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Gärverlauf überprüfen

Verfasst: Donnerstag 27. Juli 2017, 08:36
von Dietmar
Hallo,
ich versuche zur Zeit nach und nach die einzelnen Brauschritte bei mir zu optimieren, bzw. letzte Lücken zu schließen, die meiner Meinung nach zu unkontrolliert ablaufen. Diesmal geht es um das Thema Hauptgärung und Ende der Hauptgärung. Ich vergäre in den 60 Liter Fässern von Speidel mit einer durchschnittlichen Menge von circa 45 bis 50 Liter. Bisher habe ich das Jungbier immer mit der Pi x Daumen - Methode von der Hefe gezogen. Das ist mir aber nicht sicher genug, bzw. ist dadurch eine Reproduktion des Bieres nicht wirklich möglich.
Nun habe ich aber keine Lust, ständig ein Messrohr mit Jungbier abzufüllen. Ich denke, dafür ist einfach nicht genug Jungbier da.

Es heißt ja, man solle immer den Plato-Wert messen. Wenn sich dieser über 2 bis 3 Tage nicht ändert, ist die HG aller Wahrscheinlichkeit nach durch. Ich möchte mit meinem Refraktometer messen. Wenn sich der Brix-Wert über 2 bis 3 Tage nicht ändert sollte die HG doch ebenfalls durch sein, oder? Wenn dem so ist, müsste man dann doch einfach den Brix-Wert der letzten Probe mit Hilfe der Korrektur-Gleichung umrechnen.

Außerdem werde ich mir dann eine 55cm lange Pipette besorgen, dann kann ich Proben aus dem Gärfass nehmen, ohne den Zapfhahn zu kontaminieren. Die Pipette kann man ja nach jeder Probe auskochen und damit desinfizieren.

Ist diese Herangehensweise sinnvoll oder habe ich da irgendwo einen Denkfehler?

Re: Gärverlauf überprüfen

Verfasst: Donnerstag 27. Juli 2017, 08:41
von DerDerDasBierBraut
Hi, das passt soweit. Die Brix-Plato-Alkoholfehler Rechnung macht man jedoch immer mit der Stanmwürze und dem aktuellen Extrakt. Nicht mit den Wert der vorhergehenden Messung.

Re: Gärverlauf überprüfen

Verfasst: Donnerstag 27. Juli 2017, 08:54
von Dietmar
Danke für die Antwort! Klar, die Rechnung mache ich ja auch faulerweise über den Rechner auf MmuM. :)

Re: Gärverlauf überprüfen

Verfasst: Donnerstag 27. Juli 2017, 09:10
von newnoise
Wenn Du es etwas nerdiger magst, kannst Du Dir auch eine iSpindel bauen: viewtopic.php?f=58&t=11826

Re: Gärverlauf überprüfen

Verfasst: Donnerstag 27. Juli 2017, 10:04
von Dietmar
Die iSpindel hört sich sehr interessant an, allerdings bin ich elektrotechnisch gar nicht begabt. Gibt es jemand, der die zusammengebaut anbietet?

Re: Gärverlauf überprüfen

Verfasst: Donnerstag 27. Juli 2017, 10:20
von schloemi
Dietmar hat geschrieben: Donnerstag 27. Juli 2017, 08:36
Es heißt ja, man solle immer den Plato-Wert messen. Wenn sich dieser über 2 bis 3 Tage nicht ändert, ist die HG aller Wahrscheinlichkeit nach durch. Ich möchte mit meinem Refraktometer messen. Wenn sich der Brix-Wert über 2 bis 3 Tage nicht ändert sollte die HG doch ebenfalls durch sein, oder? Wenn dem so ist, müsste man dann doch einfach den Brix-Wert der letzten Probe mit Hilfe der Korrektur-Gleichung umrechnen.
Grundsätzlich ja, aber die Messwerte müssen auch halbwegs plausibel sein, denn es kann durchaus schon mal vorkommen, dass die Hefe eine Weile pausiert.

Dietmar hat geschrieben: Donnerstag 27. Juli 2017, 08:36
Außerdem werde ich mir dann eine 55cm lange Pipette besorgen, dann kann ich Proben aus dem Gärfass nehmen, ohne den Zapfhahn zu kontaminieren. Die Pipette kann man ja nach jeder Probe auskochen und damit desinfizieren.
Wenn du nicht gerade vom Bodensatz eine Probe nehmen möchtest, reicht in der Regel auch eine kürzere Pipette als 55cm :Shocked

Ich verwende gerne Einwegpipetten, kann man im 100er oder gar 500er Pack günstig erwerben, halten eine ganze Weile und muss man anschließend weder auskochen oder desinfizieren, wobei ich mir vorstellen kann, dass das Nichtdesinfizieren dem einen oder anderen hier die Haare zu Berge stehen lässt, weil die ja nicht steril verpackt seien. Für alle Messungen im Heißbereich reicht in der Regel eine Pipette aus.

cu schloemi

Re: Gärverlauf überprüfen

Verfasst: Donnerstag 27. Juli 2017, 12:27
von newnoise
Dietmar hat geschrieben: Donnerstag 27. Juli 2017, 10:04 Die iSpindel hört sich sehr interessant an, allerdings bin ich elektrotechnisch gar nicht begabt. Gibt es jemand, der die zusammengebaut anbietet?
Kannst Dich mal bei universam melden: viewtopic.php?f=62&t=13781&p=219606#p219606

Re: Gärverlauf überprüfen

Verfasst: Donnerstag 27. Juli 2017, 12:35
von Gryps
schloemi hat geschrieben: Donnerstag 27. Juli 2017, 10:20Ich verwende gerne Einwegpipetten, kann man im 100er oder gar 500er Pack günstig erwerben
...und ich habe nur eine davon und stecke vorn immer ein Trinkröhrchen drauf, welches ich anschließend wegwerfe.

Re: Gärverlauf überprüfen

Verfasst: Donnerstag 27. Juli 2017, 13:31
von Dietmar
@Gryps: Gute Idee, die lange Pipette benötige ich, damit ich durch den Gärspund ins Fass komme. Die neuen Speidelfässer der 60 Liter-Klasse haben einen echt dämlichen Verschluss. Da wackelt immer das ganze Fass, wenn man den Deckel entfernen möchte.

Re: Gärverlauf überprüfen

Verfasst: Donnerstag 27. Juli 2017, 22:34
von Michael Wendt
Gryps hat geschrieben: Donnerstag 27. Juli 2017, 12:35
schloemi hat geschrieben: Donnerstag 27. Juli 2017, 10:20Ich verwende gerne Einwegpipetten, kann man im 100er oder gar 500er Pack günstig erwerben
...und ich habe nur eine davon und stecke vorn immer ein Trinkröhrchen drauf, welches ich anschließend wegwerfe.
Stehe gerade auf dem Schlauch. Was ist denn ein Trinkröhrchen? Ein Strohhalm? Wenn ja: Kann man den nicht einfach eintauchen, die hintere Öffnung mit dem Finger abdichten, und er hält das Bier? Wozu die Pipette?

Viele Grüße
Michael