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11 Tage und immer noch Schaum im Gäreimer

Verfasst: Mittwoch 11. Oktober 2017, 20:34
von woody76
Guten Abend zusammen,

ich habe am 30.09. einen Sud gemacht mit folgenden Eckdaten:


Pilsener Malz 75%
Wiener Malz 20%
Münchner Malz 5%
insg. 5,1 kg

Stammwürze 13°P

Als Hefe kam die US-05 zum Einsatz (mein erstes Mal mit der Hefe)

Die Gärung kam innerhalb von 8 Stunden an und verlief auch 3 Tage gut und normal.

Nach 8 Tagen (bisher hat diese Zeit immer ausgereicht) wollte ich das erste Mal den Restextrakt bestimmen. Von Außen sah es aus, als sei der Kräusen auf dem Bier verschwunden. Ich habe erst mal einen Blick durch das Loch für Gärspund geworfen und sah auf der gesammten Oberfläche Schaum. Okay, sagte ich mir, die Gärung ist noch nicht durch. Heute nach 11 Tagen habe ich erneut einen Blick riskiert. Der Schaum ist etwa 1cm dick (geschätzt). Der Geruch ist nicht unangenehm. Aber der Schaum ist immer noch da. Ich mache mir langsam sorgen, dass das nicht mehr normal ist. (ich habe auch noch nicht so oft gebraut. Dies ist ein dritter Sud, habe aber schon ein paar Male mit einem Freund gebraut)
Ich lese überall, dass die US-05 sehr schnell vergärt. Die Temperatur lag die ganze Zeit zwischen 20 und 21°C.

Vielen Dank für Eure Hilfe
Thorsten
Gäreimer.jpg

Re: 11 Tage und immer noch Schaum im Gäreimer

Verfasst: Mittwoch 11. Oktober 2017, 20:37
von Boludo
Das macht die US 05 manchmal obwohl das Bier fertig ist. Das ist halt obergärig.
Du kannst das abschöpfen oder unterrühren. Aber bitte sauber arbeiten.
Und messen nicht vergessen.

Stefan

Re: 11 Tage und immer noch Schaum im Gäreimer

Verfasst: Mittwoch 11. Oktober 2017, 20:39
von woody76
Puhhhh, jetzt geht's mir besser. Vielen Dank für die Info :thumbup

Re: 11 Tage und immer noch Schaum im Gäreimer

Verfasst: Mittwoch 11. Oktober 2017, 23:29
von Chrissi_Chris
jupp, absolut normal.. ich benutze die US 05 sehr häufig, warte noch 3-4 Tage dann siehst du nur noch kleinen Schauminseln und Hopfenharze an der Oberfläche.
Sobald dies soweit ist, kannst du auch mal eine Messung durchführen des Restextraktes.

LG Chris

Re: 11 Tage und immer noch Schaum im Gäreimer

Verfasst: Donnerstag 12. Oktober 2017, 00:37
von Tozzi
Es reicht normalerweise, die stabile "Decke" obendrauf mit einem abgekochten Löffel ein wenig aufzureißen.
Dann sinkt das Zeugs innerhalb von 24 Stunden komplett ab, auch ohne Cold Crash.
Die US-05 ist in dieser Hinsicht einfach speziell. Ich kenne keine andere Hefe, bei der das der Fall ist, aber diese macht das regelmäßig so.
Die erklärt den Begriff "obergärig" zur Kunstform.

Re: 11 Tage und immer noch Schaum im Gäreimer

Verfasst: Donnerstag 12. Oktober 2017, 06:41
von DerDallmann
Ich kenne das außerdem von der K-97. Hatte ich bisher in 2 Versuchen mit der Hefe 2x.

Re: 11 Tage und immer noch Schaum im Gäreimer

Verfasst: Donnerstag 12. Oktober 2017, 07:21
von danieldee
Selbst bei einem Cold Crash tut sie sich sehr hart runterzugehen. Abschöpfen und leicht umrühren hilft da.

Re: 11 Tage und immer noch Schaum im Gäreimer

Verfasst: Donnerstag 12. Oktober 2017, 09:11
von Exedus
Jupp, hab ich auch gerade mit der BRY 97 und kenne ich auch von anderen Hefen.

Re: 11 Tage und immer noch Schaum im Gäreimer

Verfasst: Donnerstag 12. Oktober 2017, 11:25
von DevilsHole82
Könnte man aus dieser wunderschönen Schaumdecke Hefe ernten? Die Hopfenharze werden doch sicher schon zu Boden gesunken sein.

Re: 11 Tage und immer noch Schaum im Gäreimer

Verfasst: Donnerstag 12. Oktober 2017, 11:43
von Boludo
Ich kann mir gut vorstellen, dass das was da oben schwimmt um Welten besser ist als die Hefeleichen, die man normalerwiese unten erntet.
Ein Versuch wäre es wert.

Stefan

Re: 11 Tage und immer noch Schaum im Gäreimer

Verfasst: Donnerstag 12. Oktober 2017, 11:58
von Schwarze Berge
Wie wäre dann die Vorgehensweise?

Steril ernten, in Kochsalz verbringen und einfrieren?
Bzw. bei baldiger Verwendung mit Malzbier / Würze weiterziehen?


Gruß
Seb

Re: 11 Tage und immer noch Schaum im Gäreimer

Verfasst: Donnerstag 12. Oktober 2017, 12:13
von Mjoelnir
Schwarze Berge hat geschrieben: Donnerstag 12. Oktober 2017, 11:58 Wie wäre dann die Vorgehensweise?

Steril ernten, in Kochsalz verbringen und einfrieren?
Bzw. bei baldiger Verwendung mit Malzbier / Würze weiterziehen?
Optimal ist es natürlich die Hefe direkt in die nächste Würze zu geben, falls du so oft braust.
Ansonsten einfach sauber arbeitend, in ein ausgekochtes Marmeladen/Einmachglas überführen und im Kühlschrank lagern. Hält so auf jeden Fall einige Wochen bis maximal wenige Monate.
http://www.mrmalty.com/calc/calc.html
Da kannst du die benötigte Hefemenge unter "Repitching from Slurry" berechnen. Unter Preferences kannst du die Einheiten auf die gebräuchlichen umstellen.

Grüße
Daniel

Re: 11 Tage und immer noch Schaum im Gäreimer

Verfasst: Donnerstag 12. Oktober 2017, 12:15
von Boludo
Ich würde so was nach spätestens zwei Wochen im Kühlschrank entsorgen.
Abgesehen davon stellt sich die Frage, ob man wegen 2,x Euro für ein neues Päckchen US-05 so ein Risiko eingehen soll.

Stefan

Re: 11 Tage und immer noch Schaum im Gäreimer

Verfasst: Donnerstag 12. Oktober 2017, 12:25
von Schwarze Berge
Hallo Boludo,

die Frage war allgemeiner Natur.
Habe mir vorgenommen mal die Gutmann Hefe zu strippen.
Da hätte ich sowas in Erwägung gezogen.

Jedenfalls vielen Dank für eure Antworten.

Gruß
Seb

Re: 11 Tage und immer noch Schaum im Gäreimer

Verfasst: Donnerstag 12. Oktober 2017, 14:29
von DevilsHole82
Die Vorgehensweise wäre wie hier: viewtopic.php?f=6&t=12310

Ich würde mit einer abgekochten und desinfizierten Suppekelle die Schaumdecke abheben und in einen ebenfalls desinfizierten Glasbehälter geben. Dann warten bis sich die Hefe abgesetzt hat. Überstand abgießen, aufschwenken, mit einer Spritze abziehen und auf NaCl legen.

Stefan, mir würde es nicht um die Kosten für die US-05 gehen. Da hast Du recht, die ist eigentlich zu günstig, um sie zu einzulagern. Allerdings wird sie nach erster oder zweiter Führung zu einem absoluten Gärtier. Ich hab mit der Erntehefe aus einem SNPA den Pliny the Elder Klon gebraut und sie ist innerhalb von 4 Tagen von 17°P auf 1°P runter. Das würde sie in erster Führung nicht schaffen.