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Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Samstag 1. April 2017, 23:53
von flensdorfer
Moin,

ich plane für eine Grillparty ein "massenkompatibles" fruchtiges Pale Ale und brauche mal eine Rückmeldung, ob das so hinkommen kann.

Menge: 20l
Stammwürze: 12,5°P
IBU: 28

2,7kg Wiener
1,3kg Münchener I
500g CaraHell

Einmaischen bei 68°, Kombirast bei 66°C für 70min
Kochen 90min mit 30min Nachisomerisierung - 16g Amarillo für 15min, 12g Cascade für 5min, 9g Mandarina Bavaria für 5min

HG mit der Brauwerkstatt Gold bei 19-20°C

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Sonntag 2. April 2017, 07:47
von Boludo
Ich persönlich würde mit dem Cara etwas runter und mit den IBU hoch und stopfen.
Den Mandarina mag ich auch nicht. Aber das ist letztendlich alles Geschmackssache.
So wie Du es planst wird es halt schon sehr brav. Massenkompatibel muss nicht unbedingt brav sein. Aber ich kenne Dein Umfeld nicht.

Stefan

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Sonntag 2. April 2017, 08:32
von Kurt
Sehe ich auch so. Maximal 10% Cara und mindestens 2g/L Hopfen in den Whirlpool oder Stopfen.

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Sonntag 2. April 2017, 08:40
von respect
Massentauglich & 20l passt irgendwie auch nicht. :redhead

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Sonntag 2. April 2017, 11:45
von schloemi
Mit der Cara-Gabe schließe ich mich meinen Vorrednern an, des Weiteren bin Ich persönlich kein Freund von ausschließlich späten Hopfengaben, da stellt sich die Frage, warum du überhaupt 90 Minuten kochst: Außer dass das Bier dunkler wird, ist das für mein Dafürhalte reine Energieverschwendung. 60 Minuten sollten bei dieser Rezeptur ausreichen, wobei ich wie gesagt auch beim Pale Ale immer eine "Bitterhopfung" bei Kochbeginn oder eine Gabe in der Vorderwürze vorsehen würde. Für meinen Geschmack gibt das eine stabilere Bittere und im WP kannst du dann immer noch genug Aroma geben. Bei der Auswahl der Hopfen würde ich auf den Mandarina Bavaria vermutlich verzichten und einen wirklich fruchtigen Hopfen oder nochmal den Amarillo geben - ich fürchte der Mandarina könnte geschmacklich untergehen.

Viele Grüße
schloemi

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Sonntag 2. April 2017, 12:51
von knutole
Boludo hat geschrieben:Ich persönlich würde mit dem Cara etwas runter und mit den IBU hoch und stopfen.
Den Mandarina mag ich auch nicht. Aber das ist letztendlich alles Geschmackssache.
So wie Du es planst wird es halt schon sehr brav. Massenkompatibel muss nicht unbedingt brav sein. Aber ich kenne Dein Umfeld nicht.

Stefan
Der CaraMalz-Anteil erscheint mir auch etwas hoch, aber vielleicht ist das auch etwas vorurteilsbehaftet. Ich habe bisher mit maximal 10% Cara-Anteil gebraut und teilweise mir eingebildet, die Biere seien etwas zu mastig. Der Cara-Test vom BrauMagazin läuft dem Ganzen ja etwas entgegen bzw. entkräftet diese These (http://braumagazin.de/article/caramalze ... ergaerung/).

Grundlegend wird das Bier wie oben angegeben schon funktionieren. Um ehrlich zu sein, könnte das Bier für die Massenkompatibilität schon etwas zu hopfenlastig sein. Das kommt aber sicherlich auf deinen "Freundeskreis" an und wie offen diese hinsichtlich neuen Geschmäckern sind. Für ein paar meiner Freunde war eine Aromagabe 2g/L 15 Minuten vor Kochende mit Saphir schon zu experimentell...

Beste Grüße,
Carsten

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Sonntag 2. April 2017, 13:02
von Boludo
Meine persönliche Meinung :
Ist der Freundeskreis zu konservativ, dann braut man halt Hefeweizen, Kölsch oder was normales untergäriges.
Bierstile kastrieren find ich schlimm. Da wirft man der Industrie vor, dass die Pilse immer weniger hopfig und bitter werden, um einen angeblichen Massengeschmack zu entsprechen, und macht dann das selbe zuhause mit anderen Bierstilen.
Diese ganzen Weichei-Pale Ales oder IPAs mit 40 IBUs find ich schlimm.
Will man jemand von diesen Bierstilen überzeugen, dann geht das am besten mit dem Original.
Das ist aber wie gesagt nur meine ganz persönliche Ansicht, es darf und soll natürlich jeder brauen, was ihm gerade so in den Sinn kommt.

Stefan

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Sonntag 2. April 2017, 13:49
von gulp
Massenkompatibilität? :Grübel Mein Bier muss erst mal mit mir schmecken. Wem das nicht schmeckt, der muss es ja nicht trinken, ja wo samma denn? :Bigsmile
Beim 60.sten meines Schwager waren zwei 19er NCs mit Comet Pale Ale (30 IBU, nicht gestopft) innerhalb von ein paar Stunden Geschichte.

Dann noch meine 5 Cent zum Rezept: Die Hopfen Gaben verstehe ich nicht. Aber egal, ich würde den Mandarina weglassen, Cascade zur Bitterung und Amarillo als Aromagabe.


Gruß
Peter

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Sonntag 2. April 2017, 15:25
von flensdorfer
Moin,

danke für eure Rückmeldungen. Ich werde auf jeden Fall auch ein Hefeweizen dabei haben, wollte aber auch etwas hinstellen, dass nicht jeder so unbedingt kennt. Kann die Truppe aber schwer einschätzen, was so ankommt.

Ich habe mal etwas angepasst.

65% Wiener (3,0kg)
30% Münchner I (1,4kg)
5% CaraHell (225g)

Kochen 60min mit 30min Nachisomerisierung
30 IBU
20g Cascade für 45min, 20g Amarillo für 15min. Stopfen lasse ich mal offen, wenn, dann mit 2g/l Amarillo.

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Sonntag 2. April 2017, 18:42
von whatwouldjesusbrew
Konträr zu den bisherigen Aussagen muss ich mal eine Lanze für den Mandarina Bavaria brechen - habe gerade mein Mandarina Single Hop IPA angetestet und bin erstaunt, wie fruchtig und lecker das wurde. Ruhig mal ausprobieren!

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Sonntag 2. April 2017, 18:52
von gulp
whatwouldjesusbrew hat geschrieben:Konträr zu den bisherigen Aussagen muss ich mal eine Lanze für den Mandarina Bavaria brechen - habe gerade mein Mandarina Single Hop IPA angetestet und bin erstaunt, wie fruchtig und lecker das wurde. Ruhig mal ausprobieren!
Das ist ja zweifellos richtig, nur gehts ja bei dem Rezept hier um was Anderes. Gegen Cascade und Amarillo hat halt der Mandarina keine Chance und wird untergehen. Das ist dann schade um den Hopfen.

Gruß
Pter

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Sonntag 2. April 2017, 20:55
von SingleUser
@flensdorfer
ich hab in meinen ersten Bieren immer Cara (Zuviel Cara) drin gehabt in der irrigen Meinung, das Bier wird sonst zu körperlos :Ahh :Ahh :Ahh .... aus Fehlern lernt man ja oft mehr als durch zuhören.. / lesen. Also: weniger ist oft mehr... mit den 5% solltest Du gut hinkommen

@gulp
zum Mandarina. Ich habe ein Weizen mit Bitterhopfen Taurus und Aromahopfen 50% Cascade und 50% Mandarina. Es klappt durchaus, ist auch recht interessant. Zuerst schmeckst Du quasi nur den Cascade, aber es wandelt sich dann im Mund in Richtung Mandarina. Allerdings halte ich den Mandarina bisher nur gut zum "Beihopfen" (----> also noch keine Idee, den als Einzelhopfen irgendwie sinnig zu verwenden).

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Sonntag 2. April 2017, 22:01
von flensdorfer
Ok, dann bin ich auf dem richtigen Weg. Danke Peter, Kurt, schloemi, Stefan und Carsten.

@ SingleUser: so ein SMASH mit Mandarina geistert mir auch noch auf der ToBrew-Liste rum. Ich habe aber bislang oft gelesen, dass sich der Geschmack recht schnell abbaut, deshalb wäre damit irgendetwas schnell trinkbares wie ein Wizen oder Kölsch wohl eher was.

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Sonntag 2. April 2017, 22:29
von afri
gulp hat geschrieben:Cascade zur Bitterung und Amarillo als Aromagabe.
Das ist schon ein wenig dekadent, oder? Den guten Cascade als Bitterhopfen zu "verschwenden" kommt mir etwas komisch vor. Amarillo ist ja OK, aber Cascade kann als Aromagabe so viel, da erscheint es mir dekadent, den als Bitterung zu nehmen.
Achim

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Sonntag 2. April 2017, 23:15
von christianf
SingleUser hat geschrieben:@gulp
zum Mandarina. Ich habe ein Weizen mit Bitterhopfen Taurus und Aromahopfen 50% Cascade und 50% Mandarina. Es klappt durchaus, ist auch recht interessant. Zuerst schmeckst Du quasi nur den Cascade, aber es wandelt sich dann im Mund in Richtung Mandarina. Allerdings halte ich den Mandarina bisher nur gut zum "Beihopfen" (----> also noch keine Idee, den als Einzelhopfen irgendwie sinnig zu verwenden).
Ich habe mal einen Sud geteilt und die eine Hälfte mit Cascade und die andere mit Mandarina gestopft. Ich fand Cascade besser, aber manche meiner Gäste mochten die Mandarina-Variante lieber. Ist also durchaus Geschmackssache.

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Montag 3. April 2017, 04:56
von Sura
Für etwas Massentaugliches, _leicht_ fruchtiges, was den Abend über getrunken und nicht pausenlos besprochen wird, würde ich erstmal ganz normal auf knapp 30 IBU gehen. Dazu einen angenehmen, nicht so stark polarsierenden, Aromahopfen. Ich habe z.b. von kaum jemandem gehört das er Amarillo nicht mag. Cascade und Mandarina jedoch schon öfter. Bei 30min Nachisomerisierung ist die Menge etwas knifflig abzuschätzen. Für 20l würde ich da 10min vor Kochende 10gr reingeben, und vor dem Whirlpool nochmal 10gr. Dann bekommt es eine nette Note und erschlägt nicht. Zum bittern nimm was du noch da hast.
Davon ausgegangen das du normal "einkocher-wallend" kochst und knapp über 10% Verdunstungsrate hast, koche 90min. Ich meine, aus Wiener Malz kommt nicht so viel weniger DMS als aus Pilsener, und du bleibst ewig in dem Bereich in welchen DMS bzw. DMSO gebildet und nicht mehr ausgekocht wird. Da solltest also vorher schon möglichst viel "in die Luft blasen".

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Montag 3. April 2017, 08:04
von flensdorfer
Sura, genau so eines soll es werden. Danke für deine Tipps, ich werde das Rezept entsprechend updaten. Zum Bittern hätte ich Magnum und Herkules da.

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Montag 3. April 2017, 09:26
von gulp
afri hat geschrieben:
gulp hat geschrieben:Cascade zur Bitterung und Amarillo als Aromagabe.
Das ist schon ein wenig dekadent, oder? Den guten Cascade als Bitterhopfen zu "verschwenden" kommt mir etwas komisch vor. Amarillo ist ja OK, aber Cascade kann als Aromagabe so viel, da erscheint es mir dekadent, den als Bitterung zu nehmen.
Achim
Orgien, Orgien, wir wollen Orgien. Dekadenz setzt ja das Vorhandensein von Kultur voraus, sonst könnte ja der Niedergang oder Verfall nicht stattfinden. Insofern Merci, Achim. :Bigsmile

Ich bin davon ausgegangen, dass eben nur die drei oben erwähnten Hopfen zur Verfügung stehen. Cascade mit seinen deutlichen Grapefruit Aromen ist halt nicht jedermanns Sache, darum hätte ich den als Bitterhopfen eingesetzt. Dann kann sich der Amarillo entfalten. Suras Lösung mit einem eigenen Bitterhopfen ist hier natürlich besser.

Gruß
Peter

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Montag 3. April 2017, 09:44
von Boludo
Wenn man mit Cascade bittert, schmeckt man trotzdem noch was davon. Nicht alle Aromen werden vollständig ausgetrieben.
Oder am besten über die Vorderwürze bittern. Dann bleibt noch mehr übrig.

Stefan

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Montag 3. April 2017, 10:07
von schloemi
Hallo Stefan,

schön das du das ansprichst. Bei dem Thema Vordewürzegabe und Beibehaltung der Aromen würde mich brennend interessieren, warum die Aromen durch das Kochen nicht (so stark) ausgetrieben werden. Ich hatte die Frage mehrfach letztes Jahr bei Doemens plaziert, jedoch ohne eine konkrete befriedigende Erklärung zu erhalten. Außer Michael Zepf war das "Phänomen" scheinbar kaum einem Dozenten überhaupt bekannt. Gibt es zu dem Thema (wissenschaftliche) Untersuchungen?!

Viele Grüße
schloemi

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Montag 3. April 2017, 10:17
von Boludo
Es werden durch Luftkontakt nicht flüchtige Oxide gebildet. Allerdings eignen sich nicht alle Hopfen dafür. Manche hinterlassen nicht so schöne Aromen wie zB Equinox. Der schmeckt dann nach Zuchini.
Eric Toft von Schönram macht zB sehr viel mit Vorderwürzehopfung. Und natürlich die Amerikaner.
Das Thema wurde hier aber eigentlich schon sehr oft durchgekaut m

Stefan

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Montag 3. April 2017, 10:31
von tbln
Nochmal ne andere Frage: Warum verwendest du Wiener (Pale Ale Ersatz? Weyermann Aroma-Rad) und Münchner als primäre Malze? Wird die ganze Sache dadurch nicht schon relativ malzig? CaraHell bringt ja auch eher malzig-süßes als tiefes/toffeeartiges Karamell mit. Durch Kalthopfung verringert sich der bittere Geschmackseindruck zusätzlich.

Erfahrungsgemäß sind die meisten positiv überrascht, wenn man ihnen ein frisches SNPA oä vorsetzt. Ansonsten kann ich nur Amber Ales/Lager im amerikanischen Stiel empfehlen. Z.B. von Ballast Point das Calico Amber (bringt sehr viel Karamell mit - wird aber gut durch fruchtige Noten und Herbe 45IBU abgerundet) oder von der Brooklyn Brewery das Brooklyn Lager (ist ja auch bei uns recht gut zu beziehen - guter Einstieg in fruchtig/hopfenbetontere Biere). Man muss ja nicht gleich DIPA mit 100+IBU und 4 verschiedenen Stopfhopfen anbieten. :Drink

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Montag 3. April 2017, 10:42
von Ladeberger
Boludo hat geschrieben:Es werden durch Luftkontakt nicht flüchtige Oxide gebildet.
Die Anschlussfrage wäre, wie nicht-flüchtige Substanzen dann im Bier plötzlich wieder flüchtig genug werden, um einen Geruch zu haben.

Gruß
Andy

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Montag 3. April 2017, 11:20
von flensdorfer
Ich muss sagen, dass ich nun mittlerweile vielleicht doch eher auf "erprobte" Rezepte ausweiche (für das genannte Vorhaben) und die Rezeptentwicklung erst einmal zurückstelle.

Ich denke gerade an das Sommerbier, das Heicardo Hell I. oder das Samba Pale Ale.

Welches davon würdet ihr für Nicht-CraftBeer-gewöhnte Trinker empfehlen?

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Montag 3. April 2017, 11:39
von Ladeberger
Ich habe das Samba Pale Ale schon öfter gebraut, das macht den Leuten sehr viel Spaß. Eine gute Rezepterweiterung von Brauwolf: Weizenrast weglassen, direkt hoch einmaischen. Dann eine ordentliche Aromahopfengabe mit Citra und das ganze mit Weißbierhefe vergären.

Gruß
Andy

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Montag 3. April 2017, 11:40
von schloemi
Ich finde alle 3 Biere schwer in Ordnung, das Samba Pale Ale von Boludo ist sehr lecker, vielleicht ein wenig stressiger beim Einkaufen.

Ansonsten zeige einfacj Flagge. Du wirst nicht rauskriegen, welches Bier bei welchen Gästen gut ankommt. Ich habe meist die Erfahrung gemacht, dass meine älteren Nachbarn überraschenderweise total auf die Pale Ales abgefahren sind.

Wenn du noch einen feinen Kasten Pils, Märzen oder Helles als Ausweich daneben anbietest, machst du in der Regel nichts verkehrt.

cu schloemi

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Montag 3. April 2017, 11:59
von flensdorfer
@ Andy: Weizenrast? Das Rezept sieht doch eine Kombirast vor...

Ich nehme das Samba Pale Ale. Einkaufen ist doch nicht stressig, die Malze habe ich alle da und die drei Extrazutaten sind doch bei einem normalen Wochenendeinkauf schnell besorgt.

Beim Hopfen möchte ich etwas schmeckbar fruchtiges nehmen, auch wenn das den Getreidegeschmack etwas in den Hintergrund drängt. Was meint ihr da? Ich habe Amarillo, Cascade, Mandarina, Saphir, Blanc. Ansonsten habe ich noch die eher traditionellen Herkules, Magnum, Tradition, Mittelfrüher, Tettnanger, Perle, Saazer.

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Montag 3. April 2017, 12:07
von Ladeberger
flensdorfer hat geschrieben:@ Andy: Weizenrast? Das Rezept sieht doch eine Kombirast vor...
Ups, ich hatte den Satz umgestellt und so gibt er keinen Sinn. Gemeint war: Trotz Weißbierhefe keine Weizenrast. Nelke passt schließlich eher nicht zu diesem Bier.

Gruß
Andy

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Montag 3. April 2017, 13:03
von Bierwisch
Ich habe erst am letzten Wochenende wieder ein paar mir unbekannter Leute mit zwei Bieren von mir bewirtet.

Das wichtigste sind die Namen - die wenigsten deutschen Pilstrinker können was mit Pale Ale etc. anfangen. Wenn man hier was passendes deutsches findet, was halbwegs plausibel ist und nicht zu blöd klingt, baut man schon die erste Hürde ab und die Leute sind bereit, auch mal was ganz abgefahrenes zu proBIEREen.

Man staunt, wer plötzlich alles Bier trinkt und wer welche Stile mag.

Und mach Dir nicht zu viele Gedanken - braue das, was Dir schmeckt, alles andere kommt dann schon.

Gruß,
Bierwisch

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Montag 3. April 2017, 14:56
von Barney Gumble
Oh da mach ich was falsch.. :redhead
Ich gebe meinen Bieren immer recht abschreckende Namen..
Wortspiele wie in vorliegendem Fall mit Aal sind aber schon wieder ausgereizt..
Vg
Shlomo

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Montag 3. April 2017, 15:41
von flensdorfer
Bierwisch...
:goodpost:

Genau so - weniger denken (über die Reaktionen anderer), mehr brauen :) Ich werde das Samba brauen und nenne es dann einfach "ein fruchtiges obergäriges Helles". Alternativ werde ich dann wohl auch noch ein Pils und ein Weizen im Keller haben und etwas mitnehmen können. Sollte also für jeden was dabei sein.

Thanks @ all :thumbup

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Montag 3. April 2017, 16:15
von Felix83
Ich hab dieses Problem auch mit meinen Freunden und Verwandten...Alles was Lager und deutsch gehopft ist wird akzeptiert und wie verrückt gekippt. Aber alles obergärige und/oder fruchtige, citrusartige wird als "das schmeckt falsch" abgewiesen...

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Montag 3. April 2017, 16:53
von Sura
Naja, einem deutschen Biertrinker auf einmal ein start Aromaghopftes hinzustellen ist in etwa das gleiche, wenn man dir statt einer Currywurst eine gebackene Banane in die Hand drückt. Wird dich auch nicht begeistern. (Mich auch nicht.)
Das hat auch nichts mit "hat keine Ahnung" zu tun, sondern das was komplett anderes erwartet wird. Von daher würde ich für den Massengeschmack auch nur was leicht Aromagehopftes hinstellen. Die Gäste möchten ja meistens auch mehr als eines trinken, und da passt meiner Meinung nach etwas "Geschmacksdominantes" nicht.

Sowieso wäre ich vorsichtig bei stark gehopfen auf einer Party...... Hopfen wird appetitanregend, das kann fütterungstechnische Nebenwirkungen haben....

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Montag 3. April 2017, 17:53
von Blancblue
Ladeberger hat geschrieben:Ich habe das Samba Pale Ale schon öfter gebraut, das macht den Leuten sehr viel Spaß. Eine gute Rezepterweiterung von Brauwolf: Weizenrast weglassen, direkt hoch einmaischen. Dann eine ordentliche Aromahopfengabe mit Citra und das ganze mit Weißbierhefe vergären.

Gruß
Andy

Hatte ich vor 2 Jahren auch mal so gebraut - ging weg wie nix und im AB Vergleich hat das Bier mit der Wyeast #3638 bei 8 von 9 Trinkern besser als mit der Originalhefe geschmeckt. Citra ergibt bei OG fast immer ein leckeres Bier, im vorliegenden Fall würde ich aber dezenter rangehen und eher europäische Aromahopfen verwenden. Saphir, Mandarina, Triskel oder auch Styrian Golding bringen die von normalen Biertrinkern gewohnten würzigen, floralen Hopfenaromen, liefern aber auch leichte Zitrusnoten. Aus Übersee könnte ich mir Centennial gut vorstellen, der überfordert den Einsteiger nicht so sehr wie Citra, Cascade und Co.

Ansonsten hatten wir das Thema VWH schon oft genug, da will ich nicht mehr drauf eingehen. Aber was mich nervt sind die "bloss kein Aromahopfen als Bitterhopfen verschwenden" Aussagen. Das Gros der Aromahopfen liefert eine viel angenehmere Bittere als die auf Alphasäure getrimmten Kollegen und wie Stefan schon sagte, bei typischen Kochzeiten von 70 Minuten verschwindet da auch nicht 100% Aroma. Ich nehme Cascade (oder noch lieber Saphir) bis 35-40 IBU z.B. gerne als reinen Bitterhopfen, nur darüber kommt noch ein Taurus, Herkules oder Columbus dazu. Mit dem passenden Wasser gibt das immer eine sehr schöne Bittere.

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Montag 3. April 2017, 18:37
von cerveceriasultana
Blancblue hat geschrieben:[...] bei typischen Kochzeiten von 70 Minuten verschwindet da auch nicht 100% Aroma.
Bin da ganz bei dir. Durchs Kochen entstehen sogar Aromen, die beim Stopfen und im Whirlpool nicht entstehen. Der Hopfen gibt bei längerer Kochzeit Glycoside ab, die teilweise von den Hefen zu flüchtigen, duftenden Verbindungen verstoffwechselt werden. Der sogenannte "kettle hop flavor". Ein guter Kompromiss ist da mMn eine "Aromagabe" 20-30 min vor Kochende. (Quelle ist "For the love of Hops" von Stan Hieronymus)

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Montag 3. April 2017, 20:57
von gerstensaft
Hallo zusammen,
ich habe vor kurzem ein Bier mit 30% Pilsener und 70% Wiener Malz gebraut. Das Bier hatte schon eher einen Bernstein Farbton.
Ich vermute bei der von dir gewählten Malzmischung könnte es eher auf ein Amber Ale hinauslaufen. Oder irre ich mich da?
Viele Grüße,
Gerstensaft

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Montag 3. April 2017, 22:08
von flensdorfer
@ Gerstensaft: die ursprüngliche Zusammenstellung würde tatsächlich eher in die Richtung Amber gehen.

Aber da bin ich ja nun von ab und nehme das Samba Pale Ale. Über die Hopfensorten - und gaben kann ich mir noch Gedanken machen.
Ausjeden Fall danke ich euch allen, das Forum hier ist echt Gold wert!

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Dienstag 4. April 2017, 06:43
von DerDallmann
Mal am Rande: Ich habe schon viele 100% Wiener Malz Biere getrunken, übermäßig malzig war keins davon.
Die Kehrwieder SHIPAs sind zB aus 100% Wiener und die gehören zum Besten, was man in D an IPA kaufen kann, meiner Meinung nach.

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Dienstag 4. April 2017, 10:02
von bobeye
Zu deiner etwas weiter oben gestellten Frage bzgl. bekannter Rezepte:
Bei der letzten Geburtstagsfeier von meiner Freundin waren 23 Liter des Heicardo Hell innerhalb von 1 1/2 Stunden ausgetrunken. Mir scheint als würden die wenigsten skeptisch gegenüber hellen Bieren sein und sie eher noch probieren. Jetzt für die Masse gesprochen.
Ich muss aber auch dazu sagen, dass die anderen nicht verfügbar waren. Aber die Leute haben sich drauf gestürzt und erst dann die Kaufbiere angerührt als die letzte Flasche davon weg war.

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Dienstag 4. April 2017, 10:49
von DevilsHole82
Obwohl Du Dich für das Samba Pale Ale entschieden hast, möchte ich Dir kurz meine Erfahrung schildern.

1. Das Samba Pale Ale habe ich im letzten Sommer gebraut und an einem Grillabend mit Freunden und Freundinnen angeboten. Ohne vorher zu sagen was drin ist. Wider erwarten hat es den meisten nicht geschmeckt. Viele mochten den maisigen, Cornflakes-artigen (womit sie recht hatten) Geschmack nicht. Ich persönlich fand es gut. Nicht überragend, aber so gut, dass ich auch mehrere Gläser an einem Abend trinken würde.
Was für Zutaten drin sind, habe ich erst später genannt. Damit war dann den Meisten klar, dass sie kein Weiteres wollten :Mad2 .
Fazit: So viel zum Thema "reine Kopfsache".

2. An einem anderen Grillabend hatte ich dann den Sierra Nevada Pale Ale Klon aus MMuM mit meinem selbst angebauten frischen Cascade. Das Bier ist eingeschlagen wie eine Bombe. Sowohl bei eingefleischten Pils-Trinker Männern, als auch bei den ab-und-zu-mal-ein-Bier Frauen. Meine Arbeitskollgen wollten sogar beim nächsten Sud ganze Kisten vorbestellen.
Fazit: Das Grundrezept des SNPA ist eine perfekte Basis und für mich die Messlatte zu einem sehr guten Pale Ale. Auf dieser Basis würde ich, je nach persönlichen Geschmack mit anderen Aromahopfen spielen und variieren. Mit der Hefe kannst Du ebenfalls variieren. Z.B. US-05 für schlanken Körper gegenüber S-04 für mehr Fruchtester.

3. Mein im Dezember gebrautes White House Honey Ale wurde von den Männern überwiegend sehr gut bewertet. Allerdings hab ich auch hier vor dem Verkosten nicht verraten was drin ist. Sie haben es geschmacklich in Richtung eines würzigen Pils eingeordnet. Für mich nicht verständlich, aber man kann dem ordinären Pilstrinker nicht von heut auf morgen einen sensorischen Geschmackssinn unterjubeln :Wink . Ich würde es als geschmacklich "englisch" beschreiben.
Bei den Frauen ist es durch die Würzigkeit eher mittelmäßig angekommen. Gut, aber nicht so, dass ein weiteres Glas getrunken würde.
Fazit: Für die breite Masse eher als zusätzliche Alternative geeignet.

Gesamtfazit: Ich empfehle Dir - wie ich auch immer tu, wenn jemand nach einem Rezept für Pale Ale fragt - das Sierra Nevada Pale Ale

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Dienstag 4. April 2017, 11:09
von flensdorfer
Daniel.... :Grübel

SNPA klingt fast noch besser. Maisgeschmack hatte ich auch schon überlegt zu drücken, indem ich die Schüttungsanteile verringere.

CaramünchII habe ich da, PaleAle müsste ich bestellen - oder könnte man das durch Pilsener oder Pilsner/Wiener (60/40) ersetzen? Hefe würde ich die Gold von der Brauwerkstatt oder einfach die Notti (kühler angesetzt) nehmen.

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Dienstag 4. April 2017, 11:45
von DevilsHole82
Na klar, ich würde auch beim nächsten Mal mit Pilsener experimentieren. Schließlich wird im Original von 2-row Pale Malt geschrieben. Was unserem Pilsener entspricht.

Vorschlag:
67% Pilsener
25% Wiener
8% CaraMünch II

Die Goldhefe kenn ich nicht. Notti an der unteren Gärgrenze sollte gehen.

Wie ist Dein Wasser? Ich hab meinem mehr Sulfat gegönnt und die RA auf 0°dH eingestellt. Dadurch wird die Hopfenbittere etwas kratziger.

Edit: À propos, wenn es eine Grillparty wird würde ich, wie Stefan (Boludo) weiter oben schreibt nicht mit den IBU sparen. Wenn es draußen heiß ist, stehe ich total auf bittere, erfrischende, fruchtige Getränke. In Richtung Lemon Soda (italienische Limonade) oder Grapefruit. Peil also ruhig 35-40 IBU an und stopfe das Bier.

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Dienstag 4. April 2017, 11:46
von Felix83
Wenn Du Pale Ale bestellst, würd ich das Maris Otter empfehlen. Das hat einfach noch ne komplexere Note (man sagt nussig, aber ich finds einfach "voller" ) und schmeckt IMHO massentauglicher.

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Dienstag 4. April 2017, 11:58
von schloemi
Im SNPA ist meines Wissens nur PaleAle Malz (ca. 90%) und Caramalz (ca.10%) enthalten. Caramalz hat 40°L -> 105 EBC

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Dienstag 4. April 2017, 12:04
von flensdorfer
Schloemi, deshalb fragte ich ja, ob ich das extra bestellen sollte oder durch vorhandene Lagerware ersetzen kann.

@ Daniel: RD liegt knapp über 5°dH. [urlhttps://www.stadtwerke-flensburg.de/wasser/flen ... alyse.html]Trinkwasser STWFL[/url], ich nehme immer den Mittelwert beider Wasserwerke.

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Dienstag 4. April 2017, 12:06
von NiCoSt
Darf ich mich frecherweise hier einklingen? :)

Ich plane auch etwas ähnliches: ein leichtes PA. Es soll fruchtig, leicht und für den Sommer sein. Ich wollte auf 100% Pale Ale Malz setzen und habe dazu das "Spring Pale Ale" Malz bestellt (http://www.hobbybrauerversand.de/Spring ... geschrotet). Als Hefe kommt die K97 zum Einsatz.

Wie immer bin ich mir eher bei der Hopfengabe unsicher. 20-25IBU sollten passen.
Ich habe folgende Hopfensorten vorrätig:
Brewers Gold 4,6%
Challenger 6,5%
Hallentauer Blanc 11%
Saphir 3,4%
Spalter Select 4,6%

Ich denke daraus sollte sich was brauchbares machen lassen. Ich dachte bisher an eine "normale" Bitterhopfengabe mit dem Challenger und eine Kräftigen Aromagabe und späterem Stopfen mit Saphir und dem Hallentauer Blanc.
Ich denke Spalter Select + Saphir könnte aber ebenso funktionieren.

Hat jemand eine Idee/Vorschlag?

Danke,
NiCoSt

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Dienstag 4. April 2017, 12:10
von gulp
Deine letzte Version war doch gut:
Ich habe mal etwas angepasst.

65% Wiener (3,0kg)
30% Münchner I (1,4kg)
5% CaraHell (225g)

Kochen 60min mit 30min Nachisomerisierung
30 IBU
20g Cascade für 45min, 20g Amarillo für 15min. Stopfen lasse ich mal offen, wenn, dann mit 2g/l Amarillo.
Kombirast 66°/ 75min und fertig. Warum das jetzt noch mal alles rauf und runter diskutiert wird?

Hau rein, das wird gut! Die IBUs habe ich nicht nachgerechnet.

Gruß
Peter

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Dienstag 4. April 2017, 12:12
von gulp
Darf ich mich frecherweise hier einklingen? :)
Besser nicht! Thread kapern kommt nicht so gut an...Mach bitte selber was auf. :Greets

Gruß
Peter

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Dienstag 4. April 2017, 12:18
von DevilsHole82
Wenn Du Bock auf Wasseraufbereitung hast kannst Sulfat auf ca. 120 mg/L mit CaSO4 und die RA auf ca. 0°dH mit Milchsäure einstellen. Falls Du das bisher nicht gemacht hast, ist es auch keine Pflicht. Andere hier im Forum können das aber sicher besser beurteilen.

Re: Rezeptcheck: Pale Ale

Verfasst: Dienstag 4. April 2017, 12:19
von Ladeberger
Im SNPA ist wie von Daniel bereits erwähnt laut Homepage eigentlich nur "2-row pale", also Pilsener Malz und ein Caramalz drin. Heißt natürlich nicht, dass man es nicht auch anders brauen könnte. Sierra Nevada wird übrigens mitunter von der englischen Simpsons Malting mit Spezialmalzen beliefert.

Gruß
Andy