscht ist. Für die meisten Bierstile würde ich gut mit NaCl und Milchsäure (oder nur HCl, muss aber nicht sein) zurechtkommen. Spricht etwas gegen das Aufsalzen nur mit Kochsalz? Ich schätze, dass ich selten mehr als 50mg/l NaCl benötige. Ab wann wäre es zuviel? Wenn das Wasser (zu) salzig schmeckt?

Christian

Re: Wasseraufbereitung (schon wieder)

Verfasst: Freitag 3. Februar 2017, 15:17
von schlupf
Hallo!
Dann will ich mich hier mal mit meinem gefährlichen Halbwissen einbringen,ich hatte mir ja auch mal eine Tabelle nach dem Braumagazin-Artikel gebastelt... Denke auch dran, dass Säuregaben mit dem Hydrogencarbonat reagieren und diesen Wert senken.

Ich denke, du solltest einfach die Restalkalität mit Salzsäure (E507) einstellen. Nach meiner Rechnung würde das bei Restalkalität von 2,3 gleichzeitig das Chlorid auf ca. 100mg/l heben.

Ich glaube nicht, dass der etwas zu hohe Kalziumwert besonders kritisch ist.

Viele Grüße,
Sebastian

Re: Wasseraufbereitung (schon wieder)

Verfasst: Freitag 3. Februar 2017, 16:21
von bierfaristo
Danke für die Antwort. HCl wollte ich eigentlich vermeiden. NaCl und Milchsäure hätte ich halt hier.

Re: Wasseraufbereitung (schon wieder)

Verfasst: Freitag 3. Februar 2017, 18:01
von Boludo
Irgendwie bekomm ich Deine Werte nicht auf.
Wie hoch ist denn der Calciumwert?
Zu viel Calcium geht eigentlich kaum.

Stefan

Re: Wasseraufbereitung (schon wieder)

Verfasst: Freitag 3. Februar 2017, 20:18
von bierfaristo
Hier (1. Spalte: Ingelheim) sind meine Wasserwerte. In meiner Datei ist ein Makro, um die dem Braustil entsprechenden Vorschlagswerte zu laden. Hab meine Excel-Datei nochmal ohne Makro angehängt. Die Werte für Verschnittwasser sind übrigens aus dem Netz zusammengesuchte Werte für Purania-Wasser.

Re: Wasseraufbereitung (schon wieder)

Verfasst: Freitag 3. Februar 2017, 23:01
von Tozzi
Warum nimmst Du nicht eines der verfügbaren Excel Tools?
Bru'n Water oder EZ Water Calculator?

Calcium ist unter 100, da geht noch einiges. :Smile
Und sonst nimm halt wirklich Salzsäure. Schlägst mehrere Fliegen mit einer Klappe.
Im Bier ist die auch nicht giftiger als Kochsalz. Der Umgang damit erfordert halt Sorgfalt.

Re: Wasseraufbereitung (schon wieder)

Verfasst: Freitag 3. Februar 2017, 23:15
von ggansde
Krieg Mal HCl in Lebensmittelqualität. In der technischen ist meist übles Zeug drinnen (Schwermetalle u.ä.).
VG Markus

Re: Wasseraufbereitung (schon wieder)

Verfasst: Freitag 3. Februar 2017, 23:22
von Enfield
Warum nicht Milchsäure? Einfach, weniger gefährlich und absolut lebensmittelecht. Bei deinen Wasserwerten würde ich mir nicht so den Kopf machen. Damit lässt sich arbeiten.

Re: Wasseraufbereitung (schon wieder)

Verfasst: Samstag 4. Februar 2017, 00:06
von Ladeberger
ggansde hat geschrieben:Krieg Mal HCl in Lebensmittelqualität. In der technischen ist meist übles Zeug drinnen (Schwermetalle u.ä.).
VG Markus
Das wird tatsächlich selten als Lebensmittelqualität angeboten, weil es im Verbraucherumfeld natürlich wenige Anwendungsmöglichkeiten hat. Aber es finden sich zahlreiche Shops für Salzsäure in der Qualität "reinst" oder fürs gute Gewissen sogar "zur Analyse" für um die 15 € den Liter. Letzteres sollte die Anforderung an Lebensmittelqualität locker um einige Nachkommastellen übersteigen und reicht bei 35 % Konzentration wohl für Jahrzehnte.

Zudem: Wenn man die üblichen Einsatzmengen von wenigen ml Salzsäure auf das Brauwasser hochrechnet, entschärft sich das weiter. Da dürften sogar die Grenzwerte von Trinkwasser großzügiger ausfallen.

Gruß
Andy

Re: Wasseraufbereitung (schon wieder)

Verfasst: Samstag 4. Februar 2017, 07:06
von Boludo
In dem Fall ist das doch aber gar nicht notwendig. Die Calciumwerte sind doch im Rahmen.

Stefan