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Vom Läuterbottich in den Topf. Wie geht das?

Verfasst: Montag 13. März 2017, 13:09
von mucka
Hallo,

Ich denke ich habe eine einfache Frage, kann aber keine Antwort darauf finden.
Wenn das Läutern fertig ist, muss ich die Würze irgendwie wieder in den Topf/Einkocher stellen.
Eine Möglichkeit ist, die Würze aus dem Hahn nach unten in den Topf fließen zu lassen. Dann muss man aber den Topf wieder auf den Tisch heben. 20L ist schwer und ich habe gelesen, dass manche Leute dann pech mit einem abgebrochenem Griff hatten.
Mit Umschläuchen hat man das gleiche Problem.

Man könnte aber auch die Würze teilweise in einen Gießeimer laufen lassen und dann in den Topf gießen, der schon auf dem Tisch ist. Würde das aber nicht zu viel Luft reinlassen, bzw. wird das Gießen nicht unnötig aufwirbeln?

Was macht ihr? Wie kommt die Würze nach dem Läutern wieder in den Topf?

Bin zurzeit noch Anfänger beim 4ten Sud.

Re: Vom Läuterbottich in den Topf. Wie geht das?

Verfasst: Montag 13. März 2017, 13:13
von schloemi
Gießen aus Eimer ist in Ordnung - vorsichtig gießen. Vom Läutern in den Eimer am besten mit Schlauch oder noch besser mit Trichter und Schlauch. Der Trichter verhindert übermäßige Kompression des Treberkuchens.

cu schloemi

Re: Vom Läuterbottich in den Topf. Wie geht das?

Verfasst: Montag 13. März 2017, 13:19
von brauflo
Genau so mache ich es auch. Bei mir sind 2 Eimer im Einsatz die im fliegenden Wechsel entweder unter dem Läuterschlauch (mit Trichter als "Läutergrant") stehen, bzw vorsichtig ohne plätschern in den Sudkessel geleert werden.
Klappt sehr gut..

:thumbup

Florian

Edith meint:
Es gibt da wie immer viele Möglichkeiten.
Bei größeren Volumina haben sich zum Beispiel Gastro-Behälter als Zwischenspeicher bewährt, aus denen die Würze dann in den Sudkessel gepumpt wird.
Dem geringeren Sauerstoffeintrag stehen dabei höhere Anschaffungskosten und ein höherer Reinigungsaufand gegenüber

Re: Vom Läuterbottich in den Topf. Wie geht das?

Verfasst: Montag 13. März 2017, 13:27
von Alt-Phex
Mache ich genauso. Ich habe zwei Edelstahleimer in die geläutert wird.
Ist der erste voll wird der Schaluch auf den zweiten umgesetzt, der
erste in die Pfanne gekippt usw. Die Technik-Nerds bauen sich einen
Läutergrant mit Pumpe. Das wäre mir aber zuviel Reinigungsaufwand.

Das bißchen Sauerstoffeintrag kann man in Kauf nehmen. In manchen
Brauereien wird noch viel mehr geplämpert und geplätschert und die
machen auch hervorragende Biere.

EDIT: Im Grunde das was Brauflo schon gesagt hat :Wink

Re: Vom Läuterbottich in den Topf. Wie geht das?

Verfasst: Montag 13. März 2017, 13:52
von Düssel
Mit meinem "Zauberstab" bin ich immer noch sehr zufrieden. :Smile

Re: Vom Läuterbottich in den Topf. Wie geht das?

Verfasst: Montag 13. März 2017, 14:15
von Heiko76
Hallo,

Ich verwende gerne einen alten Hocker oder zwei Bierkisten und eine holzplatte drauf für den Höhenunterschied.
Z.b. Nachgusswasserkocher steht auf den Bierkisten so kann es in den Maischetopf laufen.
Kannst also auch einen Eimer mit Hahn drauf stellen und gemütlich das durch gemaischte ich die Pfanne laufen lassen.

Auf jedenfall niemals den gefüllten Einkocher hochheben!!! :Shocked

Gruss Heiko

Re: Vom Läuterbottich in den Topf. Wie geht das?

Verfasst: Montag 13. März 2017, 15:19
von Bierjunge
Auch ich mache das mit zwei 10 l Eimern im Wechsel.
Meine 60 l Pfanne ist weit genug, dass man beim Umschütten den Eimer hineinhalten und die Würze von innen her direkt gegen die Wand gießen kann. Dann plätschert da kaum etwas.

Moritz

Re: Vom Läuterbottich in den Topf. Wie geht das?

Verfasst: Montag 13. März 2017, 16:00
von monsti88
Ist denn Oxidation vor dem Kochen überhaupt so ein großes Thema? Ich dachte, nur nach dem Kochen sollte man das vermeiden. Klar, ich würde da jetzt auch nicht unnötig herumplätschern, aber macht Ihr Euch hier nicht zu viele Sorgen?

Re: Vom Läuterbottich in den Topf. Wie geht das?

Verfasst: Montag 13. März 2017, 16:41
von diapolo
Hi,
Wenn die Würze mal oxidiert ist, ist sie oxidiert heißt sie wird braun, diese Zufärbung ist im Bier dann vorhanden. Klar wird Sauerstoff beim kochen ausgetrieben aber die Färbung bleibt. Es ist aber nicht so gravierend wie nach dem Hopfenkochen, da hier der Sauerstoff nicht mehr ausgetrieben wird.

Mit freundlichen Grüßen

Bernd

Re: Vom Läuterbottich in den Topf. Wie geht das?

Verfasst: Montag 13. März 2017, 18:12
von Der Unterhopfte
Ich mache das auch mit der Eimermethode, jedoch habe ich noch Hähne am Eimer. Ich stelle die Eimer auf ein dickes Brett das über der Sudpfanne liegt, stelle den Eimer drauf, schließe einen Silikonschlauch an und lasse ohne großes Plätschern in die Sudpfanne laufen, wenn der Eimer leer ist, ist der zweite schon meist wieder voll.

Re: Vom Läuterbottich in den Topf. Wie geht das?

Verfasst: Montag 13. März 2017, 20:52
von mucka
Vielen Dank für euere Rückmeldungen!

Dann mache ich erstmal weiter mit der Eimermethode, bis ich das nächste Mal neue Ausrüstung aussuche.

Re: Vom Läuterbottich in den Topf. Wie geht das?

Verfasst: Montag 13. März 2017, 22:48
von hyper472
Eine Abwandlung der Eimer-Methode ist es, in einen großen Eimer abzuläutern und von dort aus mit einem kleineren Topf (bei mir ist es eine Kasserolle mit Stil) in die Pfanne umzuschöpfen. Hat sich bei mir so ergeben und ist recht praktisch und gut handhabbar. Vorteil ist, dass man den Eimer nicht immer vom (schmutzigen?) Boden hochheben muss, also auch nichts vom Boden des Eimers in die Pfanne fallen kann.
Viele Grüße, Henning

Re: Vom Läuterbottich in den Topf. Wie geht das?

Verfasst: Dienstag 14. März 2017, 09:45
von mucka
Das mit dem Topf hat seine Vorteile. Dauert aber bestimmt länger.

Ich habe noch eine Frage zum Thema.

Wenn das Gären fertig ist, muss man die Malzextrakt/Zuckerlösung einruhren und alles in die Flaschen stecken.
In einer Anleitung (brauanleitung.de) habe ich gesehen, dass man:
1. Zuckerlösung in den leeren Einkocher gießt
2. Durch Schwerkraft wird das Jungbier aus dem Gäreimer in den Einkocher laufengelassen (Gäreimer auf dem Tisch, Einkocher auf dem Boden).
3. Durch Magie ist der Einkocher jetzt auf dem Tisch und es wird vom Einkocher in die Flaschen umgefüllt.

Woanders habe ich gelesen, dass man das Jungbier in die Flasche stellen kann und erst danach mit einer Spritze die Zuckerlösung hineinstellen kann. 20+ Flaschen mit einer Spritze zu füllen dauert bestimmt ewig und ich glaube die Lösung wird auf der Weise nicht so gleichmäßig aufgeteilt.

Wie macht man den Teil mit der Magie? Oder wie macht ihr diesen letzten handwerklichen Schritt des Brauens?

Re: Vom Läuterbottich in den Topf. Wie geht das?

Verfasst: Dienstag 14. März 2017, 10:20
von Hind65
mucka hat geschrieben: Woanders habe ich gelesen, dass man das Jungbier in die Flasche stellen kann und erst danach mit einer Spritze die Zuckerlösung hineinstellen kann. 20+ Flaschen mit einer Spritze zu füllen dauert bestimmt ewig und ich glaube die Lösung wird auf der Weise nicht so gleichmäßig aufgeteilt.
Als Anfänger bin ich für einfache Abläufe :Smile Ich gebe Kristallzucker - ohne Lösung - in die Flaschen. Am Anfang nach dem Bier - bei den letzten Malen vor dem Bier für eine bessere Durchmischung. Wichtig ist, dass die Flaschen nach dem Schliessen einen Moment auf den Kopf gestellt werden, dann ist das feine Zeugs gut gemischt. Kann sein, dass es gute Gründe für Zuckerlösungen gibt - ich hab's noch nicht verstanden...

Re: Vom Läuterbottich in den Topf. Wie geht das?

Verfasst: Dienstag 14. März 2017, 10:33
von brauflo
Pfiffiges Teil das.....
http://www.hobbybrauerversand.de/Dosier ... uer-Zucker

Ist für Haushaltszucker, nicht für Traubenzucker...

Geht wunderbar und Du brauchst keine Magie

:Drink

Florian

Re: Vom Läuterbottich in den Topf. Wie geht das?

Verfasst: Dienstag 14. März 2017, 10:49
von Sura
Es geht um das bewegen des Eimers.

Da gibts eigentlich nur nur drei einfache Möglichkeiten:
- Eimermethode bzw. Pumpe
- Schwerkraftausnutzung von Anfang an berücksichtigen.
- Nicht mehr brauen als man selber heben kann, Flüssigkeit nur in solche Eimer die sowas auch tragen können.

Wenn jemand 50l braut und sich hinterher die Frage stellt wie er das auf den Tisch zum abfüllen bekommt, dann saß der Fehler schon am Anfang zwischen den Ohren.
(Für solche Fälle gibts dann z.b. Kräne, Haken und Flaschenzüge.)

Re: Vom Läuterbottich in den Topf. Wie geht das?

Verfasst: Dienstag 14. März 2017, 11:03
von Heiko76
Oh weia..... wollt ihr etwa in jede flasche einzeln Zucker füllen?
Wie wiegt ihr die z.b. 2,85 gramm pro Flasche den ab?
Wenn ich denke das ich das letztens bei meinen 87 Flaschen so gemacht hätte .....

Was spricht den gegen den normalen Braueimer mit Hahn den man sowieso brauch
und Abfüllröhrchen?
http://www.hobbybrauerversand.de/Abfuellroehrchen

Ich arbeite z.b. mit 4 Abfüllröhrchen und Campingtauchpumpe! :thumbup

LG Heiko

Re: Vom Läuterbottich in den Topf. Wie geht das?

Verfasst: Dienstag 14. März 2017, 12:41
von Alt-Phex
Heiko76 hat geschrieben:Oh weia..... wollt ihr etwa in jede flasche einzeln Zucker füllen?
Wie wiegt ihr die z.b. 2,85 gramm pro Flasche den ab?
Wenn ich denke das ich das letztens bei meinen 87 Flaschen so gemacht hätte .....
Mit der praktischen Dosierhilfe, die weiter oben schon verlinkt wurde, muss man nichts abmessen.
Das geht ratzfatz und dauert garantiert auch nicht länger als eine Zuckerlösung zu erstellen, das
Bier umzuschlauchen und später zwei Bottiche zu reinigen. Ich mache das folgendermaßen:
viewtopic.php?f=7&t=11234

Das Thema wurde aber auch schon 1000x durchgekaut und hier gehts eigentlich um die Beförderung
der Vorderwürze in die Sudpfanne - Nicht um Flaschenabfüllung und Karbonisierung. Back to Topic.

Re: Vom Läuterbottich in den Topf. Wie geht das?

Verfasst: Dienstag 14. März 2017, 14:50
von Trooper
Also der Einkocher bleibt bei mir auch immer schön an seinem Platze. Ich stelle den Läutereimer (weißer Standard-Läutereimer mit Hahn) einfach auf einen weiteren Plastikeimer (Hobbock) drauf. Der Höhenunterschied reicht dann vollkommen aus, um die 20-25 Liter in den Einkocher umzuschlauchen. Findet alles auf der Küchenarbeitsplatte statt. Um den Nachguss in den Läutereimer zu gießen, stell ich mich dann einfach auf einen kleinen Tritt/Hocker.

Re: Vom Läuterbottich in den Topf. Wie geht das?

Verfasst: Dienstag 14. März 2017, 17:23
von Bierjunge
Sura hat geschrieben: Wenn jemand 50l braut und sich hinterher die Frage stellt wie er das auf den Tisch zum abfüllen bekommt, dann saß der Fehler schon am Anfang zwischen den Ohren.
So schaut's aus! :Smile
Und zum Beleg hier ein besonders trolliges Beispiel: Würze in Gärbehälter umfüllen

Moritz

Re: Vom Läuterbottich in den Topf. Wie geht das?

Verfasst: Dienstag 14. März 2017, 18:40
von mucka
Vielen Dank nochmal.
(Es ging darum, den Einkocher nicht heben zu müssen, falls die Griffe abbrechen)
Ich habe aus der Kommunikation folgendes mitgenommen:

-Man könnte den Gäreimer oben drauf auf einen anderen Eimer stellen und so in den Einkocher laufenlassen (wusste nicht, dass einen Eimer sowas aushalten kann)
-Man könnte einen Abfüller an einen Eimer anschließen, Jungbier herein laufen lassen, und dann diesen Eimer wieder auf den Tisch heben und abfüllen (Griffe und Eimer bestehen aus dem gleichen Stück Plastik, also kann nichts abbrechen)
-Man könnte den Zucker mit Dosierhilfe direkt in die Flaschen stellen, ohne Lösung
-Pumpen sind auch eine Möglichkeit, kosten aber einiges.

Ich habe viele Anleitungen gelesen, aber man merkt schon hier, dass viele Wege nach Rom führen. Man muss nur schauen welcher Weg am besten und am sichersten ist.

Re: Vom Läuterbottich in den Topf. Wie geht das?

Verfasst: Dienstag 14. März 2017, 20:57
von Braumal
Noch ein Weg nach Rom:
IMG_0089.JPG
Das Foto täuscht etwas, denn da wo jetzt unten der Einkocher steht, stelle ich ein drei Liter Schöpfmass hin.
IMG_0082.JPG
Ich läutere in einen Zwischenspeicher (ein GN Behälter), wenn der voll ist, lasse ich die Würze in das Schöpfmass ab und gebe sie dann in den Einkocher, der auf gleicher Höhe steht, wie die Maisch- und Läuterpfanne.
Ich bin seit einigen Suden sehr zufrieden damit.

Grüsse, David

Re: Vom Läuterbottich in den Topf. Wie geht das?

Verfasst: Dienstag 14. März 2017, 22:02
von mucka
David,

das sieht sehr kreativ aus und löst das Problem mit dem Ablaufenlassen.
Ich verstehe aber nicht genau was im Foto abgeht.
Ich verstehe: In dem Einkocher befindet sich eine Läuterhexe/Panzerschlauch. Die Würze läuft in den GN Behälter, und wird dann gleichzeitig in den Gießeimer abgelassen.
Wenn der Gießeimer voll ist, wird der Hahn am GN Behälter zugemacht und er fängt in der Zwischenzeit die Würze auf - währenddessen wird der Inhalt vom Gießeimer in einen anderen frischen Einkocher gegossen. Gießeimer kommt leer zurück und Hahn am GN Behälter wird wieder aufgemacht.

Warum aber ist der Gießeimer auf einem Regal, wenn der Eimer keinen Ablasshahn hat?

Steven

Re: Vom Läuterbottich in den Topf. Wie geht das?

Verfasst: Mittwoch 15. März 2017, 11:03
von Braumal
Das meiste hast du schon richtig verstanden. Ich habe jetzt mal ein Foto der gesamten Konstruktion gemacht:
IMG_0154.JPG
Der Prozess geht von rechts nach links:
1. Läutern mit dem Läuterfreund (entspricht in etwa der Hexe) in den GN Behälter, der Hahn am GN bleibt vorerst zu
2. Wenn der GN voll ist, öffne ich den Hahn und lasse die Würze in den weissen 3-Liter Eimer ab, danach wird der Hahn wieder geschlossen. Die Volumina der beiden Gefässe sind in etwa gleich.
3. Vorsichtiges Umgiessen der Würze in den zweiten Einkocher links
4. Weisser Eimer kommt zurück unter den GN
Danach werden die Schritte 2 bis 4 wiederholt, bis der Läutervorgang zu Ende ist.

Grüsse, David