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Temperatureinfluss der Schüttung

Verfasst: Mittwoch 7. Januar 2015, 11:45
von danduril
Hallo zusammen,

ich frage mich, ob es eine einigermaßen genaue Formel gibt, die Abkühlung der Maische nach Zugabe der Schüttung berechnet. Ich habe hierzu nichts gefunden außer ein paar Pauschalvermutungen (z.B. Einmaischen bei 60°C bei einer Schüttung von 5kg ergibt eine Temperatur von 55°C -- zumindest so ähnlich).

Das Volumen nach Schüttungszugabe [ltr] lässt sich als (Hauptguss [ltr] + 0,8 * Schüttung [kg]) berechnen. Könnte ich damit eigentlich das Temperaturmischkreuz (also als einfachen Dreisatz) bedienen, in dem ich immer 80% der Schüttung bei 20°C Raumtemperatur veranschlage? Oder spielen da noch die Dichte oder irgendwelche anderen Faktoren mit hinein?

Grüße aus Münster,
Daniel

Re: Temperatureinfluss der Schüttung

Verfasst: Mittwoch 7. Januar 2015, 11:53
von Bierjunge
Wasser hat eine Wärmekapazität von 4,2 KJ/(kg*K), Malz hingegen nur von 1,7 KJ/(kg*K). Damit kannst Du es Dir leicht per Mischkreuz ausrechnen.
Im Dekoktionsartikel ist (ungefähr auf halber Höhe) ein Excelrechner verlinkt, der dies berücksichtigt.

Moritz

Re: Temperatureinfluss der Schüttung

Verfasst: Mittwoch 7. Januar 2015, 12:00
von danduril
KJ/(kg * K), hui, jetzt wird's kompliziert :)

Re: Temperatureinfluss der Schüttung

Verfasst: Mittwoch 7. Januar 2015, 12:00
von Braubär23858
Ich überschlage auch immer mit dem Volumen den Schüttung (Gewicht * 0,7) - 0,7 oder 0,8 sollten keinen großen Unterschied machen.
Als Temperatur für die Schüttung nehme ich die Kellertemperatur (14 Grad).

Hat bislang ganz gut gepasst.

edit: zu langsam ....
Peter

Re: Temperatureinfluss der Schüttung

Verfasst: Mittwoch 7. Januar 2015, 12:14
von gulp
Gute tools rechnen sowas aus, z.B.:

Gruß
Peter

Re: Temperatureinfluss der Schüttung

Verfasst: Mittwoch 7. Januar 2015, 12:25
von danduril
Vielen Dank, aber die Excel-Tabelle mit dem Hinweis der Wärmekapazität ist genau das richtige für mich. Ich rechne mir sowas gerne selber aus, damit ich die Zusammenhänge auch verstehen kann.

Re: Temperatureinfluss der Schüttung

Verfasst: Mittwoch 7. Januar 2015, 12:33
von -CK_AKS-
danduril hat geschrieben:KJ/(kg * K), hui, jetzt wird's kompliziert :)
Wenn das für Dich kompliziert klingt solltest Du nicht Sheldon Cooper als Profilbild haben :P ... :Bigsmile

Re: Temperatureinfluss der Schüttung

Verfasst: Mittwoch 7. Januar 2015, 12:40
von danduril
Ich meinte nicht kompliziert für mich -- sondern für die anderen :Bigsmile

Re: Temperatureinfluss der Schüttung

Verfasst: Mittwoch 7. Januar 2015, 12:47
von Ladeberger
Bei Kombirasten oder Dekoktionen ist das Mischungskreuz eine gute Sache, weil man dort für die richtige Mischungstemperatur im unbeheizten Bottich "keine zweite Chance" bekommt. Bei mehrstufigen Infusionen, womöglich sogar mit Rührwerk und Automatisierung, kann man sich das Rechnen natürlich sparen. Dort halte ich es für völlig legitim bei laufendem Brenner genau bei der Temperatur - oder sogar etwas darunter - einzumaischen, wo man auch rasten will. Bei Zieltemperatur schaltet man den Brenner ab. Schont auch die Enzyme.

Gruß
Andy

Re: Temperatureinfluss der Schüttung

Verfasst: Mittwoch 7. Januar 2015, 14:29
von mafeu
Ladeberger hat geschrieben:Bei mehrstufigen Infusionen[...] halte ich es für völlig legitim bei laufendem Brenner genau bei der Temperatur - oder sogar etwas darunter - einzumaischen, wo man auch rasten will.
Dem widersprechen aber u.a. folgende Sätze aus dem Hobbybrauer-Wiki (unter 'Verzuckerung' zu finden):
Während der Maltoserast bei 60-62°C wird von den Beta-Amylasen die größte Menge vergärbarer Zucker gebildet. Die Enzyme können dabei am besten wirken, wenn die Stärke zuvor schon bestmöglich gelöst wurde, indem die Quellung und Verkleisterung während des Aufheizens von einer Einmaischtemperatur weit unterhalb der Optimaltemperatur schon abgeschlossen wurde.
Edit: Ok, das "etwas darunter" hatte ich überlesen. Das sollte man dann aber auf jeden Fall einhalten.

Grüße,
Martin