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Hopfenernte und Dörrautomat?

Verfasst: Dienstag 15. August 2017, 17:39
von zamke
Salut!
So wie es ausschaut, ist der Hopfen bald zu ernten.
Wann ist die beste Zeit dazu bzw. müssen die Dolden fast trocken sein? Er wurde schon im März gepflanzt, also möglicherweise früher reif.
Hat wer Erfahrung mit Dörrautomaten von Klarstein und Hendi? Für mich schaut der Hendi als Profigerät besser aus, weil er Edelstahl verwendet.

http://m.ebay.de/itm/Hendi-Gastro-Profi ... nav=SEARCH

http://m.ebay.de/itm/Doerrer-Obst-630W- ... nav=SEARCH

Sonst wer Ideen?

Merci für die Hilfe

Re: Hopfenernte und Dörrautomat?

Verfasst: Mittwoch 16. August 2017, 10:17
von Beda
Hi,
ich hatte letzes Jahr zum ersten mal geerntet. Zum Trocknen hatte ich einen bereits vorhandenen Dörrautomaten benutzt :(http://www.ebay.de/itm/BIELMEIER-Dorrau ... SwTM5YvG9O)
Ich denke zum Trocknen sind beide Geräte bestens geeignet, wenn ich mir aber einen Neuen zulegen müsste, würde ich aufgrund der dünneren Stege eher zu Edelstahl greifen!
Zum Thema Reifegrad kann ich nicht sehr viel beisteuern, da fehlt es mir noch an Erfahrung, sollte aber abhängig von der Sorte noch ein Paar Wochen dauern.. fürs grobe kannst du hier eine Tabelle finden (http://www.eickelmann.de/Hopfen/index.p ... ltur/ernte)

Besten Gruß
Peter

Re: Hopfenernte und Dörrautomat?

Verfasst: Mittwoch 16. August 2017, 10:43
von Berliner
Trocknen mit dem Dörrautomaten macht wahrscheinlich nur für sehr kleine Mengen Sinn. Ich Ernte pro Pflanze ca. 1,5-3 kg Dolden, das sind etwa 2 bis 4 Eimer voll. Die Dörrautomaten, die ich so kenne, hätten damit sicher tagelang zu tun.
Einfacher ist es, den frischen Hopfen an einem möglichst warmen und trockenen Ort auf einem Tuch (z.B. Bettlaken) möglichst flach auszubreiten und einige Tage an der Luft trocknen zu lassen; täglich wenden.

Den Erntezeitpunkt optimal abzupassen, ist nicht so einfach. Ich ernte, wenn die Dolden voll ausgebildet sind und die Spitzen der Doldenblätter anfangen, leicht bräunlich zu werden. Das ist bei mir (Berlin) je nach Sorte Mitte-Ende September so weit. Im Süden kann das schon mal 2-3 Wochen früher sein.

Re: Hopfenernte und Dörrautomat?

Verfasst: Mittwoch 16. August 2017, 11:16
von philipp
Und ganz wichtig: nicht in der Bude trocknen oder pflücken.

Den Fehler habe ich zu Beginn einmal gemacht, als ich das Zeug auf den Dachboden zum trocknen schaffen wollte (warm, luftig, keine Sonne). Da sind doch eine Menge Viecher in den Dolden ;-)

Re: Hopfenernte und Dörrautomat?

Verfasst: Donnerstag 17. August 2017, 12:55
von Chrissi_Chris
Ich Frage mich warum es bei euch allen schon so weit ist ? Meine Pflanzen sind gerade in der Blütezeit und auch der Wilde Hopfen der hier zu hauf wächst über Jahre schon ist ebenfalls in der Blüte.

hmm... herrliches Bild von deinem Hopfen

LG Chris

Re: Hopfenernte und Dörrautomat?

Verfasst: Donnerstag 17. August 2017, 14:34
von Bierwisch
Bei mir habe ich auch erst vor ein paar Tagen die ersten zarten Blütenstände gesehen. Die Ernte wird wohl frühestens Mitte September beginnen.
Ich ernte, wenn sich die Dolden beim Zerreiben klebrig anfühlen, dann haben sich auch meistens schon ein paar Teile gelb verfärbt.

Re: Hopfenernte und Dörrautomat?

Verfasst: Donnerstag 17. August 2017, 17:44
von zamke
Also, der Hopfen ist ein Northern Brewer und hat laut Eickelmann ab 22 August Erntezeit. Die zweite Sorte ist ein Comet(helllaubig) und der braucht noch einige Wochen.
Nachdem Hopfen zur Gattung der Hanfpflanzen gehört, braucht der jeden Tag ein bisschen Wasser und Düngung auch nicht vergessen. Beide Sorten wurden in einem großen Topf gepflanzt, der mit bester Pflanzenreste gefüllt würde.

Zu guter Letzt habe ich den Hendi Dörrautomat bestellt, weil er lt. Testmeinung bessere Qualität hat und ich den anderweitig ebenso verwenden werde.

Besten Dank für die Hilfe!
Gruß
Oliver

Re: Hopfenernte und Dörrautomat?

Verfasst: Samstag 26. August 2017, 17:53
von zamke
So der erste Northern Brewer ist im Automat, habe den ersten umgeschnitten, dürfte an die 1,2kg Nassgewicht haben.
Erste Runde bei 62° und 120min, zweite dann 40° und 8h. Mal schauen, welche Variante besser aber ist.

Prost
Oliver

Re: Hopfenernte und Dörrautomat?

Verfasst: Samstag 26. August 2017, 18:21
von chaos-black
Ich hab keine Ahnung vom Dörren, aber isomerisiert dir da nicht was und verbrennen da nicht auch Aromen bei 120 grad?

Re: Hopfenernte und Dörrautomat?

Verfasst: Samstag 26. August 2017, 18:25
von zamke
:Drink
Fast richtig, 62° Celsius für 120 min im Automat.

Re: Hopfenernte und Dörrautomat?

Verfasst: Samstag 26. August 2017, 19:12
von sonnenstich66
Das ist zu kurz bzw. zu kühl.
besser sind 62 bis 64 Grad und 8 Stunden.

Gruß
Hartmut

Re: Hopfenernte und Dörrautomat?

Verfasst: Samstag 26. August 2017, 20:07
von zamke
Dann ist er aber verbrannt, der jetzige hat in ca. 2h von 420 auf 120g H2O verloren, und das passt so.

Gruß
Oliver

Re: Hopfenernte und Dörrautomat?

Verfasst: Sonntag 27. August 2017, 08:02
von Enfield
Bei mir wird es auch in den nächsten Tage bzw. der nächsten Wochen so weit, der Golding ist etwas früher dran als der Fuggles.

Vakuumiert ihr die Dolden gleich nach dem Trocknen und dann ab in den Gefrierschrank?

Re: Hopfenernte und Dörrautomat?

Verfasst: Sonntag 27. August 2017, 09:53
von sonnenstich66
zamke hat geschrieben: Samstag 26. August 2017, 20:07 Dann ist er aber verbrannt, der jetzige hat in ca. 2h von 420 auf 120g H2O verloren, und das passt so.

Gruß
Oliver
Hallo Oliver,
bei 64 Grad verbrennt nichts.
Hopfen hat nach der Ernte einen Wasseranteil von 78 bis 84 %.
Bei deiner Ausgangsmasse von 420g sind das - 80% angesetzt - 336g Wasser und theoretisch 84g "wasserfreier" Hopfen.
Da man eine Restfeuchtigkeit von 10% anstrebt, musst du also final auf ca. 92g kommen. Nach 120 Minuten bist du so bei etwa 30% Restfeuchte.

Siehe auch https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/ipz ... _23593.pdf Punkt 4.2

Trocknungstechnisch ist der Hopfenzapfen eine echte Herausforderung. Die kompakte Zapfenspindel braucht viel länger als die Blätter, seine Feuchtigkeit wird über die Blätter abgeleitet. Damit der Abtransport der Feuchtigkeit von der Spindel in die Blätter funktioniert, soll man 65 Grad nicht überschreiten. Ansonsten werden die Blätter zu trocken und können die Feuchtigkeit nicht mehr ableiten. Ich trockne auf Empfehlung eines Hopfenanbauberaters 8 Stunden, da bin ich auf der sicheren Seite.

Da auch in den professionellen Bandtrocknungsanlagen niemals alle Bereiche gleich schnell trocknen, wird der Hopfen danach konditioniert. Dabei gleicht sich die Restfeuchtigkeit an. Bei Bedarf kann im Konditionierer sogar noch Feuchtigkeit zugegeben werden, um den Zielwert von 9 bis 10 % zu erreichen. Für mich als Hobbytrockner bedeutet das, dass ich den Hopfen nach dem Trocknen noch einige Stunden ruhen lasse, bevor er vakuumiert wird.
Die 10 % Restfeuchte brauchst du, um halbwegs eine Vergleichbarkeit deines selbstgeernteten Hopfens zu den Rezeptangaben zu haben und um die Lagerfähigkeit zu erreichen. Wenn man nur im Froster lagert, ist die Lagerfähigkeit sicher nicht das Problem. Allerdings ist mir da am Anfang auch mal eine angebrochene, nicht ausreichend getrocknete Packung im Kühlschrank recht schnell verdorben.

Viel Erfolg!
Gruß
Hartmut

Re: Hopfenernte und Dörrautomat?

Verfasst: Dienstag 29. August 2017, 13:10
von zamke
Komme erst jetzt zum Antworten!
Vielen Dank für die Infos, habe nun einen Kompromiss zwischen den Temperaturen gefunden. Wie gesagt erster Test: 64° für 3h und anschließend 40° für ca. 8h.
Das wirkt gut und trocknet wirklich gut.
Leider ist meine Vakuumpumpe nicht die Beste, und so dauert das Verschweissen eine Ewigkeit.
Falls jemand von euch eine gute Vakuumiermaschine weiß?
Gruß
Oliver

Re: Hopfenernte und Dörrautomat?

Verfasst: Dienstag 29. August 2017, 13:43
von M0ps
Ich habe den CASO VC100 und bin sehr zufrieden damit. Die Auffangschale und doppelte Schweißnaht haben sich gegenüber dem VC10 auf jeden Fall als lohnenswert erwiesen. Hab festgestellt, dass die Alu-Vakuumtüten selbst mit doppelter Naht zur Undichtigkeit neigen, aber mit noch einer (also 4 einzelnen) passt das.