Seite 1 von 1
Infusion in Dekoktion übertragen ?
Verfasst: Freitag 3. Februar 2017, 09:58
von Matze27
Hallo, hab jetzt mein ganzes Equipment für meinen 1. Vollmaischebraugang und die Zutaten zusammen und will am Wochenende loslegen. Freue mich schon riesig auf Malzmahlen und alles was dazugehört. Anfangen wollte ich erstmal mit einem Rezept. Nun habe ich mir ein Ami - Rezept ausgesucht, dass, wie bei denen ja wohl üblich, im Infusionsverfahren gebraut wird. Das eignet sich ja aber für meinen Bulldog Brewer nicht so wirklich, wenn ich das bisher richtig verstanden habe. Daher dachte ich mir, dass ich die Geschichte einfach ins Dekoktionsverfahren übertrage, die jeweiligen Temperaturen werde ich ja da genauso abfahren. Bin mir aber mit meinem „Nochhalbwissen“ nicht sicher, ob das so auch tatsächlich ratsam ist. Habe natürlich fleißig die Suchfunktion benutzt und auch im alten Forum einen etwa gleichen Thread gefunden. Da wurde gesagt, dass das wohl geht, aber die Wassermengen anders berechnet werden müssten. Ich weiß nur aber nicht wie. Mein Rezept ist hier:
http://www.homebrewtalk.com/showthread. ... 28&page=28 - Post Nr. 274
Außerdem frage ich mich – läutern die gar nicht ab und kochen erst dann den Hopfen ? So wie das da beschrieben ist, bleibt die Maische während des Hopfenkochens drin. Oder verstehe ich da was falsch.

Re: Infusion in Dekoktion übertragen ?
Verfasst: Freitag 3. Februar 2017, 10:16
von Bierjunge
Ja, Du scheinst leider wirklich Einiges falsch verstanden zu haben.
Du hast einen Bulldog Brewer, eine Malzrohranlage? Damit
kann man doch gar keine Dekoktion, sondern
nur Infusion!
Offenbar geht es ein wenig mit den Begrifflichkeiten durcheinander.
Und natürlich wird im verlinkten Rezept geläutert. Das ist mit
sparge gemeint.
Moritz
Edit: So langsam meine ich Dich zu verstehen:
Das Ursprungsrezept ist Bottichinfusion mit Zubrühen, Dein Bulldog macht ein Aufheizverfahren (das ein wenig irreführenderweise auch Infusion genannt wird.
Dekoktion ist wieder ganz etwas anderes!).
Ich würde einfach die Zeiten und Temperaturen 1:1 übernehmen. Ist eigentlich eh bloß eine einstufige Kombirast.
Re: Infusion in Dekoktion übertragen ?
Verfasst: Freitag 3. Februar 2017, 12:02
von Matze27
Ja, aller Anfang ist schwer ! muss noch viel lernen der junge Padawan ! Und das mit 55.
Danke auf jeden Fall. dass mit dieser 2 - Deutigkeit war mir aber auch schon aufgefallen. Ich meinte, dass er zwar Nachgüsse macht (hatte ich mit "Sparge" gleichgesetzt) aber nicht schreibt, dass er die Würze ablässt, um dann in der klaren Würze den Hopfen zu kochen. Frage mich eigentlich gerade, warum macht man das eigentlich überhaupt, - könnte man nicht erst ablassen, wenn auch der Hopfen gekocht ist ?
Re: Infusion in Dekoktion übertragen ?
Verfasst: Freitag 3. Februar 2017, 13:28
von Bierjunge
Warum sollte man Nachgüsse machen, wenn man nicht läutert - bitte glaube mir, das ist im Rezept als so selbstverständlich vorausgesetzt, dass es nicht nochmal extra erwähnt wurde.
Und wenn Du beim Hopfenkochen die Trebern drinnenließest, hättest Du am Ende eine erstklassige Kleistertrübung (und damit u.U. einen schleppenden oder ungenügenden Gärverlauf), weil Du wieder unverzuckerte Stärke auskochen würdest, die dann auf keine aktiven Enzyme zur Verzuckerung mehr trifft.
Moritz
Re: Infusion in Dekoktion übertragen ?
Verfasst: Freitag 3. Februar 2017, 13:29
von Sura
Eigentlich steht das da alles ziemlich genaut. "Start boil as soon as wort covers bottom of kettle. Boil for 90 min after total volume is collected" ... Heisst nichts anderes, als das du beim läutern schonmal den Topf anheizen sollst. Vom Hopfen steht da das erstmal garnichts, der kommt später, wenn noch 60 minuten zu kochen hat.
Vielleicht überetzt du das Rezept wie du es verstanden hast hier nochmal ins deutsche. Dann korrigieren wir die Fehler die du rausgelesen hast....
Re: Infusion in Dekoktion übertragen ?
Verfasst: Freitag 3. Februar 2017, 13:36
von schlupf
Ich möchte Dir ja nicht zu nahe treten, aber vielleicht solltest du den ersten Sud nochmal ein Wochenende verschieben und dir erstmal über die grundsätzlichen Abläufe Klarheit verschaffen...
https://brauanleitung.wordpress.com/brauanleitung/
Nicht böse gemeint...
Viele Grüße,
Sebastian
Re: Infusion in Dekoktion übertragen ?
Verfasst: Freitag 3. Februar 2017, 15:22
von Matze27
Danke ihr Lieben!
Glaubt mir, ich habe mich in den letzten Wochen und Monaten mit nichts Anderem beschäftigt- viele Videos gesehen und auch diverse Anleitungen gelesen.Kam wohl etwas anders rüber. Hätte mir vielleicht erstmal kein amerikanisches Rezept aussuchen sollen, mich verwirrte die Bottich Maisch Geschichte etwas und mit der Übersetzung haperte es auch ein wenig..Das Grundsätzliche der klassischen Variante, so wie es im Link von Sebastian erklärt wird, behaupte ich schon in den Grundzügen begriffen zu haben. Dass der Treber im Topf bleibt, konnte ich mir auch nicht wirklich vorstellen und hätte es auch nicht so gemacht.
Sebastian trittst mir nicht zu nahe, no Problem! Und danke für den Link - kannte ich schon. War doch konstruktiv! Werde morgen mal anfangen, wird schon klappen. Plan habe ich auf jeden Fall! Wie sagt Ihr : Bier wird's immer! Und dann noch mal ein vernünftiges Buch kaufen. tja, ist ja auch nicht umsonst ein Lehr Beruf!
Re: Infusion in Dekoktion übertragen ?
Verfasst: Freitag 3. Februar 2017, 20:15
von hyper472
Matze27 hat geschrieben:Danke ihr Lieben!
Glaubt mir, ich habe mich in den letzten Wochen und Monaten mit nichts Anderem beschäftigt- viele Videos gesehen und auch diverse Anleitungen gelesen.Kam wohl etwas anders rüber. Hätte mir vielleicht erstmal kein amerikanisches Rezept aussuchen sollen, mich verwirrte die Bottich Maisch Geschichte etwas und mit der Übersetzung haperte es auch ein wenig..Das Grundsätzliche der klassischen Variante, so wie es im Link von Sebastian erklärt wird, behaupte ich schon in den Grundzügen begriffen zu haben. Dass der Treber im Topf bleibt, konnte ich mir auch nicht wirklich vorstellen und hätte es auch nicht so gemacht.
Sebastian trittst mir nicht zu nahe, no Problem! Und danke für den Link - kannte ich schon. War doch konstruktiv! Werde morgen mal anfangen, wird schon klappen. Plan habe ich auf jeden Fall! Wie sagt Ihr : Bier wird's immer! Und dann noch mal ein vernünftiges Buch kaufen. tja, ist ja auch nicht umsonst ein Lehr Beruf!
Bei den vielen Videos liegt dann wohl der Hund (ein Brewdog??) begraben:
Da wird unglaublich viel Murks von sich gegeben.
Unter Brauanleitung.de findest Du das grundsätzliche Vorgehen, das Du dann auf Malzrohranlage umformulieren musst. Dazu siehst Du Dich vielleicht mal hier mit dem Suchbegriff Grainfather um. Als Einkocher-Brauer kann ich dazu nichts beitragen.
Und willkommen im Club!
Henning
Re: Infusion in Dekoktion übertragen ?
Verfasst: Freitag 3. Februar 2017, 21:03
von wwwcom
Lass dich nicht abbringen! Ich wusste beim ersten mal Brauen so gut wie nichts und ist trotzdem mein bestes geworden. Wird bei dir auch so sein... ;)
Gruß
Re: Infusion in Dekoktion übertragen ?
Verfasst: Freitag 3. Februar 2017, 22:11
von DerDerDasBierBraut
Ich konnte vor Kurzem mal über den Tellerrand schauen und mit einer Malzrohranlage brauen. Es ist etwas weniger "manuell" als das Brauen im Einkocher, aber grundsätzlich 1:1 vergleichbar. Wenn Du es schaffst die Rasten des Rezeptes einzuhalten, die Stammwürze halbwegs zu treffen und dich beim Hopfen nicht verwiegst, dann kommt bestimmt ein lecker Bierchen raus, dass wir bei der nächsten Bierrunde probieren können. Hier stehen bald Weizen und Böcke und Weizendoppelböcke bereit :-).
Gut Sud!

Re: Infusion in Dekoktion übertragen ?
Verfasst: Samstag 4. Februar 2017, 10:02
von Matze27
Ja Jens, danke, genauso seh ich das auch. Und wenn's qualtativ so wird, wie mein 1.IPA das ich ja noch mit dem Bierkit zusammen gegossen habe, wäre ich schon zufrieden! Das wird von Woche zu Woche besser.
Ja, die Bierrunde war wirklich Klasse! hören sich ja schon wieder verlockend an die ganzen Böcke!

freu mich!
Danke für die aufmunternden Worte Henning und wwwcom!