Bei mir funktioniert das so.
Göttingen/Stralsund. Aber wie kommt man eigentlich auf die Idee, Bier selbst zu brauen?
"Es gibt ja unglaublich viele Biersorten und davon dann jeweils noch sehr viele Spielarten. Wir mögen die Vielfalt sehr und können durch das selbst Brauen noch am genauesten an das Bier kommen, auf das wir gerade Lust haben", erklären Alexander Steffens und Maxi Lou Geßner aus Göttingen. Beide studieren in Göttingen, beziehungsweise haben ihr Studium schon abgeschlossen und experimentieren seit Längerem mit ihren ganz eigenen Bierezepten. Den Anstoß dazu gab ausgerechnet ein herkömmliches Pils einer Deutschen Brauerei: Im Sommer 2012 entfernte der Theaterkeller es wegen sexistischer Werbung aus seinem Sortiment, das gab den Anstoß zu Überlegungen für "politisch einwandfreies Bier". Die Pläne für eine kleine Kollektivbrauerei scheiterten jedoch an den Finanzen.
Hauptsache hopfig
Den Versuch, selbst zu brauen, wollten die Beiden aber nicht so einfach aufgeben, also musste die WG-Küche herhalten. "Anfangs mit sehr günstigen Braugerätschaften wie einem Einkocher und ein paar Plastikeimern", sagen die beiden zu ihren Anfängen. Inzwischen seien ihre Geräte aber etwas professioneller und auch die Art, wie sie brauen, habe sich geändert: "Haben wir anfangs noch versucht an einem Rezept zu feilen bis es uns perfekt gefällt, brauen wir nun selten ein Rezept zweimal sondern experimentieren vorrangig."
Alexander Steffens und Maxi Lou Geßner
Quelle: r
Aber was für Bier trinkt ihr eigentlich am liebsten? "Wir sind beide große Fans von hopfigen Bieren, insbesondere Ales". Für die Teilnahme in Stralsund haben sich Steffens und Geßner ihre Lieblingsbiere aus eigener Herstellung ausgesucht: Goldener Oktober (ein heller Bock für den Jurypreis, gebraucht mit selbst angepflanztem Hopfen) und Solarenergie+ (ein fruchtiges Pale Ale für den Publikumspreis, gebraut mit vier Getreidesorten). Von der Teilnahme am Wettbewerb erhoffen sich die Hobbybrauer zunächst einmal ein differenziertes Feedback von Profis zu ihren Bieren. "Zum Anderen sind wir auch daran interessiert, Biere anderer Hobbybraugruppen zu probieren."
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Geduld vor allem zu Anfang
Zum Probieren werden beide sicher genug Gelegenheit haben: Rund 80 Hobbybrauer aus ganz Deutschland treten nach Angaben der Veranstalter im Störtebecker Brauquartier gegeneinander an. Beim Publikumspreis werden die Besucher der Veranstaltung selbst zur Jury und küren das beste Kreativbier. Den Gewinnern winkt ein Schritt in die Profiliga des Brauens: Der erste Deutsche Meister darf seine Kreation gemeinsam mit den Störtebecker-Brauern in Stralsund einbrauen, der Gewinner des Publikumswettbewerbs kann sein Bier in der BRLO-Brauerei in Berlin brauen.
Noch ein Tipp der Göttinger für alle, die ebenfalls unter die Brauer gehen wollen: "Insbesondere zu Beginn der Hobbybraukarriere kämpfen viele mit der nötigen Geduld und schauen zu oft während der Gärung in das Gärgefäß." Dadurch entweiche CO2, wodurch Organismen in das Bier eindringen könnten, die es zum Beispiel sauer machen.
Mehr Tipps zum Brauen gibt es unter anderem auf
www.hobbybrauer.de