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Hallo Zusammen,

da ich ständig meine Brauanlage (Einkocherklasse) optimiere, bin ich jetzt bei der Gärung angekommen. Derzeit vergäre ich noch im 30L Plastikeimer, wie so viele hier im Forum. Ich möchte hier aber jetzt auf etwas "langlebigeres" umsteigen, da vermutlich irgendwann die Kunststoffteile (Hähne, Deckel, etc...) verschließbedingt schlechter werden und auch durch die ständige Reinigerei die Gefahr von Kratzern und somit von Bakteriennestern im Eimer größer wird.
Von der Größe her hätte ich so an 27-40L gedacht - ich bin mehr der Typ, der lieber weniger Biermenge braut, dafür öfter verschiedene Sorten. Wichtig ist auch, dass ich ohne Kühler in den Gärbehälter abfülle, da ich den Sud über Nacht abkühlen lasse. Abgefüllt wird NUR in Flaschen (also keine KEG-Abfüllung).
Von den hier im Forum vorgeschlagenen Lösungen sind folgende in der engeren Auswahl:

- FastFerment Komplettset für 220€ derzeit bei HuM
Vorteile: Hefe-Ernten, sehr viel Zubehör; Anschließendes Abfüllen sieht recht simpel aus, Trub kann seperiert werden
Nachteil: Kunststoff (kratzanfälliger als Edelstahl); heiß abfüllen kann anscheinend den Kunststoff verformen; Ersatzteil-Beschaffung?

- Brewtech SS Brew Bucket für ca. 250-270€:
Vorteile: Komplett aus Edelstahl, somit einfache Reinigung; Sieht sehr wertig und unzerstörbar aus; Ebenfalls einfache Abfüllung; Trub kann seperiert werden
Nachteile: Ohne Zubehör bereits hoher Preis --> zu übertrieben für Einkocherklasse ohne KEG-Abfüllung?; Ersatzteile-Beschaffung?

- Polsinelli Gärfass für knapp 100€ inkl Versand oder der von HuM für 150€:
Vorteile: Kostengünstigste Variante; komplett aus Edelstahl; Reinigung sieht einfach aus;
Nachteile: Kein Hefe-Ernten möglich; Keine seperate Abtrennung des Trubes

Meine Hauptkriterien sind:
- Langlebigkeit
- Einfache Reinigung
- Heißabfüllung da kein Kühler
- Ersatzteile bzw. wie kompliziert wirds, wenn mal was kaputt wird (besondere Dichtungen? etc...)
- Hefeernten sowie Trubabtrennung

Weniger wichtig ist:
- Druckbeständigkeit, da ich sowieso nicht in KEGs abfülle.
- Bauform sowie Höhe und Gewicht (wobei bei Trubabtrennung wohl nur ZKG geht)

Von der Optik und Qualität her wärs der Brew Bucket - vom Aufbau und Zubehör der FastFermenter und vom Preis der Polsinelli

Wie würdet ihr entscheiden, welche davon habt ihr und wie zufrieden seid ihr damit im Bezug auf meine Kriterien?

Ich bin mit meinem Brew(master)-Bucket zufrieden, die Verarbeitung, Haptik und Optik sind wirklich top.
Braucht man das unbedingt? Wahrscheinlich nicht, aber ich mag schöne Dinge

Was meinst du mit Trub separieren? Der Schmodder und die Hefe sammeln sich unten im Konus und bleiben zurück wenn man über den Hahn abzieht. Getrennt entnehmen/ernten kann man aber erst bei den teureren Chronicals, die haben noch einen extra Hahn ganz unten.

Mehr zum Brewbucket / Chronical schrub Tozzi auch in diesem Thread: viewtopic.php?f=22&t=10757

Wie sieht es mit dem Kriterium "Gärführung" aus? Der schönste und beste Edelstahlgärbehälter bringt nichts, wenn die Gärtemperatur nicht gehalten werden kann. Gärst Du bei Raumtemperatur und bist somit an Jahreszeiten gebunden?

Ich spiele auch schon seit längeren damit meinen Kunststoffgäreimer durch einen Edelstahl ZKG zu ersetzen. Bisher gäre ich in einem Kühlschrank mit Temperatursteuerung. Temperaturen von 1°C - 30°C sind ohne Probleme möglich. Bei Anschaffung eines ZKG muss man sich was anderes einfallen lassen oder eine teure Kühl- und Heizkombination anschaffen.

Ohne steuerbare Gärführung würde ich mich zu eingeengt fühlen.

33l Schengler topf, hefe von oben waerend hochkausen ernten und pass noch gerade so im kuehlschrank.

Ingo

FloWo hat geschrieben:Was meinst du mit Trub separieren? Der Schmodder und die Hefe sammeln sich unten im Konus und bleiben zurück wenn man über den Hahn abzieht.

Hab ich total übersehen - das wäre ja dann der Chronical für 395$... das ist mir aber zuviel für den Spaß.
Weiter bleibt aber beim Bucket der Vorteil - wie du schon beschrieben hast - dass sich der Trub unten absetzt und man schön darüber abziehen kann.

DevilsHole82 hat geschrieben:Wie sieht es mit dem Kriterium "Gärführung" aus? Der schönste und beste Edelstahlgärbehälter bringt nichts, wenn die Gärtemperatur nicht gehalten werden kann. Gärst Du bei Raumtemperatur und bist somit an Jahreszeiten gebunden?

Überwiegend braue ich obergärig - demnach vergäre ich bei Raumtemperatur. Hin und wieder ist aber auch was untergäriges dabei, das ich bisher immer im Winter gebraut habe.

Ich hab beim Set von HuM gesehen, dass hier eine Art "Thermomanschette" dabei ist, die man mit Kühlakkus ausstatten kann - sicherlich ist dies so keine kontrollierte Gärführung, aber ich denke, daraus lässt sich was weiter"optimieren".

Vielleicht ist der ein oder andere hier im Forum, der schon längere Erfahrung mit dem FastFerment hat? Besonders würde mich interessieren, ob man dort "heiß" hinein abfüllen kann - also direkt nach dem Kochen/Seihen? Hab in einem Thread mal gelesen, dass ein Nutzer das Gefühl hatte, es würde sich verformen.

Edith sagt mir gerade, dass auf der Homepage des Herstellers folgendes steht:

20. Welche Temperaturen kann meine FastFerment umgehen?

80 Grad Celsius oder 176 F

Hi Tom,

Von dem 150€ Edelstahl Behälter von HuM würde ich dir abraten.
Hatte 2 von denen bestellt und gingen beide wieder zurück.
Die Dichtungen am Deckel werden nicht (wie z.B. beim Chronical) in eine Führung gedrückt sondern sind geklebt.
Wenn der Deckel nun längere Zeit nicht geöffnet wird kleben die richtig fest am Behälter, öffnet man den Deckel nun mit "leichter Gewalt" reißt die Dichtung von der Klebestelle am Deckel ab und baumelt halb am Behälter und halb am Deckel rum.
Ebenfalls unschön ist das Loch für den Gärspund in den Deckel gestanzt, sehr scharfkantig und mit deutlicher Beule aussenrum.
Dazu kommt dann noch der Spannreif zum verschließen des Deckels, das gefummel bis man den draufbekommt kann einen Nerven kosten.
Die Griffe waren ebenfalls lächerlich.. keine normale erwachsene Männerhand passt da rein, bestenfalls 2-3 Finger.
Der Polsinelli wäre damals die alternative gewesen, zu dem kann ich aber nichts sagen da ich mich (gottseidank) dann doch für die sehr teure Version des Chronicals in der BME entschieden habe.

Von allen genannten Optionen würde ich dir zum Brew Bucket raten, auch wenn der teurer ist.
Ersatzteile (glaub nicht das du jemals welche brauchst) bekommst du dafür bei Maltmiller oder in diversen Benelux Shops, oder z.B. bei Candirect, der Betreiber kann auch so ziemlich alles von SS Brewtech organisieren.

Vielen Dank für deine Antwort Dr.Edelherb.
Ich habe bereits in einem anderen Thread schon mal negatives über die Gärbehälter gelesen - dann streich ich die schon mal von der Liste.

Wer nutzt den Vorteil der Hefe-Wiederverwendung? Rein theoretisch dürfte dies ja mit dem Brew Bucket auch möglich sein, sobald dieser "entleert" wurde, oder? Sollte ja alles am Boden abgesunken sein?

Pro im Vergleich zum FastFerment wäre hald das heiß Ablassen und einfach die Unzerstörbarkeit des Edelstahl.

Schwierig schwierig...

Seed7 hat geschrieben:33l Schengler topf, hefe von oben waerend hochkausen ernten und pass noch gerade so im kuehlschrank.

Ingo

Habe mir auch diesen Topf gekauft, aber leider bisher noch keine Erfahrung. Muss dringen mal wieder Brauen.
Temperaturführung mit Kühlschrank und ITC308.

Tom-Brauer hat geschrieben:Wer nutzt den Vorteil der Hefe-Wiederverwendung? Rein theoretisch dürfte dies ja mit dem Brew Bucket auch möglich sein, sobald dieser "entleert" wurde, oder? Sollte ja alles am Boden abgesunken sein?

Ja, das ist kein Problem.
Ich benutze den Bucket auch immer noch gerne (obwohl ich auch 2 Chronicals habe), denn der ist einfach schön handlich und auch ohne CIP ruck-zuck sauber.
Hefe und Schmodder setzen sich schön unten ab, und wenn Du davon die oberste Schicht abnimmst, kannst Du den Rest wunderbar ernten, z.B. mit einem abgekochten Löffel, den untersten Rest wiederum weglassen, das ist meistens Trub.
Ersatzteile wirst Du nicht brauchen, eventuell halt mal in ein paar Jahren eine Deckeldichtung, die ist problemlos erhältlich, und halt ein paar O-Ringe.
Letztere (metrisch, Buna 8,5 x 1 mm) würde ich auf jeden Fall mitbesorgen, ist Pfennigware.

Nun ist die Entscheidung gefallen - es wird ein Brewmaster Bucket. Vielen Dank an alle Helfenden (vor allem an Stephan über PN) .

Die Gründe für den Bucket lagen vor allem in der Reinigung, der Bauweise mit dem Konus, dem Material (Edelstahl ist einfach Edelstahl ) und dem heiß hineinfüllen nach dem Kochen. Desweiteren werde ich mir später die dazu erhältliche Kühlschlange sammt Steuerung zulegen.

Nochmals vielen Dank an alle!

Gruß,
Tom

Seed7 hat geschrieben:33l Schengler topf, hefe von oben waerend hochkausen ernten und pass noch gerade so im kuehlschrank.

Ingo

Davon habe ich mir auch einen Schwung angeschafft - für 29 EUR/Stück unschlagbar günstig. Dazu noch nen schicken Hahn von Brauhardware.de und fertig.


Warum kann man Hefe nur mit nem ZKG ernten? Weil sich die Hefe unten sammelt? Ich gehen bei meinen Nicht-ZKGs so vor:

1. Coldcrash

2. Jungbier ablassen, bis der Bodensatz noch leicht bedeckt ist.

3. Dann durch schwenken den Bodensatz aufwirbeln und durch den Hahn in ein steriles Gefäss abfüllen.

4. Kaltstellen und bei Wiederbenutzung den obersten und untersten Teil verwerfen.

Ich habe weder Probleme mit trübem Bier noch mit nicht nicht aktiver Erntehefe.

Wo gibt's denn die Schengler Töpfe für 29€/Stück? Habe die bisher nur teurer gefunden.
LG
Yannick

http://www.bergland24.de
Bergland Handels GmbH
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