Seite 1 von 1
High Gravity Erfahrungen
Verfasst: Donnerstag 6. April 2017, 00:31
von wwershofen
Moin,
da mir die Ausbeute aus meiner Brauanlage der Einkocherklasse nicht hoch genug ist - 5 Stunden Arbeit für knapp 20l Bier... - habe ich mir mal Gedanken über High Gravity gemacht.
Meistens muss ich bei unseren Suden am Ende ohnehin noch etwas Wasser zugeben, da die Stammwürze nach dem Kochen regelmäßig über dem gewünschten Wert liegt. Also warum das Thema nicht ein wenig ausreizen...
Im Kleinen Brauhelfer kann man ja bekanntlich einen High Gravity Faktor einstellen und beim rumspielen habe ich festgestellt, dass ich bei 40% HG ca. 30 Liter Gesamtmenge rausbekommen könnte. Das wäre schon mal ein Wort...
Welche Erfahrungen habt ihr mit High Gravity gemacht? Ist das zu empfehlen und was ist zu beachten? In welchem Bereich sollte man den Faktor halten? Die Anleitung im kleinen Brauhelfer warnt ja vor Übertreibungen...
Viele Grüße
Wolle
Re: High Gravity Erfahrungen
Verfasst: Donnerstag 6. April 2017, 00:40
von Alt-Phex
Ich würde sagen bei 20-30% sollte man es belassen. Als einfache Fausformel kann man das Volumen
seines Kochkessels nehmen, z.b. 30L, und dann entsprechend die Schüttung und Hopfung berechnen.
Nur das man natürlich weniger Hauptguss und mehr Nachguss einsetzt.
Immer schön weiter läutern und überschwänzen während man schon kocht, und mit dem Glattwasser die Verdunstung ausgleichen.
Das kann man bis 30min vor Kochende machen. Anschliessend noch mit Wasser auf Zielstammwürze verdünnen und fertig.
So habe ich jahrelang 20L Würze aus meinem 19L Topf bekommen.
Re: High Gravity Erfahrungen
Verfasst: Donnerstag 6. April 2017, 00:48
von Bilbobreu
Hallo,
also 37 l mit 11°P sind mit einem Einkocher möglich.
Worauf Du achten solltest, dass bei sehr dickem Einmaischen (1:2,6) die Temperaturverteilung in der Würze sehr unregelmäßig werden kann. Ich hab zu meiner großen Überraschung im 50 l Topf trotz Rührwerk mal Temperaturunterschiede von 12 K

in der Maische gehabt. Da stößt das Ganze dann halt an Grenzen.
Schönen Abend noch
Stefan
Re: High Gravity Erfahrungen
Verfasst: Donnerstag 6. April 2017, 08:14
von wwershofen
Alt-Phex hat geschrieben:
Immer schön weiter läutern und überschwänzen während man schon kocht, und mit dem Glattwasser die Verdunstung ausgleichen.
Auf die Idee, während des Kochens noch Wasser hinzuzufügen, bin ich noch gar nicht gekommen. Hat das einen anderen Effekt auf die Stammwürze, als wenn man erst nach dem Kochen ausgleicht?
Bilbobreu hat geschrieben:
Hallo,
also 37 l mit 11°P sind mit einem Einkocher möglich.

Worauf Du achten solltest, dass bei sehr dickem Einmaischen (1:2,6) die Temperaturverteilung in der Würze sehr unregelmäßig werden kann
Ich habe im KBH zum Spielen ein Märzen mit 14°P und einem HG-Faktor von 30% auf 29,3 L hochgezogen und habe immer noch einen Hauptguss-Faktor von 1:3,5. Die Schüttung ist insgesamt auch nur ca. 1 kg höher als ohne den HG-Faktor.
Was mir bei unseren Suden immer wieder auffällt: Wir bekommen die Zielwerte bei Menge und Stammwürze bis zum Kochbeginn immer ziemlich exakt hin, aber danach gehen die Verluste los. Beim letzten Sud haben wir 3 Liter während des Kochens verloren und weitere 4,5 Liter beim Hopfenseihen, weil uns der Trubkegel auseinandergefallen ist. So wurden dann aus 24,5l nur noch 17 Liter Ausschlagwürze, die wir dann aufgrund einer etwas höheren Stammwürze noch auf knapp 19 Liter hochpäppeln konnten.
Ok, das mit dem Trubkegel war diesmal extrem, aber 2 Liter minimum bleiben da eigentlich regelmäßig hängen. Kann man da vielleicht auch noch was optimieren?
Re: High Gravity Erfahrungen
Verfasst: Donnerstag 6. April 2017, 08:31
von Kurt
Wenn das Zeit/Bier-Verhältnis für Dich nicht passt musst Du deine Anlage vergrößern! Denk mal über eine Hendi Platte mit einem 50L Topf nach.
Re: High Gravity Erfahrungen
Verfasst: Donnerstag 6. April 2017, 08:38
von Kajo73
Moin,
ich schütte die restliche Würze, die um den Trubkegel herum verblieben ist, erstmal durch ein einfaches Küchensieb in einen Auffangbehälter, und danach durch den feinmaschigen Hopfenfilter in den Gärbottich. Warum sollte ich diese 2 Liter verschenken???
Gruß
Kay
Re: High Gravity Erfahrungen
Verfasst: Donnerstag 6. April 2017, 09:13
von Brausau
Ich habe das so gelöst:
funktioniert natürlich nur mit einem Schlauch am Hahn.
VG
Gerold
Re: High Gravity Erfahrungen
Verfasst: Donnerstag 6. April 2017, 09:28
von Kobi
wwershofen hat geschrieben:Alt-Phex hat geschrieben:
Immer schön weiter läutern und überschwänzen während man schon kocht, und mit dem Glattwasser die Verdunstung ausgleichen.
Auf die Idee, während des Kochens noch Wasser hinzuzufügen, bin ich noch gar nicht gekommen. Hat das einen anderen Effekt auf die Stammwürze, als wenn man erst nach dem Kochen ausgleicht?
Na ja, Glattwasser ist etwa anderes als Wasser... Glattwasser ist die restliche Läuterwürze, die Du noch erhältst, wenn Du schon längst beim Kochen bist und noch weiter läuterst; die hat im Verhältnis halt kaum noch Extrakt - aber eben doch mehr als Wasser. Damit hat das natürlich schon, wenn auch geringe Auswirkungen auf die Stammwürze. Wir sind am Sonnabend bis auf rund 2,5° Brix heruntergegangen und haben dann das Läutern beendet. Bis dahin hatte diese Würze sogar noch etwas Geschmack. Ich gleiche lieber hiermit aus als später mit Wasser - was ich dann aber ohnehin noch mache, nur eben nicht ganz so viel, wie sonst erforderlich.
Bilbobreu hat geschrieben:
Hallo,
also 37 l mit 11°P sind mit einem Einkocher möglich.

Worauf Du achten solltest, dass bei sehr dickem Einmaischen (1:2,6) die Temperaturverteilung in der Würze sehr unregelmäßig werden kann
wwershofen hat geschrieben:
Ich habe im KBH zum Spielen ein Märzen mit 14°P und einem HG-Faktor von 30% auf 29,3 L hochgezogen und habe immer noch einen Hauptguss-Faktor von 1:3,5. Die Schüttung ist insgesamt auch nur ca. 1 kg höher als ohne den HG-Faktor.
Was mir bei unseren Suden immer wieder auffällt: Wir bekommen die Zielwerte bei Menge und Stammwürze bis zum Kochbeginn immer ziemlich exakt hin, aber danach gehen die Verluste los. Beim letzten Sud haben wir 3 Liter während des Kochens verloren und weitere 4,5 Liter beim Hopfenseihen, weil uns der Trubkegel auseinandergefallen ist. So wurden dann aus 24,5l nur noch 17 Liter Ausschlagwürze, die wir dann aufgrund einer etwas höheren Stammwürze noch auf knapp 19 Liter hochpäppeln konnten.
Ok, das mit dem Trubkegel war diesmal extrem, aber 2 Liter minimum bleiben da eigentlich regelmäßig hängen. Kann man da vielleicht auch noch was optimieren?
Zum Trubkegel wurde ja schon alles gesagt, notfalls Monofilamentfilter einsetzen, den wir allerdings ohnehin noch immer verwenden; auch ein zerfallener Trubkegel ist dann schlimmstenfalls ärgerlich, weil man den Filter sehr voll macht...
Wir maischen immer im Verhältnis 1: 2,6 bis 1: 2,7 ein, das hat sich in den letzten Jahren so eingemendelt; damit kommen wir bei zwei Einkochern fürs Maischen und Kochen mit bis zu 14 kg Schüttung auf rund 60 Liter, letzten Sonnabend sogar auf rund 65 Liter mit 12,7°P. Das ist dann aber auch die Grenze, weil die Maische dann schon sehr dick werden kann. Ein dritter Einkocher, den wir für das Maischen wegen seiner nervigen Sicherheitsabschaltung ausgemustert haben, wird jetzt für die Nachgüsse verwendet und auch, um die große Menge Glattwasser schon parallel zu kochen. So vermeiden wir Wärmeverluste und sind nicht so an die 30min-Grenze, wie Alt-Phex sie nennt und sie auch im Hanghofer steht, gebunden.
Viele Grüße
Andreas
Re: High Gravity Erfahrungen
Verfasst: Donnerstag 6. April 2017, 09:43
von chaos-black
Ich hab auch schon einige High Gravity Sude hinter mir. Früher als noch im Einkocher gebraut und von Hand gerührt wurde, haben wir die aber nicht so hoch gestellt. Immerhin wurde das wirklich erheblich anstrengender. Wir hatten aber ohnehin unseren 27L Einkocher so geplant, dass wir bei 27L Ausschlag landen (also haben dem hier beschriebenen Tip entsprechend geläutert und nach und nach Glattwasser nachgekippt). Und dann aber trotzdem so kalkuliert, dass es bis zu 30L sein sollten und habens dann entsprechend verdünnt.
Seit ich nicht mehr von Hand rühren muss, bin ich etwas wagemutiger geworden und hab auch schon die Maximaleinstellung (50% High Gravity) im Kleinen Brauhelfer getestet. Das ging soweit ganz gut, meiner Erfahrung nach sinkt dann jedoch, zumindest in meiner Brauanlage Grainfather, die Sudhausausbeute.
Wenn das meiste bei dir im zerfallenen Trub hängen bleibt, gibts auch noch die Möglichkeit, den Heisstrub mit ins Gärfass zu geben. Dann musst du ihn aber an einer anderen Stelle loswerden, denn in den Flaschen will man das ja nicht
Beste Grüße,
Alex
Re: High Gravity Erfahrungen
Verfasst: Donnerstag 6. April 2017, 10:08
von DevilsHole82
Am Wochenende hab ich mit 25% High Gravity in meinem Einkocher gebraut. Der fasst 28 L. Beim Maischen war der Kessel bis auf 1 cm unter dem Rand voll. Laut KBH ist diese Schüttung schon zu viel für den Einkocher und das hab ich beim Rühren auch gemerkt. Man musste schon vorsichtig sein, damit nichts überschwappt.
Effektiv sind bei einer SHA von 66% dann 26,5 L mit 14,2°P rausgekommen. Es sollten eigentlich 13°P bei 25 L Ausschlag werden. Das war schon besser als erwartet. Um auf die 13°P zu kommen hätte ich allerdings mehr verdünnen müssen als geplant und dadurch gleichzeitig die Bitterung reduziert. Also hab ich es dabei belassen.
Re: High Gravity Erfahrungen
Verfasst: Donnerstag 6. April 2017, 10:54
von respect
Erster Sud im Einkocher war mit 4kg Malz.
Mittlerweile (Sud #30) bin ich bei 7,5kg Malz. Das schafft das Rührwerk noch.
Gekocht wird im 47l Topf mit Hendi-Platte. Das war ein wirkliches sinnvolles Upgrade im Vergleich zum Beerfest (dieser war der limitierende Faktor).
Meine SHA ist bei ca. 70% - das wird je nach Stw. schon eine ordentliche Menge Bier.
Mathias
Re: High Gravity Erfahrungen
Verfasst: Donnerstag 6. April 2017, 12:09
von Ladeberger
High-Gravity ist m.E. ein Notbehelf, wenn man mal partout außerhalb der Komfortzone brauen muss. Habe ich aus Zeitmangel auch schon gemacht und für ein Fest 45 L aus meiner 30 L Anlage "herausgewürgt". Ich halte das aber für eine Unart und rate wie Kurt zu einer Vergößerung der Anlage. Das ist nicht nur entspannter beim Brauen, sondern ist auch besser für die Würzequalität, besonders bei hellen Bieren.
Gruß
Andy
Re: High Gravity Erfahrungen
Verfasst: Donnerstag 6. April 2017, 22:38
von afri
Also ich würge aus meinem Bielmeier regelmäßig 32-34 Liter mit ~14°P heraus und das ist nicht anstrengend, jedenfalls mit Kombirast nicht. Allerdings verwerfe ich das Glattwasser unter 3°P, das ist sicherlich auch ein Faktor; wenn ich das noch mit kochte, kämen sicherlich noch ein paar Liter dazu.
Ich sehe mein Verfahren als an der Grenze zum HG liegend an, mehr Schüttung geht sinnvollerweise nicht mehr bei 29l-Einkochern, wenn noch gerührt werden soll; außerdem kommt mehr Bier heraus, als das Nennvolumen des Einkochers vermuten lassen würde. Kochen muss ich so natürlich in mehr als besagtem Einkocher, aber das dürfte wohl klar sein. Ich habe noch einen relativ großen Topf, den ich in der Küche im Keller kochen lassen kann.
Irgendwann werde ich eine Klasse höher brauen, aber bislang gefällt mir die Einkocherklasse noch recht gut, hinsichtlich des Abfüllaufwands. Wenn es in Richtung 50l ginge, müsste ich mir wohl ein anderes Abfüllmodell suchen. Damit einhergehend jedoch eine grundsätzliche Vergrößerung, die ich im Moment noch etwas scheue.
Achim (bislang dieses Jahr 65 Liter gebraut habend)
Re: High Gravity Erfahrungen
Verfasst: Donnerstag 6. April 2017, 23:10
von wwershofen
Kurt hat geschrieben:Wenn das Zeit/Bier-Verhältnis für Dich nicht passt musst Du deine Anlage vergrößern! Denk mal über eine Hendi Platte mit einem 50L Topf nach.
Wir denken eher über den Einstieg in die Hektoliter-Klasse nach... Dafür sind aber neben den größeren Gerätschaften auch ein paar Umbaumaßnahmen notwendig, daher wird das noch ein Weilchen dauern.
Und bis dahin wollten wir eigentlich keine wirklich größeren Investitionen tätigen, sondern das maximal (vernünftig) Machbare aus dem bestehenden Equipment rausholen.
Kobi hat geschrieben:Wir sind am Sonnabend bis auf rund 2,5° Brix heruntergegangen und haben dann das Läutern beendet.
Hast Du das direkt am Hahn gemessen oder war das der Wert des gesamten Glattwassers?
Ich denke, wir werden beim nächsten Sud einfach mal testen, was geht
- HG-Faktor 30%
- Hauptguss-Faktor 1:3
- Läutern, bis der Treber nichts mehr her gibt
- Während des Kochens Verluste mit Glattwasser nachfüllen
- Restmenge am Trubkegel durch Küchensieb und Hopfenfilter laufen lassen
Zudem hatte ich vor, einen Hefestarter aus geernteter Hefe unseres aktuellen Suds (aus den Hochkräusen in NaCl-Lösung konserviert) zu erstellen, da kommen dann ja inkl. Nährlösung auch nochmal ca. 10% mehr Menge hinzu.
Danke jedenfalls für Eure hilfreichen Tipps.

Re: High Gravity Erfahrungen
Verfasst: Freitag 7. April 2017, 08:49
von Kobi
wwershofen hat geschrieben:
Kobi hat geschrieben:Wir sind am Sonnabend bis auf rund 2,5° Brix heruntergegangen und haben dann das Läutern beendet.
Hast Du das direkt am Hahn gemessen oder war das der Wert des gesamten Glattwassers?
Am Hahn, wir wollten ja wissen, wann wir aufhören sollten und nicht so sehr wie viel Power da gemischt drin ist...
Viele Grüße
Andreas
Re: High Gravity Erfahrungen
Verfasst: Donnerstag 20. April 2017, 10:20
von wwershofen
Heute abend wollen wir unseren ersten Sud mit der High-Gravity-Methode machen und ich habe zwei einfache, vielleicht auch blöde Fragen:
Kann man das Glattwasser (welches auch eine gewisse Zeit gekocht hat) auch noch nach dem Würzekochen zur Einstellung der gewünschten Stammwürze diekt in den Gärbottich geben oder sollte man dafür lieber Leitungswasser nehmen?
Und wenn das Glattwasser noch einen Extraktgehalt von 8°P hat, könnte man das auch noch als Grundlage für den nächsten Hefestarter verwenden?

Re: High Gravity Erfahrungen
Verfasst: Mittwoch 5. Juli 2017, 08:16
von DevilsHole82
wwershofen hat geschrieben: ↑Donnerstag 20. April 2017, 10:20
Heute abend wollen wir unseren ersten Sud mit der High-Gravity-Methode machen und ich habe zwei einfache, vielleicht auch blöde Fragen:
Kann man das Glattwasser (welches auch eine gewisse Zeit gekocht hat) auch noch nach dem Würzekochen zur Einstellung der gewünschten Stammwürze diekt in den Gärbottich geben oder sollte man dafür lieber Leitungswasser nehmen?
Und wenn das Glattwasser noch einen Extraktgehalt von 8°P hat, könnte man das auch noch als Grundlage für den nächsten Hefestarter verwenden?
Ja und ja. Es sollte aber mindestens 30 min gekocht haben. Kannst die Würze nach dem Kochen auch einfrieren und das nächste Mal für den Starter nehmen.
Re: High Gravity Erfahrungen
Verfasst: Mittwoch 5. Juli 2017, 10:54
von KCSteevo
Das heißt, wenn ich paralell zum Hopfenkochen mein Glattwasser aufkoche, kann ichs zum EInstellen der Stammwürze am Ende verwenden? Wie rechne ich dann die Menge? Gibts da n Ansatz dafür?
Bis zu welchem Extraktgehalt würdet ihr dann runter gehen mit dem Glattwasser? Sind hier dann 2 °P besser als nichts oder irgendwo bei 4 oder 6 °Plato n Strich ziehen? Würde ja schließlich unterm strich ein zwei Flaschen mehr Bier geben ;) Bei Kleinmengen könnte das dann schon interessanter werden als bei 50 L aufwärts...
Re: High Gravity Erfahrungen
Verfasst: Donnerstag 6. Juli 2017, 12:57
von M0ps
Soweit ich weiß geht man üblicherweise bis 2 Plato. Darunter laugt man nurnoch die Spelzen aus und bringt unerwünschte Aromen ins Bier. Mir wäre das mit dem seperaten Aufkochen zu blöd und ich würde einfach Wasser zum Verdünnen nehmen.
Re: High Gravity Erfahrungen
Verfasst: Donnerstag 6. Juli 2017, 13:21
von KCSteevo
Naja köchelt dann ja nebenher... Mehraufwand ist es dann ehr nicht außer den zusätzlichen Topf zum Waschen. Dann werd ich das mal beim nächsten Sud genauer anschauen.
Zu ner Formel, kennt einer einen Ansatz? Wenn ich mal als Denkansatz folgende Daten gebraut hab:
Extraktgehalt nach dem Kochen: 15,6 °P, Menge 19,8 Liter
Ziel-Stammwürze: 12,0 °P
Glattwasser zum Verdünnen hat 4 °P
Mit Wasser wären es dann knapp 6 Liter? (Ausschlagmenge (19,8 L) * STW nach Kochen (15,6 °P) / Ziel-STW (12,0 °P)) - Ausschlagmenge (19,8 L)
Oder lieg ich hier falsch?
Re: High Gravity Erfahrungen
Verfasst: Donnerstag 6. Juli 2017, 13:23
von Boludo
KCSteevo hat geschrieben: ↑Mittwoch 5. Juli 2017, 10:54 Wie rechne ich dann die Menge? Gibts da n Ansatz dafür?
Das rechnet man mit dem Mischkreuz:
http://fabier.de/biercalcs.html
Ich würde das aber auch nicht machen, das erhöht ein wenig die Ausbeute, aber nicht unbedingt die Qualität des Bieres.
Man kann auch im Glattwasser einmaischen, das bringt auch mehr Ausbeute.
Mein Glattwasser landet jedenfalls immer in den Büschen.
Stefan
Re: High Gravity Erfahrungen
Verfasst: Donnerstag 6. Juli 2017, 13:36
von KCSteevo
Naja bei dem Beispiel wären das schon fast 3 Liter mehr. Unerheblich würde ich das dann nicht gerade nennen.
Aber wenns an die Qualität geht ists wiederum was anderes. Wenn ich jetzt nicht unbedingt bis zu den 2 Plato runter gehe hält sich die Auslaugung ja auch in Grenzen. Wie wären dann die Qualitätseinbusen zu beschreiben? Was für Fehlaromen kristallisieren sich dann raus? Mal davon ausgegangen, die Auslaugung hält sich in Grenzen...
Re: High Gravity Erfahrungen
Verfasst: Donnerstag 6. Juli 2017, 14:10
von Boludo
KCSteevo hat geschrieben: ↑Donnerstag 6. Juli 2017, 13:36
Naja bei dem Beispiel wären das schon fast 3 Liter mehr.
Drei Liter mehr von was?
Wenn du drei Liter Wasser zugibst, hast Du auch drei Liter mehr.
Ohne Berücksichtigung des Extraktes sind Volumenangaben nicht sehr hilfreich.
Stefan
Re: High Gravity Erfahrungen
Verfasst: Donnerstag 6. Juli 2017, 14:32
von KCSteevo
Boludo hat geschrieben: ↑Donnerstag 6. Juli 2017, 14:10
KCSteevo hat geschrieben: ↑Donnerstag 6. Juli 2017, 13:36
Naja bei dem Beispiel wären das schon fast 3 Liter mehr.
Drei Liter mehr von was?
Wenn du drei Liter Wasser zugibst, hast Du auch drei Liter mehr.
Ohne Berücksichtigung des Extraktes sind Volumenangaben nicht sehr hilfreich.
Stefan
na bezüglich der oben angegebenen Gleichungen. Hab die ins Mischungskreuz eingetippt und eben knapp 3 Liter mehr Gesamtvolumen raus bekommen. Einfach auf den Link klicken und rein schreiben oder hier:
8,91 Liter mit Glattwasser 4 Plato
5,94 Liter mit normalem Wasser (0 Plato)
Hatte eigentlich gedacht, das wurde selber ausgetestet?
Re: High Gravity Erfahrungen
Verfasst: Donnerstag 6. Juli 2017, 17:34
von Sura
Das Wasser, was dann Glattwasser wird, läuft ja nicht nur durch die restlichen Zucker die noch noch im Malz sind, es läuft auch durch den ganzen anderen Treberrest und laugt diesen mit aus. (Spelzen) Im Allgemeinen möchte man das nicht. Darum muss man dabei auch auf das Wasser achten! Wenn du hartes Wasser hast reisst es dir dann ganz schnell den pH-Wert nach oben was das Problem bei den Spelzen erst richtig verschlimmert. Zu hoher pH ist zudem nicht gut für die Eiweissabscheidung beim kochen, nicht hilfreich für die Gärung und die Stabilität des Bieres, und zusammen mit den Spelzenproblem führt das dann eventuell zu einem etwas dünnem, eventuell leicht kratzigem Bier.
Dann lieber noch stärker einbrauen, Brauwasser zum verdünnen, und den pH der Pfannevollwürze nachstellen.
Re: High Gravity Erfahrungen
Verfasst: Donnerstag 6. Juli 2017, 19:37
von Simstex
Was mir noch einfällt: Denk dran, dass dein gärgefäß für 20 L ausgelegt ist, der Kräusen muss ja auch noch wo hin. Ich hab das bei mir mal so gemacht, dass ich nen Teil vom Wasser erst beim Abfüllen zugegeben habe, damit der kräusen nicht Ausm Gäreimer läuft(Zielmenge warn 27 L).
Grüße,
Viktor
Re: High Gravity Erfahrungen
Verfasst: Samstag 8. Juli 2017, 11:25
von Lumbanraja
Moin,
ich hatte das mit meiner alten 60l-Anlage auch so gemacht. Immer mit 50%. Das war allerdings von der Maischearbeit her suboptimal. Ich bin stets im Bereich von 18° Plato und mehr gewesen, was das Ganze sehr dickflüssig machte und den Maischebottich eher zu voll. Naja und im Gärtank habe ich dann die 55-60l auf 90l hochverdünnt. Das wiedrum lief immer Problemlos und ich hatte immer gutes Bier.
Aber immer über dem Limit der Anlage zu arbeiten ging mir auf den Keks und ich rüste nun auf 200l um...
VG
Robin
Re: High Gravity Erfahrungen
Verfasst: Mittwoch 14. März 2018, 17:45
von Kolbäck
Wenn man 30% High Gravity braut, passt man dann das Verdünnungswasser genauso an wie Haupt- und Nachguss? Für den Maische-pH-Wert spielt es ja keine Rolle mehr, aber die Verhältnisse der Minerale spielen ja für den Geschmack eine Rolle. Ist die Restalkalinität beim Verdünnen auch noch interessant? Wenn nicht könnte man sich z.B. die Milchsäure sparen, aber aufsalzen. Oder man salzt gleich zu Beginn für die Gesamtmenge Wasser?
Falls relevant: Mein Wasser hat RA=9.3°dH (
alle Werte).
Edit: Ich verdünne bisher beim Anstellen, nicht nach der Gärung, falls das einen Unterschied macht.