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Braudoku: Atlantik Ale
Verfasst: Mittwoch 20. September 2017, 19:14
von chaos-black
Nach all den Jahren steuer ich dann auch mal eine kleine Braudoku bei. Zum Junggesellenabschied eines guten Freundes wurden zwei Biere eingebraut. Das "Red Wedding", ein Irish Red nach Chrissi Chris (
http://maischemalzundmehr.de/index.php? ... ff=red%20x ) ist schon ein paar Wochen alt. Heute wurde dann das zweite ins Gärfass geschickt: ein Atlantik Ale Klon nach Brauwolf (
viewtopic.php?p=209274#p209274 ), das wir wegen des nahen Flusses "Leineschluck" genannt haben. Es wurde insofern verändert, dass es zusätzlich zum Basisrezept auch folgende Whirlpoolmengen hat: Amarillo 2,3g/L, Cascade 2,4g/L, Citra 2g/L. Dazu kam dann noch Hefenahrung und Irish Moss.
Parallel dazu wurde dann auch gleich der eingefrorene Teil meines "Cookie Dude" Keksbieres (
viewtopic.php?f=17&t=11576&p=233324&hil ... er#p177753 ) in die Auftauphase geschickt und in Flaschen gefüllt. Dabei sind aus 6L dann etwa 2,3L zu ca. 25% vol. alc. eingedickt, also eher in Richtung Likör/Schnaps. Aber seht selbst:

- Hochheizen auf Einmaischtemperatur

- Die Rohstoffe des heutigen Tages warten auf ihren Einsatz

- Die erste von 6 gefrorenen Flaschen wird zum tauen über einer 99 cent "Karaff" Ikea-Karaffe platziert

- Da sind die 6 zum Auftauen

- Hopfengaben und Hefenahrung + Irish Moss sind abgewogen und stehen bereit

- Es wird Zeit zum Läutern

- Der Grainfather Connect weiß sogar wie das heißt was er heute braut :)

- Der Nachguss kommt

- So langsam sammelt sich die Essenz des Keksbieres in den Karaffen

- Zwischendurch möchte der Kater gern etwas Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten haben

- Auf dem Weg zum Hopfenkochen

- Das ausgefrorene Keksbier wird in Flaschen gefüllt

- Es wird für die Whirlpoolgabe auf 80°C heruntergekühlt

- Endlich wieder Wasser für die trockene Hefe

- Und wenn der Whirlpool zuende ist geht es durch den Kühler ins Gärfass

- Nach dem verdünnen mit ordentlich Wasser steht die Würze gut belüftet für die Hefe bereit - wohl bekomms!

- ...und wegen der monströsen Hopfenmengen im Whirlpool sieht die Hinterlassenschaft dann so aus.
Beste Grüße,
Alex
Re: Braudoku: Atlantik Ale
Verfasst: Mittwoch 20. September 2017, 21:14
von Michael Wendt
Tolle Doku! Was freu ich mich auf meinen Grainfather!
Den Klon werde ich sicher auch mal nachbrauen, das Original zählt zu den Must-haves im Kühlschrank.
Gutes Gelingen und eine schöne Feier
Michael
Re: Braudoku: Atlantik Ale
Verfasst: Mittwoch 20. September 2017, 21:32
von Xacobator
Sehr schöne Doku! Das Atlantik-Ale habe ich bis gerade abgefüllt ;-)
Re: Braudoku: Atlantik Ale
Verfasst: Mittwoch 20. September 2017, 22:16
von DerDerDasBierBraut
Nette Doku. Besonders mit der fetten WP-Hopfengabe wird dein Bier sicher leckerer als "viele der Originale".
Erschreckender Weise könnte man fast sagen "Atlantic Ale wird's immer"

.
Hintergrund:
The "Master of Atlantic Ale-Clone, Brauwolf" hat mir auf der Camba ein anonymisiertes Original zum Verkosten gegeben. Null Citra und null Amarillo in der Nase und am Gaumen. Mein Kommentar dazu "Farbe und Trockenheit passt, ist auch lecker, aber da fehlen die wichtigen Aromahopfen. Musst Du nochmal mit Citra brauen. Wird dann definitiv besser ... ".
Und dabei hatte ich meinen Clone erst ein paar Tage vor der Camba einem 1:1 Vergleich gegen das Original (Version x.y) unterzogen, und meine Kaufflasche hatte deutliche Citra und Amarillo Aromen....
Störtebecker ändert das Rezept offenbar wirklich so oft, dass man ruhigen Gewissens jedes helle und trockene Ale mit etwas Aromahopfen als Atlantic Ale Clone verkaufen kann.
Nichts für ungut. Lasst es euch schmecken!

Re: Braudoku: Atlantik Ale
Verfasst: Donnerstag 21. September 2017, 06:38
von Bierwisch
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Mittwoch 20. September 2017, 22:16
...
Störtebecker ändert das Rezept offenbar wirklich so oft, dass man ruhigen Gewissens jedes helle und trockene Ale mit etwas Aromahopfen als Atlantic Ale Clone verkaufen kann.
...
Nee, schau mal auf das MHD/Herstelldatum - die Intensität der Aromen hängt extrem vom Alter des Bieres ab...
Re: Braudoku: Atlantik Ale
Verfasst: Donnerstag 21. September 2017, 08:07
von DerDerDasBierBraut
Bierwisch hat geschrieben: Donnerstag 21. September 2017, 06:38
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Mittwoch 20. September 2017, 22:16
...
Störtebecker ändert das Rezept offenbar wirklich so oft, dass man ruhigen Gewissens jedes helle und trockene Ale mit etwas Aromahopfen als Atlantic Ale Clone verkaufen kann.
...
Nee, schau mal auf das MHD/Herstelldatum - die Intensität der Aromen hängt extrem vom Alter des Bieres ab...
Das MHD von seiner anonymisierten Flasche konnte ich nicht prüfen.
Unterschiedliche Rezepturen gibt es aber:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 02#p218402
Re: Braudoku: Atlantik Ale
Verfasst: Donnerstag 21. September 2017, 09:07
von Ruthard
Ich habe noch mal nachgeguckt: Die Referenzbiere waren aus 2 Chargen, eine mit MHD 16.01.18, gekauft am 24.7.17 in Berlin, die andere gekauft am 8.9.17 - leider habe ich kein Etikett mehr davon, es war aber eines von den neuen, häßlichen und die Lieferung war erst in der KW36 eingetroffen. Die Sorte war davor drei Wochen ausverkauft, das muss also recht frisch aus der Brauerei gekommen sein.
Cheers, Ruthard