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das Restlbier - ein Versuch bzw. eine Idee
Verfasst: Freitag 9. Juni 2017, 07:48
von tweezer
Ich grüße euch!
Nach einigen tollen Rezepten sind mir ein paar Gramm diverse Malze übrig geblieben, die ich nun gerne verwerten möchte. Folgendes hätte ich im Lager
- 784 g Mela
794 g Rauch
698 g Münchner
524 g Kara extrahell
290 g Kara red
Ergibt in Summe in etwa 3kg Malz. Ich hätte mir nun gedacht, dass ich noch 2kg Münchner dazu kaufe um ein eher malzig betontes Bier zu erhalten. Geplant wäre übrigens Kombirast.
Bei Hopfen hätte ich noch folgendes zur Verfügung:
- 55 g Spalter Select
65 g Saphir
95 g Magnum 13.3°
Hier bin ich mir aber noch nicht ganz im Klaren welche ich nehmen würde oder ob ich die 3 Mische und wenn ja in welchem Verhältnis.
Bei der Hefe werde ich zu einer Obergärigen greifen, da ich zur Zeit nichts untergäriges machen kann.
Was haltet ihr davon? Brauchbar oder absolutes no go?
Würde mich über konstruktive Vorschläge, Meinungen, ... freuen. Gerne auch komplett andere Rezeptvorschläge. :)
Gruß
tweezer
Re: das Restlbier - ein Versuch bzw. eine Idee
Verfasst: Freitag 9. Juni 2017, 08:11
von Chrissi_Chris
Da ist mit über 50% viel zu viel Spezialmalz enthalten da wirst du so mit deinem Rezept arge Enzymatische Peobleme bekommen..
LG Chris
Re: das Restlbier - ein Versuch bzw. eine Idee
Verfasst: Freitag 9. Juni 2017, 08:13
von tweezer
Danke für den Hinweis Chris!
dH ich werde das Melatonin mal weglassen und die fehlende Menge Malz mit 50/50 Wiener bzw. Münchner auffüllen. Würde das deiner Meinung nach eher klappen?
Gruß
tweezer
Re: das Restlbier - ein Versuch bzw. eine Idee
Verfasst: Freitag 9. Juni 2017, 09:27
von tosh3
Chrissi_Chris hat geschrieben:Da ist mit über 50% viel zu viel Spezialmalz enthalten da wirst du so mit deinem Rezept arge Enzymatische Peobleme bekommen..
Bist du da sicher? Ich errechne (mit den Werten von Best Malz) 50 Lintner. Das ist nicht viel, liegt aber über den empfohlenen 35 Lintner. Müsste also doch eigentlich reichen?
Re: das Restlbier - ein Versuch bzw. eine Idee
Verfasst: Freitag 9. Juni 2017, 09:34
von Kobi
Moin,
ich würde eher mit Pilsner Malz oder Pale Ale Malt auffüllen, um möglichst viele Enzyme einzubringen, malzig wird das durch das MüMa und die Spezialmalze schon genug.
Viele Grüße
Andreas
Re: das Restlbier - ein Versuch bzw. eine Idee
Verfasst: Freitag 9. Juni 2017, 09:57
von tweezer
Da merk ich wieder, man lernt nie aus bzw. hab ich mich noch zu wenig damit beschäftigt. Die Einheit Lintner sagt mir persönlich jetzt gar nichts, konnte aber auch nichts mit Google dazu finden???
Grundsätzlich sollte ich mich eher auf ein Pilsener als Zugabe zu meinen Resten versteifen, damit ich kein Problem mit den Enzymen bekomme. Habe ich das so richtig verstanden?
Gruß
tweezer
Re: das Restlbier - ein Versuch bzw. eine Idee
Verfasst: Freitag 9. Juni 2017, 09:59
von Weperbräu
https://www.google.de/search?q=Lintner& ... e&ie=UTF-8
Dritter Eintrag, bzw. zweiter, lässt man die Werbeanzeige außen vor.

Re: das Restlbier - ein Versuch bzw. eine Idee
Verfasst: Freitag 9. Juni 2017, 10:14
von Kobi
tweezer hat geschrieben:Da merk ich wieder, man lernt nie aus bzw. hab ich mich noch zu wenig damit beschäftigt. Die Einheit Lintner sagt mir persönlich jetzt gar nichts, konnte aber auch nichts mit Google dazu finden???
Grundsätzlich sollte ich mich eher auf ein Pilsener als Zugabe zu meinen Resten versteifen, damit ich kein Problem mit den Enzymen bekomme. Habe ich das so richtig verstanden?
Gruß
tweezer
Ob es wirklich Probleme geben wird, kann ich Dir tatsächlich nicht sagen, aber generell ist festzuhalten, dass Münchner Malz eben gerade noch so viele Enzyme hat, dass eine 100-%-Schüttung MüMa damit noch gut verzuckert werden kann, vermutlich aber Probleme entstehen, wenn es noch die ganzen Spezialmalze mitziehen muss, denen die Enzyme ja quasi weggegart wurden.
Mit Pilsner Malz hast Du auf jeden Fall enzymstarkes Malz, das in der Lage ist, eine große Menge enzymfreier Stärketräger mitzuverzuckern; wir haben so z.B. mit rund 50 % PiMa schon ein Wit mit fast 50 % Rohfrucht ohne Probleme verzuckert. Je stärker abgedarrt, desto weniger Enzyme im Malz, so mal als Faustregel ohne jede Berechnung.
Zusätzlich ist es natürlich auch noch eine Geschmacksfrage, wie malzig man es haben will. Bei so viel Spezialmalz sollte man sich schon die Frage stellen, ob es statt malzig nicht vielleicht zu mastig wird. Dem könnte man mit schlankeren Basismalzen etwas entgegenwirken, zusätzlich sollte man natürlich noch gegenanhopfen. Aber das ist natürlich wie so oft reine Geschmackssache, so würde ich halt vorgehen.
Viele Grüße
Andreas
Re: das Restlbier - ein Versuch bzw. eine Idee
Verfasst: Freitag 9. Juni 2017, 10:18
von Beerbrouer
Diese Resteverwertungsbiere werde ich wohl nie verstehen.
Aber was um alles in der Welt ist eine "Multirast"?
Gruß
Gerald
Re: das Restlbier - ein Versuch bzw. eine Idee
Verfasst: Freitag 9. Juni 2017, 10:24
von Kobi
Beerbrouer hat geschrieben:Diese Resteverwertungsbiere werde ich wohl nie verstehen.
Kann ich nachvollziehen, tatsächlich muss ich aber zugeben, dass ich das vor einigen Jahren auch schon einmal gemacht habe, ein Strong Ale mit fast 50 % dunklem Weizenmalz, einem Viertel MüMa und ein paar mehr oder weniger speziellen Malzen. Das Ergebnis war erwartungsgemäß überraschend und vor allem überraschend lecker, nach drei Jahren relativ unbeabsichtigter Lagerung geradezu eine Offenbarung, was dann auch wieder Rechtfertigung genug sein dürfte, mal etwas zu wagen.
Viele Grüße
Andreas
Re: das Restlbier - ein Versuch bzw. eine Idee
Verfasst: Freitag 9. Juni 2017, 10:28
von tweezer
Klaro ist Resteverwertung so eine Sache ;) Mag man oder eben nicht. ES kann ja auch etwas Gutes dabei entstehen - zumindest kenne ich das so vom Kochen und das mache ich doch schon einige Jahre ;)
Danke Kobi! Ich werde dann mal das Rauchmalz weglassen und PiMa nehmen.
Sorry Gerald, mein Fehler, wollte eigentlich Kombirast schreiben. Als Verteidigung habe ich lediglich vorzubringen, dass ich da meinen Espresso noch nicht intus hatte ;)
Tweezer
Re: das Restlbier - ein Versuch bzw. eine Idee
Verfasst: Freitag 9. Juni 2017, 11:39
von tosh3
tweezer hat geschrieben:Danke Kobi! Ich werde dann mal das Rauchmalz weglassen und PiMa nehmen.
Wenn du das aus geschmacklichen Gründen machen willst, dann nur zu. Aber bezüglich der diastatischen Kraft kommst du da nicht weiter. Sowohl Rauchmalz als auch Pilsner sind (von Bestmalz) mit identischen 76 Lintner ausgewiesen. Da wäre es sinnvoller die 15.4% Mela mit Pilsner zu ersetzen.
Re: das Restlbier - ein Versuch bzw. eine Idee
Verfasst: Freitag 9. Juni 2017, 11:57
von Kobi
tweezer hat geschrieben: Danke Kobi! Ich werde dann mal das Rauchmalz weglassen und PiMa nehmen.
Ich stimme meinem Vorredner zu. Gerade das Rauchmalz wäre hier aus Enzymsicht nicht das Problem und war von mir nicht gemeint. Ich habe auch nicht unbedingt vorgeschlagen, etwas wegzulassen; eher würde ich das
zusätzlich vorgesehene Münchner Malz durch PiMA ersetzen, aber das ist halt Geschmackssache und damit Deine.
Viele Grüße
Andreas
Re: das Restlbier - ein Versuch bzw. eine Idee
Verfasst: Freitag 9. Juni 2017, 17:53
von tweezer
@tosh3: wo hast du das bei Bestmalz gesehen? Den KW (distatische Kraft) hätte ich nicht bei jedem Malz gesehen. Danke auf jeden Fall, dass ihr mich darauf hingewiesen habt. Ehrlich gesagt wusste ich das bis dato nicht so 100%, aber das liegt sicher daran, dass ich primär nach Rezept gebraut hab. Ich braue ja noch nicht soooo lange wie ihr. :) Und jeder fängt mal "klein" an und die Reste möchte ich einfach nutzen um selber mal kreativ zu werden.
Folgendes hätte ich mir jetzt beim Malz gedacht:
- 300 Mela
200 Rauchmalz
698 Münchner
524 Kara Extrahell
290 Kara Red
3000 PiMA
Das müsste schon klappen denk ich? Rauchmalz habe ich doch ziemlich reduziert, da ich eine nicht zu starke rauchige Note möchte. Oder wäre die Ursprungsmenge von rund 700 Gramm geschmacklich nicht so stark ins Gewicht fallen?
tweezer
Re: das Restlbier - ein Versuch bzw. eine Idee
Verfasst: Freitag 9. Juni 2017, 22:55
von afri
Kobi hat geschrieben:Beerbrouer hat geschrieben:Das Ergebnis war erwartungsgemäß überraschend und vor allem überraschend lecker, nach drei Jahren relativ unbeabsichtigter Lagerung geradezu eine Offenbarung, was dann auch wieder Rechtfertigung genug sein dürfte, mal etwas zu wagen.
Die Herausforderung hierbei ist schlicht, alles genau zu dokumentieren. Ich habe mal einen fantastischen Pichelsteiner Eintopf gekocht, mir aber die verwendeten Zutaten nicht aufgeschrieben. Fazit: den gibt's so nie wieder, weil die Eckdaten fehlen. Beim Bier ist es ebenso: alle Zutaten grammgenau aufschreiben, Brauprogramm ebenfalls, sonst kann man im Gutfall das nie wieder reproduzieren.
Achim (stets relativ genaues Brauprotokoll fertigend)
Re: das Restlbier - ein Versuch bzw. eine Idee
Verfasst: Samstag 10. Juni 2017, 00:07
von Yeffie
11.9 Stw. 23 ibu
784 g Mela
794 g Rauch
524 g Kara extrahell
290 g Kara red
7.000 kg Pilsner
14.698 kg Münchner
87 ltr auf 73 grad
1 h von 58 bis 68 grad rasten
20 min ruhe bei 67 grad
3 x 25.5 ltr Nachguss
(sollte etwa passen so über den Daumen gepeilt)
german alt Hefe: britain alt
munich lager Hefe: Kellerbier
britain ale Hefe: blonde scottish