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Berliner Weiße Export
Verfasst: Samstag 30. September 2017, 20:50
von Bierwisch
Hallo Hobbybrauer,
habe grad auf dem Flohmarkt eine uralte Flasche BW Export vom VEB Getränkekombinat gefunden.
Fotos kommen später - vielleicht erkennt ja ein Etikettensammler den Jahrgang.
Im Moment überlege ich, ob ich ein Labor suche, das versucht, mir die Mikroorganismen zu isolieren.
An der Uni in Jena gibt es ja auch Mikrobiologen...
Habt ihr noch Ideen?
Gruß,
Bierwisch
Re: Berliner Weiße Export
Verfasst: Samstag 30. September 2017, 21:36
von Tozzi
Das wäre ja mal ein geiles Projekt. Ulrich kann doch sicher helfen?
Re: Berliner Weiße Export
Verfasst: Montag 2. Oktober 2017, 01:22
von okris
Ich glaube die Hälfte der potentiellen Bewohner hat bei Ulrich Hausverbot.
War da nicht schon mal sowas? Bogk Bier?
Ich glaube ja nicht, dass Du da neue Kreaturen entdecken kannst. Aber da die Berliner Weisse ja schon tot war und gerade neu interpretiert wird, gäbe es evtl. Erkenntnisse zur Authentizität, wenn so eine mittel alte Quelle mal untersucht würde.
Ansonsten vielleicht die Archäologischen Prinzipien beachten: wenn heute sinnvolle Verwertung nicht möglich ist, dann dafür sorgen, dass es in 100..1000 Jahren nochmal gefunden wird.
Bin gespannt.
Gruß okris
Re: Berliner Weiße Export
Verfasst: Montag 2. Oktober 2017, 07:53
von Berliner
Wenn nicht Ulrich, dann Ulrike (Schneeeule). Kommt auch von Fach, experimentiert mit den wildesten Mikroben und macht auch noch tolles Bier draus. Begonnen hat das Ganze auch mit Ost-Schultheiß-Weiße-Flaschen aus den 80ern. Andi Bogk und Prof. Methner waren an der Forschung beteiligt.
Re: Berliner Weiße Export
Verfasst: Montag 2. Oktober 2017, 12:41
von Bierwisch
Ich versuche mal, an der Jenaer Uni einen Kontakt zu finden. An Ende möchte ich ja auch noch kosten...
Berlin wäre dann Plan B.
Gruß,
Bierwisch
Re: Berliner Weiße Export
Verfasst: Montag 2. Oktober 2017, 16:03
von Ernie
Moin,
ich glaube, das kommt mir bekannt vor:
https://www.hopfenhelden.de/andreas-bog ... er-weisse/
LG
Ernie
Re: Berliner Weiße Export
Verfasst: Montag 2. Oktober 2017, 16:37
von Blancblue
Berliner hat geschrieben: ↑Montag 2. Oktober 2017, 07:53
Wenn nicht Ulrich, dann Ulrike (Schneeeule). Kommt auch von Fach, experimentiert mit den wildesten Mikroben und macht auch noch tolles Bier draus. Begonnen hat das Ganze auch mit Ost-Schultheiß-Weiße-Flaschen aus den 80ern. Andi Bogk und Prof. Methner waren an der Forschung beteiligt.
Das wäre auch meine Empfehlung gewesen.
Re: Berliner Weiße Export
Verfasst: Dienstag 3. Oktober 2017, 19:15
von Bierwisch
Kennt jemand einen Etikettensammler, der eventuell erkennen kann, aus welcher Zeit die Flasche stammt?

- BW.JPG (58.8 KiB) 2795 mal betrachtet
Leider hat das Etikett arg gelitten...
Danke & Gruß,
Bierwisch
Re: Berliner Weiße Export
Verfasst: Dienstag 3. Oktober 2017, 19:42
von hyper472
Frag doch mal die VLB in Berlin. Die haben einige alte Weiße—Flaschen untersucht auf der Suche nach den ursprünglichen Hefe—Stämmen. Möglicherweise sind sie auch auf Deine Flasche scharf, falls die noch nicht gereinigt wurde.
Viele Grüße, Henning
Re: Berliner Weiße Export
Verfasst: Mittwoch 4. Oktober 2017, 07:05
von Bierwisch
Danke für den Tip mit der VLB. Ich habe sie mal angeschrieben.
Re: Berliner Weiße Export
Verfasst: Mittwoch 4. Oktober 2017, 20:43
von SaBe
okris hat geschrieben: ↑Montag 2. Oktober 2017, 01:22
Ansonsten vielleicht die Archäologischen Prinzipien beachten: wenn heute sinnvolle Verwertung nicht möglich ist, dann dafür sorgen, dass es in 100..1000 Jahren nochmal gefunden wird.
Da lacht mein Archäologenherz vor Freude...
Spannende Geschichte, ich finde Deine Berliner Weisse eh klasse, Bierwisch (schon mehrmals beim Camba-Wettbewerb getrunken) und bin gespannt, was sich bei Dir tut!
Re: Berliner Weiße Export
Verfasst: Dienstag 3. Juli 2018, 15:11
von Bierwisch
Update:
Hallo Sauerbierfreunde,
das fachmännische Isolieren der Originalkulturen habe ich mir geschenkt. Das war mir ein bisschen zu teuer und außerdem hätte ich nichts davon kosten können.
Also haben wir die Flasche unter viel Trara und gut gekühlt beim 10. MHBT geöffnet. Unglaublich aber wahr - es zischte leise und beim Einschenken sah man CO2-Bläschen sprudeln.
Das Bier war glasklar und ein bisschen dunkler als ich erwartet hatte, trotzdem war die Farbe stiltypisch. Der Geruch war fruchtig, säuerlich ohne irgendwelche unangenehmen Nebengeräusche und der Geschmack hat mich umgehauen! Nach dreißig Jahren (plus / minus ein paar Jahre) schmeckte das Bier immer noch hervorragend. Die Säure war deutlich stärker, als bei meinen Versuchen, die bei einem Restextrakt von 0,2 endeten. Ich schätze mal daß der pH-Wert unter 3 lag.
Insgesamt haben sich die 5 Euro wirklich gelohnt.