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Weizenrast als Schaumkiller?
Verfasst: Freitag 3. März 2017, 07:53
von Tom-Brauer
Hallo Zusammen,
ich habe vor einiger Zeit
HIER etwas über die Weizenrasten bei 45°C und 48°C für je 15 Minuten gelesen. Dies soll sich positiv auf die typischen Weizenbieraromen auswirken. Bei meinem letzten Sud hatte ich diese beiden Rasten auch angefahren.
Das Bier ist geschmacklich wirklich sehr lecker - leider ist nur beim Einschenken Schaum vorhanden. Nach 20 Sekunden fällt dieser komplett zusammen und ist weg.
Jetzt habe ich
HIER gelesen, dass eine lange Rast bei 45°C immer einen schlechten Schaum bringt (was ich nun auch bestätigen kann

. )
Zusammengefasst würde das ja heißen - man kann die Weizenrast für die besonderen Weizenbieraromen fahren, muss dafür aber "keinen Schaum" in Kauf nehmen!?
Wie ist eure Erfahrung mit der Weizenrast?
Re: Weizenrast als Schaumkiller?
Verfasst: Freitag 3. März 2017, 08:06
von DerDerDasBierBraut
Pauschal kann ich das nicht bestätigen. Ich denke die Hefe spielt hier auch eine Rolle.
Meine Weizen braue ich im Herrmannverfahren (zwei Durchläufe 42°C - 20 min, 45°C - 20 min, 48°C - 5 min, 64°C + 72°C).
Mit den Hefen von Gutmann und Augustus 8 hatte das Weizen einen normalen Schaum mit mittlerer Stabilität. Mit der Schneider wurde hingegen immer ein cremiger und sehr stabiler Schaum produziert.
Re: Weizenrast als Schaumkiller?
Verfasst: Freitag 3. März 2017, 10:07
von Unimog
Hallo,
also ja die "WeizenRast" wirkt sich wohl auf die Schaumhaltbarkeit aus. Allerdings kann ich das so nicht wirklich bestätigen da vergleichen hier schwer ist.
Meine Weizen haben eigentlich, trotz der Rast, eine gute Schaumstabilität.
Ich habe aber neben der Hefe, wie von Jens schon angeführt, auch den Hopfen in Verdacht.
Ich benutze für mein Weizen seit Jahren Tettnanger Aroma Hopfen (Pellest 6%A) und bilde mir stark ein, dass dies meinen Schaum sehr positiv beeinflusst hat.
Vorher habe ich mit verschieden Hopfen experimentiert, bei eigentlich immer gleichem Grundrezept und meine daher der Schaum hängt, trotz der verhältnismäßigen geringen Hopfung im Weizen, vom Hopfen ab.
Aber nur so ein persönliches Empfinden. Nicht wissenschaftlich :-)
Gruß,
Jan
Re: Weizenrast als Schaumkiller?
Verfasst: Freitag 3. März 2017, 10:39
von Markus
Ich kenne jetzt das Rezept nicht, aber probier doch mal, die Weizenrasten nur mit dem Weizenmalz anzufahren, und dann erst später andere Malze hinzuzufügen, z.B. bei 60° dann.
Re: Weizenrast als Schaumkiller?
Verfasst: Freitag 3. März 2017, 10:42
von chaos-black
Bei der Schaumfrage spielt auch immer das Reinigungsmittel der Gläser und Flaschen eine Rolle. Welche hast du verwendet?
Re: Weizenrast als Schaumkiller?
Verfasst: Freitag 3. März 2017, 11:02
von DerDallmann
Markus hat geschrieben:Ich kenne jetzt das Rezept nicht, aber probier doch mal, die Weizenrasten nur mit dem Weizenmalz anzufahren, und dann erst später andere Malze hinzuzufügen, z.B. bei 60° dann.
OT: Soweit ich es verstanden habe, soll die Ferularast Ferulasäure freisetzen. Ferulasäure ist in Gerstenmalz zu einem höheren Anteil enthalten, als in Weizenmalz. Also ist es eigentlich sinnlos, nur mit Weizenmalz eine Ferularast zu fahren. (Wie sich das auf den Schaum auswirkt, weiß ich aber nicht.)
Generell würde ich bei einem solchen Problem, z.B. mit Haferflocken nachhelfen.
Re: Weizenrast als Schaumkiller?
Verfasst: Freitag 3. März 2017, 16:08
von reib
Ich mache immer ca 30 Min Weizenrast und habe keinerlei Schaumprobleme. Ich mache aber keine Eiweißrast und springe durch zubrühen direkt auf 63°C.
Re: Weizenrast als Schaumkiller?
Verfasst: Freitag 3. März 2017, 16:58
von der_dennis
reib hat geschrieben:Ich mache immer ca 30 Min Weizenrast und habe keinerlei Schaumprobleme. Ich mache aber keine Eiweißrast und springe durch zubrühen direkt auf 63°C.
Hm interessant...ich mache keine Weizenrast sondern 10min bei 54°C. Das hatte tauroplu mal so vorgeschlagen. Seit dem hab ich auch, unabhängig vom Bier, einen bombigen Schaum. Haftet auch noch am Glas wenn das schon leer ist.
Re: Weizenrast als Schaumkiller?
Verfasst: Freitag 3. März 2017, 19:57
von Tom-Brauer
DerDerDasBierBraut hat geschrieben:Pauschal kann ich das nicht bestätigen. Ich denke die Hefe spielt hier auch eine Rolle.
Hefe hab ich die selbe wie bei den letzten Weizen verwendet - Gozdawa Bavarian Wheat 11. Die hatten immer normalen Schaum. Also schließ ich die Hefe mal aus, außer Gozdawa hat diesbezüglich schwankende Chargen.
Unimog hat geschrieben:Ich habe aber neben der Hefe, wie von Jens schon angeführt, auch den Hopfen in Verdacht.
Ich benutze für mein Weizen seit Jahren Tettnanger Aroma Hopfen (Pellest 6%A) und bilde mir stark ein, dass dies meinen Schaum sehr positiv beeinflusst hat.
Ich hatte 6 Monate alten Tettnanger(aber die ganze Zeit vakumiert und tiefgefroren) und ca. 1 Jahr alten Saphir (ebenfalls vakumiert und eingefroren) verwendet. Bei meinen vorherigen Weizen waren die Hopfen entweder frisch oder maximal 3 Monate alt.
chaos-black hat geschrieben:Bei der Schaumfrage spielt auch immer das Reinigungsmittel der Gläser und Flaschen eine Rolle. Welche hast du verwendet?
Reinigungsmittel für die Gläser und Flaschen ist seit Jahren gleich.
Weißbierglas wurde vor dem Einschenken auch mit Wasser ausgespült.
Was an dem Sud neben der Weizenrast ebenfalls "anders" war, als bei meinen letzten Weizen --> ich hatte einen anderen Einkocher zum Hopfenkochen verwendet. Und dabei hatte ich noch nie so ein wallendens und vor allem "schäumendes" Kochen(<--- Ja richtig, da wars mir zuviel Schaum

). Es war sogar so, dass ein sehr großer Teil des Hopfens an der Wandung klebte, als der Schaum wieder abfiel. Bin mir gar nicht sicher, wieviel da über mitköchelte.
Vielleicht hat das irgendetwas mit der Sache zu tun. Ich war jedenfalls sehr überrascht, als ich das so sah.
Re: Weizenrast als Schaumkiller?
Verfasst: Freitag 10. März 2017, 18:47
von mavro
Hallo zusammen,
ich hätte genau das im Verdacht, was du zuletzt geschrieben hast.
Es wurde zu wenig Hopfen mitgekocht.
Bei meinem letzte Bier hatte sich Hopfen im hopfensieb verklebt , war nach 60 min kochen noch trocken.
Der Schaum hält im Glas eine Minute