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Detailfrage zur Hopfenwahl
Verfasst: Samstag 18. März 2017, 18:45
von Silvus
Liebe Braukollegen, wieder mal eine Anfängerfrage von mir:
Bin gerade beim Hopfenkochen.
Geplant war ein IPA
13°P ca.26 Liter mit mit 11,5g Magnumhopfen (13%) und 40g Cascade (6,9%).
Jetzt hab ich im Gemüsefach noch eine vakuumverpackte 100g Portion Saazer Hopfen (2,3%) gefunden. Liegt seit 1,5 Monaten trocken und vakumisiert im Gemüsefach)
Ich hab jetzt spontan umgeplant:
nach 30 Minuten Kochzeit kommt 100 g Saazer Hopfen rein (Pellets)
45 Minuten später 20 g Cascade
Am Schluss noch mal 20 g Cascade
Haltet ihr das für eine gute Idee?
Re: Detailfrage zur Hopfenwahl
Verfasst: Samstag 18. März 2017, 18:54
von schloemi
Kann man sicher machen, ist aber nicht gut beantwortbar, da wir weder Kochzeit noch Ziel-Bittereinheiten von dir erfahren.
Re: Detailfrage zur Hopfenwahl
Verfasst: Samstag 18. März 2017, 19:02
von der_dennis
Keine Ahnung, wie lange du insgesamt kochen willst aber nach + 75 Minuten Kochzeit bleibt nicht viel vom Saazer Aroma übrig. Außerdem brauchst du wegen nem niedrigen alpha-Gehalt (2,3%) vergleichsweise viel mehr Hopfen, als wenn du nur mit Magnum bitterst.
Ich würde den Magnum als Bittergabe verwenden und den Saazer, wenn überhaupt, erst recht zum Schluss benutzen. Musst dich halt entscheiden, in welche Richtung das IPA gehen soll, fruchtig und blumig mit dem Cascade oder eben erdig, kräuterig mit dem Saazer. Beides zusammen stelle ich mir schwer vor.
Re: Detailfrage zur Hopfenwahl
Verfasst: Samstag 18. März 2017, 19:18
von gulp
Haltet ihr das für eine gute Idee?
Nein, absolut nicht.

Saazer ist viel zu edel als ihn in einem schnöden IPA zu verballern und mit seinen 2,3 % Alpha auch nicht sinnvoll eingesetzt in einem IPA. Nimm den Magnum zum Bittern und den Cascade fürs Aroma.
Gruß
Peter
Re: Detailfrage zur Hopfenwahl
Verfasst: Samstag 18. März 2017, 20:38
von Silvus
Vielen Dank für den Input und die Warnungen
Aber es kommt eh immer anders als man denkt:
Erst ist mir beim Hopfenkochen der Bottich übergegangen und das gute Grüne ist dahin.

Hab nach Gefühl hinterhergehopft.
Dann hat sich noch der Bielmeier ausgeschaltet und erst mal eine halbe Stund' pausiert, danach wollte der Sud nicht mehr recht zum wallen kommen.
Geplant waren 56 IBU, jetzt wird 's wohl irgend was zwischen 50 und 70 werden. Aber: Egal, besser als Kaufbier wird allemal...
Das ist nun der dritte Braugang - mit dem Einkochautomaten von Bielmeier werde ich nicht recht warm (er wird auch nicht recht warm).
Werde mir wohl bald was ordentlicheres zulegen müssen...
Gruß !
Re: Detailfrage zur Hopfenwahl
Verfasst: Samstag 18. März 2017, 21:24
von Dr.Edelherb
Silvus hat geschrieben:Aber: Egal, besser als Kaufbier wird allemal...
Ja deren 13% IPA´s mit Saazer mocht ich noch nie besonders !
Re: Detailfrage zur Hopfenwahl
Verfasst: Sonntag 19. März 2017, 18:14
von Silvus
Dr.Edelherb hat geschrieben:Silvus hat geschrieben:Aber: Egal, besser als Kaufbier wird allemal...
Ja deren 13% IPA´s mit Saazer mocht ich noch nie besonders !
Bitte Ironie kennzeichnen, ich bin da ein bisserl herausgefordert ;-)
Re: Detailfrage zur Hopfenwahl
Verfasst: Sonntag 19. März 2017, 18:29
von Boludo
Wenn es nicht richtig gekocht hat und da jetzt DMS drin ist, ist es allemal schlechter als jedes Kaufbier.
Stefan
Re: Detailfrage zur Hopfenwahl
Verfasst: Dienstag 21. März 2017, 22:42
von Silvus
In 4 Wochen gibt's ein Ergebnis - Dann werde ich berichten. Derweilen blubbert es freundlich vor sich hin...
Re: Detailfrage zur Hopfenwahl
Verfasst: Mittwoch 22. März 2017, 11:25
von SingleUser
Mal eine *ähem* "Zusatzfrage":
Wenn ich das richtig kapiere.....ihm fehlt es wohl an Bitterhopfen.
Wäre es an seiner Stelle -theoretisch- möglich, einfach einen Bitterhopfen (Magnum o. ä.) in Wasser für 90 Minuten zu kochen und dann dieses "Bitterwasser" in das Gärfass zu geben und so die Bitterkeit doch noch hinzubekommen? O. K. er müsste wohl das Risiko eines Geschmackstests nach der HG eingehen (Infektion), um sukzessive nachzubittern ....
Re: Detailfrage zur Hopfenwahl
Verfasst: Donnerstag 23. März 2017, 16:03
von Silvus
Hallo Single-User!
Schön langsam kommt die Gärung zum Ende (~5 °P), gestern hab ich schon mal das Jungbier gekostet.
Natürlich ist es noch eine schlappe Sache ohne CO2, aber die Bitterkeit ist ok, eher sogar auf der stark herben Seite. Aber das ist dem Chaos geschuldet, nach dem mir beim Hopfenkochen der Kessel übergelaufen ist. Ich hab' dann einfach nach Gefühl Magnum-Hopfenpellet nachgeworfen.*
Ich hab keine Erfahrung wie DMS (wurde als mögliches Fehlergebnis von Dr. Edelherb angeführt). Wie erschmeckt man denn diesen Fehler im Jungbier ?
*alte Managementweisheit: wenn ein Projekt schiefgeht, ist jede Intervention besser als keine Intervention 
Re: Detailfrage zur Hopfenwahl
Verfasst: Donnerstag 23. März 2017, 16:08
von inem
Silvus hat geschrieben:
Ich hab keine Erfahrung wie DMS (wurde als mögliches Fehlergebnis von Dr. Edelherb angeführt). wie erschmeckt man denn diesen Fehler im Jungbier ?
Im Jungbier irgendetwas erschmecken zu wollen würde ich mir schnell abgewöhnen. Wenn es nicht eine arge Infektion ist, dann sorgt das nur für mehr Unsicherheit.
Re: Detailfrage zur Hopfenwahl
Verfasst: Donnerstag 23. März 2017, 16:38
von Silvus
inem hat geschrieben:Im Jungbier irgendetwas erschmecken zu wollen würde ich mir schnell abgewöhnen. Wenn es nicht eine arge Infektion ist, dann sorgt das nur für mehr Unsicherheit.
Das macht die Angelegenheit gleich entspannter. Warte ich halt bis die Flaschen gut gereift sind (und trink' in der Zwischenzeit das gute Kapsreiter Landbier

)