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Brown Ale - Rezept Check
Verfasst: Montag 7. August 2017, 13:17
von Hpm
Hallo
ich möchte eine Brwon Ale machen, das nicht allzu Malzig sein soll und der Fuggles Hopfen noch etwas durch kommt.
IBU 30
Alkohol 4,5-5%
Ausschlagmenge 22l
Schüttung bisher gedacht :
5000g Pale Ale Malz (80%)
500g Whisky Malz light (9%)
300g Gerstenflocken (4%)
300g Melanoidinmalz (4%)
150g CaraFoam (3%)
Hopfen:
15g Fuggles Pellets 5%α zur Vorderwürze, 90min Kochen
15g Northern Brewer Pellets 8%α 80min Kochen
20g Fuggles Pellets 5%α 10min Kochen
Rasten
1. Rast 52°C. 10 Minuten Rast.
2. Rast 62°C. 50 Minuten Rast.
3. Rast 72°C. 10 Minuten Rast.
Aufheizen auf 75°C. 0 Minuten Rast.
Hefe:
2x Danstar Windsor (vermutlich bei 19°C +)
Diese Hefe habe ich gekauft bevor, ich wusste das sie nicht alle Zuckerarten vergärt und somit "süsses" Bier macht. Laut Beschreibung passt Sie hervorragend zu englischen Bieren. Nun deshalb bin ich mit den Rasten so "niedrig" 62°C, dass es nicht ganz so Süss wird.
Die Eiweißrast ist deshalb drin, da irgendwer, irgendwo geschrieben hat bei Otters Malt sei diese von Nöten.
Alternativ zur Windsor hätte ich noch die S-04.
Ich habe nun mit 300g Melanoidinmalz die Farbe etwas eingestellt, alternativ könnte ich dieses auch mit CaraMünch II machen, da hier das Melanoidinmalz etwas in Verruf ist, als "Brotig" oder "brachial" gar oder so beschrieben wird. Black Malt könnte ich auch zur Färbung nehmen (ist noch da). Ich habe die Befürchtung, ohne es zu wissen, dass mir sowohl das Melanoidinmalz als auch das CaraMünch II beides zu "Vollmundig " wird.
Irgendwo steht nun weiterhin, dass Gerstenflocken "Süsse" bringen würden, andere meinen es wird dadurch trockener.
Was habe ich mit meiner Schüttung und der Hefe zu erwarten?
Oder was muss ich Ändern, dass es so wird, wie ich es mir vorstelle?
Gruss Klaus
Re: Brown Ale - Rezept Check
Verfasst: Montag 7. August 2017, 14:25
von marsabba
Hi,
ich versuchs mal mit ein bisschen konstruktiver Kritik...
5000g Pale Ale Malz (80%)
500g Whisky Malz light (9%)
300g Gerstenflocken (4%)
300g Melanoidinmalz (4%)
150g CaraFoam (3%)
Wenn es sich um Marris Otter handelt wird das Ergebniss leicht nussig schmecken... passt super.
Der Sinn vom Whisky Malz erschliesst sich mir nicht. Ist das getorft ? Dann bloss finger weg, das wird das ganze Bier dominieren.
Gerstenflocken nimmt man hauptsächlich wegen der Schaumstabilität. Das ist bei einem englischem Bier denke ich mal auch überflüssig -> raus.
Melamalz macht brotige Noten, bei der Menge wird das aber sicher kein Probem werden. Ich würde aber doch eher CaraMünch nehmen, oder idealerweise ein englisches Cara-Malz.
CaraFoam ist hier auch vollkommen überflüssig -> Raus
Die Farbe würde ich mit ein bisschen Black Malt einstellen. 1-2 % sollten reichen.
Die Windsor kann keine Maltotriose vergären, damit wird der EVG wohl bei max 75 % liegen. Das ist aber kein Problem, da Maltotriose nicht süss schmeckt; also keine Angst, das Bier wird sicher nicht mastig werden.
Zu den Rasten:
Eiweisrast ist bei englischen Malzen üblicherweise kontrakproduktiv, da diese sehr hoch gelöst sind -> Raus
Die 62 Grad Rast ist etwas übertrieben, ich würdee 66 °C fahren. Keine Angst vor der Vollmundigkeit.
Die 72er kann man machen, muss man aber nicht.
Ein Päckchen Windsor reicht vollkommen.
Leider erzeugt die Windsor (wie auch die S04) keine typischen Steinfruchtaromen wie sie zB die London Ale Flüssighefe erzeugt. Aber Lecker kann es trotzdem werden.
Die Hopfengaben schauen OK aus, würd ich genau so lassen.
Viele Grüße
Martin
Re: Brown Ale - Rezept Check
Verfasst: Montag 7. August 2017, 15:22
von schloemi
Die Scüttung scheint mir insgesamt etwas hoch. Bei einer angenommenen SHA von 60% liegst du bei 16°P, da wirst du die 4,5 bis 5% Alkohol nur durch Verdünnen erreichen. Das solltest du dann bei der Hopfenplanung mit berücksichtigen, da sich deine Auschlagsmenge erhöht.
Cu schloemi
Re: Brown Ale - Rezept Check
Verfasst: Montag 7. August 2017, 17:23
von Ladeberger
Manchmal passen geschilderte Vorstellungen und Bierstil nicht so recht zusammen. Zum Beispiel hier. Brown Ale ist für mich einer der malzbetontesten Bierstile überhaupt. Man sieht in dem Bereich selten Rezepte mit weniger als 10 % dunklen Caramalzen und ordentlichen Beigaben an oftmals verschiedenfarbigen Röstmalzen. Die braucht es auch für die Farbe.
Hast du denn ein kommerzielles Beispiel, wie das Bier werden soll?
Gruß
Andy
Re: Brown Ale - Rezept Check
Verfasst: Montag 7. August 2017, 17:32
von Hpm
Hi
danke für die wirklich konstruktiven Antworten
@ schloemi, ja Du hast recht ich hatte bei der Sudhausaubeute 50% stehen und habe mit einem EVG von 63,5% gerechnet, nehme ich 60% bei einem EVG von 70% wird es zu viel Alkohol, also werde ich die Schüttung korrigieren
aber das hat ja @marsabba schon getan
Das Whiskymalz wenig 'getorft' wollte ich mal probieren und habe mir 500g bestellt ohne konkreten Plan und dachte hier könnte es passen. Mein Plan war nur weniger als 10% der Schüttung - irgendwo habe ich gelesen (finde jetzt auf die Schnelle die stelle nicht mehr), dass es einen besondern Kick gibt, ohne in den Vordergrund zu treten. So hätte ich es mir vorgestellt.
Ebenso habe ich gelesen, dass in einem Kilkenny Klon
viewtopic.php?f=17&t=11169&p=170620&hilit=irish#p170620 Gerstenflocken verwendet worden sind, und eben ein Diskussion über Süsse oder eben nicht entstand. Und es soll eine schönes Mundgefühl machen
Schäibisch-Denglisch wäre dass dann, die "Goschahaptik"
Für den Schaum hatte ich ja das CaraFoam vorgesehen, das kommt in fast alle meine Biere aber stimmt bei einem englischen Bier zu deutsch gedacht.
nur ob Melanoidinmalz oder CaraRed II oder ob nur BlckMalt da bin ich mir noch uneins.
marsabba hat geschrieben: Montag 7. August 2017, 14:25
...
Die Windsor kann keine Maltotriose vergären, damit wird der EVG wohl bei max 75 % liegen. Das ist aber kein Problem, da Maltotriose nicht süss schmeckt; also keine Angst, das Bier wird sicher nicht mastig werden.
Zu den Rasten:
Eiweisrast ist bei englischen Malzen üblicherweise kontrakproduktiv, da diese sehr hoch gelöst sind -> Raus
Die 62 Grad Rast ist etwas übertrieben, ich würdee 66 °C fahren. Keine Angst vor der Vollmundigkeit.
Die 72er kann man machen, muss man aber nicht.
...
Schüttung nun gedacht :
4300g Pale Ale Malz (83%)
500g Whisky Malz light(10%)
300g Melanoidinmalz (6%)
75g Black Malt (1%)
... denn das mit dem Whiskeymalz - das muss ich nochmal suchen.
gibt 12 Stammwürze bei (60%SAB und 70 EVG%) --> 4,5 % Alc
und 36 EBC, die Hopfengabe wollte ich lassen
und Eure Einschätzung bezüglich Windsor richtig ist, an was ich nicht zweifle, habe ich ja doch die richtige Hefe für den Bierstil den ich will - super. Andere geben beim EVG der Windsor werte um 65% und weniger an ?
Gruss Klaus
Re: Brown Ale - Rezept Check
Verfasst: Montag 7. August 2017, 17:45
von Hpm
Ladeberger hat geschrieben: Montag 7. August 2017, 17:23
Manchmal passen geschilderte Vorstellungen und Bierstil nicht so recht zusammen. Zum Beispiel hier. Brown Ale ist für mich einer der malzbetontesten Bierstile überhaupt. Man sieht in dem Bereich selten Rezepte mit weniger als 10 % dunklen Caramalzen und ordentlichen Beigaben an oftmals verschiedenfarbigen Röstmalzen. Die braucht es auch für die Farbe.
Hast du denn ein kommerzielles Beispiel, wie das Bier werden soll?
Gruß
Andy
HAllo,
das mag sein das meine Erinnerung an das Bier im Pup in Edinburgh heute anders ist als es tatsächlich war.
Nein leider habe ich kein kommerzielles Beispiel. Aber ich empfand das "braune Ale" dort nicht extrem Malzig sondern eher trocken und hopfig. Evtl bin ich aber mit dem Begriff "Brown Ale" auf dem Holzweg und ich suche einen anderen Bierstil.
Gruss Klaus
Re: Brown Ale - Rezept Check
Verfasst: Montag 7. August 2017, 22:08
von marsabba
Hi,
man muss wohl unterscheiden zwischen nordenglisches und südenglisches Brown Ale. Ersteres ist eher Hopfenbetont, letzteres malzbetont... so kategorisieren es zumindest die
Amis
Meine letztjährigen Biere mit der Windsor erreichten einen Vergärgrad von 70% - 65 % - 75 % (1. bis 3. Führung).
Viele Grüße
Martin
Re: Brown Ale - Rezept Check
Verfasst: Dienstag 8. August 2017, 09:11
von Ladeberger
Als trocken und hopfig empfinde ich Brown Ale nicht. Wäre es möglich, dass Du ein Bitter getrunken hast?
Gruß
Andy
Re: Brown Ale - Rezept Check
Verfasst: Dienstag 8. August 2017, 11:24
von Hpm
Hallo Andy
Ladeberger hat geschrieben: Dienstag 8. August 2017, 09:11
Als trocken und hopfig empfinde ich Brown Ale nicht. Wäre es möglich, dass Du ein Bitter getrunken hast?
mea culpa - wahrscheinlich schon. Ich versuchte mich auch noch daran zu erinnern wie es geheißen hat - aber außer eine Löwenkopf oder einme verschlungenem Muster ist nichts da, außer dass es sehr lecker war und mir eine total verregnetes Wochenende verschönt hat. Geistig habe ich es wohl als "Brown Ale" abgelegt, wird wohl aber ein Bitter gewesen sein. Rostbraun, trocken, erdig und hopfig. .... und irgend ein Geschmack den ich nicht zuordnen konnte, aber sau lecker.
Aber ich werde jetzt so wie geschrieben brauen und probieren wie es wird.
.... eigentlich müsste ich wohl die Überschrift ändern in "Strong Bitter" lass es aber sein.
BJCP Beer Style Guidelines – 2015 Edition hat geschrieben:
11C. Strong Bitter
.....
Appearance: Light amber to deep copper color.
....
Flavor: Medium to medium-high bitterness with supporting malt flavors evident
....
@marsabba das Whisky Malz lasse ich doch weg - erst mal raus schmecken wie das Marrsi Otters schmeckt, bevor ich es mit anderem überlade. Aber ich werde doch etwa 250g CarMünch II verwenden um etwas Malzgeschmack zu haben - wie von Dir schon erwähnt. Leider habe ich kein englisches Malz, aber beim nächsten mal dann.
danke für die Hilfe & Gruss Klaus
Re: Brown Ale - Rezept Check
Verfasst: Dienstag 8. August 2017, 12:04
von Ladeberger
Dann liegst du mit Maris Otter und dunklen Caramalz goldrichtig! 95 % Pale Malt und 5 % dunkles, englisches Caramalz sind eine bewährte Kombination für diesen Bierstil. Etwas Röstmalz wäre für die angestrebte Farbtiefe auch noch nötig. Würde ich je nach weiteren Malzen in der Schüttung bei 0,5 - 1 % ansetzen.
Den erdigen Ton bekommt das Bitter über großzügige Aromagaben von East Kent Goldings.
Gruß
Andy