Ausversehen High Gravity gebraut?
Verfasst: Dienstag 18. April 2017, 08:13
Hallo zusammen und Guten Morgen!
Was macht man an einem öden Oster Montag? Genau, ein Bier brauen. Es war erst mein vierter Sud, aber ich habe trotzdem unbedingt eine klein Menge eines ganz eigenen Rezepts brauen wollen. Diesmal völlig allein, was auch bedeutete, mit einem anderen Thermometer als den, den wir sonst nutzten. Ich habe mir einige Spezial Bier Rezepte durchgesehen, und dann die Sorten und Mengen meinem Geschmack angepasst. Dann habe ich das Ganze bei der Müggellandbrauerei eingegeben und so gebraut. Das sieht so aus:
Spezial-Bier
Ausschlagmenge: 14.5l
Stammwürze: 13.4°P
Alkohol: 5.5%vol
Bittere: 32IBU
Farbe: 16EBC
Schüttung:
2400g Pilsner Malz Böhmisch (67%)
1000g Münchner Malz Typ II (28%)
200g Karamellmalz Hell (6%)
Zusätze:
Wasser:
Hauptguss: 10.8l
Nachguss: 8.6l
Maische:
3600g Schüttung Einmaischen in 10.8 Liter Wasser mit 60°C.
Aufheizen auf 57°C. 10 Minuten Rast.
Aufheizen auf 63°C. 35 Minuten Rast.
Aufheizen auf 73°C. 20 Minuten Rast.
Aufheizen auf 78°C. 0 Minuten Rast.
Abmaischen wenn Jodnormal
Hopfen:
10g Saphir Pellets 4.3%α zur Vorderwürze, 90min Kochen (7 IBU, 22%)
10g Hallertauer Tradition Pellets 6.6%α 90min Kochen (12 IBU, 38%)
10g Hallertauer Tradition Pellets 6.6%α 40min Kochen (10 IBU, 31%)
25g Hallertauer Tradition Pellets 6.6%α in den Whirlpool (3 IBU, 9%)
Hefe:
Fermentis Safale S-04, Gärung bei 19.5°C
Also wie gewohnt vorgegangen, und alles lief eigentlich so wie sonst auch, nur das Outdoorchef Grillthermometer schien mir völlig ungeeignet. Mir sind schonmal zwei kaputt gegangen (ohne dass in den Fühler Flüssigkeit kam), daher wollte ich dieses letzte mal nur sporadisch messen, weil mein Setup die Hitze auch gut hält. Ich muss aber viele Messfehler gehabt haben, denn am Rand waren es mal 66 statts 63C und im gleichen Moment mittig gemessen (trotz ständigen rührens) 78-80C. Ich war mir unsicher, was nun passiert und was ich tun soll. Da ich das alles erst mitte der zweiten Rast bemerkte, machte ich mal weiter und schaltete die Hendi aus. Läutern lief ganz gut. Schön den Hopfen gekocht und dann ziemlich blöd aus der Wäsche geschaut, als in meinem Gärfass satte 5L Würze zu finden waren. Der Brautag hat sich ja gelohnt, dachte ich. Kurzer Refraktometertest ergab 27 Plato. Okay, das muss wohl dieses ominöse HG brauen sein? Ich kannte den Begriff, und wußte grob was das bedeutet, aber sicher war ich mir nicht. Ich gab dann noch 6 Liter abgekochtes Wasser hinzu und habe nun 11L mit 13,5P. Schmeckt wie immer aber mit einer extremen bitteren Note.
Da ich ja immer was lernen möchte, will ich euch fragen, was da konkret passiert ist. Ich tippe mal, dass das Bier viel zu heiß gekocht wurde. Aber ist dann so ein Schwund realistisch? Was ich mir auch noch überlegt habe: Ist das Rezept überhaupt tauglich? Es war einmal mehr naiv, das so zusammen zu schustern und sich ausspucken lassen..
Nach keinen 12 Stunden gärt es zumindest gewaltig. Ich hoffe, es wird schmecken. Die extreme bittere macht mir noch Sorgen.
Gruß Micha
Was macht man an einem öden Oster Montag? Genau, ein Bier brauen. Es war erst mein vierter Sud, aber ich habe trotzdem unbedingt eine klein Menge eines ganz eigenen Rezepts brauen wollen. Diesmal völlig allein, was auch bedeutete, mit einem anderen Thermometer als den, den wir sonst nutzten. Ich habe mir einige Spezial Bier Rezepte durchgesehen, und dann die Sorten und Mengen meinem Geschmack angepasst. Dann habe ich das Ganze bei der Müggellandbrauerei eingegeben und so gebraut. Das sieht so aus:
Spezial-Bier
Ausschlagmenge: 14.5l
Stammwürze: 13.4°P
Alkohol: 5.5%vol
Bittere: 32IBU
Farbe: 16EBC
Schüttung:
2400g Pilsner Malz Böhmisch (67%)
1000g Münchner Malz Typ II (28%)
200g Karamellmalz Hell (6%)
Zusätze:
Wasser:
Hauptguss: 10.8l
Nachguss: 8.6l
Maische:
3600g Schüttung Einmaischen in 10.8 Liter Wasser mit 60°C.
Aufheizen auf 57°C. 10 Minuten Rast.
Aufheizen auf 63°C. 35 Minuten Rast.
Aufheizen auf 73°C. 20 Minuten Rast.
Aufheizen auf 78°C. 0 Minuten Rast.
Abmaischen wenn Jodnormal
Hopfen:
10g Saphir Pellets 4.3%α zur Vorderwürze, 90min Kochen (7 IBU, 22%)
10g Hallertauer Tradition Pellets 6.6%α 90min Kochen (12 IBU, 38%)
10g Hallertauer Tradition Pellets 6.6%α 40min Kochen (10 IBU, 31%)
25g Hallertauer Tradition Pellets 6.6%α in den Whirlpool (3 IBU, 9%)
Hefe:
Fermentis Safale S-04, Gärung bei 19.5°C
Also wie gewohnt vorgegangen, und alles lief eigentlich so wie sonst auch, nur das Outdoorchef Grillthermometer schien mir völlig ungeeignet. Mir sind schonmal zwei kaputt gegangen (ohne dass in den Fühler Flüssigkeit kam), daher wollte ich dieses letzte mal nur sporadisch messen, weil mein Setup die Hitze auch gut hält. Ich muss aber viele Messfehler gehabt haben, denn am Rand waren es mal 66 statts 63C und im gleichen Moment mittig gemessen (trotz ständigen rührens) 78-80C. Ich war mir unsicher, was nun passiert und was ich tun soll. Da ich das alles erst mitte der zweiten Rast bemerkte, machte ich mal weiter und schaltete die Hendi aus. Läutern lief ganz gut. Schön den Hopfen gekocht und dann ziemlich blöd aus der Wäsche geschaut, als in meinem Gärfass satte 5L Würze zu finden waren. Der Brautag hat sich ja gelohnt, dachte ich. Kurzer Refraktometertest ergab 27 Plato. Okay, das muss wohl dieses ominöse HG brauen sein? Ich kannte den Begriff, und wußte grob was das bedeutet, aber sicher war ich mir nicht. Ich gab dann noch 6 Liter abgekochtes Wasser hinzu und habe nun 11L mit 13,5P. Schmeckt wie immer aber mit einer extremen bitteren Note.
Da ich ja immer was lernen möchte, will ich euch fragen, was da konkret passiert ist. Ich tippe mal, dass das Bier viel zu heiß gekocht wurde. Aber ist dann so ein Schwund realistisch? Was ich mir auch noch überlegt habe: Ist das Rezept überhaupt tauglich? Es war einmal mehr naiv, das so zusammen zu schustern und sich ausspucken lassen..
Nach keinen 12 Stunden gärt es zumindest gewaltig. Ich hoffe, es wird schmecken. Die extreme bittere macht mir noch Sorgen.
Gruß Micha