zu viel Ethylacetat im Weizenbock
Verfasst: Montag 6. November 2017, 12:31
Liebe Braufreunde!
Ich stehe aktuell vor einem dunklen Weizenbock mit satten 160 Litern und 18 Grad Stammwürze. Bis vor kurzen war alles in bester Ordnung, die Gärung war vielleicht etwas langsam, aber das hatte mich bei dem Doppelbock jetzt auch nicht unbedingt beunruhigt, da muss sich die Hefe schon mal einen Tag umstellen um dann weiter zu fressen. Leider stelle ich jetzt einen unangenehmen Lösungsmittelgeruch fest. Entweder habe ich eine Fremdhefe/Kamhefe eingegangen, oder die Hefe ist dermaßen gestresst, dass sich dadurch zu viel Ethylacetat gebildet hat. Es ist auf jeden Fall unangenehm. Das Bier hat eine leicht saure Note, ist jetzt aber nicht richtig sauer, wie man es kennt, wenn man sich vielleicht Milchsäure- oder Essigbakterien eingefangen hat. Ich würde ungern 160 Liter vernichten, da blutet mir das Herz. Ich habe jetzt mal unverzüglich in Fässer geschlaucht um auf jeden Fall jeden weiteren Sauerstoffkontakt zu unterbinden und die Fässer etwas unter Druck gesetzt. Das Bier hatte keine Kamhaut oder ähnliches. Ich habe auch einen Erlenmayerkolben mit Jungbier gefüllt, auch darauf hat sich in den letzten zwei Tagen nichts gebildet, kein Film, keine Kamhefe ... ich bin da etwas ratlos und werde das Bier im Labor auf Bierschädliche Keime untersuchen lassen.
Ich habe in einem Weinforum gelesen, dass sich ein Zuviel an Ethylacetat durch erwärmen austreiben lässt? Meine Idee wäre jetzt folgende:
1) Rückfüllen in den Sudkessel
2) kontrollierte Erwärmung auf 70 Grad - Pasteurisieren
3) ca. 20 Min. Temperatur halten, prüfen ob sich die Fehlaromen verringern
4) wenn ja, Gewürze zugeben und ein Weihnachtsbier daraus machen
5) noch heiß zurück in die Desinfizierten Fässer
6) leicht Zwangscarbonisieren und für den Winter als Glühbier verwenden
Kann das klappen? Hat schon mal wer versucht Ethylacetat über Wärme auszutreiben?
LG
Ein betroffener Brauer
Ich stehe aktuell vor einem dunklen Weizenbock mit satten 160 Litern und 18 Grad Stammwürze. Bis vor kurzen war alles in bester Ordnung, die Gärung war vielleicht etwas langsam, aber das hatte mich bei dem Doppelbock jetzt auch nicht unbedingt beunruhigt, da muss sich die Hefe schon mal einen Tag umstellen um dann weiter zu fressen. Leider stelle ich jetzt einen unangenehmen Lösungsmittelgeruch fest. Entweder habe ich eine Fremdhefe/Kamhefe eingegangen, oder die Hefe ist dermaßen gestresst, dass sich dadurch zu viel Ethylacetat gebildet hat. Es ist auf jeden Fall unangenehm. Das Bier hat eine leicht saure Note, ist jetzt aber nicht richtig sauer, wie man es kennt, wenn man sich vielleicht Milchsäure- oder Essigbakterien eingefangen hat. Ich würde ungern 160 Liter vernichten, da blutet mir das Herz. Ich habe jetzt mal unverzüglich in Fässer geschlaucht um auf jeden Fall jeden weiteren Sauerstoffkontakt zu unterbinden und die Fässer etwas unter Druck gesetzt. Das Bier hatte keine Kamhaut oder ähnliches. Ich habe auch einen Erlenmayerkolben mit Jungbier gefüllt, auch darauf hat sich in den letzten zwei Tagen nichts gebildet, kein Film, keine Kamhefe ... ich bin da etwas ratlos und werde das Bier im Labor auf Bierschädliche Keime untersuchen lassen.
Ich habe in einem Weinforum gelesen, dass sich ein Zuviel an Ethylacetat durch erwärmen austreiben lässt? Meine Idee wäre jetzt folgende:
1) Rückfüllen in den Sudkessel
2) kontrollierte Erwärmung auf 70 Grad - Pasteurisieren
3) ca. 20 Min. Temperatur halten, prüfen ob sich die Fehlaromen verringern
4) wenn ja, Gewürze zugeben und ein Weihnachtsbier daraus machen
5) noch heiß zurück in die Desinfizierten Fässer
6) leicht Zwangscarbonisieren und für den Winter als Glühbier verwenden
Kann das klappen? Hat schon mal wer versucht Ethylacetat über Wärme auszutreiben?
LG
Ein betroffener Brauer