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Pils Rezept
Verfasst: Donnerstag 8. Juni 2017, 12:24
von VolkMo
Hallo, ich wollte mal nachfragen was ihr von dem Rezept haltet, soll ein nicht zu herbes Pils werden.
Hauptguss 19 l
Nachguss 11,6 l
2000 g Pilsnermalz
2000 g Heidelberger
700 g Spitzmalz
Rasten:
50° - 10min
62° - 20min
67° - 60min
78° - /
Kochzeit 60min
19g Perle - 60min
12g Perle - 40min
8g Mittelfrüh - 5min
Anstellen bei 8-9° mit 11g W34/70 bei 10° HG
Was haltet ihr davon? Gibt es Verbesserungsvorschläge?
Re: Pils Rezept
Verfasst: Donnerstag 8. Juni 2017, 13:01
von metaler143
11 g sind zu wenig Hefe für einen 20 L UG Sud, den du bei 8-9 Grad anstellen willst. Laut Hersteller bräuchtest du hier um die 4 Päckchen, um auf die empfohlenen 200 g/hl zu kommen. Wieviel tatsächlich sinnvoll ist kann ich dir nicht beantworten, in meinem letzten UG Sud hab ich 2 Päckchen auf 17L bei 12% Stammwürze gegeben. Vielleicht kommen noch ein paar Erfahrungsberichte anderer User.
Sonst kann ich dir leider nicht großartig helfen, da ich noch kein Pils gebraut habe. Stammwürze wäre aber interessant.
Grüße, Jakob
Re: Pils Rezept
Verfasst: Donnerstag 8. Juni 2017, 13:25
von Boludo
Wie gesagt brauchst Du mindestens doppelt so viel Hefe. Bei der Gärtemperatur eher noch mehr.
Und Dein Wasser sollte tip top sein.
Stefan
Re: Pils Rezept
Verfasst: Donnerstag 8. Juni 2017, 14:10
von VolkMo
Also 22g Hefe und Wasser kontrollieren.
Re: Pils Rezept
Verfasst: Donnerstag 8. Juni 2017, 14:49
von gulp
Was ist denn Heidelberger? Zement?
Ohne % Angaben und IBUs ist das so nicht beurteilbar und Gärführung ist hier alles!
Gruß
Peter
Re: Pils Rezept
Verfasst: Donnerstag 8. Juni 2017, 15:07
von ggansde
gulp hat geschrieben:Was ist denn Heidelberger? Zement?
Ohne % Angaben und IBUs ist das so nicht beurteilbar und Gärführung ist hier alles!
Gruß
Peter
Heidelberger ist extra helles Pilsner Malz
VG, Markus
Re: Pils Rezept
Verfasst: Donnerstag 8. Juni 2017, 15:20
von Beerbrouer
Ich würde auf jeden Fall auch die Kochzeit erhöhen. 60 Minuten bei so hellem Malz könnte kritisch werden (DMS). Ich würde auf 90 Minuten gehen.
Gruß
Gerald
Re: Pils Rezept
Verfasst: Donnerstag 8. Juni 2017, 15:28
von Simstex
Dein Maischplan hört sich gut an. Habe mein Pils ähnlich gefahren, allerdings als Dekoktion, wurde recht passabel. Bei mir warns 15, 30 und 45 min bei selbigen Rasttemperaturen. Denke aber mit deinen Abweichungen geht das trotzdem gut.
Ansonsten schließ ich mich dem Rest an zwecks Wasser und Hefe.
Was die Kochzeit angeht: 60 Minuten haben bei mir für mein Pils gereicht, habe kein schmeckbares DMS-Problem gehabt(98% PiMa, 2% CaraFoam), aber auf Nummer sicher gehen schadet nicht...
Grüße,
Viktor
Re: Pils Rezept
Verfasst: Donnerstag 8. Juni 2017, 16:56
von brauereigeschichte
Anhand der Rasten würde ich sagen, trocken wird das nicht...
Da würde ich eher auf eine lange Rast bei 62°C setzten.
Aber vielleicht willst Du es auch nicht so trocken!
Re: Pils Rezept
Verfasst: Donnerstag 8. Juni 2017, 20:20
von Lenzbaer
brauereigeschichte hat geschrieben:Anhand der Rasten würde ich sagen, trocken wird das nicht...
Da würde ich eher auf eine lange Rast bei 62°C setzten.
Doch genau so wirds trocken.

Nach ~25 Min gibt es bei 62 Grad eh nix mehr für die Betaamylase zu tun. Durch die Kombirasttemperatur wird die Alphaamylase aktiv und ein Teil deren Outputs kann von der Betamylase dann noch zu vergärbaren Zuckern verstoffwechselt werden. Dieses Rastenprofil bringt einen höheren EVG als lang bei 62 und dann noch eine Rast bei 72 Grad.
Gruß
Carsten
Re: Pils Rezept
Verfasst: Donnerstag 8. Juni 2017, 21:13
von DerDerDasBierBraut
Beim Pils fürs Volk waren die 75 Minuten bisher immer ausreichend um das DMS auszutreiben.
Re: Pils Rezept
Verfasst: Freitag 9. Juni 2017, 16:41
von brauereigeschichte
Lenzbaer hat geschrieben:brauereigeschichte hat geschrieben:Anhand der Rasten würde ich sagen, trocken wird das nicht...
Da würde ich eher auf eine lange Rast bei 62°C setzten.
Doch genau so wirds trocken.

Nach ~25 Min gibt es bei 62 Grad eh nix mehr für die Betaamylase zu tun. Durch die Kombirasttemperatur wird die Alphaamylase aktiv und ein Teil deren Outputs kann von der Betamylase dann noch zu vergärbaren Zuckern verstoffwechselt werden. Dieses Rastenprofil bringt einen höheren EVG als lang bei 62 und dann noch eine Rast bei 72 Grad.
Gruß
Carsten
Ich habe es so noch nicht Probiert, aber ich habe ein Pils gebraut mit langer Rast bei 62 Grad (60 Minuten) und 10 Minuten bei 72 Grad.
Ich habe einen EVG von 85% erreicht und es war sehr trocken... Dass sich nach 25 Minuten nichts mehr tut bei 62 Grad kann ich jetzt so nicht bestätigen.
Re: Pils Rezept
Verfasst: Freitag 9. Juni 2017, 16:57
von Boludo
Aber auch nicht widerlegen
Stefan
Re: Pils Rezept
Verfasst: Freitag 9. Juni 2017, 17:31
von brauereigeschichte
Schwieriges Thema, ich habe zumindest bei kürzeren Rasten bei 62 Grad bei Hellen Bieren noch nie 85 % EVG erreicht.
Ich habe kürzlich mit einem Braumeister geredet, der meinte auch, dass sich nach 20 Minuten bei 62 Grad nix mehr tut.
Nachdem ich da etwas ungläubig bin, habe ich am BM 20 (Bier lagert gerade) zwei komplett identische Sude gemacht.
Nur die Rast bei 62 Grad habe ich einmal 20 Minuten gemacht und einmal 40 Minuten. Ich bin gespannt was dabei rauskommt!
Re: Pils Rezept
Verfasst: Freitag 9. Juni 2017, 19:08
von skebbl
Lenzbaer hat geschrieben: Nach ~25 Min gibt es bei 62 Grad eh nix mehr für die Betaamylase zu tun.
Das stimmt unter Umständen für die Industrie. Für uns Maischefilterlose Hobbybrauer schreibt das Braumagazin:
Während bei feinem Schrot nach industriellen Standards schon nach 20min der erwünschte Vergärungsgrad erreicht sein kann, können bei grobem Schrot selbst Maltoserasten von 60-90 min noch zunehmend höhere Vergärungsgrade erzielen.
http://braumagazin.de/article/auswahl-maischverfahren/
Beste Grüße,
Skebbl
Re: Pils Rezept
Verfasst: Montag 12. Juni 2017, 07:26
von Lenzbaer
brauereigeschichte hat geschrieben: ↑Freitag 9. Juni 2017, 17:31
Nachdem ich da etwas ungläubig bin, habe ich am BM 20 (Bier lagert gerade) zwei komplett identische Sude gemacht.
Nur die Rast bei 62 Grad habe ich einmal 20 Minuten gemacht und einmal 40 Minuten. Ich bin gespannt was dabei rauskommt!
Direkt den Forschergeist bemüht

Toll! Ich bin natürlich sehr am Ergebnis interessiert.
skebbl hat geschrieben: ↑Freitag 9. Juni 2017, 19:08
Das stimmt unter Umständen für die Industrie. Für uns Maischefilterlose Hobbybrauer schreibt das Braumagazin:
Danke für die Infos. Das ist natürlich ein Punkt. Aber was ist 'grobes Schrot'? Und der Artikel listet sogar eine optionale Kombirast für höheren EVG.
Gruß
Carsten
Re: Pils Rezept
Verfasst: Montag 12. Juni 2017, 08:17
von Dr.Edelherb
Lenzbaer hat geschrieben: ↑Montag 12. Juni 2017, 07:26
brauereigeschichte hat geschrieben: ↑Freitag 9. Juni 2017, 17:31
Nachdem ich da etwas ungläubig bin, habe ich am BM 20 (Bier lagert gerade) zwei komplett identische Sude gemacht.
Nur die Rast bei 62 Grad habe ich einmal 20 Minuten gemacht und einmal 40 Minuten. Ich bin gespannt was dabei rauskommt!
Direkt den Forschergeist bemüht

Toll! Ich bin natürlich sehr am Ergebnis interessiert.
skebbl hat geschrieben: ↑Freitag 9. Juni 2017, 19:08
Das stimmt unter Umständen für die Industrie. Für uns Maischefilterlose Hobbybrauer schreibt das Braumagazin:
Danke für die Infos. Das ist natürlich ein Punkt. Aber was ist 'grobes Schrot'? Und der Artikel listet sogar eine optionale Kombirast für höheren EVG.
Gruß
Carsten
Ich denk mal mit grobem Schrot ist alles aus der Hobbybrauer 2 Walzenmühle gemeint auch bei 1,1mm usw.
Industrie benutzt da i.d.R. 6 Walzenmühlen mit Sieben, 1,1mm, 0,6mm und zuletzt 0,3mm.
Dazu meist konditioniert mit ~ 80°C heißem Wasser.
Re: Pils Rezept
Verfasst: Montag 12. Juni 2017, 10:04
von skebbl
Dr.Edelherb hat geschrieben: ↑Montag 12. Juni 2017, 08:17
Industrie benutzt da i.d.R. 6 Walzenmühlen mit Sieben, 1,1mm, 0,6mm und zuletzt 0,3mm.
Dazu meist konditioniert mit ~ 80°C heißem Wasser.
Ja, oder es steht ein Maischefilter im Sudhaus, dafür wird dann das Malz sowieso superfein gemahlen.
Re: Pils Rezept
Verfasst: Montag 12. Juni 2017, 20:14
von Lenzbaer
Danke für die Info

Re: Pils Rezept
Verfasst: Dienstag 13. Juni 2017, 10:57
von Dimonic
Ich fahre mein Pils immer so:
62°C 45 min
67°C 30 min
dann hoch auf 76-78 und Abmaischen.
Kochen 90 min.
Das Pils wurde bisher immer Norddeutsch trocken.
Perle und Mittelfrüh ist genau die richtige Kombi für nen Pils.
Als Hefe nehme ich ne UG Pils Hefe von der Örtlichen Brauerei.
ca. 1 Liter Hefebrei auf 50 Liter. (Hab mal 2L Hefebrei auf 50L benutzt, da ist mir bei 9°C alles oben raus gekommen)
Vergärung bei 9°C, diese ist genau gesteuert mit +/- 0,2 °C