Hobbybrauer.de

Hi,

habe gerade mein Bier in der Reifung und es ist einfach viel zu süß und hat dadurch natürlich auch zu viel Co2.
Macht es Sinn das Bier zu entlüften und aus der Kühlung zu nehmen um es nochmals Gären zu lassen?

Habe dieses Bier gebraut: http://maischemalzundmehr.de/index.php? ... iff=wenner
anstatt Wiener Malz habe ich dank Fehlbestellung Weizen Malz genommen.
Stammwürzemessung ergab 15 %, nach einer Woche Hauptgärung ergab der Restextrakt über 3 Tage 4 %. Habe dann mit 111g Zucker für 17l gespeist.
Bis dahin verlief alles sehr gut. Nach einer Woche Nachgärung und einem Tag in der Kühlung habe ich die erste Flasche probiert. Es war sehr viel CO2 in der Flasche und das Bier hat geschmeckt wie Zuckerwasser..
Was kann ich tun um die Süße weg zu bekommen bzw. wo könnte der Fehler liegen??

Danke für eure Hilfe

Lg de_Vale

Naja, ein Bier mit einer Stammwürze von 15P ist nunmal recht mächtig. Bei der Gärung entsteht u.a. Glyzerin, daß ziemlich süß rüberkommen kann.

Wenn Du Dir natürlich nicht sicher bist, ob Dein Bier wirklich endvergoren war, als Du abgefüllt hast, kannst Du alles nochmal zurück in den Gäreimer geben und noch eine Woche warten.
Entlüften bringt nichts für den Geschmack, sondern verringert die Karbonisierung.

Gruß,
Bierwisch

hm okay,
hatte jetzt gedacht ich entlüfte, dadurch geht das überschüssige Co2 weg, und nehme das Bier aus der Kühlung und lasse es noch eine Woche stehen damit sich die süße in Alkohol umwandelt und wieder neues Co2 entsteht. Oder funktioniert das nicht? Bin noch in den Anfängen meiner Brauerkarriere deswegen nehmt es mir nicht krumm wenn ich etwas doof nachfrage. :D

wie läuft das wenn ich alles nochmal in den Gäreimer gebe? eine Woche stehen lassen und dann nochmal ganz normal Zucker für die Flaschengärung zugeben?

Lg, de_Vale

Dein Bier war vermutlich noch nicht ausgegoren, daher die hohe karbonisierung.
Und die eine Woche für die Nachgärung war eventuell zu wenig, daher schmeckt es noch süß.

Bei der Schüttung und der Hefe sind 4% Restextrakt noch relativ viel.

Wie hast du den Zucker zugegeben?

Kann es sein, dass der nicht richtig gelöst war und dadurch ungleichmäßig verteilt ?

LG Joe

Wir wissen einfach zu wenig... Wenn sich der Restextrakt nach einer Woche Gärung über drei Tage nicht mehr verändert hat, sollte es ausgegoren sein...

Die Süße sagt nichts über den vergärbaren Extrakt aus - es gibt Zucker, die schmecken zwar süß, die Hefe kann trotzdem nichts damit anfangen, da die Moleküle zu groß sind um verstoffwechselt zu werden.

ich habe den Zucker in warmem Wasser vollständig aufgelöst und dann zugegeben, es könnte evtl sein das ich die Zuckerlösung nicht genug verrührt habe. Würde es dann Sinn machen nochmal alles in den Gäreimer zu geben und stehen zu lassen?

de_Vale hat geschrieben: Montag 24. Juli 2017, 14:37 ich habe den Zucker in warmem Wasser vollständig aufgelöst und dann zugegeben, es könnte evtl sein das ich die Zuckerlösung nicht genug verrührt habe. Würde es dann Sinn machen nochmal alles in den Gäreimer zu geben und stehen zu lassen?

Ja, das würde ich so machen. Lass das ganze noch mindesten eine Woche stehen.
Das Umrühren ist wirklich wichtig, da sich die Zuckerlösung von selbst nur sehr langsam mit dem Jungbier vermischt - ich habe die Erfahrung bereits selbst gemacht und weiß also wovon ich rede.

okay super, und dann nach einer Woche einfach nochmal die selbe Menge Zuckerlösung für die Flaschengärung zugeben oder wie macht man das dann?

Ja, die Zuckermenge könnte passen.

Das behebt natürlich nicht Dein ursprüngliches Problem. Wenn Deine Daten stimmen, dann haben wir einen Vergärgrad von 73% und das ist nicht sehr viel, könnte aber trotzdem schon der Endvergärgrad sein.

Als Tip für die Zukunft - wenn Dir dieses Rezept zu süß war, dann schaue Dich einfach mal nach schlankeren Bieren mit 10 oder 11P Stammwürze um.

okay, danke für die Hilfe, dann kipp ich mal alles wieder um :D

hab doch noch ne Frage, wird dadurch mehr Alkohol gebildet und das Bier wird stärker?

de_Vale hat geschrieben: Montag 24. Juli 2017, 16:14 hab doch noch ne Frage, wird dadurch mehr Alkohol gebildet und das Bier wird stärker?

Ja! Mehr Zucker mehr Alkohol. Der Alkoholgehalt durfte sich durch den Zucker um 0,4-0,5 Vol.% erhöhen.

Gruß
Stefan

okay das geht ja noch :D
solange es kein Starkbier wird ist alles gut :D

Um herauszufinden, ob es an einer ungenügenden Zuckerdurchmischung liegt würde ich eine zweite Flasche "vom anderen Ende der Abfüllung" verkosten. Hast du eine ungenügende Durchmischung wird diese Flasche schal und trocken sein.

Hallo,
möchte mich mal hier einmischen.
Das Rezept war von mir und wurde schon 3 x gebraut. Ein süßlicher Geschmack wurde bis dato noch nicht festgestellt.
Ob der "Fehler" am Weizenmalz lag, kann ich nicht sagen, aber der Sud stand bei mir mit der S04 14 Tage in der Hauptgärung bei ca. 19-20 Grad, bevor abgefüllt wurde. Karbonisiert habe ich mit 4 gr. Zucker / 0,5 Ltr.-Flasche. Der Druck lag nach der Nachgärung bei ca. 20 Grad und 14 Tagen bei ca. 2,5 bar.
Auch ich gehe davon aus, dass der Zucker bei Dir ungleichmäßig verteilt wurde, oder Du zu früh abgefüllt hast. ( ACHTUNG !!! FLASCHENBOMBEN )
Oder auch beides.
Besorg Dir unbedingt ein Flaschenmanometer.

Gruß

Werner

Ich hatte auch vor langer Zeit genau 1x das Problem von Schichtenbildung beim Umschlauchen.

Seitdem lege ich den Zucker mit der Dosierhilfe vor -- Nix einfacheres und besseres!!