Hallo aus Halle an der Saale
Verfasst: Montag 15. Dezember 2014, 20:08
Hallo!
Jetzt komme auch ich mal dazu, mich vorzustellen!
Ich bin jetzt nicht ganz so wie die Jungfrau zum Kind zum Brauen gekommen, mich verfolgt dieses Bier schon eine Weile...
Nach meinem Zuvieldienst habe ich 2002 eine Lehre zum Brauer und Mälzer in "unserer kleinen Dorfbrauerei links der Weser" gemacht. Dort hat mich bereits der Virus des Hausbrauens gepackt und dank meines sehr netten Lehrmeisters hatte ich die Möglichkeit, mir in der Lehrwerkstatt eine kleine Anlage zusammen zu schustern: Ich konnte mir ein paar 50er Fremdfässer besorgen, welche ich dann oben aufgesägt habe und an einen "Deckel" eine Krempe angeschweißt habe. An diesen Deckel habe ich noch ein Stück Vierkantrohr anschweißen können, an den ich eine Rohrschelle als Bohrmaschinenhalterung angebracht habe. Der nette Schweißerazubi hat dann gleich noch ein Stück ran geschweißt "so ein Sportauspuff kommt immer gut..." Das ganze wird dann auf einen Dreibeinhockerkocher aufgesetzt und dann je nach Rezept erwärmt. Zum Läutern hatte ich ursprünglich eine "Kupferschnecke" also Kupferrohr zu einer Spirale gedreht und dort dann mit einer feinen Eisensäge Schlitze reingesägt. Top Läuterergebnisse: innerhalb von 20 Minuten Vorderwürze raus, Läutern innerhalb von 45 Minuten beendet!
Zum Kühlen habe ich 20 Meter Kuperrrohr genommen und in so ein oranges Abwasserrohr als Spirale reingedreht. Wenn man da den Gartenschlauch ganz unten rein steckt, hat man damit auch sehr gute Ergebnisse. Allerdings mache ich das eigentlich auch immer per Gefälle, das dauert dann teilweise bis zu einer Stunde. Anschließend ist aber die Anstelltemperatur gleich der Temperatur des Schlauches.
In der ganzen Zeit habe ich noch weitere Fässer geköpft und modifiziert, so dass ich mittlerweile über ein größeres Repertoire verfüge, welches mir u.a. auch das Dekoktionsverfahren ermöglicht.
Nach meiner Ausbildung hat es mich dann nach Weihenstephan verschlagen, um das dann auch ein bisschen auszuweiten.
Während meines Studiums habe ich als Brauer in der Versuchsbrauerei gearbeitet und dort die ganzen Sude am Pilotsudwerk ( um die 80 Liter), als auch dann am Versuchsudwerk (10hl) zu Brauen.
Mittlerweile ist das Studium aber auch schon eine Weile her und ich bin von der Brauerei leider etwas weg gekommen. Jetzt arbeite ich eher im Bereich Anlagen- und Verfahrnstechnik und das Brauen fehlt mir ein bisschen. Daher habe ich mein Sudwerk mal wieder ausgepackt und etwas weiter aufgestockt. Ich kann mich als stolzer Besitzer zweier großen Getränkekühlschränke, welche ich mit einer speziellen Steuerungsautomatik versehen habe, damit ich meinen Gärverlauf reproduzierbar gestalten kann. Nachdem beim Brauen allerdings immer recht viele Arbeitskollegen dabei sind und mit einem Doppelsud bei mir nur knapp 50 bis 50 Liter raus kommen war Zeit für ein Upscaling! Dies ist auch der Grund, warum ich überhaupt auf dieses Forum gestoßen bin. Um Anregungen und Lösungen bei manchen sich quer stellenden Dingen zu suchen, bin ich hier gelandet. Und ich muss sagen, dass ich hier durchaus noch sehr viel mitnehmen kann!
In diesem Sinne: sehr geiles Forum hier und allzeit gut Sud!
Andri
p.S.: der ersichtliche Rost an der Krempe ist nur außen... innen wird geschrubbt...
Jetzt komme auch ich mal dazu, mich vorzustellen!
Ich bin jetzt nicht ganz so wie die Jungfrau zum Kind zum Brauen gekommen, mich verfolgt dieses Bier schon eine Weile...
Nach meinem Zuvieldienst habe ich 2002 eine Lehre zum Brauer und Mälzer in "unserer kleinen Dorfbrauerei links der Weser" gemacht. Dort hat mich bereits der Virus des Hausbrauens gepackt und dank meines sehr netten Lehrmeisters hatte ich die Möglichkeit, mir in der Lehrwerkstatt eine kleine Anlage zusammen zu schustern: Ich konnte mir ein paar 50er Fremdfässer besorgen, welche ich dann oben aufgesägt habe und an einen "Deckel" eine Krempe angeschweißt habe. An diesen Deckel habe ich noch ein Stück Vierkantrohr anschweißen können, an den ich eine Rohrschelle als Bohrmaschinenhalterung angebracht habe. Der nette Schweißerazubi hat dann gleich noch ein Stück ran geschweißt "so ein Sportauspuff kommt immer gut..." Das ganze wird dann auf einen Dreibeinhockerkocher aufgesetzt und dann je nach Rezept erwärmt. Zum Läutern hatte ich ursprünglich eine "Kupferschnecke" also Kupferrohr zu einer Spirale gedreht und dort dann mit einer feinen Eisensäge Schlitze reingesägt. Top Läuterergebnisse: innerhalb von 20 Minuten Vorderwürze raus, Läutern innerhalb von 45 Minuten beendet!
Zum Kühlen habe ich 20 Meter Kuperrrohr genommen und in so ein oranges Abwasserrohr als Spirale reingedreht. Wenn man da den Gartenschlauch ganz unten rein steckt, hat man damit auch sehr gute Ergebnisse. Allerdings mache ich das eigentlich auch immer per Gefälle, das dauert dann teilweise bis zu einer Stunde. Anschließend ist aber die Anstelltemperatur gleich der Temperatur des Schlauches.
In der ganzen Zeit habe ich noch weitere Fässer geköpft und modifiziert, so dass ich mittlerweile über ein größeres Repertoire verfüge, welches mir u.a. auch das Dekoktionsverfahren ermöglicht.
Nach meiner Ausbildung hat es mich dann nach Weihenstephan verschlagen, um das dann auch ein bisschen auszuweiten.
Während meines Studiums habe ich als Brauer in der Versuchsbrauerei gearbeitet und dort die ganzen Sude am Pilotsudwerk ( um die 80 Liter), als auch dann am Versuchsudwerk (10hl) zu Brauen.
Mittlerweile ist das Studium aber auch schon eine Weile her und ich bin von der Brauerei leider etwas weg gekommen. Jetzt arbeite ich eher im Bereich Anlagen- und Verfahrnstechnik und das Brauen fehlt mir ein bisschen. Daher habe ich mein Sudwerk mal wieder ausgepackt und etwas weiter aufgestockt. Ich kann mich als stolzer Besitzer zweier großen Getränkekühlschränke, welche ich mit einer speziellen Steuerungsautomatik versehen habe, damit ich meinen Gärverlauf reproduzierbar gestalten kann. Nachdem beim Brauen allerdings immer recht viele Arbeitskollegen dabei sind und mit einem Doppelsud bei mir nur knapp 50 bis 50 Liter raus kommen war Zeit für ein Upscaling! Dies ist auch der Grund, warum ich überhaupt auf dieses Forum gestoßen bin. Um Anregungen und Lösungen bei manchen sich quer stellenden Dingen zu suchen, bin ich hier gelandet. Und ich muss sagen, dass ich hier durchaus noch sehr viel mitnehmen kann!
In diesem Sinne: sehr geiles Forum hier und allzeit gut Sud!
Andri
p.S.: der ersichtliche Rost an der Krempe ist nur außen... innen wird geschrubbt...