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Rezeptcheck: Altbier

Verfasst: Donnerstag 18. Mai 2017, 11:57
von flensdorfer
Moin,

ein Bekannter will am Wochenende ein Alt brauen und ich habe ihm folgendes Rezept gebastelt. Passt das?

Ausschlagsmenge: 20l
Stammwürde: 13°P
IBU: 33-35
Nachisomerisierung: 5min

Pilsener (40%): 1,8kg
Münchner I (35%): 1,55kg
Wiener (20%): 0,85kg
SpecialX (5%): 0,25kg
50g CaraFa II bei 72°C dazu

16l auf 60°C und einmaischen
57°C: 10min
63°C: 45min
72°C: 20min
78°C abmaischen

90min kochen
15g Magnum für 70min, 23g Perle für 10min

Dazu die OGA9.

Re: Rezeptcheck: Altbier

Verfasst: Donnerstag 18. Mai 2017, 13:38
von Alt-Phex
Keine Ahnung was dieses SpecialX ist oder was es macht, im Normalfall kommt da Caramünch/Caradunkel rein.
Der Rest sieht soweit gut aus, die IBU würde ich auf aber 40 hochsetzen.

Re: Rezeptcheck: Altbier

Verfasst: Donnerstag 18. Mai 2017, 13:44
von jemo
Das wird zu malzig, PiMa hoch, Wiener raus und MüMa auf 20% reduzieren. IBU auf mindestens 40 hoch.

Re: Rezeptcheck: Altbier

Verfasst: Donnerstag 18. Mai 2017, 14:25
von flensdorfer
Alt-Phex hat geschrieben:Keine Ahnung was dieses SpecialX ist oder was es macht, im Normalfall kommt da Caramünch/Caradunkel rein.
Der Rest sieht soweit gut aus, die IBU würde ich auf aber 40 hochsetzen.
Bernd, laut Homepage von BEST preisen die das als dunkles Caramellmalz an
http://www.bestmalz.de/malts/best-special-x/.
Wenn Du sagst, der Rest vom Rezept passt soweit, bin ich zufrieden :Smile

@ jemo: an den Mengenanteilen kann ich ja noch spielen.

Ihr meint aber beide IBU hoch auf 40. Ok, das ist mit dem Magnum ja eine Kleinigkeit.

Re: Rezeptcheck: Altbier

Verfasst: Donnerstag 18. Mai 2017, 14:55
von Ladeberger
Der Stil ist bzgl. der Schüttung recht breit interpretierbar. Es gibt lt. Narziß "Die Bierbrauerei Band 2" kommerzielle Beispiele (P11) mit Pilsener Malz + Röstmalz(bier), 100 % Münchner Malz oder eine Kombination aus hellem Malz und dunklem Caramalz. Die hier vorgestellte Schüttung gliedert sich irgendwo dazwischen ein, m.E. spricht da nichts dagegen. Gedanken würde ich mir eher nochmal zur Stammwürze machen. An sich tun es 11,5 °P für ein Alt ganz gut (da reichen dann auch die 35 BE) und hoch vergoren sollte es zudem sein. Die 13 °P sind für mich schon auf halbem Weg zur Sticke.

Special X - wenn es denn diese belgischen Dörrobst-Aromen aufweist - wirkt auf mich nicht intuitiv in diesem Bierstil, der sich mit der Altbierhefe, eher kühleren Gärtemperaturen und ordentlich Bitterkeit an sich Mühe gibt, trotz der Obergärung nicht zu fruchtig rüberzukommen. Etwas wie Caramünch I - II ist hier womöglich die klassischere Wahl. (Wäre ggf. dann noch farblich zu berücksichtigen)

Gruß
Andy

Re: Rezeptcheck: Altbier

Verfasst: Donnerstag 18. Mai 2017, 16:21
von flensdorfer
Hi Andy,

jo, das Special X soll laut BEST diese Dörrobst-Aromen bringen. Denke jetzt auch grad nicht mehr, dass es so gut passt.
CaraMünch hat mein Kumpel nicht, aber die 250g kann ich ihm spendieren.

Also Special X raus und CaraMünch rein. Stammwürze etwas runter so auf 12°P und die IBU gehen auf 35.

Danke! :Drink

Re: Rezeptcheck: Altbier

Verfasst: Donnerstag 18. Mai 2017, 16:36
von Ladeberger
Klingt super! Viel Spaß!

Gruß
Andy

Re: Rezeptcheck: Altbier

Verfasst: Donnerstag 18. Mai 2017, 16:49
von mavro
Hi,

bin bei weitem nicht so erfahren, wie die Antwortenden, habe aber ein wirklich leckeres Alt-Bier mit diesem Rezept hinbekommen.

Vielleicht gibt es Dir ja eine Anregung:

Stammwürze Plato 12°
Alkohol % 5,3
Hopfenbittere IBU 32,6
Obergärig
EBC 45
BIAB 60 min. bei 66°-67° Celsius
20 L

Schüttung [g] 5.400
Münchner Malz 3.000 = 55%
Wiener Malz 2.000 = ca. 37%
Caramünch II 270 = 4%
Röstmalz Carafa Spezial II (30 min. maisch) 108 = 2%

Hopfenkochen 60 min.
Hallertauer Tradition 5,7% Alpha, 60 min., 35g
Tettnanger 2,4% Alpha, 15 min., 25g
Tettnanger 2,4% Alpha, 5 min., 10g

OGA9

Re: Rezeptcheck: Altbier

Verfasst: Donnerstag 18. Mai 2017, 17:07
von DerDerDasBierBraut
"Special X" ist der Best-Malz Klon vom "Chateau Special B". Die puren Malzkörner schmecken gleich, der EBC ist sehr ähnlich und im fertigen Bier konnte ich die beiden Malze auch nicht geschmacklich unterscheiden. Die Malze machen eigentlich nur dominierende Brotkrusten-Biskuit Aromen. Sie machen das Bier ohne Röstaromen dunkel. Fruchtige Aromen von dem Malz sind mir bisher nicht aufgefallen.

Re: Rezeptcheck: Altbier

Verfasst: Donnerstag 18. Mai 2017, 17:16
von SingleUser
Da ich keinen eigenen Thread aufmachen möchte....wie würde das Rezept ohne das Münchner sein (habe das nicht hier).
Vorhanden sind Pima, Wiener, Carafa, CaraDunkel.

Jemand eine Idee?

Re: Rezeptcheck: Altbier

Verfasst: Donnerstag 18. Mai 2017, 17:43
von Alt-Phex
69% Pilsener
20% Wiener
10% Caradunkel
1% Carafa / Röstmalz (zum Ende der Maltoserast)

Lange Maltoserast von 45-60min.

Brewferm Top, Gozdawa OGA9 oder WY1007 verwenden.

Re: Rezeptcheck: Altbier

Verfasst: Donnerstag 18. Mai 2017, 17:48
von flensdorfer
Schüttung mache ich jetzt so, muss mich da bischen nach dem richten, was er da hat:
60% PiMa
30 MüMa I
9% CaraMünch II
1% CaraFa II bei 72°C rein

Komme ich bei EBC 36 raus, Bittere geht auf 11,5IBU mit Magnum und Perle, Stammwürze auf 11,5°P

Re: Rezeptcheck: Altbier

Verfasst: Donnerstag 18. Mai 2017, 19:41
von quasarmin
mavro hat geschrieben:Hi,

bin bei weitem nicht so erfahren, wie die Antwortenden, habe aber ein wirklich leckeres Alt-Bier mit diesem Rezept hinbekommen.

Vielleicht gibt es Dir ja eine Anregung:

Stammwürze Plato 12°
Alkohol % 5,3
Hopfenbittere IBU 32,6
Obergärig
EBC 45
BIAB 60 min. bei 66°-67° Celsius
20 L

Schüttung [g] 5.400
Münchner Malz 3.000 = 55%
Wiener Malz 2.000 = ca. 37%
Caramünch II 270 = 4%
Röstmalz Carafa Spezial II (30 min. maisch) 108 = 2%

Hopfenkochen 60 min.
Hallertauer Tradition 5,7% Alpha, 60 min., 35g
Tettnanger 2,4% Alpha, 15 min., 25g
Tettnanger 2,4% Alpha, 5 min., 10g

OGA9
Das entspricht etwa dem Schumacher-Clone von Tauroplu auf mmum, nur das er knapp 10% Caramünch nimmt. Die Bewertungen gaben es als etwas zu malzig an, ich habe daher 5% genommen und Cara spezial II nur 0,7%. Immer noch etwas malzlastig aber passt. Als Hefe gab es die Brewferm Top. Ich habe das nur mal aus Neugier versucht und jetzt nach guten 7 Wochen Reifung ist das ein oberleckeres Altbier geworden. Meine Frau ist auch begeistert davon, das braue ich bald nochmal.

Gruß
Armin

Re: Rezeptcheck: Altbier

Verfasst: Donnerstag 18. Mai 2017, 20:02
von cerveceriasultana
jemo hat geschrieben:Das wird zu malzig, PiMa hoch, Wiener raus und MüMa auf 20% reduzieren. IBU auf mindestens 40 hoch.
Kann man meiner Meinung nach nicht so stehen lassen. Gerade Altbier ist ziemlich breit gefächert, wie ich finde. Ein Bolten ist meinem Empfinden nach malzig und nicht wirklich bitter. Ein Ueriges ist dagegen deutlich bitterer und etwas floral im Aroma. Dafür aber nicht so malzig.
Kommt halt darauf an, in welche Richtung man gehen will :Smile

Gruß (evtl schaffe ich es irgendwann noch mal nach Düsseldorf zum Stammtisch, wenn ich mal wieder in der Heimat bin. :thumbup)

Re: Rezeptcheck: Altbier

Verfasst: Donnerstag 18. Mai 2017, 20:06
von Alt-Phex
cerveceriasultana hat geschrieben:
jemo hat geschrieben:Das wird zu malzig, PiMa hoch, Wiener raus und MüMa auf 20% reduzieren. IBU auf mindestens 40 hoch.
Kann man meiner Meinung nach nicht so stehen lassen. Gerade Altbier ist ziemlich breit gefächert, wie ich finde. Ein Bolten ist nach meinem Empfinden nach malzig und nicht wirklich bitter. Ein Ueriges ist dagegen deutlich bitterer und etwas floral im Aroma. Dafür aber nicht so malzig.
Kommt halt darauf an, in welche Richtung man gehen will :Smile

Gruß (evtl schaffe ich es irgendwann noch mal nach Düsseldorf zum Stammtisch, wenn ich mal wieder in der Heimat bin. :thumbup)
Da bin ich ganz deiner Meinung. Auch sollte man einem Altbier die entsprechende Kaltreifung von mind. 6 Wochen gönnen.

Re: Rezeptcheck: Altbier

Verfasst: Freitag 19. Mai 2017, 08:35
von SingleUser
@Alt
Dann mach ich das mal so. Danke!

Re: Rezeptcheck: Altbier

Verfasst: Freitag 19. Mai 2017, 09:11
von aegir
Vieleicht bisschen spät, aber beim Alt hab ich mich auf folgendes Rezept eingependelt.

90% Pale Ale
9% Chateau Arome 100EBC (das ist kein Cara und deshalb besser für einen höheren EVG)
1% Carafa Spezial 2
Kombirast mit Dekoktion
STW ~12 %

Spalter Spalt/Select oder anderen klassischen deutschen Hopfen
35 IBU, davon je die Hälfte als VWH und klassische Bittergabe, keine Aromagabe

WLP 029, WLP 001 oder seltener die WY1007 (die sedimentiert aber nicht so gut)
EVG um die 80%

Vergärung und Lagerung möglichst kalt.

Edit: Das ergibt ein Alt, das nirgens aneckt und ziemlich süffig ist. Malzig aber doch schlank durch den hohen EVG, unaufdringliches Hopfenaroma und nicht übertrieben bitter.

Gruß Hotte