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Barleywine Nachgärung realisieren

Verfasst: Dienstag 6. Januar 2015, 20:03
von RichardPickman
Nabend zusammen.

Habe mich am WE an ein amerikanisches Barleywine getraut, doch nun kommt es etwas anders, als ich geplant habe (wer hätte das gedacht?) und brauche mal wieder Rat :Smile

Gemaischt wurden 4kg Pilsener, 1kg Münchner, 100g Crystal, 40g Chocolate sowie 200g brauner Rohrzucker zum Kochvorgang. Kombirast bei 67°. Damit habe ich bei 13 Litern eine Stammwürze von knapp 25% erreicht.
Da ich aktuell nur auf Flaschengärung angewiesen bin, war meine Überlegung im ersten Schritt die Nottingham gären zu lassen, bis diese nicht mehr kann und anschließend umzuschlauchen und die WLP099 einzusetzen, welche den Rest erledigt und noch genug Power für die Nachgärung übrig hat.

Da aber heute Nachmittag schon kaum Regung im Gärspund zu sehen war, habe ich gespindelt und es wurde mir ein Restextrakt von 5% angezeigt. Wenn dies so stimmt, ordentliche Leistung der Notti. Dies würde dann etwas über 10% vol ergeben. Soll ich die WLP099 trotz allem noch einsetzen? Ich mache mir Sorgen, dass die Notti auf Grund des hohen Alkgehaltes die Löffel abgibt und ich die Karbonisierung in der Flasche abschminken kann.

Danke im Voraus.

Re: Barleywine Nachgärung realisieren

Verfasst: Dienstag 6. Januar 2015, 20:12
von JanBr
Also mit über 10% Alkohol hat die Nottigham kein Problem.

Gruß

Jan

Re: Barleywine Nachgärung realisieren

Verfasst: Dienstag 6. Januar 2015, 20:16
von TrashHunter
Moin :)

Ich würde jetzt auf Speise / Zucker umschlauchen und dann abfüllen.

Die Notti kann Einiges ab und die paar zehntel Volumenprozent der Nachgärung bekommt sie sicher auch noch gebissen. 12 vol.% schafft sie sicher.

Greets Udo

Re: Barleywine Nachgärung realisieren

Verfasst: Dienstag 6. Januar 2015, 20:18
von Boludo
Glaub Rene hat die mal bis 12% gebracht oder noch weiter.
Ich würds ohne Zweithefe versuchen, aber auf jeden Fall mit Traubenzucker aufspeisen und auf eine lange Nachgärung gefaßt sein.

Stefan

Re: Barleywine Nachgärung realisieren

Verfasst: Dienstag 6. Januar 2015, 20:25
von schnapsbrenner
Moin

die Frage war doch:

Soll ich die WLP099 trotz allem noch einsetzen? Ich mache mir Sorgen, dass die Notti auf Grund des hohen Alkgehaltes die Löffel abgibt und ich die Karbonisierung in der Flasche abschminken kann.

Ich würde sage auf jeden Fall.

MfG

Simon

Re: Barleywine Nachgärung realisieren

Verfasst: Mittwoch 7. Januar 2015, 00:37
von Seed7
Ich wuerde die Wlp099 nicht so spaet noch einsetzen, die hat fast nichts mehr um zu vergaeren. Das Bier noch ein wenig zeit geben und abfuellen. Wenn es dann in 4 wochen noch keine zeichen von karbonisation gibt dan kannst du immer noch mit der CBC-1 oder F-2 nachhelfen. Einen tropfen hydrierte hefe pro flasche genuegt dann.

Ingo

Re: Barleywine Nachgärung realisieren

Verfasst: Sonntag 11. Januar 2015, 18:06
von RichardPickman
Danke für eure Meinungen.

Da es am Folgetag meines Posts ebenfalls keine Regung mehr gab und die Spindel sich bei 5% festgestellt hatte, habe ich umgeschlaucht und die 099 eingesetzt. Erschien mir persönlich logischer, da ich von der Nottingham wohl keinen Einsatz mehr erwarten konnte. Mir behagte einfach nicht der Gedanke, dass ich das Bier Wochenlang ohne Nachgärung in der Flasche halte. Vor Allem weil es ein Blausud ist.

Versuch macht kluch oder so.

Siehe da: Heute abgefüllt. Restextrakt pendelte sich irgendwo zwischen 1.010 und 1.008 ein, was eine ordentliche Leistung ist in Anbetracht der Umstände. Cold Crash von 24 Stunden auf dem Balkon durchgeführt und heute abgefüllt. Es riecht jetzt schon großartig. Ob die Karbonisierung ankommen wird, werde ich ja bald erfahren.

Re: Barleywine Nachgärung realisieren

Verfasst: Freitag 16. Januar 2015, 18:42
von RichardPickman
Nachgärung ist angekommen und es ist schon gut CO2 in der Flasche. Habe über Nacht eine Flasche in die Kühlung gestellt und heute verköstigt. Schaum ist äußerst Stabil und das Bier erschlägt einen mit einer Hopfenblume. Höchst aromatisch und von Sprittigkeit kann ich nicht viel erkennen.

Die Frage, welche ich mir nun stelle: Macht die lange Lagerung von einem Jahr überhaupt einen Sinn? Es ist eher ein Double bzw. Imperial IPA draus geworden.

Re: Barleywine Nachgärung realisieren

Verfasst: Freitag 16. Januar 2015, 19:07
von Trappist
Ein Jahr brauchts denk ich nicht. Zum einen wird das Hopfenaroma schwinden und zum anderen reichen - was die Reifung betrifft - auch 6 Monate. Dass der Barley Wine anschließend noch besser wird, kann gut möglich sein. Hochprozentern stehen Alterungsaroma wie z.B. Sherry ganz gut, finde ich. Trinkbar wirds aber in ein paar Monaten schon sein.