Flaschengärung schläft bei 1Bar ein
Verfasst: Samstag 25. Februar 2017, 12:40
Hallöchen aus Berlin.
Ich habe gerade 21L IPA in der Flaschengärung, und diese schläft mir gerade ein. Abgefüllt habe ich am 14.2. und die Flaschen stehen bei Raumtemperatur, bei uns sind das 18°C. Der Druck hat sich in der Zwischenzeit seeehr träge aufgebaut, also um gut 0,1 Bar pro Tag erhöht. Nach den letzten 3 Tagen zu urteilen scheint die Druckerhöhung deutlich langsamer zu werden und jetzt gefühlt asymptotisch gegen 1 Bar zu gehen, so dass ich Zweifel habe, dass noch viel kommt.
Habe letzte Woche mal eine Flasche probiert und diese hat die fehlende Karbonisierung bestätigt. Belüftungsprobe bei 2 weiteren Flaschen ist auch nicht gut. Ich gehe also erstmal davon aus, dass alle Flaschen betroffen sind.
Ich wäre dankbar für ein paar Tipps, wie ich das Bier am Besten retten kann.
Hier ein paar Details:
Gärungsverlauf
Hefe: 2 Packungen Mangrove's Jack US Coast
Ausschlagmenge ca. 22L
Wurde am 19.1. angestellt. Würze homoöpathisch 2 Minuten mit Schneebesen belüftet. Anstelltemperatur ungefähr 19°C. Hefe mit ca. 35°C warmen Wasser rehydriert und dann rein.
Hefe legte nach ca. 12h - 16h los. Hauptgärung dauerte ca. 2 Wochen und war für mein Verständnis vom Verlauf unaufällig. 2-3 Tage starke Aktivität, dann gut eine gute Woche moderates Blubbern am Gärspund. Gärung bei Raumtemperatur, also 18°.
Hopfenstopfen ab Tag 10, knapp 100g verschiedener Sorten, bis zur Abfüllung.
Abfüllung mangels Zeit dann recht spät am 14.2. also nach gut 3 Wochen nach Anstellen.
Stammwürze war 17.5°Plato.
Scheinbarer Restextrakt: 4.5°Plato --> SEVG: 74%, ca. 7% Alkohol
Auffälligkeit: Sedimentation war anscheinend sehr stark, das Bier war zum Abfüllzeitpunkt (für meine Verhältnisse) sehr klar (leider kein Foto vorhanden). Führe das unter anderem auf Irish Moss (2g) zurück, dass ich 10 Minuten vor Koch-Ende hinzugefügt hatte.
Abfüllung
1) Umgeschlaucht in zweiten Bottich
2) Zuckerlösung zugegeben (140g Traubenzucker, ca. 300ml Wasser, 10 Minuten gekocht) und gleich kurz umgerührt. Zuckermenge hatte ich über Beersmith berechnet, Parameter waren 21L, 19°C, 2.5 volumes (also nicht g/l).
3) 10 Minuten stehen lassen und dann nochmal kurz umgerührt
4) Abfüllung in Bügelflaschen
Ist vermutlich nicht so wichtig, hier auch noch die Schüttung:
6,80 kg Pale Malt (2 Row) UK (5,9 EBC) 85,0 %
0,50 kg Munich Malt (17,7 EBC) 6,3 %
0,35 kg Cara-Pils/Dextrine (3,9 EBC) 4,4 %
0,35 kg Caramunich Malt (110,3 EBC) 4,4%
Ich bin in so fern ratlos, weil die Zuckermenge eigentlich passen müsste und noch vergärbarer Zucker enthalten sein sollte. Meine Schlussfolgerung ist erstmal, dass die Hefe schlapp gemacht hat.
Folgende Maßnahmen fallen mir ein:
1) Warten. Aber wie lange noch?
2) Alles zurück in den Gäreimer. Hefe hinzugeben (wieviel?). Warten bis der (vermutete) Restzucker vergoren ist (2 Tage?). Nochmal Zuckerlösung dazu und wieder abfüllen.
3) Hefe in Flaschen einbringen? Aber, in welcher Form und Menge?
Bei Variante 2 sehe ich im Moment die besten Erfolgsaussichten. Was meint Ihr?
Vielen Dank im Voraus für hilfreiche Tipps.
Beste Grüße, Ralf
PS: Bin zwar kein alter Hase, habe aber inzwischen auch schon mehr als 20 Sude hinter mir und hatte bisher keine Probleme mit der Karbonisierung.
Ich habe gerade 21L IPA in der Flaschengärung, und diese schläft mir gerade ein. Abgefüllt habe ich am 14.2. und die Flaschen stehen bei Raumtemperatur, bei uns sind das 18°C. Der Druck hat sich in der Zwischenzeit seeehr träge aufgebaut, also um gut 0,1 Bar pro Tag erhöht. Nach den letzten 3 Tagen zu urteilen scheint die Druckerhöhung deutlich langsamer zu werden und jetzt gefühlt asymptotisch gegen 1 Bar zu gehen, so dass ich Zweifel habe, dass noch viel kommt.
Habe letzte Woche mal eine Flasche probiert und diese hat die fehlende Karbonisierung bestätigt. Belüftungsprobe bei 2 weiteren Flaschen ist auch nicht gut. Ich gehe also erstmal davon aus, dass alle Flaschen betroffen sind.
Ich wäre dankbar für ein paar Tipps, wie ich das Bier am Besten retten kann.
Hier ein paar Details:
Gärungsverlauf
Hefe: 2 Packungen Mangrove's Jack US Coast
Ausschlagmenge ca. 22L
Wurde am 19.1. angestellt. Würze homoöpathisch 2 Minuten mit Schneebesen belüftet. Anstelltemperatur ungefähr 19°C. Hefe mit ca. 35°C warmen Wasser rehydriert und dann rein.
Hefe legte nach ca. 12h - 16h los. Hauptgärung dauerte ca. 2 Wochen und war für mein Verständnis vom Verlauf unaufällig. 2-3 Tage starke Aktivität, dann gut eine gute Woche moderates Blubbern am Gärspund. Gärung bei Raumtemperatur, also 18°.
Hopfenstopfen ab Tag 10, knapp 100g verschiedener Sorten, bis zur Abfüllung.
Abfüllung mangels Zeit dann recht spät am 14.2. also nach gut 3 Wochen nach Anstellen.
Stammwürze war 17.5°Plato.
Scheinbarer Restextrakt: 4.5°Plato --> SEVG: 74%, ca. 7% Alkohol
Auffälligkeit: Sedimentation war anscheinend sehr stark, das Bier war zum Abfüllzeitpunkt (für meine Verhältnisse) sehr klar (leider kein Foto vorhanden). Führe das unter anderem auf Irish Moss (2g) zurück, dass ich 10 Minuten vor Koch-Ende hinzugefügt hatte.
Abfüllung
1) Umgeschlaucht in zweiten Bottich
2) Zuckerlösung zugegeben (140g Traubenzucker, ca. 300ml Wasser, 10 Minuten gekocht) und gleich kurz umgerührt. Zuckermenge hatte ich über Beersmith berechnet, Parameter waren 21L, 19°C, 2.5 volumes (also nicht g/l).
3) 10 Minuten stehen lassen und dann nochmal kurz umgerührt
4) Abfüllung in Bügelflaschen
Ist vermutlich nicht so wichtig, hier auch noch die Schüttung:
6,80 kg Pale Malt (2 Row) UK (5,9 EBC) 85,0 %
0,50 kg Munich Malt (17,7 EBC) 6,3 %
0,35 kg Cara-Pils/Dextrine (3,9 EBC) 4,4 %
0,35 kg Caramunich Malt (110,3 EBC) 4,4%
Ich bin in so fern ratlos, weil die Zuckermenge eigentlich passen müsste und noch vergärbarer Zucker enthalten sein sollte. Meine Schlussfolgerung ist erstmal, dass die Hefe schlapp gemacht hat.
Folgende Maßnahmen fallen mir ein:
1) Warten. Aber wie lange noch?
2) Alles zurück in den Gäreimer. Hefe hinzugeben (wieviel?). Warten bis der (vermutete) Restzucker vergoren ist (2 Tage?). Nochmal Zuckerlösung dazu und wieder abfüllen.
3) Hefe in Flaschen einbringen? Aber, in welcher Form und Menge?
Bei Variante 2 sehe ich im Moment die besten Erfolgsaussichten. Was meint Ihr?
Vielen Dank im Voraus für hilfreiche Tipps.
Beste Grüße, Ralf
PS: Bin zwar kein alter Hase, habe aber inzwischen auch schon mehr als 20 Sude hinter mir und hatte bisher keine Probleme mit der Karbonisierung.