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Dunkles Weizen
Verfasst: Donnerstag 16. November 2017, 00:26
von Joh
Moin,
ich bin gerade zu 20kg dunklem Weizenmalz gekommen, wie die Jungfrau zum Kinde^^
Ein paar kg Cara Red waren auch dabei.
Sprich: es ist da, ohne es zu wollen. Also muß es verwurstet werden.
Wenn ich mich so umgucke, sind (fast) alle Rezepte für ein dunkles Weizen mit hellem Weizenmalz und Röstmalz... Warum?
Spricht denn irgendetwas dagegen, eine Schüttung aus
- dunklem Weizenmalz, 53%
- Münchner Malz Typ 2, 42%
- Cara Red, ca. 5%
zu erstellen?
Sprich, ich nehme mein Rezept für helles Weizen, ersetze Weizenmalz, Pilsener und Carahell und alles wird gut?
OK, wird etwas dunkler, mastiger, aber das ist ja der Plan.
Bittere: 21 IBU mit Perle.
Vergoren wird das ganze mit Danstar Munich in 3. Führung.
Da ich das gleiche heute in Hell abgefüllt habe, wäre für mich ein guter Vergleich möglich.
Joh
Re: Dunkles Weizen
Verfasst: Donnerstag 16. November 2017, 00:36
von Alt-Phex
Grundsätzlich spricht nichts dagegen. Bei viel dunklem Malz musst du halt die Verzuckerung im Auge behalten, da zumindest Münchner weniger enzymstark ist. Wie das bei dunklem Weizenmalz ist weiß ich grade nicht, aber vermutlich auf weniger als bei hellem Weizenmalz.
Joh hat geschrieben: ↑Donnerstag 16. November 2017, 00:26
OK, wird etwas dunkler, mastiger, aber das ist ja der Plan.
Solange dir das klar - hau rein... äh... maisch ein.
Re: Dunkles Weizen
Verfasst: Donnerstag 16. November 2017, 00:53
von DerDerDasBierBraut
Moin Joh,
kannst ja mal die Datenblätter von hellem und dunklem WeiMa Vergleichen. Die Mälzerei deines Malzes wird die auch irgendwo veröffentlichen.
Hier mal am Beispiel Bestmalz:
http://www.bestmalz.de/malts/best-weize ... olioCats=7
http://www.bestmalz.de/malts/best-weize ... olioCats=7
Die habe ich beide oft benutzt. Das dunkle WeiMa schmeckt von denen einfach nur etwas kerniger und hat einen anderen EBC. Die anderen wichtigen Eckdaten sind bei den Malzen deckungsgleich.
Re: Dunkles Weizen
Verfasst: Donnerstag 16. November 2017, 00:54
von Joh
@Alt-Phex
Ahh, du meinst:
die meisten Rezepte für dunkles Weizen wollen nur dunkel erscheinen, aber kein dunkles Bier sein^^
<grmbl> Da siedet man hundert Sude und durchschaut/begreift die einfachsten Tricks nicht...
Joh
---
Edit sagt an wen sich die Antwort richtete...
Re: Dunkles Weizen
Verfasst: Donnerstag 16. November 2017, 01:07
von Joh
@DerDerDasBierBraut:
Sind beides Weyermann-Malze...
Eigentlich nehm' ich das BIO-Malz, aber das ist ja egal; das dunkle ist halt nicht-BIO.
Gefühlt hätte ich gesagt: der Unterschied ist wie zwischen Pilsener Malz und Münchner Malz Typ 1... Man erhält ein völlig anderes Bier, aber trinkbar.
Ich wollte eigentlich nur auf die Dominanz dunkler Weizen mit Röstmalz raus. Und den grund.
Da ich 20kg habe, reicht es für viele Versuche in der Einkocherklasse^^
Joh
Re: Dunkles Weizen
Verfasst: Donnerstag 16. November 2017, 01:09
von Alt-Phex
Bei meinem Saphier Weizen habe ich 10L getrennt vergoren und mt Sinamar eingefärbt. War dann auch dunkel.
So ganz geschmacksneutral, wie es immer heisst, ist das Zeug aber auch nicht. Das bekam schon eine andere, malzigere Note.
Bevor ihr mich alle steinigt, ich hab das geschenkt bekommen und wollte es dann auch mal ausprobieren.

Re: Dunkles Weizen
Verfasst: Donnerstag 16. November 2017, 01:13
von Alt-Phex
Joh hat geschrieben: ↑Donnerstag 16. November 2017, 01:07
Ich wollte eigentlich nur auf die Dominanz dunkler Weizen mit Röstmalz raus. Und den grund.
Da ich 20kg habe, reicht es für viele Versuche in der Einkocherklasse^^
Bist ja dadurch nicht gezwungen jetzt nur noch dunkle Weizen zu brauen. 10-25% kann man auch in andere Biere gut einbauen.
Re: Dunkles Weizen
Verfasst: Donnerstag 16. November 2017, 13:11
von Frudel
Alt-Phex hat geschrieben: ↑Donnerstag 16. November 2017, 01:09
Bevor ihr mich alle steinigt, ich hab das geschenkt bekommen und wollte es dann auch mal ausprobieren.
Was IHR nicht alles geschenkt bekommt......
Ohne zu Kapern , ich brauche dringend wieder ein Amarillo Weizenbock ,
lässt sich da das helle Malz durch dunkles Malz ersetzten , event. anderen Hopfen ?
Mag den Erstellet vielleicht auch interessieren.
Habe auch kein Rezept mit dunklem Weizenmalz gefunden , vielleicht
hat jemand ne Idee.....
Ich schau heue Abend mal mit den PC
LG Markus
Re: Dunkles Weizen
Verfasst: Donnerstag 16. November 2017, 13:24
von DerDerDasBierBraut
Den Amarillo Weizenbock kenne ich nicht Markus. Aber das Bier wird trotzdem schmecken, wenn Du dunkles anstatt helles Weizenmalz benutzt. Einem Bock schadet etwas kernigerer Geschmack wohl nicht.
Ich hatte sogar mal aus Verlegenheit eine Atlantik Ale Charge mit dunklem WeiMa gebraut. Die Farbe war zwar voll daneben aber geschmeckt hat es lecker und trotzdem noch sehr ähnlich dem Original.
Da ich nur WeiMa von Bestmalz kenne kann ich nicht sagen, ob das bei WeiMas von anderen Mälzereien auch zutrifft.
Re: Dunkles Weizen
Verfasst: Samstag 18. November 2017, 23:09
von Joh
soo, morgen wird das Weizen gebraut...
Geschrotet wird gleich.
(heute war erstmal ein Münchner dunkles mit Dekoktion dran^^)
Re: Dunkler Weizendoppelbock (war: Dunkles Weizen)
Verfasst: Sonntag 19. November 2017, 20:08
von Joh
Ich wollte mich noch mal mit Vollzug melden.
Heute Nacht habe ich noch groß getönt von meiner ach so tollen Hawos Getreidemühle:
Die Rache kam direkt; ich hatte gestern zum Schroten nicht die passende Brille auf, einfach gedacht: Einstellungen von heute morgen passen schon...
Klar: heute gab's 'ne
Läuterkatastrophe.
Schon beim Maischen gabs große Probleme: das ScheiXX-Thermometer hat den Geist aufgegeben und zeigte wirre Werte. Allerdings zu spät gemerkt... Dann das Glas-Stabthermometer rausgeholt und manuell gemessen. Das Gute dabei: die Beste Ehefrau von allen hat zugestimmt, das der Ersatz ein Greisinger GTH 175 werden kann ;-)
Nach über 2 Stunden Läutern war die Vorderwürze durch und ich konnte den ersten Nachguß aufbringen <grMbL$#+>
Es wurde nicht besser, also nach 2 weiteren Stunden das Läutern mit der Hälfte des Nachgusses drangegeben. 20 Liter Würze mit über 19° Plato^^ aus 5,85kg Malz. Klingt doch trotzdem ganz amtlich ;-)
Mit Wasser verdünnen? Nee, das tut man nicht.
Rezept geändert in
"dunkler Weizendoppelbock mit 18,5 % Stammwürze".
(Ein bischen Wasser gab's dann doch noch, der Rest war nachdröppeln vom Läutern)
Das geile an der Sache: Trotz allem eine Sudhausausbeute von 66%.
Jetzt blubbert der Sud schon vor sich hin (auf Danstar Munich in 3. Führung bei 16°C Umgebungstemperatur).
Weihnachten kann kommen.

Re: Dunkles Weizen
Verfasst: Samstag 23. Dezember 2017, 22:48
von Joh
Soo, heute mal wieder proBiert:
Mein Sohn sagte: das solltest du ab sofort als Standardbier brauen^^
Man soll den Tag ja nicht vor dem Abend loben und dem Weizenbock noch ein paar Wochen (evtl. Monate) zur Reifung gönnen.
PS: aktuell gärt ein nach ähnlichem Rezept gebrauter "heller Weizendoppelbock"...
(Also mit hellem Weizenmalz und Wiener/Pilsener statt Münchner)