Speidel Braumeister - klares Abläutern - Ausbeute
Verfasst: Sonntag 18. Juni 2017, 11:45
Hallo zusammen,
da ich keinen Vorstellungsthread gefunden habe und dies mein erster Eintrag ist, vorab ein paar Worte zu meiner Person.
Ich habe das Bierbrauen studiert und braue seit 1996 mein Pils mit 11,5% SW und 40 - 50 IBU.
Zum Glück ist das Brauen mein Hobby geblieben, und ich muss nicht der Kommerzialisierung hinterher laufen und mich in der Bierindustrie verdingen ;-)
Bisher habe ich im Dreimaischverfahren mit selbst gebautem 20-Liter Sudwerk gebraut.
Ich diesem Frühjahr habe ich mir einen Speidel Braumeister Plus (50 Liter) zugelegt.
Ein Paradigmenwechsel: zum Infusionsverfahren.
Beeindruckt bin ich von der durchdachten Konstruktion, die m.E. aber auch einige Schwächen hat, die dem Anspruch an einfache Handhabung geschuldet ist.
Im Wesentlichen ist hier das Abläutern zu beleuchten.
Die Idee, das Malzrohr mit dem Treber wie ein verbrauchtes Kaffeepad aus der Senseo zu nehmen, ist zweifeldohne sehr gut. Allerdings muss man für eine vernünfttige Ausbeute Nachgüsse machen.
Bei der Handhabung des Malzrohes nach Bedienungsanleitung sind den Nachgüssen Grenzen gesetzt: sobald der Würzespiegel bis zur Unterkante des Malzrohres steigt, sind kontrollierte Nachgüsse nicht mehr gut möglich.
Leider ist auch die Würze bei diesem Läuterverfahren etwas trübe.
Bei 10 Kilo Malz und 55 Liter Würze bleiben ohne Nachgüsse rund 35 Liter.
Bei dieser Gemengelage gehe ich hin und lasse die Würze komplett ab, lege rund 7 Liter 78°C Wasser vor. Die heiße Würze "parke" ich einem WECK Einkocktopf und gieße sie durch den Treberkuchen, bis die Würze klar abluft. Dann hat sich ein gutes Filterpotential im Treberkuchen entwickelt und ich kann nach "Verbrauch" der Würze anschwänzen bis zur gewünschen Menge.
So komme ich auf eine Pfannvollwürze von ca. 9% und etwas über 57 Liter relativ klarerer Würze.
Ich muss mir eingestehen, dass das Abläutern nach wie vor ein Arbeitsschritt ist, der Aufmerksamkeit, Zeit und Kraft erfordert. Aber das Ergebnis ist dafür umso schöner; durch Whirpooling nach dem Sieden und durch die Mantelkühlung hat man einen kleinen, festen Kegel Heißtrub.
Ausschlagen kann ich 48 bis 50 Liter mit 11,5% für mein Pils.
Gut Sud!
Matze
da ich keinen Vorstellungsthread gefunden habe und dies mein erster Eintrag ist, vorab ein paar Worte zu meiner Person.
Ich habe das Bierbrauen studiert und braue seit 1996 mein Pils mit 11,5% SW und 40 - 50 IBU.
Zum Glück ist das Brauen mein Hobby geblieben, und ich muss nicht der Kommerzialisierung hinterher laufen und mich in der Bierindustrie verdingen ;-)
Bisher habe ich im Dreimaischverfahren mit selbst gebautem 20-Liter Sudwerk gebraut.
Ich diesem Frühjahr habe ich mir einen Speidel Braumeister Plus (50 Liter) zugelegt.
Ein Paradigmenwechsel: zum Infusionsverfahren.
Beeindruckt bin ich von der durchdachten Konstruktion, die m.E. aber auch einige Schwächen hat, die dem Anspruch an einfache Handhabung geschuldet ist.
Im Wesentlichen ist hier das Abläutern zu beleuchten.
Die Idee, das Malzrohr mit dem Treber wie ein verbrauchtes Kaffeepad aus der Senseo zu nehmen, ist zweifeldohne sehr gut. Allerdings muss man für eine vernünfttige Ausbeute Nachgüsse machen.
Bei der Handhabung des Malzrohes nach Bedienungsanleitung sind den Nachgüssen Grenzen gesetzt: sobald der Würzespiegel bis zur Unterkante des Malzrohres steigt, sind kontrollierte Nachgüsse nicht mehr gut möglich.
Leider ist auch die Würze bei diesem Läuterverfahren etwas trübe.
Bei 10 Kilo Malz und 55 Liter Würze bleiben ohne Nachgüsse rund 35 Liter.
Bei dieser Gemengelage gehe ich hin und lasse die Würze komplett ab, lege rund 7 Liter 78°C Wasser vor. Die heiße Würze "parke" ich einem WECK Einkocktopf und gieße sie durch den Treberkuchen, bis die Würze klar abluft. Dann hat sich ein gutes Filterpotential im Treberkuchen entwickelt und ich kann nach "Verbrauch" der Würze anschwänzen bis zur gewünschen Menge.
So komme ich auf eine Pfannvollwürze von ca. 9% und etwas über 57 Liter relativ klarerer Würze.
Ich muss mir eingestehen, dass das Abläutern nach wie vor ein Arbeitsschritt ist, der Aufmerksamkeit, Zeit und Kraft erfordert. Aber das Ergebnis ist dafür umso schöner; durch Whirpooling nach dem Sieden und durch die Mantelkühlung hat man einen kleinen, festen Kegel Heißtrub.
Ausschlagen kann ich 48 bis 50 Liter mit 11,5% für mein Pils.
Gut Sud!
Matze