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Erfahrungen mit Discounter-Wasser

Verfasst: Donnerstag 3. August 2017, 18:18
von rotespony
Hey Leute,

da unser Leitungswasser sehr hart ist, habe ich meinen letzten Sud (nach einem Tipp von einem anderen Brauer) mit Volvic angestellt. Das Ergebnis war ein deutlich weicheres Bier mit sensibleren Aromen. Ich bin überzeugt, dass das vom Wasser kommt (vor allem da ich mehr oder weniger das gleiche Rezept wie mit dem harten Wasser gebraut habe). Nachdem das Volvic ziemlich teuer ist, wollte ich fragen, ob ihr schon Erfahrung mit einem günstigeren Wasser (z.B. von einem Discounter) gemacht habt?

Ich freue mich von euren Erfahrungen zu hören :Drink

Re: Erfahrungen mit Discounter-Wasser

Verfasst: Donnerstag 3. August 2017, 18:29
von §11
Such mal nach Purania hier im Forum. Das gibt es in 5l Flaschen und kost wenig.

jan

Re: Erfahrungen mit Discounter-Wasser

Verfasst: Donnerstag 3. August 2017, 18:31
von §11
Achso, und hier gibt es auch eine Liste mit den uebelichen Verdaechtigen:

http://wasserdb.oliverguenther.de/

Re: Erfahrungen mit Discounter-Wasser

Verfasst: Donnerstag 3. August 2017, 19:04
von Boludo
Auf Dauer lohnt sich eventuell eine Osmoseanlage für ca 70 Euro.

Stefan

Re: Erfahrungen mit Discounter-Wasser

Verfasst: Donnerstag 3. August 2017, 19:21
von schloemi
Aufgrund der Tatsache, dass mir nur Brunnenwasser zur Verfügung steht, verwende ich fast ausschließlich Purania im 5 Liter Kanister, es sei denn mir bringt ein Bekannter Osmose-Wasser mit. Das Purania ist sehr weich, auch im Vergleich zum Volvic, und vor allem deutlich billiger. Wird auch gerne von Kaffee-Liebhabern verwendet.

Re: Erfahrungen mit Discounter-Wasser

Verfasst: Donnerstag 3. August 2017, 20:54
von schollsedigger
HI,

beim Edeka und Netto bei uns gibt´s Wasser von der Urstromquelle Wolfhagen, 9l für 1,09 EUR. Das ist von den Werten her gut.

Grüße

Matze

Re: Erfahrungen mit Discounter-Wasser

Verfasst: Donnerstag 3. August 2017, 21:11
von Sura
Ich nehme destilliertes Wasser von DM, verschneide und Salze auf je nachdem was gebraut wird. 5l für 1,50€.

Re: Erfahrungen mit Discounter-Wasser

Verfasst: Donnerstag 10. August 2017, 09:09
von Mystic-G
Bisher habe ich mit dem lokalen Hahnenburger gebraut, da ich vom damaligen Wohnort eine sehr detaillierte Mineralisationsanalyse erhalten habe, und das für die damals gemachten Sude so ungefähr gepasst hat. (Soweit ich das mit laienwissen beurteilen konnte)
Mittlerweile bin ich in eine kleine Ortschaft umgezogen, die ausser der Wasserhärte und dem Nitrat keine weiteren Details über die Leitungswasser Mineralisation angeben kann. Und die Wasserhärte ist hier extrem hoch (36°fH gleich ca. 20°dH) mit sowas will ich nicht brauen.

Da auch ich Schrittweise mit jedem Sud immer ein klein wenig besser werden möchte, jedoch das gesunde Augenmass an Aufwand nicht verlieren will, bin ich momentan auf der Suche nach 2-3 Flaschenwässerchen, mit welchem man sein Brauwasser verschneiden und in 2-3 Richtungen lenken kann.
Hier sei anzufügen, dass ich für meine 20L/Monat Eigenbier keine Osmoseanlage oder sonstiges anschaffen will, und mich auch nicht mit Salzen und Säuren herumschlagen möchte, geschweige denn noch die Zeit habe mich in die Thematik vertiefter einzustudieren.
Ich hoffe ihr fallt jetzt nicht über mich her, sondern könnt mir lediglich anhand eures Wissens kurz zeigen ob ich mit meiner untenstehenden Einschätzung auf dem richtigen Weg bin.

das Ziel meinerseits ist, zu wissen:
wenn ich IPA braue kaufe ich 2 Pack von Wasser A
wenn ich Stout braue dann besser das Wasser B
wenn ich Bock braue, dann verschneide ich die beiden.... Punkt.
keine weiteren Details

Zu diesem Zweck habe ich nun diverse Wasseranalysen von den Supermärkten in der Gegend studiert und durch den Rechner von MMuM gewurstelt.
So bin ich zum folgenden Schluss gekommen:

für IPA gelten laut Braumagazin folgende Richtwerte:

American IPA
RA -3-0 °dH
Cal 50-150 mg/l
Mag 0-20 mg/l
Sul 100-400 mg/l
Chl 0-100 mg/l

Wasser A hat:
RA -1°dH
Cal 100
Mag 20
Sul 280
Chl 5

Das wäre doch schon mal nicht so schlecht, oder übersehe ich da was?
Leider stimmt da das vom Braumagazin erwähnte Sulfat-Chlorid Verhältnis von 1:1 bis 4:1 nicht. Was sind die folgen davon?

weiter mit dem Stout laut Braumagazin:
Imperial Stout
RA 8-15° dH
Cal 50-75
Mag 0-25
Sul 50-150
Chl 50-150

Wasser B hat:
RA 12.8° dH
Cal 78
Mag 24
Sul 21
Chl 18

Auch da nicht ganz daneben, jedenfalls die Restalkalität würde stimmen, leider zuwenig Sulfat/Chlorid. Folgen davon?

Wenn man nun A und B jeweils hälftig verschneidet sollte dasda rauskommen:
Wasser AB hat:
RA 5.9°dH
Cal 90
Mag 22
Sul 150
Chl 7

Das würde sich dann doch einigermassen für Böcke, Weizen, Ales, Altbier usw eignen und was sich sonst noch so zwischen den zwei extremen IPA/Stout bewegt.

Bin ich mit dieser Annahme völlig auf dem Holzweg, oder kann man das so machen und ist das schon ein wenig besser als einfach mal die Kalkbrüche aus der Leitung in den Maischekessel zu lassen?

Gruss
Gabriøl

Re: Erfahrungen mit Discounter-Wasser

Verfasst: Donnerstag 10. August 2017, 10:27
von Ladeberger
Hallo Gabriøl,

mit den beiden Wässern wird man brauen können, aber ein technologischer Traum ist die sulfatlastige Ausstattung vor allem im Verbund mit dem niedrigen Chloridgehalt nicht gerade.
Und die Wasserhärte ist hier extrem hoch (36°fH gleich ca. 20°dH) mit sowas will ich nicht brauen.
Ich will nun bestimmt nicht "über dich herfallen", aber über die Gesamthärte kannst du keine Rückschlüsse auf die Restalkalität ziehen. Bestes Beispiel ist Wasser A mit seinen knapp 18 °dH Gesamthärte bei -1 °dH Restalkalität gegenüber Wasser B mit nur 14 °dH Gesamthärte bei 12,8° dH Restalkalität.

Nehm doch erstmal den Status quo deines Leitungswassers auf. Und sei es als Verschnittpartner "B"! Auch in der Schweiz dürfte ein Wasserversorger verpflichtet sein, hier deutlich umfassendere Wasseranalysen vorzulegen. Da würde ich zuerst mal ran, das ist ein Anruf, der dir u.U. sehr viel unnötige und teure Wasserlogistik erspart.

Gruß
Andy

Re: Erfahrungen mit Discounter-Wasser

Verfasst: Donnerstag 10. August 2017, 11:14
von Mystic-G
Aha.
Ok, ich hab mal kurz eine Email mit der Bitte nach den detaillierten Analyseresultaten ins Büro der Wasserversorgung losgelassen.
Mal schauen was dabei rauskommt.

Dermassen ein Kostenfaktor ist das jetzt nicht mit dem Kaufwasser, 18L Hauptguss würden mich von Wasser A wie B ca. 2.90 kosten
da macht der Umstieg von Trocken auf Flüssighefe mit rund 6.- Kostensteigerung dann doch das doppelte aus.

Re: Erfahrungen mit Discounter-Wasser

Verfasst: Freitag 11. August 2017, 10:10
von Mystic-G
Ich habe die Antwort mit dem detaillierten Analysebericht schon erhalten.
täusche ich mich, oder fehlt da die Karbonathärte die man auf MMuM zuoberst einträgt?
oder handelt es sich dabei um die Angabe der Gesamthärte im Protokoll?

Wenn ja, dann wäre die Restalkalität bei 4.9°dH
wäre unser Hahnenburger also doch besser als erwartet und man würde idealerweise mit Wasser A verschneiden um das Wasser in Richtung IPA zu lenken, sowie mit Wasser B verschneiden um in Richtung Stout zu kommen?
Oder soll ich ganz einfach mit purem Leitungswasser brauen, weil entweder richtig einstellen oder gar nichts machen, als so ein halbgarer Verschnitt?
Unbenannt.JPG

Re: Erfahrungen mit Discounter-Wasser

Verfasst: Freitag 11. August 2017, 10:42
von Mystic-G
Ist folgende Rechnung um HCO3 zu erhalten richtig?

(Kalzium+Magnesium+Natrium)-(Chlorid+Sulfat)=Karbonathärte

Wenn das Stimmt, hätte mein Leitungswasser ja eine RA von 0°dH

Re: Erfahrungen mit Discounter-Wasser

Verfasst: Samstag 12. August 2017, 20:18
von olibaer
Hi Mytic-G,
Mystic-G hat geschrieben: Freitag 11. August 2017, 10:42 Ist folgende Rechnung um HCO3 zu erhalten richtig?

(Kalzium+Magnesium+Natrium)-(Chlorid+Sulfat)=Karbonathärte
Nein, das ist nicht richtig.
Du kannst aus den Angaben in post #11 die Karbonathärte nicht ableiten.


Gruß
Oli

Re: Erfahrungen mit Discounter-Wasser

Verfasst: Dienstag 15. August 2017, 08:13
von Mystic-G
olibaer hat geschrieben: Samstag 12. August 2017, 20:18 Hi Mytic-G,
Mystic-G hat geschrieben: Freitag 11. August 2017, 10:42 Ist folgende Rechnung um HCO3 zu erhalten richtig?

(Kalzium+Magnesium+Natrium)-(Chlorid+Sulfat)=Karbonathärte
Nein, das ist nicht richtig.
Du kannst aus den Angaben in post #11 die Karbonathärte nicht ableiten.
Obige Formel habe ich aus dem Braumagazin aus dieser Grafik abgeleitet:
Unbenannt.JPG
Unbenannt.JPG (27.95 KiB) 4916 mal betrachtet
Dann hab ich das ganze wohl im Kreis herum gerechnet, :Ahh was auch das Resultat 0 erklären würde...

Kann man davon ausgehen, wenn die Werte der Karbonathärte zwischen den verschiedenen Zisternen in der vorherigen Ortschaft (10km entfernt) in etwa bei 210-320 lagen, es auch bei der hiesigen Ortschaft so ist?

Leider kann ich nur noch auf eine Annahme hoffen, das die Ansprechsperson von der Laboranalyse mir geschrieben hat, dass diese Karbonathärte nur in einem eigenen Testverfahren ermittelt werden kann, welches die Gemeinde extra hinzukaufen müsste. (und das wird sie wegen einem Brauerlümmel wie mir sicher nicht machen)

Re: Erfahrungen mit Discounter-Wasser

Verfasst: Dienstag 15. August 2017, 22:57
von hyper472
Boludo hat geschrieben: Donnerstag 3. August 2017, 19:04 Auf Dauer lohnt sich eventuell eine Osmoseanlage für ca 70 Euro.

Stefan
Stefan, kannst Du da was empfehlen?
Viele Grüße, Henning

Re: Erfahrungen mit Discounter-Wasser

Verfasst: Mittwoch 16. August 2017, 07:35
von Fuji
Will hier unserem Stefan nicht vorgreifen, aber in anderen Threads hat er die Dennerle Professional 190 empfohlen, die ich mir aufgrund seiner Empfehlung auch gekauft habe. Kann ich von meiner Seite ebenfalls empfehlen.
Gibts im Normalfall im Zoohandel oder bei einigen Onlineversandhäuser.

Re: Erfahrungen mit Discounter-Wasser

Verfasst: Mittwoch 16. August 2017, 15:18
von hyper472
Fuji hat geschrieben: Mittwoch 16. August 2017, 07:35 Will hier unserem Stefan nicht vorgreifen, aber in anderen Threads hat er die Dennerle Professional 190 empfohlen, die ich mir aufgrund seiner Empfehlung auch gekauft habe. Kann ich von meiner Seite ebenfalls empfehlen.
Gibts im Normalfall im Zoohandel oder bei einigen Onlineversandhäuser.
Danke!