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Sudhausausbeute

Verfasst: Dienstag 9. Mai 2017, 19:40
von nettermann90
Hi,

bei folgendem Rezept: http://www.maischemalzundmehr.de/index. ... g%C3%A4rig

kann man die Sudhausausbeute selbst eingeben. Das Verwirrt mich ein wenig. Ich dachte diese Ergibt sich aus dem Wasser/Malz Verhältnis und den entsprechenden Zeiten beim Maischen von selbst :Pulpfiction. Bin noch recht neu auf dem Gebiet und würde das Rezept gerne ausprobieren. Daher will ich auf Nummer sicher gehen. :Smile

Lg
Felix

Re: Sudhausausbeute

Verfasst: Dienstag 9. Mai 2017, 19:52
von der_dennis
nettermann90 hat geschrieben:Hi,

bei folgendem Rezept: http://www.maischemalzundmehr.de/index. ... g%C3%A4rig

kann man die Sudhausausbeute selbst eingeben. Das Verwirrt mich ein wenig. Ich dachte diese Ergibt sich aus dem Wasser/Malz Verhältnis und den entsprechenden Zeiten beim Maischen von selbst :Pulpfiction. Bin noch recht neu auf dem Gebiet und würde das Rezept gerne ausprobieren. Daher will ich auf Nummer sicher gehen. :Smile

Lg
Felix
Wie bei 90% aller Rezepte bei MMuM. Die SHA hängt eigentlich eher von der Anlage und deiner Geduld und Technik beim Läutern ab. Daher die Möglichkeit zum Anpassen. Das Verhältnis der Schüttung (70% Pilsener Malz, 30% Wiener) ändert sich nicht. Mit steigender Sudhausausbeute brauchst du aber weniger Malz, das wird dann im Verhältnis berechnet.

Re: Sudhausausbeute

Verfasst: Dienstag 9. Mai 2017, 19:56
von Sura
Die Sudhausausbeute ist der Wert ist das, was du auf deiner Anlage aus der Maische rausholst. Die ist von verschiedenen Faktoren abhängig, kannst du aber selber errechen.

Hier sind die Rechenwege recht gut beschrieben.

Re: Sudhausausbeute

Verfasst: Dienstag 9. Mai 2017, 19:56
von Beerkenauer
Hallo Felix

Schau mal bei MMuM gibt es auch einen Rechner und ein wenig Info zur Sudhausausbeute

http://www.maischemalzundmehr.de/index. ... usausbeute

Etwas ausführlicher auch hier:

http://braumagazin.de/article/berechnun ... -brauerei/

Gruss


Stefan

Re: Sudhausausbeute

Verfasst: Dienstag 9. Mai 2017, 20:51
von hyper472
Nachdem ich mich meinen Vorrednern angeschlossen habe:
Für den Anfang kannst Du mit 60% kalkulieren. Das Bier wird dann vielleicht etwas dünner oder etwas weniger. Wenn Du Deine Brauvorgänge mit dem kleinen Brauhelfer dokumentierst, errechnet er Dir Deine bisherige SHA und schlägt sie zur Berechnung neuer Sude vor. Aber vorher selber mal von Hand rechnen schadet dem Verständnis nicht!
Viele Grüße, Henning

Re: Sudhausausbeute

Verfasst: Mittwoch 10. Mai 2017, 11:53
von Christel01
Hallo,

hier die Formel zur Berechnung der Sudhausausbeute:

Ltr. Würze x 0,96 x Sacch.Anz. x spez. Gewicht
Ausbeute = ___________________________________________

Schüttung in kg

eine vernünftige Sudhausausbeute sollte, für Hobbybrauer, nicht unter 70 % liegen.

freundliche Grüße

augustus

Re: Sudhausausbeute

Verfasst: Mittwoch 10. Mai 2017, 11:58
von Sura
Christel01 hat geschrieben: eine vernünftige Sudhausausbeute sollte, für Hobbybrauer, nicht unter 70 % liegen.
Das ist eine etwas gewagte Behauptung, wo selbst Narziß nur was von um die 75% schreibt. Für Brauereien......
Schreib doch mal wie du darauf kommst?

Re: Sudhausausbeute

Verfasst: Mittwoch 10. Mai 2017, 13:14
von Alt-Phex
Christel01 hat geschrieben: eine vernünftige Sudhausausbeute sollte, für Hobbybrauer, nicht unter 70 % liegen.
Sorry, aber das ist völliger Quatsch. Selbst viele kleinere Brauereien kommen nicht über 65%.
Wenn man als Hobbybrauer 60-65% erreicht ist das also völlig normal und auch OK so.

Man kann mit vielen Tricks und Aufwand da noch was rausholen, aber es lohnt den Aufriss nicht.
Unter bestimmten Umständen ist es der Bierqualität auch abträglich, z.b. Spelzenauslaugung.

Und Brauereien, die immer das selbe Bier brauen, maischen auch im Glattwasser ein. Was die SHA erhöht.
Kommt für den Hobbybrauer wohl eher selten in Frage.

Re: Sudhausausbeute

Verfasst: Mittwoch 10. Mai 2017, 15:31
von nrtn
Im übrigen ist für mich 70% SHA mit dem Braumeister eher in der Kategorie utopisch...

Re: Sudhausausbeute

Verfasst: Mittwoch 10. Mai 2017, 16:06
von Braueule89
Ist ja auch im Hobbybrauerbereich eher zu vernachlässigen, klar versucht man einen recht guten Wert zu erreichen, aber wenn nicht, maisch ich halt ein halbes Kilo mehr ein, beim Kilopreis unter 2 € ist das grade noch zu verkraften....

Re: Sudhausausbeute

Verfasst: Mittwoch 10. Mai 2017, 16:12
von §11
Christel01 hat geschrieben:Hallo,

hier die Formel zur Berechnung der Sudhausausbeute:

Ltr. Würze x 0,96 x Sacch.Anz. x spez. Gewicht
Ausbeute = ___________________________________________

Schüttung in kg

eine vernünftige Sudhausausbeute sollte, für Hobbybrauer, nicht unter 70 % liegen.

freundliche Grüße

augustus
Zumal diese Formel sehr fehlerbehaftet ist, weil es das Volumen der Heisswuerze nimmt. Die Ausdehnung des Gefaesses wird dann versucht durch einen Faktor anzupassen. Das kann stimmen, muss aber nicht. Diese Formel wird zum Beispiel bei der Abnahme von Sudhaeusern verwendet und entspricht eigentlich einem theoretischen Vergleichswert, ist aber meiner Meinung fuer das Vorhaben der Rezeptanpassung ungeeignet.

Mal eine andere Betrachtung, warum die SHA als solches problematisch ist. Bei der SHA weir die Menge des eingesetzen Malzes (Schuettung in Kg) in Bezug zum gewonnen Extrakt (Spindelwert x Volumen) gestellt. Damit ist aber auch klar das die SHA einer bestimmten Anlage nicht constant bleibt, sondern auch von der Schuettung abhaengt. Warum?

Schauen wir uns mal ein Beispiel an. Wir Machen ein Pils mit einem Spitzenmalz mit einem Extrakgehalt von 85% das sehr trocken ist (der Extraktgehalt ist immer auf die Wasserfreie Masse des Malzes bezogen. D.h. ein sehr feuchtes Malz hat entsprechend weniger Extrakt, da der Brauer ja beim Abwiegen mehr Wasser mitwiegt) und ein Muenchner Dunkel mit einem Muenchner Malz das am unteren Ende der Qualitaetsskala liegt und zu dem feucht ist. Nehmen wir unter Beruecksichtigung dieser Faktoren einen Extraktgehalt von 75% an.

Nehmen wir an das erzeugte Bier hat 12GG% Extrakt und wir brauen 10 Liter. Ergo haben wir im fertigen Bier 10 Liter x 12 GG%= 1,2 kg Extrakt

Und jetzt sehen wir schon das Problem. Welchen Wert nehme ich nun? Rechnen wir mal rueckwaerts

Nehme ich mein Pilsner Malz, brauche ich (ungeachtet meiner Verluste beim Maischen und Laeutern) 15% mehr, also 1,411 kg waehrend ich beim MueMa 25% mehr benoetige, also 1,600 kg.

Gehe ich nun einfach mal davon aus ich verliere bei Maischen und Laeuern noch einmal 5% (dieser Verlust ist nur Abhaengig von der Anlage, dem Maischprogramm und dem Gussverhaeltnis, sollte also in unserem Beispiel gleich bleiben wenn beide Biere gleich hergestellt werden). Mit diesen Werten ergibt sich fuer das Pils eine benoetigte Malzmenge von 1481g und fuer das Dunkle 1680g

So nun ab in die Formel, die SHA berechnen.

Beim Pils 82%
Beim Dunklen 72%

Leider beruecksichtigen das aber die meisten Brauer und auch die meisten Rechner nicht. Wie auch.

Abhilfe schafft da nur die Rechnung zu Fuss und statt der SHA mit den Anlagenspezifischen Verlusten. Etwas Erleichterung bietet der OBY (overall brewhouse yield), der die Verluste zusammenfasst. Hier rechnet man mit Masse des eingesetzten Extrakts zum gewonnen Extrakt.

Jan

Re: Sudhausausbeute

Verfasst: Mittwoch 10. Mai 2017, 16:14
von Flothe
Mein Senf zum Thema:

In diesem Forum setzt sich langsam aber sicher die - absolut sinnvolle Meinung durch - dass die genaue SHA doch garnicht so wichtig ist. Wenn man Malz auf der Kartoffelwaage abwiegt und die Sudpfanne mit Omas Messbecher ausgeliefert hat, hat die Berechnung der SHA auf mehr als 5 % Genauigkeit ohnehin keinen Sinn. Zumal ich mal mutmaßen möchte, dass viele hier garnicht die SHA berechnen (also Volumen nach dem Kochen inkl. Trüb), sondern die effektive SHA auf das Volumen im Gärbottich - und die ist immer etwas geringer.

Mit solchen Aussagen, wie alles unter 70 % taugt nichts, macht man vor allem Anfänger doch nur kirre.

Ich plane meine Rezepte mit 60 %, wenn ich mehr Volumen oder Stammwürze erhalte als geplant, dann freue in mich. Die genaue SHA berechne ich schon seit einigen Suden garnicht mehr.

LG Florian

Re: Sudhausausbeute

Verfasst: Mittwoch 10. Mai 2017, 18:50
von nettermann90
Hi,

danke schonmal für die Antworten und die Links. Das bringt mich weiter. Das heisst ich rechne erstmal bei o.g Rezept mit 60% und kann erst nach dem Sud ausrechnen, was ich wirklich für eine SHA habe um es auf weitere Brauvorgänge umzulegen.

Gruß
Felix

Re: Sudhausausbeute

Verfasst: Mittwoch 10. Mai 2017, 20:37
von Braueule89
Mal ganz simpel ausgedrückt
Hol dir ein Refraktometer um deine Stammwürze während dem Brauvorgang zu überwachen. So bekommst du für deine Brauanlage ein Gefühl. Lieber etwas tiefstapeln und öfters messen, dann kannst du zu Not auch mit Wasser verdünnen um auf deine laut Rezept gewünschte Stammwürze zu kommen...ob du dann dein Rezept mit 60% oder 62% SHA berechnet hast sei am Anfang mal dahingestellt.... damit ist gemeint wie viel Malz du bei einer bestimmten Wassermenge einmaischen musst um mit deiner Anlage und deiner Methode auf eine bestimmte Stammwürze zu kommen.