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Weihenstephan Hefen

Verfasst: Mittwoch 27. September 2017, 16:13
von Bergbock
Hallo zusammen,

nach längerer Forenabsenz musste ich heute leider feststellen, dass die Weihenstephan-Hefen bei schnapsbrenner.eu nicht mehr im Sortiment sind.
Kennt jemand eine andere Bezugsquelle, wo man die Röhrchen noch erstehen könnte?

Danke!
Frank

Re: Weihenstephan Hefen

Verfasst: Mittwoch 27. September 2017, 16:17
von HubertBräu
Schau mal hier.

Re: Weihenstephan Hefen

Verfasst: Mittwoch 27. September 2017, 16:37
von ggansde
Wo denn da genau? Die SuFu der Seite liefert mir nichts.
VG, Markus

Re: Weihenstephan Hefen

Verfasst: Mittwoch 27. September 2017, 16:53
von HubertBräu
Hier gibts die W68 von Zymoferm.

Re: Weihenstephan Hefen

Verfasst: Mittwoch 27. September 2017, 16:56
von ggansde
Ach so meinst Du das. Die W 34/70 gibt es ja auch überall. Nee, bei Schnapsbrenner gab es eine Zeitlang viele verschiedene Stämme aus der Hefebank. Nun leider nicht mehr. Simon oder Ulrich haben das vor einiger Zeit mal erklärt, meine ich.
VG, Markus

Re: Weihenstephan Hefen

Verfasst: Mittwoch 27. September 2017, 16:59
von DerDerDasBierBraut
Die Hefebank von Weihenstephan verschickt auch Starter für viele Hefen. Schau mal auf deren Website.
Praktische Erfahrungen habe ich damit erst Mitte Oktober nach meinem alkoholfreiem Sud (WSL-17).

Re: Weihenstephan Hefen

Verfasst: Mittwoch 27. September 2017, 17:06
von ggansde
Bei Schnappsbrenner könnte man das aber auch bezahlen. Direkt ab Hefebank könnte ich mir das sehr teuer vorstellen.
VG, Markus

Re: Weihenstephan Hefen

Verfasst: Mittwoch 27. September 2017, 18:11
von flying
Das größte Problem waren wohl die winzigen Zellzahlen der Weihenstephan- Röhrchen? Die sind zwar für ihre hohe mikrobiologische- und genetische Reinheit bekannt, waren aber für Hobbybrauer ausschließlich nur bei mehreren Vermehrungschritten verwendbar.
Hier kam das größte Problem dabei zum tragen, wie ich das auch damals im entsprechenden Hefe- Thread mehrfach erwähnt habe. Was für Brauereien überhaupt kein Problem ist, macht den Hobbyisten oft unglücklich, - das Fehlen von entsprechender Betriebswürze zur Vermehrung!

Wyeast hat z. B. die Propagatoren eingestellt. Das hätte Weihenstephan eigentlich schon zu denken geben können. Bei anderen Hefebanken bekommt man flüssige Reinzuchthefen in typischer Anstellmenge für Hobbybrauer, so a la 20- 25 L. Selbst bei älteren Chargen oder Untergärigen kann man sich dabei ein paar Vermehrungsschritte sparen und das für den gleichen Preis.
Auch bin ich mir sicher, dass sämtliche Stammhefen von Weihenstephan (unter anderen Namen) in anderen Hefebanken ebenfalls existieren. Da es kein Copyright auf Hefen gibt, kann jeder die bestellen und kopieren.

Re: Weihenstephan Hefen

Verfasst: Mittwoch 27. September 2017, 18:20
von DerDerDasBierBraut
Das hört sich nicht so gut an. Die Hefe halbwegs fachgerecht in einem Starter zu propagieren sollte aber machbar sein.

Der Vollständigkeit halber anbei die Preisliste von der Hefebank Weihenstephan.
Der kleine Starter kostet 8,50 EUR + 5 EUR Versand (optional 20 EUR im Expressversand). Den gibt es allerdings nicht für alle Hefen. Die anderen Größen bzw. "Einlagerungsformen" sind für uns eher uninteressant.

In der Mail stand, dass man Herr Peise anrufen und sich über die Details erkundigen kann. Ist das unser Ulrich?

Re: Weihenstephan Hefen

Verfasst: Mittwoch 27. September 2017, 18:28
von ggansde
In der Mail stand, dass man Herr Peise anrufen und sich über die Details erkundigen kann. Ist das unser Ulrich?
Korrekt!
VG, Markus

Re: Weihenstephan Hefen

Verfasst: Freitag 29. September 2017, 17:32
von DerDerDasBierBraut
Direkt bei Weihenstephan zu bestellen ist eine Klasse Erfahrung. Die nette Dame aus dem Inoffice schickt ein Angebot und die Rufnummer von Ulrich. Mit ihm soll man alles Weitere abstimmen. Unfassbar nett dieser Mann :-). Man ruft ihn an um Hefe zu bestellen und den Liefertermin anzustimmen. Enden tut es in einer Rundumberatung über die Besonderheiten des Hefestammes, die richtige Propagation, die korrekte Handhabung seines eigenen Magnetrührers, die ordnungsgemäße Lagerung der Hefe im Kühlschrank, das Pasteurisieren in Kegs im Hobbybrauerumfeld und die vorherige Desinfektion. Vieles mehr... Zusammenstellung der Propagationswürze, Tipps zur Sudhausarbeit für diese Hefe, Beratung über die pH Wert Senkung mit verschiedenen Säuren und die geschmacklichen Auswirkungen, Konservierung der Hefe in Kochsalz usw.

Dinge mit denen man bei einer ‚einfachen telefonischen’ Hefebestellung nicht rechnet und 100 ungestellte Fragen, die auf einmal geklärt sind. Einfach nur genial. Ich weiß jetzt auch, wann man Erntehefe bzw. Starter dekantiert und wann nicht und warum. :Bigsmile

Besser geht es nicht. :Greets

Re: Weihenstephan Hefen

Verfasst: Freitag 29. September 2017, 23:16
von LionCosta
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Freitag 29. September 2017, 17:32 Ich weiß jetzt auch, wann man Erntehefe bzw. Starter dekantiert und wann nicht und warum. :Bigsmile
Das würde mich sehr interessieren! Kannst du da mehr dazu sagen?
VG

Re: Weihenstephan Hefen

Verfasst: Samstag 30. September 2017, 10:10
von DerDerDasBierBraut
LionCosta hat geschrieben: Freitag 29. September 2017, 23:16
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Freitag 29. September 2017, 17:32 Ich weiß jetzt auch, wann man Erntehefe bzw. Starter dekantiert und wann nicht und warum. :Bigsmile
Das würde mich sehr interessieren! Kannst du da mehr dazu sagen?
VG
Das passt hier nicht ganz in den Thread. Falls dazu Rückfragen oder Diskussionen aufkommen, sollten wir das in einem der anderen 5000 Starter-Threads diskutieren :Bigsmile

Ganz kurz: Die Frage "Überstand Dekantieren - ja oder nein" ist immer ein Kompromiss zwischen "giftigen Alkohol von der Hefe abgießen" und "den aktiveren Teil der Hefezellen wegschütten". Entscheiden kann man sich an Hand der Alkoholkonzentration (Vergärungsgrad der Propagationswürze) und der Dauer, in der die Hefe diesem Alkohol ausgesetzt ist.

Ein richtiger Starter mit optimalen Propagationsschritten (alle 24 Stunden neue Würze im Faktor x8 bzw. x10) hat im Tagesdurchschnitt ein "Alkohol:unvergorener Würze" Verhältnis von etwa 3:7. Die Zeit ist zu kurz und die Hefe sehr fit. Hier wird keinesfalls dekantiert.

Erntehefe aus dem Bodenschmodder des Gäreimers liegt in vollständig vergorenem Jungbier. Kein Futter, Hefe träge, viel Alkohol. Da wird definitiv dekantiert, außer, der geerntete Bodenschmodder wird sehr zeitnah in einem Sud angestellt.

Geerntete Hefe aus Hochkräusen lebt in teilweise vergorener Würze. Hier ändert sich das Futter:Alkoholverhältnis über eine gewisse Zeit ins Ungünstige. Irgendwann sollte man sich entscheiden die Hefe im Kühlschrank zu sedimentieren und den Überstand abschütten, oder die Hefe durch Zugabe von frischer Propagationswürze weiter zu vermehren.

Ergänzung:
Die Hefe, die ich bestellt habe (WSL-17), hat einen Gendefekt und kann weder Maltose noch Maltotriose verstoffwechseln. Die Propagationswürze muss zum Vermehren der Hefe daher einen gewissen Teil vergärbarer Zucker enthalten (in meinem Fall Kristallzucker). Daraus entsteht wieder Alkohol. Da ich ein alkoholfreies Bier brauen möchte, muss der Starter vor dem Pitschen entgegen der obigen Richtschnur dekantiert werden.

Re: Weihenstephan Hefen

Verfasst: Samstag 30. September 2017, 22:18
von LionCosta
Alles klar, vielen Dank! Hat mir schon mal sehr geholfen :thumbup