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Pasteurisierung im CC-keg

Verfasst: Montag 20. November 2017, 09:34
von DerFranke
Hallo!

Hab mal ne zwanglose Frage:

Ich habe bereits des öfteren malzbier hergestellt und in Flaschen pasteurisiert (72 Grad 30 min). Bis jetzt immer ohne Probleme. Keine Flaschenplatzer und Haltbarkeit größer 2 Monate (länger hat bis jetzt kein Vorrat gereicht).

Nun würde ich gerne weiter gehen und versuchen ein Malzbier Hopfen zu stopfen, gleichzeitig bzw kurz danach (12 h) annähen lassen auf etwa 1,2 Bar bei 20 Grad Celsius und danach pasteurisieren. Da ich aber keinen Gegendruckfüller habe besteht zumindest im Moment nur die Möglichkeit das in einem Keg zu praktizieren (mit überdruck Ventil eingestellt auf 7 bar).

Zur Pasteurisierung, es ist geplant 72 Grad für 40 min dauert ja wsl. länger bis die kerntemperatur erreicht ist.

Und jetzt die Frage:

Sau dämlich oder ein praktizierbares Konzept?

Grüße

Der Franke

Re: Pasteurisierung im CC-keg

Verfasst: Montag 20. November 2017, 09:39
von Waldwolf
Du wirst nachher nachkarbonisieren müssen. Bei 72°c wird das Überdruckventil alles CO2 bis ca 3,3g/l abblasen.
Ansonsten klingt das spannend. Berichte mal über das Ergebnis :-)

Mfg Andreas

Re: Pasteurisierung im CC-keg

Verfasst: Montag 20. November 2017, 09:45
von jemo
Können denn die Gummikragen der Kegs dreißig Minuten bei 72° ab, ohne sich zu lösen?

Re: Pasteurisierung im CC-keg

Verfasst: Montag 20. November 2017, 09:46
von Exedus
Für die Dichtungen könnte das auch kritisch sein :Grübel

Hatte mal nen NC Keg mit kochendem Wasser "desinfiziert", waren nur 2L. Kurz geschüttelt und schwups war das Ablassventil undicht.

Re: Pasteurisierung im CC-keg

Verfasst: Montag 20. November 2017, 10:30
von DerFranke
Guter Einwand!!

Hab gerade die Klassifizierung von EPDM aus dem die O-Ringe bestehen nachgeschaut. Verträgt Temperaturen bis 150 Grad. Klar wird der weich und hat somit weniger mechanische Stabilität aber ohne Erfahrungswerte kann i ch dazu nicht viel sagen. Wenns nur eine Ersatzdichtung ist bleibt der Schaden im Cent Bereich und wäre mir die Erfahrung wert!

Nachcarbonisieren ist ja auch kein Thema falls nötig.

Re: Pasteurisierung im CC-keg

Verfasst: Montag 20. November 2017, 10:31
von Waldwolf
Ich habe zu Beginn meine CCs immer mit Wasser befüllt und mit dem Tauchsieder ausgekocht. Schäden an Dichtungen hatte ich keine.

Re: Pasteurisierung im CC-keg

Verfasst: Montag 20. November 2017, 11:05
von chaos-black
Das ist ja an sich ein spannendes Thema, ich frag mich nur warum du für 2 Monate Haltbarkeit pasteurisierst. Meiner Erfahrung nach halten die Selbstgebrauten auch ohne erheblich länger (und damit sind nicht nur die Platobomben gemeint), irgendwann überschreiten Sie halt ihren aromatischen Höhepunkt, aber ob pasteurisieren das verzögert...

Re: Pasteurisierung im CC-keg

Verfasst: Montag 20. November 2017, 11:24
von Waldwolf
Es geht hier ja um malzbier, also wohl um eine gestoppte Gärung und viel vergärbarer Restzucker.
Da kann ich pasteurisieren schon verstehen

Re: Pasteurisierung im CC-keg

Verfasst: Montag 20. November 2017, 12:23
von chaos-black
Oh, mein Fehler! Das hab ich doch glatt überlesen :Ahh . Dann wechsel ich mal wieder zurück in den Modus des interessierten Lesers.

Beste Grüße,
Alex

Re: Pasteurisierung im CC-keg

Verfasst: Montag 20. November 2017, 16:43
von DerFranke
Dann werde ich das mal beim nächsten Sud mit einem 9er Keg testen, geplant ist ein Helles ich hatte nämlich noch kein Helles Malzbier also quasi ein doppelter Versuch!

Grüße

Der Franke

Re: Pasteurisierung im CC-keg

Verfasst: Dienstag 21. November 2017, 09:08
von TeutoMike
Bleibt die Frage, warum Du erst karbonisieren und dann pasteurisieren willst? Das ist kontraproduktiv, da bei hohen Temperaturen der Druck extrem ansteigt bzw. die Karbonisierung entsprechend abnimmt. Also erst pasteurisieren und dann karbonisieren.
Meinen Cider pasteurisiere ich ganz und gar ausserhalb des KEG und fülle ihn dann heiß/warm ins KEG. Wenn die Temperatur über 40°C liegt beim abfüllen, dann ist das meiner Meinung nach unkritisch. Aber bitte nicht vergessen nach dem Verschließen mit CO2 einen Überdruck zu erzeugen, sonst kann es gefaltete KEG´s geben, da beim Abkühlen ein ziemlicher Unterdruck entstehen kann. Evtl. kann man den Druck nochmals teilweise ablassen und wieder aufbauen, um den restlichen Sauerstoff aus dem Kopfraum zu bekommen...

Re: Pasteurisierung im CC-keg

Verfasst: Dienstag 21. November 2017, 16:39
von DerFranke
naja die erste Karbonisierung entsteht natürlich da die Hefe ca. 1° P weg hauen soll. Hab gelesen dass das wohl ganz gut ist zwecks Reduzierung irgendwelcher unerwünschten Stoffe. Die Zwangskarb. danach ist eigentlich nur um auf den gewünschten End-CO2-Gehalt zu kommen.

Re: Pasteurisierung im CC-keg

Verfasst: Dienstag 21. November 2017, 17:14
von Waldwolf
Also würze im CC mit Hefe versetzen, das Keg mit ca 1 Bar spannen, warten bis der Druckanstieg zu einem verknuspertem Grad Plato passt und dann das Keg ins warme Wasserbad?

Klingt auch nach einer interessanten Lösung für Alkfreie Biere. ..

Re: Pasteurisierung im CC-keg

Verfasst: Dienstag 21. November 2017, 17:55
von DerFranke
Grob ja, aber ich werds nicht vorspannen da die Hefe ja zum Ankommen eh etwas Sauerstoff braucht. Geplant ists wie folgt:

Würze anstellen Druck auf ca 1,2 Bar kommen lassen, dann durchs Überdruckventil das O2 entfernen und wieder auf 1,2 Bar kommen lassen. Danach im Wasserbad pasteurisieren bei 72°C

Re: Pasteurisierung im CC-keg

Verfasst: Sonntag 10. Dezember 2017, 13:17
von DerFranke
So die Erhitzung ist jetzt durch! 1,5 h bei 72 Grad Ausgangspunkt war 12 Grad bei 1,1 Bar! Es gab keine Probleme währen der der Erhitzung und über die geschmacklichen Auswirkungen sowie evtl. Nachkarbonisieren werde ich später nochmals berichten!

Grüße euer Franke

Re: Pasteurisierung im CC-keg

Verfasst: Montag 11. Dezember 2017, 12:43
von DerFranke
So ich habe gestern Abend und heute morgen nachkarbonisiert auf etwa 5 g/l. Geschmacklich bin ich äußerst überrascht! Das Malzbier hat sich durch die Erhitzung auffallend verändert! Es wurde vor Erhitzung mit 5 g/l Mandarina und Ariana gestopft für etwa 24 h (entspricht der Zeit von Anstellen bis erhitzten).

Zum Sensorischen:

Geruch: rein Malz-/Honig-artig süß mit leichter Hopfenblume
Geschmack: sehr starke nach Honig und und deutlicher Malzgeschmack sowie etwas Hopfen-Kraut-artiges und perfekt getroffener bittre
im Nachgeschmack lang anhaltende Honig und Hopfen Noten.

Da ich High-Gravity gefahren habe und die Stammwürze fürs abgezwackte Malzbier 16,4 °P hatte ist es deutlich zu süß! Nächstes mal werde ich etwa
12 - 13 °P anstreben aber ich trinke es nun mit Sprudelwasser verdünnt dann kommen die Honig- und Hopfenaromen besser/reiner raus!

falls mal jemand sowas nachmacht würde ich mich über eure Berichte darüber sehr freuen!

Grüße

der Franke

Re: Pasteurisierung im CC-keg

Verfasst: Montag 11. Dezember 2017, 21:43
von peka76
Könntest du netterweise das Rezept verraten?
Wie viel Alkohol hat denn das nun fertige Malzgetränk?

Fragt Peter

Re: Pasteurisierung im CC-keg

Verfasst: Sonntag 17. Dezember 2017, 20:08
von DerFranke
also der Alkoholgehalt liegt bei ca 0,5 %.

Re: Pasteurisierung im CC-keg

Verfasst: Sonntag 17. Dezember 2017, 20:12
von DerFranke
hatte eine Stw. von 16,4°P im Malzbier! die angehängte Datei zeigt den Plan eines Hellen von welchen das Malzbier abgezwackt wurde