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Hallo Zusammen,

ich habe vor 3 Wochen ein Kellerbier/Zwickel gebraut und gestern eine Probeflasche geöffnet.
Ergebnis: Essigaroma beim Öffnen, aber ein schon gut schmeckendes Bier ohne diese Note im Glas.

Hier das Rezept:
"Blonde Kornmume" Zwickel/Kellerbier #1
Stammwürze 12.8°P
Alkoholgehalt 5.2 %Vol
Bittere 32IBU
Farbe 9.2 EBC
CO2 Gehalt 4.9 g/Liter
scheinbarer Endvergärungsgrad 68.3 %

Zutaten:
Pilsener Malz 2.526 Kg 47.5 %
Wiener Malz 1.649 Kg 31 %
Weizenmalz hell 0.612 Kg 11.5%
CARAPILS® 0.532Kg 10%
Gerstenflocken 0.3525Kg

Maischen:
Einmaischen 60°C
Eiweißrast 57°C 10min
Maltoserast 63°C 60min
Verzuckerung 72°C 25min
Abmaischen 78°C 10min

Gärung:
Hefe: "Lager" von der Baruwerkstatt. Leider nur 1 Pack auf 22l
Gärführung: 14 Tage HG bei 10-12°C dann erwärmen auf 16°C und Flaschenabfüllung. Eine Woche NG bei ca. 19°C und jetzt zur Reifung bei 8°C.

Bisher hatte ich noch nie ein solches Fehlaroma.

Ist das eine Infektion, oder verschwindet das wieder mit der Kaltreifung?

Mir ist kein Fall bekannt, in dem ein Essigstich wieder verflogen wäre. Am Rezept wird es nicht liegen. Dein Equipment und genaues Vorgehen inkl. Reinigung bei der Gärung wäre aufschlussreicher. Bevor wir uns den Kopf zerbrechen wäre wohl auch zu klären, ob nur diese eine Probeflasche betroffen war oder der ganze Sud kontaminiert ist.

Gruß
Andy

Ergebnis: Essigaroma beim Öffnen, aber ein schon gut schmeckendes Bier ohne diese Note im Glas.

Doch schon 3 Wochen alt, seit dem Brautag, untergärig? Geduld! oder Nase zu und reinschütten.

Gruß
Peter

Ladeberger hat geschrieben:Mir ist kein Fall bekannt, in dem ein Essigstich wieder verflogen wäre. Am Rezept wird es nicht liegen. Dein Equipment und genaues Vorgehen inkl. Reinigung bei der Gärung wäre aufschlussreicher. Bevor wir uns den Kopf zerbrechen wäre wohl auch zu klären, ob nur diese eine Probeflasche betroffen war oder der ganze Sud kontaminiert ist.

Gruß
Andy

Hallo Andy,

natürlich habe ich heute ncoh eine weiter Flasche geöffnet und es hat ebenfalls essigartig gerochen.
Ich braue mit dem BM20 und habe mit meinen bisherigen 15 Suden noch kein solches Problem gehabt.
Im Kaltbreich reinige ich mit OxiClean und SaniClean gleich dem der Nutzung.

gulp hat geschrieben:

Ergebnis: Essigaroma beim Öffnen, aber ein schon gut schmeckendes Bier ohne diese Note im Glas.

Doch schon 3 Wochen alt, seit dem Brautag, untergärig? Geduld! oder Nase zu und reinschütten.

Gruß
Peter

Du meinst, dass verflüchtigt sich noch?
Ich habe das erste mal mit der "Lager" gearbeitet. Bisher habe ich immer gute erfahrungen mit den Hefen gehabt.

Essigsäurebakterien benötigen Sauerstoff. Wie sieht dein Färbemittel aus?

Kurt hat geschrieben:Essigsäurebakterien benötigen Sauerstoff. Wie sieht dein Färbemittel aus?

Was bitte ist ein Färbemittel?

Du meinst also es richt nach Essig, aber schmeckt nicht danach? Dann würd ich mir da keinen Kopf machen und ein paar TaWochen warten. Kann durchaus sein das du da was Falsch interpretierst.

Gruß Manu

Bist du sicher das es Essig ist und nicht in Richtung saurer Apfel geht?

Wie schon oben geschrieben, Essig schmeckt man recht schnell und die Essigbaktierien benötigen für ihre Arbeit Sauerstoff und Alkohol. Weiterhin ist es auch so, dass im Anfang der Umwandlung zu Essig ein Klebergeruch auftritt. Es riecht nach Lösungsmittel.

VG Franz

420 hat geschrieben:Wie schon oben geschrieben, Essig schmeckt man recht schnell und die Essigbaktierien benötigen für ihre Arbeit Sauerstoff und Alkohol. Weiterhin ist es auch so, dass im Anfang der Umwandlung zu Essig ein Klebergeruch auftritt. Es riecht nach Lösungsmittel.

VG Franz

Jetzt bin ich ein bisschen verunsichert.
Mein erster Eindruck war Lösungsmittel, dann aber eher stechend wie Essig.......
Mich wundert nur, dass das Bier richtig gut schmeckt! Und das schon nach 3 Wochen, ohne richtige Reifung.
Keinerlei Fehlaromen/Geschmack im dekantiertem Bier.
Also abwarten, und hoffen, dass sich das wieder zurückbildet?
Was anders bleibt mir wohl nicht übrig.

Wenn Du keinen Essig im Bier schmeckst, ist alles ok. Kenne es deshalb ein wenig, weil ich auch selber Essig produziere. Essig schmeckt man immer.

VG

Färbemittel=Gärbehälter. Dämliches Handy!

Ja, wenn Essigbakterien im Spiel sind, tritt immer auch eine deutliche Essigsäure im Bier auf. Auch Kahmhefen produzieren Essigsäure, wenn sie genügend Zeit haben.
Nur Geruch nach Essig habe ich noch nie erlebt. Ich bin mir daher nicht sicher. Ich würde nochmal 3-4 Wochen lagern und dann sehen was daraus geworden ist.

Ich plädiere auf ein halbes Jahr Lagerzeit und dann die nächste Probe zu nehmen. Riecht es dann immer noch so, schmeckt aber nicht sauer, hast du wohl ein einzigartiges Bier produziert. Wenn nicht, hast du sicherlich ein gut schmeckendes Lagerbier gemacht, auch kein Schmutz.

Viele Biere werden frühzeitig getrunken, obwohl sie danach stetig besser wurden (auch bei mir). Hier oder da mal eine Kiste oder ein Keg in der Kellerecke zu vergessen kann gelegentlich zu ungeahnten Biergenüssen führen.
Achim (gern mal 'was mehr Zeit gebend)

Kurt hat geschrieben:Färbemittel=Gärbehälter. Dämliches Handy!

Bis ich meinem iPad die ganzen Fachbegriffe beigebracht habe, hat es auch gedauert. Zum Glück ist das Ding lernfähig. Mittlerweile kann es es ganz gut "brauisch".
Grüsse, David

Kurt hat geschrieben:Färbemittel=Gärbehälter. Dämliches Handy!

30l Speidel Gärfass.

Wie wird der Hahn sauber gemacht? Ziehst du daraus Proben?

Hatte das Bier eine Kahmhaut?

Gruß
Andy

Ladeberger hat geschrieben:Wie wird der Hahn sauber gemacht? Ziehst du daraus Proben?

Hatte das Bier eine Kahmhaut?

Gruß
Andy

Moin,

keine Kahmhaut.
Den Hahn baue ich nach jeder Gärung aus und nehme ihn auseinander.
Proben ziehe ich immer von oben mit einer Pipette welche ich vorher desinfiziere.

Säuren entstehen auch bei der Gärung durch Hefen. Acetyl- CoA ist ein wichtiger Brennstoff innerhalb des Citratcyklus. Also mit Coenzym A aktivierte Essigsäure.

flying hat geschrieben:Säuren entstehen auch bei der Gärung durch Hefen. [...]

...und meines Wissens macht dabei Essigsäure den mengenmäßig größten Anteil aus. Leider erinnere ich mich nicht mehr, wo ich das gelesen habe.

flying hat geschrieben:Säuren entstehen auch bei der Gärung durch Hefen. Acetyl- CoA ist ein wichtiger Brennstoff innerhalb des Citratcyklus. Also mit Coenzym A aktivierte Essigsäure.

Stellt sich mir nur noch die Frage: "Geht das wieder weg?"

Kommt auf die Hefe an. Essigsäure wird oft durch die Hefe verestert zu fruchtigen Aromen. Bei untergärigen Hefen aber eher nicht. Abwarten und Tee trinken (Bier)..

Ich hatte es auch schon vereinzelt bei Flaschen, dass der Flaschenhals direkt nach dem Öffnen ein wenig nach Essig roch. Der Geruch hat sich immer schnell verflüchtigt und im Glas war weder Essig zu riechen, noch zu schmecken. Ist mir aber auch schon - wenn auch sehr selten - bei gekauften Bieren vorgekommen, dass diese kurz nach dem Öffnen leicht nach Essig gerochen haben. Woran das jetzt liegt weiß ich aber auch nicht. Meine Vermutung war, dass im Zuge des Abfüllens ein bisschen Bier zwischen Außenwand des Flaschenhals und Kronenkorken gelandet sind und dort Bakterien dann leichtes Spiel hatten... War aber auch nur ein simpler Versuch mir das Phänomen zu erklären. Ich würde mir da aber jetzt keine Sorgen machen. Bei mir konnte ich noch nie in einem Bier eine Essignote feststellen. Davon abgesehen könntest Du ja jetzt eh nichts ändern.