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Rezeptfindung Pivovar Jihlava Ježek 11°

Verfasst: Sonntag 19. November 2017, 11:19
von ggansde
Moin,
mein Vater stammt aus Iglau und ich möchte ihn mit einem Bier aus seiner Geburtsstadt überraschen. Das Bier ist wohl ein klassisches Böhmisches Pilsner. Als Zutaten würde ich einsetzen:
- Osmosewasser
- Weyermann bömisches Tennenmalz
- Saatzer Hopfen
- WYEAST 2278 Czech Pils
Was denkt ihr denn über Rasten, Farbe, Bittere, Stammwürze? Dekoktion, ja/nein (Es juckt mir in den Fingern das mal im BM50 zu probieren)?
Danke für eure Hilfe!
VG, Markus

Re: Rezeptfindung Pivovar Jihlava Ježek 11°

Verfasst: Sonntag 19. November 2017, 12:24
von Sura
Beim Tennenmalz würde ich ein klassisches Rastprogramm incl. vorlösen bei 30°C und ausgiebiger Eiweissrast(en) machen. Eine Dekoktion würde ich auch auf jeden Fall einplanen: Von der Eiweissrast mit einer Dickmaische (incl. 15min@72°C Pause und 15min kochen) zur Maltoserast. Eine zweite Dekoktion mit der Dünnmaische würde ich im Braumeister nicht mehr machen. Einfach auf 75°, da nochmal 20-30min stehenlassen und dann abmaischen.

(Dekoktion lässt sich im Braumeister eigentlich ganz gut einschieben, ich hab das bei Jens mal mitgemacht. Wie er da genau was mit dem Programm gemacht hat weiss ich aber nicht, soweit kenn mich nicht mit einem BM aus. )

Farbe ist dann ein wenig dunkler, aber das stört beim Bömischen ja nun nicht. Stammwürze 13°P mit 30IBU.

Re: Rezeptfindung Pivovar Jihlava Ježek 11°

Verfasst: Sonntag 19. November 2017, 14:58
von gulp
Farbe ist dann ein wenig dunkler, aber das stört beim Bömischen ja nun nicht. Stammwürze 13°P mit 30IBU.
Die 11° P würde ich schon einhalten, das ist ja das Besondere an den tschechischen Lagerbieren, voller Geschmack bei wenig Drehzahl.

"Was denkt ihr denn über Rasten, Farbe, Bittere, Stammwürze? Dekoktion, ja/nein (Es juckt mir in den Fingern das mal im BM50 zu probieren)?"

Ich kenne schon ein paar tschechische Lagerbiere, das oben genannte zählt leider nicht dazu, gleichwohl würde ich wohl mit doppelter Dekoktion arbeiten.

Gruß
Peter

Re: Rezeptfindung Pivovar Jihlava Ježek 11°

Verfasst: Sonntag 19. November 2017, 16:18
von Sura
gulp hat geschrieben: Sonntag 19. November 2017, 14:58
Farbe ist dann ein wenig dunkler, aber das stört beim Bömischen ja nun nicht. Stammwürze 13°P mit 30IBU.
Die 11° P würde ich schon einhalten, das ist ja das Besondere an den tschechischen Lagerbieren, voller Geschmack bei wenig Drehzahl.
..... Die 11°P hab ich glatt überlesen...... :redhead

Re: Rezeptfindung Pivovar Jihlava Ježek 11°

Verfasst: Sonntag 19. November 2017, 16:40
von Ladeberger
Das böhmische Tennenmalz von Weyermann erfordert eigentlich keine besondere Maischearbeit. Cytolyse und Proteolyse sind mit dem normalen Pilsener vergleichbar. Mit etwas Augenmaß kann man natürlich trotzdem ein Ein- oder Zweimaischverfahren einsetzen.

Das Bier kenne ich nicht, daher fallen mir weitere Tipps schwierig. Auf Fotos wirkt es recht dunkel für ein Pils, vielleicht sollte noch etwas dunkles (Tennen-)malz in die Schüttung.

Gruß
Andy

Re: Rezeptfindung Pivovar Jihlava Ježek 11°

Verfasst: Sonntag 19. November 2017, 17:00
von Johnny H
Ich finde, der Thread bzw. die Frage ist ein wenig unklar gestellt.

Soll es denn ein exakter Klon des genannten Bieres werden? Dann wird es ohne nähere Beschreibung ein wenig schwierig, denn die wenigsten hier dürften dieses Bier kennen. Ich hatte z.B. erst neulich ein wunderbares Uneticki Pivo Nefiltrovane: frisch, knackig und trocken, aber z.B. ohne jede Diacetylnote und auch höchstens ein sehr dezentes Hopfenaroma. Mit anderen Worten: das hatte z.B. mit einem Urquell fast gar nichts zu tun.

Oder soll es generell ein helles tschechisches Lager mit den Eckdaten 11°P, Saazer etc. werden? Dann sind Deine Vorgaben bzw. Deine Vorkenntnisse in dem Stil m.E. sowieso schon recht gut, und es wird auch für die Tippgeber leichter, aufgrund der eigenen Erfahrungen was dazu zu sagen.

Ich persönlich habe gute Erfahrungen mit einer Kombination aus Zweimaischverfahren, 100% Tennenmalzschüttung und mehreren Saazer-Gaben gemacht. Weiches Wasser ist Pflicht, saubere Gärführung natürlich auch.

Die große Herausforderung für mich bei dem Stil ist (falls gewünscht) die leichte Diacetylnote - also keine Diacetylrast einlegen und nicht über 12°C gehen? Das habe ich bisher aber noch nie probiert.

Re: Rezeptfindung Pivovar Jihlava Ježek 11°

Verfasst: Montag 20. November 2017, 07:18
von ggansde
Moin,
vielen Dank für eure Antworten. Ich dachte eigentlich schon, dass aus dem Titel und meinem Eingansgspost deutlich wird, dass ich einen Klon brauen möchte. Ist mir klar, dass ich nur dann entsprechende Tips bekommen kann, wenn jemand genau dieses Bier kennt (z.B. Diacethyl ja/nein, Dunkler als üblich (ja), malziger als üblich, Restsüsse, bitterer als üblich, vielleicht Röstnoten). Grundsätzlich ist mir klar, wie ein böhmisches helles Pils braue. Würde ich dann auch machen, wenn ich nicht über mögliche Besonderheiten wüsste.
VG, Markus

Re: Rezeptfindung Pivovar Jihlava Ježek 11°

Verfasst: Samstag 9. Dezember 2017, 13:24
von ggansde
Moin,
das Bier wurde heute in KEG's gefüllt. StW. war 11.7 °P, nach der Vergärung 2.9 °P. Das bedeutet 75 % SVG und 4.8 %vol Alkohol. Ich habe jetzt nochmal von einer Dekoktion im Braumeister abgesehen und stattdessen Cara-Pils geschüttet. Das Bier ist daher leider etwas hell geworden. Leider habe in Bezug auf Diacethyl versagt. Keine Spur davon. Ich weiß wirklich nicht weiter, wie ich dies irgendwann mal in ein Bier bekommen soll. Es ist mir bislang noch nie gelungen. Ansonsten, clean UG (trotz 10 % Starter Zugabe), tolle Nase, Aromen und Bittere von Saatzer single hop Gaben. Bin auf die Verkostung in 4 Wochen gespannt.
VG, Markus

Re: Rezeptfindung Pivovar Jihlava Ježek 11°

Verfasst: Samstag 9. Dezember 2017, 18:29
von Johnny H
Glückwunsch.
ggansde hat geschrieben: Samstag 9. Dezember 2017, 13:24 [...]Leider habe in Bezug auf Diacethyl versagt. Keine Spur davon. Ich weiß wirklich nicht weiter, wie ich dies irgendwann mal in ein Bier bekommen soll. Es ist mir bislang noch nie gelungen. [...]
Das habe ich auch noch nie geschafft, zumindest nicht freiwillig.

Ich hatte einmal sehr viel Diacetyl in einem Bier auf Basis der WY2308 bei der Abfüllung. Das hat sich dann aber nach der warmen Nachgärung bei RT schnell rausgelagert.

Vielleicht kann man es also mal mit der Hefe probieren? Bei 12°C aufhören, abfüllen und dann nicht mehr warm werden lassen? Allerdings ist die kräftige Malznote dieser Hefe nicht wirklich stiltypisch.